Lambda/4 Koax Stub zur Dipol Symmetrierung mit NanoVNA ausmessen & generelle Frage zum Dipolbau

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Wingman
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Lambda/4 Koax Stub zur Dipol Symmetrierung mit NanoVNA ausmessen & generelle Frage zum Dipolbau

#1

Beitrag von Wingman »

Moin zusammen,

ich bin gerade dabei meinen Monoband Dipol für 15m, den ich als Inverted-V aufgehängt habe, etwas umzubauen.
Die ganze Zeit hatte ich diesen nur mit einer Koax Drossel benutzt, im Speisepunkt habe ich einen hochohmigen Metallschicht Widerstand (10k Ohm, 2W) vom Außenleiter auf den Innenleiter gelötet und den Schirm des Antennenkabels unten am Alu-Mast mit einer Erdungsschelle an dem Tiefenerder angeschlossen. Durch diesen Aufbau sollen statische Aufladungen gegen Erde abgeleitet werden.
Vor dem Eintritt ins Haus habe ich noch Ferrite von DX-Wire auf das Koaxkabel gezogen.
Probleme mit Mantelwellen hatte ich zwar keine, und auch so hat der Dipol ganz gut funktioniert - Verbindungen in SSB z.B. nach Australien über den langen Weg mitten in der Nacht haben gut funktioniert - allerdings fehlt die Symmetrierung, was sich (so meine Vermutung) durch ein erhöhtes Grundrauschen äußert, außerdem habe ich den Eindruck, dass der Dipol schielt (Richtung Süden - Afrika - Westindischer Ozean - geht es z.B. sehr schlecht).

Ein befreundeter OM brachte mich auf die Idee mit einem Lambda/4 Koax Stub zu symmetrieren und so den Dipol gleichzeitig auch noch galvanisch kurzzuschließen, außerdem macht diese Art der nicht mehr so gängigen Symmetrierung offenbar Sinn, wenn man einen Dipol tatsächlich nur für ein Band nutzt, da der Dipol auf den anderen Bändern "taub" wird.

Nunja, ich habe meinen Dipol entsprechend umgebaut, Widerstand raus und den Stub einfach "über Kreuz" im Speisepunkt angelötet:
Masse Koax Stub auf Innenleiter Speisekabel und Innenleiter Koax Stub auf Masse des Speisekabels, den Stub habe ich unten kurzgeschlossen.
Hier auf Seite 17 beschrieben: https://dh2mic.darc.de/afu-kurs/pdffiles/antennen.pdf (die erste Skizze links).

Berechnet habe ich den Stub für das 15m Band wie folgt: 300.000 km/s (Lichtgeschwindigkeit) geteilt durch 21200 Khz (Mittenfrequenz)
--> entspricht Lambda
Das dann durch 4 geteilt um auf 1/4 Lambda zu kommen. Zum Schluss habe ich das Ergebnis noch mit dem Verkürzungsfaktor (0,83) des Koaxialkabels (Highflexx 7, sowohl für die Zuleitung als auch für den Stub) multipliziert und komme so auf eine Stub Länge von aufgerundet 2,94m
Ich hatte den Stub extra 5cm länger gelassen.
Das Zuleitungskabel habe ich ca. 20cm unter dem Speisepunkt mit einer Koaxbuchse versehen, falls ich irgendwann einmal ein längeres Zuleitungskabel benötige ist es einfacher das zu wechseln.
Den Stub habe ich mit 3-4 Kabelbindern an das Zuleitungskabel gebunden.

Alles wieder verkabelt aber ich bekomme einfach kein SWR mehr hin.
Vorher war das SWR auf 21.200 MHz tatsächlich 1:1.0
Wo könnte ich einen Fehler gemacht haben?

Zunächst werde ich den Stub wahrscheinlich nochmal mit RG58 bauen, da dieses kein geschäumtes Dielektrikum hat und durchschlagsfest ist, da man ja auch etwas Transformation auf der Leitung hat.
Vorher werde ich den Dipol nochmal ohne Stub hinhängen und messen, sollte ich dann auch kein SWR hinbekommen stimmt wahrscheinlich an den Lötpunkten etwas nicht.

Eine Frage noch, mein Kollege meinte, dass man den Stub vorher auch genau ausmessen kann, wo dieser dippt.
Also, wenn ich bei meiner Berechnung 21.200 MHz annehme und eine Stublänge von 2.94m, wie kann ich das nachmessen und dann genau einkürzen, bevor ich den Stub anlöte?
Ist das das Gleiche vorgehen wie bei der Berechnung einer Koaxdrossel? (X-Windungen ergeben einen Dip bei X MHz?):
https://www.youtube.com/watch?v=IrVBaAxBNdo
Habe schon gesucht aber leider hierzu nichts gefunden, wie der Messaufbau aussehen müsste.

Über jegliche Tipps und Hilfen wäre ich sehr dankbar.

Gruß Stefan
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Wingman
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Re: Lambda/4 Koax Stub zur Dipol Symmetrierung mit NanoVNA ausmessen & generelle Frage zum Dipolbau

#2

Beitrag von Wingman »

Hier noch ein Screenshot wie der SWR Verlauf aussieht.

Gruß Stefan
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Re: Lambda/4 Koax Stub zur Dipol Symmetrierung mit NanoVNA ausmessen & generelle Frage zum Dipolbau

#3

Beitrag von Jack4300 »

Wenn du ein Pawsey Stub Symmetrierglied gebaut hast bleibt meiner Meinung nach der Verkürzungsfaktor unberücksichtigt, ein Seele und Mantel auf beiden Seiten kurzgeschlossen sind.
pömmf
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Re: Lambda/4 Koax Stub zur Dipol Symmetrierung mit NanoVNA ausmessen & generelle Frage zum Dipolbau

#4

Beitrag von pömmf »

Am besten crimpen , nicht löten.

Mit Adernendhülsen lassen sich auch prima Crimpverbindungen herstellen.

73, pömmf
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lonee
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Re: Lambda/4 Koax Stub zur Dipol Symmetrierung mit NanoVNA ausmessen & generelle Frage zum Dipolbau

#5

Beitrag von lonee »

Vielleicht hilfts, Nano VNA und Stubs: https://www.youtube.com/watch?v=WniiLjbDj1c
Gruß,
André
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Wingman
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Re: Lambda/4 Koax Stub zur Dipol Symmetrierung mit NanoVNA ausmessen & generelle Frage zum Dipolbau

#6

Beitrag von Wingman »

pömmf hat geschrieben:Am besten crimpen , nicht löten.

Mit Adernendhülsen lassen sich auch prima Crimpverbindungen herstellen.

73, pömmf
Gute Idee, wir sind ja auf der Kurzwelle und nicht Mikrowelle, da geht das und macht in der kleinen Anschlussbox vielleicht sogar mehr Sinn..
Nur großflächig sollte man Crimpen, ich weiß nicht ob Aderendhülsen da so gut sind.. Lüsterklemmen würde ich auf keinen Fall nehmen, es sollte schon eine direkte Verbindung sein und dann ein Schrumpfschlauch drüberkommen.
Ich dachte an solche Verbinder:
https://amzn.eu/d/iNM9qSz
Z.B. die Blauen ganz rechts, die haben eine große Fläche, gibt's auch bestimmt in besserer Qualität als Amazon ;)

@lonee
Danke, das Video hatte ich tatsächlich schon gesehen, was mich nur wundert ist wieso auf der einen Seite ein PL Stecker dran ist? Den benötigte ich ja gar nicht, da der Stub (es ist kein Pawsey Stub!) Unten kurzgeschlossen wird und oben über Kreuz an die Dipolschenkel geklemmt wird.
Kann ich das nicht auch anders messen oder muss ich tatsächlich zum Messen ein PL Stecker anlöten? Ich glaube dann greife ich lieber zu der Methode nach und nach Abschneiden, bis es passt.

Gruß

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Re: Lambda/4 Koax Stub zur Dipol Symmetrierung mit NanoVNA ausmessen & generelle Frage zum Dipolbau

#7

Beitrag von lonee »

Wingman hat geschrieben: So 27. Aug 2023, 18:22 wieso auf der einen Seite ein PL Stecker dran ist?
Vermutlich weil es sich um eine simple Kabelbrücke handelt. Und nein, man muss keine 2 PL-Stecker anlöten; für die Messung reich einer.

Ich denke, dass diese "spezielle" Handbewegung beim Stecker nur darauf hinweisen sollten, dass der Stub bei der Messung offen ist.
Das Dumme bei solchen Messgeräten ist eben, dass man irgendeinen Koaxialen Stecker braucht.

Ich habe das noch nicht ausprobiert; Aber ich wollte mal den Versuch starten, mit einem BNC auf 4mm Büschelkontakt meine Wireman durchzumessen.
Ich befürchte da unerwünschte Resonanzen, obwohl rechnerisch alles stimmen sollte.
Ich weiß nur noch nicht, ob es mit so etwas funktioniert: https://www.amazon.de/KEESIN-Stecker-Ba ... 104&sr=8-3
Gruß,
André
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Re: Lambda/4 Koax Stub zur Dipol Symmetrierung mit NanoVNA ausmessen & generelle Frage zum Dipolbau

#8

Beitrag von Wingman »

Genau damit habe ich die Koaxdrossel (Mantelwellensperre) ausgemessen, DL2YMR hat das ganz gut erklärt,hatte ich weiter oben ja schon mal gepostet:
https://m.youtube.com/watch?v=IrVBaAxBNdo

Michael löst das auch ohne PL Stecker.

Daher war ja meine Frage ob man überhaupt einen PL Stecker zum Messen benötigt. Ich müsste mal ein Foto von dem Messeaufbau suchen, irgendwo habe ich den noch.

Gruß

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Re: Lambda/4 Koax Stub zur Dipol Symmetrierung mit NanoVNA ausmessen & generelle Frage zum Dipolbau

#9

Beitrag von lonee »

Bei Koax würde ich diesen Adapter nicht verwenden wollen.
Für "genau" sind meines Erachtens die Anschlusskontakte zu weit auseinander.
Bei der Wireman könnte das gut passen, was den Abstand angeht.

Ich würde vermutlich einen einfachen PL-Stecker nehmen, welcher auf die Abschirmung "geschraubt" wird.
Innenleiter einfach umknicken und nicht verlöten. Das sollte für eine provisorische Messung reichen.
Wobei ein kleiner Lötpunkt ja nun wirklich kein großer Aufwand ist.
Gruß,
André
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