Vorstellung zweier SDR Empfänger

[DMA284]

Moin!

In den letzten 7 Tagen habe ich mir zwei neue SDR für den PC angeschafft und will meine Erfahrungen hier teilen.

Der Nooelec RTL-SDR v5 SDR - NESDR SMArt ist ein klassischer RTL-SDR Stick und der erste von Nooelec der wie der originale RTL-SDR Blog V3 Stick das direct Sampling Q-Branch unterstützt. Im Gegensatz zum RTL-SDR.COM v3 besitzt er aber kein BIAS-T, kann also keine Spannung am Antenneneingang bereit stellen um z.B. Verstärker oder Aktiv Antennen direkt mit Strom zu versorgen. Er funktioniert unter Windows mit dem Zadig Treiber und einer Vielzahl von SDR Software. Das selbe unter Linux, die meisten Distributionen haben Software für diesen Stick in ihren Repositorys.

Im VHF bis UHF Bereich ist er im wesentlichen zuhause und funktioniert dort gut. Die Auflösung beträgt bei diesen Stick allerdings nur 8 Bit was einem Dynamikbereich von nur 48 dB ergibt. Sprich Starke Signale können den Stick leicht überfahren vor allem wenn man schwache Signale damit empfangen will. Hier muss man mit externen Filtern ggf. etwas dagegen tun. Dieser Stick kann, wie schon erwähnt auch das direct Sampling und ist somit grundsätzlich in der Lage auch auf HF genutzt zu werden. Fürs erste rein hören ist das OK, aber Wunder sollte man nicht erwarten, vor allem weil er anfällig für Geistersignale durch Intermodulation von anderen Frequenzen ist. Hier muss man mit Filtern oder mit schmalbandigen Antennen dagegen wirken. Dämpfungsglieder können auch hilfreich sein, falls man sehr starke Signale empfangen will. Im Betrieb wird der Stick relativ warm, das ist aber normal und kein Grund zur Besorgnis.

Fazit: Ich kann diesen Stick empfehlen für die ersten Schritte in dem Bereich. Macht man nix falsch mit.

Der zweite SDR ist ein China Clone des SDRPlay RSP1. Er basiert auf einen MSI Chipsatz und kostet derzeit zwischen 45 und 65 Euro, je nachdem wo man ihn bekommt. Die Einrichtung ist nicht viel schwerer als bei einem RTL-SDR Stick. Man benötigt unter Windows die ExtIO Plugin DLLs von der SDRPlay Webseite. Die SDR Software SDRUno von SDRPlay funktioniert mit diesem Clone allerdings nicht. Macht aber nix, denn man hat mit HDSDR oder SDR Console v3 und SDR++ genug Software um diesen Clone zu betreiben. Unter Linux wird der SDR von den Soapy Libraries unterstützt und kann dann auch mit einer Vielzahl von SDR Software betrieben werden wie GQRX, SDR++ und Cubix SDR habe ich getestet.

Ich habe diesen SDR mit meinem originalen RSP1A verglichen und kann sagen das sie sich fast nix nehmen. Der RSP1A ist eine Weiterentwicklung und hat z.B. schaltbare Filter, die der RSP1 nicht hat, sprich auch der Clone hat die nicht. Macht aber im ersten Moment nix, falls man Probleme bei Empfang hat muss man halt wie beim RTL-SDR Stick mit externen Filtern oder entsprechenden Antennen nachhelfen. Die Spektren sehen genau gleich aus. Das Rauschmaß ist bei beiden gleich und ich konnte auch beim Clone keine selbst verursachten Pfeifstellen (Birdys) feststellen. Durch die 12 Bit Architektur hat er einen größeren Dynamik Bereich als der RTL-SDR, was Vorteile bringt bei schwachen oder dynamischeren Signalen. Für den HF Bereich ist dieser SDR im Gegensatz zum RTL-SDR also besser geeignet.

Fazit: Auch diesen SDR kann ich also voll empfehlen. Allerdings, so habe ich gelesen, schwankt die Qualität dieses SDR wohl erheblich. Ich habe wohl Glück gehabt und ein gut funktionierendes Exemplar erworben.

Beide SDR wandern jetzt in die Laptop Tasche und werden für mein mobiles Setup genutzt werden, während der originale RTL-SDR Blog V3 Stick und der originale RSP1A daheim bleiben an der Station.

55 & 73