Standmobil und Gewitter - was tun?

Im Urlaub, oder bei der Arbeit unterwegs
Benutzeravatar
mibo666
Santiago 9+30
Beiträge: 3104
Registriert: Di 30. Dez 2014, 00:38
Standort in der Userkarte: Osthofen

Standmobil und Gewitter - was tun?

#1

Beitrag von mibo666 »

Hallo zusammen,

für mich ist der Parkplatz Funk aus dem Auto als "standmobil" noch relativ neu, mit UKW FM macht man sowas normalerweise nicht und was anderes war all die Jahre nicht an Board. Jetzt habe ich eine 11/10m Funke im Auto und eine DV27S auf dem Dach. Das geht schon ziemlich gut, wenn die Location passt braucht man nichtmal eine externe Antenne aufbauen. Und da komme ich schon zur Frage: Was tun bei Gewitter, wenn man in exponierter Lage steht? Einen GFK Mast kann ich schnell umlegen, mich ins Auto setzen und warten bis das Unwetter durch ist, aber was tun mit den Antennen auf dem Auto?
Die sind nicht so schnell abgeschraubt (der Kangoo ist fast 2m hoch, ICH brauche da eine Leiter oder ähnliches).
Die DV27 könnte ich noch umlegen, das geht recht flott, an die NR-770 oder auch die Radioantenne kommt man aber nicht so schnell ran, siehe oben.

Muss man sich da Sorgen machen? Das Auto als Farradkäfig :lol: ist klar, ich bleibe beim Einschlag zwar heile, aber was ist mit den Funkgeräten und der restlichen Elektronik im Auto?

Ich habe mir darüber nie Gedanken gemacht, alle Fileddays waren immer mit Antennen am Mast und die sind schnell umgelegt, sogar einen Beam bekommt man innerhalb von ein paar Minuten sicher auf den Boden. Aber da waren wir meistens nicht ganz "oben" und auch die UKW Autoantennen sind nur max. einen Meter lang.

Falls das Thema hier schonmal behandelt wurde bitte ich um einen Link, über SuFu war nix passendes zu finden.

Gruß

MiBo
Lokal: Der Vagabund
DX: 13DO666 oder 13DO and the Number of the Beast
Afu: DO3MIB
Benutzeravatar
ax73
Santiago 9+15
Beiträge: 2219
Registriert: Di 3. Nov 2015, 21:45
Standort in der Userkarte: Hannover

Re: Standmobil und Gewitter - was tun?

#2

Beitrag von ax73 »

Da gibt es auch kein Rezept.
Die Einschätzung der Wetterlage bleibt Operatorsache.
Im Zweifel Räder benutzen und talwärts fahren.
Einige meiner Beiträge werden in einem anderem Kontext präsentiert als von mir authorisiert und beabsichtigt.
Benutzeravatar
Badewanne
Santiago 9
Beiträge: 1107
Registriert: So 6. Jul 2008, 06:10
Standort in der Userkarte: Staudach-Egerndach
Wohnort: am Chiemsee

Re: Standmobil und Gewitter - was tun?

#3

Beitrag von Badewanne »

Eigentlich ist ein Mast mit Auffahrständer gut,
der steht am Boden und überragt das Fahrzeug.
So wird der Blitz am Auto vorbei zum Boden geleitet.
Daß das nur eine schlechte Erde ist, weiß ich, aber besser wie nichts und
eigentlich kein Grund ab zu bauen, der bessere Schutz.

Die Situation mit nur der KFZ-Antenne ist da wegen der Reifen
schon gleich ein mal eine ganz Andere.
Mit dem Regen und Wind kann sich das Auto gegenüber dem Boden
auf einer anderen Spannungsebene befinden,
bei einem Einschlag allemal, für Nanosekunden auf einigen hundert Kilovolt.
Da ist es eigentlich nur wichtig, nicht aus, oder ein zu steigen, am Besten die Türen geschlossen halten.
Die Spannung zwischen Fahrzeug und Boden hat man sonst im Schritt, darum heißt das dann auch Schrittspannung. :lol:

Ein über dem Boden isolierter und aufgeladener Gegenstand kann mit seinem elektrischen Feld einen Blitz anziehen!

Wenn der wirklich direkt einschlägt, ist die verbrutzelte Antenne Deine geringste Sorge,
das Knalltrauma, oder evtl beschädigte Trommelfelle und so weiter sind dann das Thema des Tages.
Wenn es nur in der Nähe in einen Baum einschlägt, es also nur eine "Induktion" Deines Blitzes in das Gerät schafft,
wird die in den allermeisten Fällen schon am Eingang niederohmig abgefangen.
Da sollte dann nichts kaputt sein.

Um ein Aufladen des Fahrzeugs zu vermeiden gab es mal in den 70ern
so leitfähige Gummibänder an der Karosserie-Unterkante montiert.
Das hat damals bei den neuen Reifen mit hohem Silikongehalt geholfen,
die statische Entladung beim Ein- und Aussteigen gering zu halten.
Das könnte, je nach Untergrund auf dem Du stehst und wie naß das da schon ist,
auch schon helfen die Wahrscheinlichkeit eines Einschlages zu verringern.
Die Handy-Abzocke ist mir einerlei, CB-Funk ist gebührenfrei
Benutzeravatar
mibo666
Santiago 9+30
Beiträge: 3104
Registriert: Di 30. Dez 2014, 00:38
Standort in der Userkarte: Osthofen

Re: Standmobil und Gewitter - was tun?

#4

Beitrag von mibo666 »

Badewanne hat geschrieben: Mo 3. Jan 2022, 13:20 Wenn der wirklich direkt einschlägt, ist die verbrutzelte Antenne Deine geringste Sorge,
das Knalltrauma, oder evtl beschädigte Trommelfelle und so weiter sind dann das Thema des Tages.
Das glaube ich auch...

Aber wie machst du das denn Hans, du wohnst ja im Auto und soweit ich das sehe hast du auch immer mindestens eine Antenne auf dem Fahrzeug ?

Vielleicht mache ich mir auch einfach nur zu viele Sorgen, schließlich stehen ja überall Autos mit (Radio) Antennen rum und fackeln nicht reihenweise durch Blitzschlag ab.

Gruß

MiBo
Lokal: Der Vagabund
DX: 13DO666 oder 13DO and the Number of the Beast
Afu: DO3MIB
Benutzeravatar
ax73
Santiago 9+15
Beiträge: 2219
Registriert: Di 3. Nov 2015, 21:45
Standort in der Userkarte: Hannover

Re: Standmobil und Gewitter - was tun?

#5

Beitrag von ax73 »

Gegen die Aufladung der Karosserie kannst du simpel einen Schrauberder in den Boden drehen.
Blitzstromfähiges Kabel zur Verbindung dranmachen.
So etwas gibt es im Armeewarenbedarf um 40,- Euro.
Wenn du sichergehen willst mißt du jeweils noch den Erdübergangswiderstand mit Hilfserdern.
Die gibts da auch.

Das war während meiner Armeezeit Voraussetzung zum Betrieb meines Fernschreibkoffers im Gelände.
Einige meiner Beiträge werden in einem anderem Kontext präsentiert als von mir authorisiert und beabsichtigt.
Benutzeravatar
Badewanne
Santiago 9
Beiträge: 1107
Registriert: So 6. Jul 2008, 06:10
Standort in der Userkarte: Staudach-Egerndach
Wohnort: am Chiemsee

Re: Standmobil und Gewitter - was tun?

#6

Beitrag von Badewanne »

Bei mir sind die Vorderreifen schon mehr als 15 Jahre alt,
da hat es schon eine Kriechstromstrecke, da lädt sich nichts mehr auf,
aber wenn der Blitz einschlägt, habe ich mindestens einen platten Reifen.
Vorher waren auch noch die Hinterreifen über zwanzig Jahre alt,
die mußte ich jetzt mal erneuern.
Die Handy-Abzocke ist mir einerlei, CB-Funk ist gebührenfrei
Bastelfred
Santiago 5
Beiträge: 318
Registriert: Do 12. Nov 2020, 17:41
Standort in der Userkarte: Selm

Re: Standmobil und Gewitter - was tun?

#7

Beitrag von Bastelfred »

Badewanne hat geschrieben: Mo 3. Jan 2022, 21:51 Bei mir sind die Vorderreifen schon mehr als 15 Jahre alt,
da hat es schon eine Kriechstromstrecke, da lädt sich nichts mehr auf,
aber wenn der Blitz einschlägt, habe ich mindestens einen platten Reifen.
Vorher waren auch noch die Hinterreifen über zwanzig Jahre alt,
die mußte ich jetzt mal erneuern.

Alter Falter, du fährst aber wenig ;-)

Ich bin ja schon ein Wenigfahrer mit 60tkm in 5 Jahren aber ich werde wohl bald mindestens zwei neue Pneus brauchen ( nach 4 Jahren)
Bis denn vom Sven / Kangaroo 02 / 13HN454
Benutzeravatar
Badewanne
Santiago 9
Beiträge: 1107
Registriert: So 6. Jul 2008, 06:10
Standort in der Userkarte: Staudach-Egerndach
Wohnort: am Chiemsee

Re: Standmobil und Gewitter - was tun?

#8

Beitrag von Badewanne »

Beim Laster ohne Ladung ist das etwas anders, da halten die vorne an die 220000km,
aber Du hast schon recht, ich bin wenig gefahren, in 27 Jahren nur 550000km.
Die letzten zwei Jahre, seit ich den Motor renoviert habe, nur 30000km,
das lag aber an den lockdowns und so weiter,
daß ich diesen Sommer nicht nach Bayern bin, sondern eben hier geblieben und so
bin ich noch mal weniger gefahren.
Die Handy-Abzocke ist mir einerlei, CB-Funk ist gebührenfrei
noone
Santiago 9+30
Beiträge: 4088
Registriert: Mi 24. Mär 2010, 15:34
Standort in der Userkarte: Oedheim(Dl)
Wohnort: Oedheim(Dl)

Re: Standmobil und Gewitter - was tun?

#9

Beitrag von noone »

Beim Blitzschlag in ein Auto sind bei älteren Fahrzeugen in vielen Fällen die Radlager und die Reifen hin.
Bei neueren Fahrzeugen wahrscheinlich wesentlich mehr.

Ich kannte in den End80ern einen der mit dem seinem "Multi-Bus" einem runtergerittenen "Kühl-Ducato" und sehr langer Antenne rumfuhr.
Irgenwann hat er einmal die lange Antenne vergessen zu tauschen und ist in Heidelberg beim Abbiegen in die Oberleitung der Straßenbahn geraten.

Dann war der Multi-Bus ein halbes Jahr bei ihm auf dem Hof rumgestanden bis er einen Unfall-Ducato mit Dachschaden (der Fahrer vergaß das das Fahrzeug zu hoch ist) zur Teilegewinnung bekam danach war er wieder unterwegs.

Irgendwann kam dann der Ducato-Tod in Form des berüchtigten gerissenen Rahmens und der Ducato wurde Hühnerstall wie der Teile Spender. Die Dinger müssten heute noch ihren Dienst als Schuppen tun, das war früher allgemein üblich da ein Fahrzeug kein Gebäude war und nicht unter das Baurecht gefallen ist. Manche mussten es dann mit DB-Bussen übertreiben.


Reifen

Ich hab mal damals für meinen Fiat Reifen geholt, sehr günstige Reifen aus der UDSSR nach über 100 000 km hatten die nach und nach keinen Gripp mehr und es drehten vor allem bei Nässe die Reifen durch und die Kurvenfahrt wurde recht kritisch. So musste ich die schweren Herzens tauschen obwohl sie nur vor um 3mm und hinten um 1,5mm runter waren. Reifen sind auf Abnutzung gebaut sie werden mit der Zeit an der Oberfläche hart und verlieren die Haftung. Die Reifen wurden wie ich später erfuhr nicht für Europa gefertigt sondern für Wüstenländer, heiss und schechte Straßen..
Benutzeravatar
DocEmmettBrown
Santiago 9+30
Beiträge: 7611
Registriert: Sa 3. Jan 2015, 02:37
Standort in der Userkarte: nein

Re: Standmobil und Gewitter - was tun?

#10

Beitrag von DocEmmettBrown »

mibo666 hat geschrieben: Mo 3. Jan 2022, 10:38Was tun bei Gewitter, wenn man in exponierter Lage steht?
Die möglichen Schäden haben die Vorredner ja schon erwähnt. Ich riete einfach dazu, Gewitter zu vermeiden. Entweder durch gelegentliche Überwachung von Seiten wie http://www.lightningmaps.org oder Du nimmst einen Blitz-Detektor oder einen vergleichbaren Bausatz von Franzis. Die Dinger funktionieren, weil sich Blitze besonders über die Mittelwelle viele, viele, viele Kilometer ausbreiten, so daß man rechtzeitig gewarnt wird. ;)

73 de Daniel
Benutzeravatar
michael07
Santiago 8
Beiträge: 848
Registriert: Do 22. Mai 2014, 11:17
Standort in der Userkarte: 64850 Schaafheim, JN49MV Wartturm
Wohnort: 64850 Schaafheim, JN49MV

Re: Standmobil und Gewitter - was tun?

#11

Beitrag von michael07 »

Hallo MiBo,

Ich funke meist standmobil und stehe dabei auf freiem Feld.
Ringsum keine Bebauung oder Bäume ( naja, der Wartturm steht halt da seit 1492 )

Bei Gewitter baue ich halt sofort ab, denn das Risiko, das es dadurch zu Schäden kommt, ist mir zu hoch.

Der 12,5m GFK Mast ist ja schnell zusammengeschoben und verstaut.

Von meinem QTH aus, sehe ich schnell, wenn sich etwas zusammenbraut.
Ausserdem sagen einem die Funker auch Bescheid, wo und wie stark sich die Gewitter ausbreiten.

Daher bei der Meldung:"Gewitter im Anmarsch" umgehend abbauen, es erspart einem dann beim Abbau, das man beim einsetzenden Starkregen klitschnass wird.

Die angeschlossenen Funkhäuser, werden bei standmobilem Einsatz das gleiche tun oder bereits getan haben.

Eine kleine Leiter oder "Tritt" hilft auch dabei die Antenne auf dem Fahrzeugdach umzulegen oder abzubauen.

Besten Gruss
Michael
13HN357
Leiter der Hotel November DX Gruppe
Mitglied in der E.C.B.F und beim RTCB !
Neuss-mobil
Santiago 3
Beiträge: 101
Registriert: Fr 15. Okt 2021, 10:36
Standort in der Userkarte: Grimlinghausen

Re: Standmobil und Gewitter - was tun?

#12

Beitrag von Neuss-mobil »

Es ist zudem ein Trugschluss, dass der Blitz nur im Gewitter, während der Sturm tobt und es schüttet, zuschlägt.
Bei Gewitterlage ist man an exponierten Standorten grundsätzlich gefährdet. Überspannungsschäden treten dort auch häufig außerhalb akuter Gewittetereignisse auf.
Nosensus
Santiago 8
Beiträge: 864
Registriert: So 1. Mär 2020, 00:44
Standort in der Userkarte: Pirmasens

Re: Standmobil und Gewitter - was tun?

#13

Beitrag von Nosensus »

Neuss-mobil hat geschrieben: Mi 5. Jan 2022, 08:00 Es ist zudem ein Trugschluss, dass der Blitz nur im Gewitter, während der Sturm tobt und es schüttet, zuschlägt.
Bei Gewitterlage ist man an exponierten Standorten grundsätzlich gefährdet.
Ein Blitz kann über die Wolken, noch in zig Km Entfernung in die Erde einschlagen.
Filme/Reportagen über Blitze und Gewitter haben das schon mehrfach gezeigt.
Ein Abbau von Funkantennen (auf Masten wie Fahrzeugen) ist generell anzuraten!

Ich und ein paar 11m Freunde waren mal auf dem Grossen Wintersberg in den Nordvogesen/Frankreich im August 1993 mit einer Europa DX als Antenne.
Die stand auf über 500 m ü.N.N. und am späten Samstagnachmittag zog ein Gewitter rasch von Süden auf.
Ich riet zum schnellen zusammenpacken, ab in die 2 PKW ohne Funkantennen und runter in den Wald in die Nähe einer Schutzhütte mit Blitzschutzanlage.
Die Antenne liessen wir stehen. Wir waren kaum an der Schutzhütte, als das Unwetter/Gewitter hereinbrach....(keine 15 Minuten später)
Blitze im Sekundentakt, 2 Stk. schlugen direkt kaum 10-20 m entfernt jeweils in einen Baum. Der Knall war ohrenbetäubend....
Am nächsten Tag, waren die beiden Bäume nur ein Häufchen verkohlter Asche auf jeweils einem Baumstumpf.
Die Antenne oben am Aussichtsturm hatte die Gewitternacht gut überstanden. Keine Schäden, da am Blitzschutzerder des Aussichtsturms geerdet.
Ich war der älteste und die jüngeren in unserer Funkgruppe, waren überrascht, wie schnell und stark so ein Gewitter in den Bergen sein kann/aufzieht....
Benutzeravatar
mibo666
Santiago 9+30
Beiträge: 3104
Registriert: Di 30. Dez 2014, 00:38
Standort in der Userkarte: Osthofen

Re: Standmobil und Gewitter - was tun?

#14

Beitrag von mibo666 »

Danke für euren Input. Wie ich mit großen Antennen draußen umgehe ist mir klar, da habe ich auch schon einiges an Erfahrung sammeln dürfen.
Es ging mir ja eher darum ob man nur mit fest auf dem Auto montierten Antennen einfach abwarten kann bis das Unwetter durch ist oder besser "die Flucht" ergreifen sollte. Und das scheint wohl der beste beste Rat wenn ich eure Antworten hier so lese....

Gruß

MiBo
Lokal: Der Vagabund
DX: 13DO666 oder 13DO and the Number of the Beast
Afu: DO3MIB
Benutzeravatar
Tribbel X
Santiago 6
Beiträge: 429
Registriert: So 15. Mai 2005, 20:08
Standort in der Userkarte: 79576 Weil am Rhein
Wohnort: Weil am Rhein ( Stadt der Stühle )

Re: Standmobil und Gewitter - was tun?

#15

Beitrag von Tribbel X »

Hallo MiBo,

ich gehe eigentlich nur bei schönem Wetter Outdoor funken,
ja ich bin ein "Schönwetterfunker"!

Falls mich trotzdem ein Gewitter erwischt Funkgerät aus und Antenne davon trennen
und Schutz suchen.

Allen 73 & 55 von mir.
Ein Tag ohne CB-Funk ist ein verlorener Tag, Leben und leben lassen !
Antworten

Zurück zu „Funker unterwegs“