Albrecht DV - 27s

[Etzel]

Hallo, verzeit mir die "blöde" Frage


Ich habe noch die o.g. Antenne hier rumliegen.

Funzt die auch mit Magnetfuss ?

Und gibt es eine Möglichkeit das SWR einzustellen (SWR - Gerät vorhanden), ohne Funkgerät anzuschliessen

Wenn Ja, wie?

Wollte ja nichts zerstören, wenn garnichts stimmt bei der Antenne.

[mibo666]

Sicher funktioniert diese Antenne auch auf einem Magnetfuß, wichtig ist das sie genügend Blech drunter hat, im Idealfall ein Autodach.
Einstellen kannst du sie über das Stäbchen oben, und du brauchst keine Angst zu haben das Funkgerät dabei kaputt zu machen.
Öffne oben die Mutter und nimm den Abstimmstab komplett heraus
Mit einem Edding markierst du dir Abschnitte im Abstand von 1cm und die Mitte des Stabes
Stecke den Stab wieder rein, und stelle die markiere Mitte ein und drehe die Mutter wieder fest
Antenne auf den Fuß, Fuß aufs Dach
SWR Meter und Funkgerät anschließen
Kanal 20 einstellen
SWR Meter auf FWD und ggf. PWR/SWR Schalter auf SWR einstellen
PTT drücken und gedrückt halten
Den Drehregler so einstellen, dass die Nadel auf die Markierung Set zeigt
von FWD auf REF umschalten das SWR auf der richtigen Skala ablesen und notieren.

Jetzt geht es darum herauszubekommen ob die Antenne verlängert oder verkürzt werden muss um optimal eingestellt zu sein.
Wenn du nur die 40 Kanäle verwenden willst kannst du bei Kanal 20 bleiben, das ist in etwa die Mitte. Für die deutschen 80 Kanäle wechselt du auf den Kanal drei und mach dort nochmal eine Messung.

Von deinem Ausgangskanal schaltest du nun zehn Kanäle nach oben, und misst erneut. Aber vorher neu kalibrieren, also die oben beschriebene Geschichte mit FWD/REF und Set.
Vergleiche nun die neue Messung mit der ersten. Ist das SWR schlechter muss die Antenne verlängert werden, ist es besser dann ist sie aktuell zu lang.

Das Einstellen geht so:
Öffne die Schraube am Antennenfuß und klappe die Antenne zu dir herunter, öffne oben die Mutter und verschiebe den Stab um eine Position. Mutter wieder festdrehen
Antenne aufrichten und festschrauben
Zurück auf den Ausgangskanal, messen (vorher wieder neu kalibrieren!) und mit der Aufzeichnung vergleichen.
Solange wiederholen bis das Ergebnis in der Kanalmitte nicht mehr besser wird.

Klingt vielleicht kompliziert, ist aber eigentlich ganz simpel. Damit du korrekte Ergebnisse erhälst, führe die Messungen an einem Ort aus der komplett frei ist. Nicht vor einem Garagentor, Laterne, Häuserwand usw. Die reflektieren dein Funksignal und verfälschen deine Einstellung. Außerdem muss der Magnetfuß während der Messreihe immer am selben Ort bleiben, deshalb die Antenne umlegen und nicht den Fuß herunternehmen. Bevor du den Magnetfuß das erste mal aufs Auto setzt, mache den Fuß und das Dach peinlich sauber, jedes Staubkrümelchen verursacht sonst Kratzer im Lack.

Viel Erfolg

MiBo

PS: Man kann das auch ohne Funkgerät und SWR Meter machen, dafür ist ein Netzwerkanalyser wie z.B. der nanoVNA prima geeignet. Geht viel schneller, aber für nur mal eine DV27 einzustellen ist das mit Kanonen auf Spatzen geschossen....

[Etzel]

Hallo MiBo

Vielen Dank für deine ausführliche Hilfe.

Ich glaube, das selbst ich, damit etwas anfangen kann.

[mibo666]

Sicher kriegst du das hin. Und du wirst vielleicht überrascht sein, wie gut diese uralte Konstruktion funktioniert. Im Vergleich zu einer T2LT am 12m Mast liegen gerade mal 1,5 S-Stufen zwischen beiden Antennen. Aufpassen bei Bäumen oder Durchfahrten, das GFK ist nicht so flexibel wie eine Edelstahlstrahler und bricht relativ leicht. Aber selbst das ist nicht schlimm, für das Geld bekommst du keine bessere CB Antenne. Ich verwende sie zusätzlich auf 10m und mit einem längeren Stäbchen hatte ich damit auch schon auf 15m Kontakte. Nur beim Fahren ist sie laut, so ab 60 gibts Windgeräusche. Ist bei meiner alten Schüssel aber egal, ab 70kmh macht das Auto mehr Krach als die Antenne...

Gruß

MiBo

[Juliett Sierra]

Sicher kriegst du das hin. Und du wirst vielleicht überrascht sein, wie gut diese uralte Konstruktion funktioniert. Im Vergleich zu einer T2LT am 12m Mast liegen gerade mal 1,5 S-Stufen zwischen beiden Antennen.

Dazu am Rande nochmal was von mir dazu - du bist wahrlich nicht der erste, von dem ich sowas höre.
Und genau deshalb habe ich schon vor einiger Zeit beschlossen, auf jegliche Versuche mit T2LT am Mast beim Standmobilfunken auf dem Berg (bzw. 'Bergchen') zu verzichten - es lohnt den Aufwand einfach nicht. Da reicht mir meine DV 27 Spezial (NICHT S) mit ca. 160 cm Länge oder meine Elite Sunker 115 mit knapp 150 cm voll aus.
Ja gut, ist schon klar - manchmal können die 1,5 S-Stufen entscheidend sein, aber auf dieses 'Manchmal' verzichte ich eben dann, den Luxus gönn ich mir ...

[mibo666]

Naja, muss man differenzierter betrachten: Für mal eben ein paar QSOs, ohne was aufzubauen ist so eine >120cm Mobilantenne, egal welche, ok. Hast du leise Stationen sind 1,5 S-Stufen, also 9dB, schon eine Welt. Beim Senden ist das ca. der Unterschied zwischen 4W und KL-203 (+10dB).

Ich hatte das mal mit einem Funkfreund (aus der Abteilung "niemals ohne Nachbrenner") ausprobiert, 1,30m Mobilantenne mit 80W auf dem Wohnmobil in 4m Höhe vs T2LT am 12m Mast und 4W Sendeleistung. Der Kollege hat große Augen gemacht weil er es nicht glauben wollte, aber das Signal war mit 4W an der großen Antenne immer noch eine halbe bis eine S-Stufe besser, je nachdem aus welcher Richtung der Rapport kam. Wir haben damals eine ganze Nacht auf dem Grünstädter Berg zugebracht, war sehr lustig.

Was noch gut funktioniert ist eine L1/4 Antenne an einer 5m Angelrute mit einem Drahtradial, habe ich hier mal ausführlich beschrieben. Damit bekommt man deutlich mehr Höhe als auf einem PKW Dach, die Angelrute ist leichter und schnell aufzubauen, Windlast so gut wie nichts. Es reicht schon eine Schnur um den Spiegel und unten einen Schraubendreher in den Boden, Aufbauzeit unter zwei Minuten. Die Abstrahlung ist identisch zur DV27 lang (ist ja das gleiche Prinzip), aber durch das Radial ergibt sich eine leichte Richtwirkung. Anstelle das Auto umzudrehen, reicht es das Radial in die gewünschte Richtung umzusetzen. Macht, je nach Bodenbeschaffenheit, ca. 3dB aus.

Diese Antenne ist meine bevorzugte Lösung fürs Wandern, man ist völlig unabhängig von Bäumen oder ähnlichem, hat gleich einen ordentlichen Wanderstock und alles ist sehr schnell auf und wieder abgebaut. Es gibt keine Anpass-Schaltung, keine Spulen und dadurch auch keine Verluste. Was unten reingeht kommt (abzüglich der Kabeldämpfung) auch an der Antenne an. Durch verlängern/umlegen von Strahler und Radial flott auch fürs 10m Band nutzbar, abgestimmt auf "dazwischen" geht sie auf den 40 CB Kanälen, dem "Schwarzfunkerbereich" und bis etwa 28.600 Afu mit einem SWR unter 1:2 - was will man mehr? Und man kann die Konstruktion am Strahler und Radial noch mit einem Stück Schnur versehen und dann als Dipol aufhängen, auch das ist manchmal sehr interessant, gerade bei DX Verbindungen. Als der Joachim auf in der Biskaya unterwegs war lag die Antenne als Dipol eine S-Stufe besser während gleichzeitig Stationen aus Irland in der vertikalen Konfiguration besser zu hören waren.

Einfach mal ausprobieren, die Materialkosten sind gleich Null, drei, vier Meter Koaxkabel, PL-Stecker, etwas Draht und eine Verteilerdose, fertig.
Das teuerste ist die Angelrute, die liegt so bei 10€.

Gruß

MiBo

[Ulrichstein1]

Aufpassen bei Bäumen oder Durchfahrten, das GFK ist nicht so flexibel wie eine Edelstahlstrahler und bricht relativ leicht. Aber selbst das ist nicht schlimm, für das Geld bekommst du keine bessere CB Antenne.

Kann ich so bestätigen. Die Antenne spielt bei QRP auf dem Magnetfuß gut, ist aber mechanisch nicht so stabil. Also wenn man sie innen im Auto transportiert, aufpassen dass sie nicht durchhängt / durchgebogen wird, das mag die gar nicht.

Ja die Antenne ist relativ günstig, aber die Versandkosten sind hoch. Da sie halt alle paar Jahre kaputt gehen kann, bestelle ich die immer gleich im Doppelpack. Versandkosten halbiert und Ersatz vorhanden.

Eine Sache muss man novh wissen: Die Antenne ist recht schmalbandig und schafft die 80 Kanäle gerade so. Daher ist es etwas mehr Arbeit, sie richtig abzustimmen.