Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

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mibo666
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Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

#1

Beitrag von mibo666 »

Hallo zusammen,
aufgrund der ständig schlechter werdenden Empfangssituation in der Stadt mache ich sehr gerne Betrieb von Unterwegs aus. Da ist dann der Empfänger ruhig und das reinhören in die Bänder macht wieder richtig Spaß. Am liebsten bin ich irgendwo wo es hoch und einsam ist, optimalerweise mit schöner Aussicht. Da baue ich mir dann meinen Krempel auf, installiere ein paar Antennen und verbringe den Tag und manchmal auch die Nacht mit funken, probieren an den Antennen, Bier/Kaffee trinken und einfach mal Ruhe haben. So was macht Spaß, ist gut für die Gesundheit!
Ich habe kein Auto, deshalb liegt die Herausforderung darin alle Teile zu optimieren und nichts überflüssiges mitzuschleifen. Für den Campingkram habe ich mittlerweile meine Lösung, beim Funk gibts immer was zu verbessern. Speziell für CB hatte ich mir ja das PNI HP6500 zugelegt, so ein MiniMobilgerät der alleruntersten Preisklasse. Und weil ich ein Spielkind bin, kam diese Woche noch das PNI HP62 dazu, ein Handfunkgerät das dem Alan 42 sehr ähnlich ist.
Da ich eh vorhatte durch ein paar Messungen herauszufinden welches der beiden CB-Geräte nun besser für so einen Bergeinsatz geeignet ist, habe ich gleich diesen Testbericht geschrieben, wer nicht alles lesen will - am Ende steht ein Fazit!

Los gehts:
Das HP 62 von PNI ist, wie oben schon kurz angedeutet ein CB-Handfunkgerät das äußerlich stark an das Alan 42 erinnert. Die Gehäuse-Abmessungen und Anordnung der Knöpfe sind bei beiden Geräten identisch, auch das Zubehör ist untereinander austauschbar. Die Unterschiede liegen im inneren Aufbau und im Preis, das PNI HP 62 kostet deutlich weniger als das bekannte Alan 42 und lässt sich sehr einfach erweitern, sowohl in der Ausgangsleistung als auch im Frequenzbereich.

Zum offiziellen (wie vom Importeur PNI vorgesehenen) Lieferumfang des Gerätes gehört:
- Das Funkgerät selbst
- Ein KFZ Adapter zur Stromversorgung aus dem Boardnetz und Anschluss für eine externe Antenne
- Eine Gummi-Abdeckung für den BNC Antennenanschluss (sowas suche ich schon ewig für den FT-817!)
- Mehrsprachige Bedienungsanleitung und Konformitätserklärung.

Beim Händler Keim Funktechnik sind verschiedene Pakete mit zusätzlichen bzw. alternativen Komponenten erhältlich.
z.B. 6er Batteriepack, Hyflexantenne, Fensterklemmantenne, kurze Antenne usw.
Was überall fehlt ist eine kleine Handschlaufe, da muss man sich selbst was basteln. Ich hatte hier noch eine von einem Baofeng rumliegen, die passt wie A**sch auf Eimer. :-) Ich habe mich für ein Paket aus Funkgerät, KFZ Adapter, 6er Batteriepack und der Hyflexantenne entschieden. Da ich den Anbieter nicht kenne lief die Bestellung über dessen ebay Shop, und wurde via Paypal bezahlt. So sollte eigentlich nichts schiefgehen....

Wie fühlt es sich an:
Das Paket wurde nach knapp einer Woche geliefert und ich war schon sehr gespannt auf mein neues Spielzeug. Die Lieferung war komplett, nichts fehlte, sogar eine Rechnung lag dabei. Ok, also Aspacken und probieren! Das Handfunkgerät fühlt sich gut an, Material und Verarbeitung sind in Ordnung, es macht auf jeden Fall keinen billigen Eindruck. Das Batteriefach rastet sauber ein und wackelt nicht, der Druckpunkt der Taster ist gut und gleichmäßig, die Regler für Squelch und Lautstärke laufen schön satt.

Batteriekasten:
Als erstes habe ich mir den Batteriekasten vorgenommen, bei einem Handfunkgerät sicherlich kein ganz unwichtiges Teil.
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Der Kasten ist nach "alter-Väter-Sitte" zweigeteilt und für jeweils drei Zellen vorgesehen. Mit normalen AA (oder Mignon) Zellen kommt man so auf nominell 9V Betriebsspannung. Für hohe Ströme sind jedoch Akkus viel besser geeignet und natürlich auf Dauer auch wirtschaftlicher. Leider ist das Fach sehr knapp, mit Akkus bestückt lässt es sich gerade noch schließen, aber die Verbindung der beiden Hälfen wird beim zusammendrücken getrennt, es funktioniert also nicht.
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Getestet habe ich das mit allen Akkus die ich hier habe und alle sind minimal (1-2 Zentel mm) dicker wie Wegwerfbatterien.
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Die mittlere Zelle im Bild ist der Akku rechts und links davon Wegwerfbattereien. Der Unterschied ist kaum zuerkennen.
Im Zubehör des Alan42 gibt es einen Akkukasten für 8 Zellen, den werde ich demnächst mal probieren. Vorerst verwende ich halt die Batterien, "wat mutt dat mutt" würden die Fischköppe sagen.

Antenne und KFZ Adapter:
Mit dem KFZ Adapter lässt sich das Gerät leicht im Auto verwenden, Stecker in die Anzünder Buchse und externe Antenne unten an das Kabel mittels UHF Stecker anschließen. So hat man beim Betrieb nur das eigentliche Gerät in der Hand und das ist nicht viel größer als ein ordentliches Mikrophon. Ansich ja eine gute Idee, leider nicht mehr legal, vielen Dank an Hern A.B.Scheuert :-(
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Auch außerhalb eines Autos kann der Adapter sinnvoll sein und zwar dann wenn man mit dem Handfunkgerät eine externe Spannungsversorgung und Antenne verwenden will. Z.B. Antenne am GFK Mast und Strom aus dem Bleiakku. Oder beim Laufen mit Antenne an der BNC Buchse und Stomversorgung aus einem Batteriepack das in der Tasche steckt.
Dazu kann man den Zigarettenbuchsenstecker abschneiden und einen anderen Strecker drauf machen. Ich verwende schon seit Jahren Anderson Powerpoles und habe die auch hier wieder eingesetzt. So kann ich direkt auf alle vorhanden Akkupacks gehen und auch problemlos mit nur einem Handgriff ein Amperemeter dazuschalten, dazu später mehr. Das Kabel ist übrigens extrem dünn, mehr als 0,25mm² wird es nicht sein. Immerhin komplett aus Kupfer und kein Alu oder Kupfer kaschiertes Alu....
Sobald der KFZ-Adapter aufgesteckt ist, wird die obere Antennenbuchse abgeschaltet, da kommt also nichts mehr raus. Um das zu vermeiden reicht es aus den Pin am Gerät mit einem Stückchen Isolierband abzukleben.
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Damit die jetzt ungenutzte UHF Buchse sich nicht mit Krümmeln vollsetzt habe ich einfach einen UHF-Stecker reingedreht. Für die Buchsen gibt es im Handel auch schöne Deckelchen zu kaufen, die sehen schicker aus und sind deutlich leichter.
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Erster Test:
Für die ersten Versuche habe ich das Handfunkgerät über einen BNC/UHF Adapter an meine 11m Antenne angeschlossen. Dazwischen einen Antennenumschalter um die Handgurke mit einem Mobilgerät von PNI, dem HP6500 direkt zu vergleichen. Die 13,5V kommen über den KFZ-Adapter direkt aus dem Stationsnetzteil. Nach dem Einschalten befindet sich das Gerät im "EC" Modus, also 40 Kanäle FM und 4Watt - eben CEPT konform. Über eine Tastenkombination beim Einschalten kann die Landesnorm einfach umgestellt werden, und dabei ergeben sich schon zwei Überraschungen: Ich habe "d4" für Deutschland ausgewählt, so sollten eigentlich 80 CH FM sowie 40 CH AM mit jeweils 4W Watt zur Verfügung stehen. Aber es liegen satte 9 Watt an! Und im Display ist das Wörtchen "low" verschwunden. Nur durch das Umschalten der Ländernorm wird also schon die HighPower Option geschaltet - das ist definitiv NICHT in Ordnung. Überraschung Nummer zwei: In der Länderauswahl sind auch diverse russische Varianten möglich, damit landet man dann ebenfalls im HighPower Modus und außerdem bei Frequenzen zw. 25 und 30 MHz. Ich finde das sehr bedenklich, denn eine falsche Auswahl geht leicht und als Folge sendet man außerhalb des zugelassenen Bandes und mit viel zuviel Leistung, was (wenn es dumm läuft!) schweren Ärger nach sich zieht. Wenn das der BNetzA bekannt wird, könnte ein Einzug der Geräte erfolgen - je nachdem wie schwer die Beamten das einschätzen. Als deutscher Importeur würde ich mir schon mal ein paar Euro auf die Seite legen, sowas kann richtig ins Geld gehen und solche Schlampereien müssen nicht sein!
Um im Deutschen Bandplan den HighPower Modus wieder zu verlassen genügt es beim einschalten die Tasten CHdown und ASQ gedrückt zu halten. Im Display erscheint dann wieder "low" und das Gerätchen sendet mit 4 Watt wie es sein sollte. Bei Bedarf geht es so auch wieder auf maximale Leistung hoch, und das ist beim Batteriebetrieb auch notwendig, doch dazu später mehr.

Die Bedienungselemente und Funktionen:

Kanalwahl:
An der linken Gehäuseseite befindet sich wie üblich die PTT Taste, darüber die Taster für Kanal hoch und runter, bezeichnet als "CHdown" und "CHup". Alle drei Taster lassen sich gut erfühlen und haben einen gleichmäßigen Druckpunkt. Für meine dicken Finger sind die Kanal Tasten allerdings schon etwas klein. Mit Handschuhen dürfte die Bedienung unmöglich werden. Auf der Gehäusefront sind Quick- Up und Down Tasten, damit können jeweils 10 Kanäle hoch oder runter geschaltet werden, praktische Sache.

Dualwatch, Scanner, automatischer Squelch und die Displaybeleuchtung:
Mit der Taste "DW" wird die Dualwatch Funktion aktiviert, super Sache wenn man auf einen Anruf wartet und dabei ein anderes QSO verfolgen will. Die Taste darunter löst den Scanvorgang aus. Der ist ziemlich flott, etwa 8 Kanäle pro Sekunde sind ein guter Wert. Leider verbirgt sich dort auch ein nerviger Fehler: Findet der Suchlauf ein (unerwünschtes) Signal und bleibt dort stehen muss erst PTT und dann wieder Scan gedrückt werden um den Suchlauf erneut zu aktivieren. Ein einfaches Fortsetzen, etwa durch einen Druck auf die Scan oder CHup Taste, ist nicht möglich. Da es ja auch keine Möglichkeit gibt einen Kanal von der Suche auszuschließen, ist das extrem nervig.
Die mit ASQ beschriftete Taste ist die einzige mit Doppelbelegung: Damit wird die Displaybeleuchtung geschaltet und der Autosquelch aktiviert.
Beleuchtet wird aber nur das Display, die Taster bleiben dunkel. Und leider aktiviert sich die Beleuchtung nicht automatisch beim Empfang oder beim Drücken einer beliebigen Taste, nein man muss das Licht manuell Ein- und Ausschalten. Sowas hatte ja meine Uralt YAESU Handgurke von 1985 schon...
Kommen wir zum nächsten dunklen Kapitel, dem Auto Squelch (ASQ). Mit einer solchen Schaltung ist es prinzipiell möglich ein Sprachsignal von einem Störträger zu unterscheiden. Eine gute ASQ Schaltung öffnet die Rauschsperre bei einem, sagen wir, S2/R2 Signal, also schwaches Signal, stark angerauscht und gerade noch zu verstehen. Ein Störträger mit S8 wird dagegen ignoriert, die Rauschsperre öffnet sich nicht und ggf. läuft damit auch der Suchlauf weiter. Wohlgemerkt bei gleicher Einstellung, das Öffnen der Rauschsperre ist also NICHT von der Stärke des Signals, sondern von dessen Charakteristik abhängig!
Mit dem normalen, manuellen Squelch, wäre uns in dieser Sitation die schwache Station im Suchlauf entgangen, denn der manuelle Squelch ware ja so eingestellt gewesen, das der S8 Träger den Suchlauf nicht unterbricht. Soviel zur Theorie, in der Praxis funktioniert das ASQ der PNI HP62 mehr schlecht als recht. Die Eingangs geschilderte Empfangssituation ist mit DIESER ASQ nicht zu meistern, das schwache Sprachsignal wird nicht durchgeschaltet, der Störträger aber sofort. Ich habe das mehrfach ausprobiert, sowohl an der Stationsantenne wie auch portabel, die ASQ ist nicht vernünftig zu verwenden, dann lieber den manuellen Squelch und öfters nachregeln.
Das es auch anders geht, zeigt das PNI HP6500, dort funktioniert ASQ prächtig, wirklich gut.

Der Notfall und der Letzte Kanal:
Wie bei vielen Geräten üblich schaltet der rote "EMG" Taster direkt auf Kanal 9, dann 19 und wieder zurück. Auf dem 9er ist ja hauptsächlich AM üblich, wenn man von einem FM Kanal auf 9 springt bleibt jedoch FM eingestellt. Und die Modulationsart lässt sich NICHT ändern, denn in der EMG Funktion sind alle Taster gesperrt. Tolle Wurst! Also, immer dran denken: Im Notfall erst auf AM umschalten und dann EMG drücken.
Die Modulationsart (FM oder AM) lässt sich mit der A/F Taste umschalten. Die Taste an sich ist mit LCR beschriftet, damit ist die Funktion Last Channel Recall gemeint. Eine Art Schnellspeicher für den letzten aktiv verwendeten Kanal. Praktische Sache - funktioniert aber nur in Ländermodi mit ausschließlich FM, dann wird die A/F Taste ja nicht gebraucht. Warum man dann die Funktion nicht (wahlweise) als Doppelbelegung der Taste ausführt - das Wissen nur die PNI Götter.

Tastenverrigelung und RF-Gain:
Mit "Lock" lassen sich alle Tasten gegen Fehlbedienung sperren, praktisch wenn die Funke in einer Tasche steckt und man z.B. ein Headset oder Lautsprechmikrofon verwendet, klar. Aber was ist RFG? Mit einem RF-Gain Regler lässt sich normalerweise die Empfänger-Empfindlichkeit einstellen, je höher der Wert desto besser ist der Empfang. Beim PNI HP62 verbirgt sich hinter dem RFG Taster jedoch ein Abschwächer, also ein im RX-Zweig installiertes Dämpfungsglied das in mehreren Stufen schaltbar ist. Je höher der angezeigte Wert desto mehr Dämpfung und dementsprechend schwächer ist der Empfang. Offensichtlich sind die auswählbaren Stufen die Dämpfung in dB, wenn z.B. "06" ausgewählt wird sollte das S-Meter eine Stufe absinken, bei "12" dementsprechnd zwei S-Stufen usw.
RFG lässt man im normalen Betrieb aus, denn wir wollen unser Gegenüber ja so gut wie möglich empfangen. Wenn jedoch sehr starke Sender in der Nähe sind, oder das Handfunkgerät an einer großen Antenne betrieben wird, kann der Empfänger regelrecht zugestopft werden. Es kommt soviel HF-Energie an - kein anderes Signal kann mehr demoduliert werden. Vorstellbar ist so eine Situation z.B. in der Nähe (und damit ist bei Richtantennen auch der gegenüber liegende Berg gemeint) von Rundfunksendern, Radaranlagen usw, schlicht alles was mit mehreren kW Sendeleistung arbeitet und dabei muss die Sendefrequenz nicht mal in der Nähe unserer Empfangsfrequenz liegen! Übrigens sinkt die Signalstärke mit der Entfernung expotentiell, d.h. wenn möglich lieber den Standort um ein paar hundert Meter verändern, dann kommt man ohne die RFG-Dämpfung aus und kann man auch noch leise Stationen empfangen.

Eine weitere Anwendung für eine einstellbare Empfängerleistung ist die Fuchsjagd: Je näher der zu findende Sender ist, desto höher wird die Dämpfung eingestellt und das S-Meter bleibt ablesbar für eine Peilung.

Genug der Theorie, es folgt die Praxis:
Der Empfänger des HP62 ist ordentlich, ich konnte keine gravierende Unterschiede zum HP6500 oder meinem alten DNT Saphir hören. Das S-Meter zeigt in etwa die selben Werte an wie die DNT, das 6500 ist da ein bisschen geizig. Der Lautsprecher ist laut, sehr laut. Und die Lautstärke lässt sich nicht regeln. Da habe ich in der Defektlotterie mal wieder den großen Preis gezogen, das Poti ist hinüber und keiner hats in der Qualitätskontrolle gemerkt. Oder der Hersteller hat diese einfach weggekürzt, irgendwoher muss der Preis ja kommen. Also bei Keim angerufen, die mailten mir ein DHL Retoure Etikett und am Montag ging das Gerät zum Austausch zurück. Das Wochenende habe ich aber für diesen Test verwendet, ich war einfach zu neugierig. Zum Glück lag in meiner Bastelkiste noch ein Headset mit Lautstärkeregler, damit kann man doch arbeiten. Wie der eingebaute Lautsprecher des HP62 klingt kann ich Moment leider nicht beurteilen, bei voller Lautstärke ist das Zuhören jedenfalls kein Genuss. :angry:
Zu den einzelnen Funktionen habe ich ja oben schon etwas geschrieben.
Beim Testen ist mir noch folgendes aufgefallen: Beim Senden kommt es zu einer Verzögerung. Im Display wird sofort nach drücken der PTT TX angezeigt, das Signal geht aber erst eine halbe Sekunde später wirklich raus. Das muss man beachten, sonst wird jeweils die erste Silbe eines Durchgangs abgehackt. Bei Dauerquasslern wird die Rückseite der Handfunke gut warm, im Moment (Januar 2021) ist das sehr angenehm, aber man sollte schon ein bisschen drauf achten. Die FM-Modulation ist etwas hoch und ein bisschen leise, da werde ich noch den Hub anpassen, auch dafür gibt es wieder ein Poti im inneren, ganz ähnlich wie beim HP6500.
Das Gerät liegt mit dem Batteriekasten recht gut in der Hand, nur beim hinstellen bekommt es mit der 54cm langen Hyflex Antenne leicht Übergewicht. Diese Antenne ist übrigens genauso lang wie eine DV27T und ist auch ähnlich bewickelt. Sie macht zumindest beim Empfang einen guten Eindruck, ein QSO habe ich leider nicht hinbekommen aber auch nicht sehr lange probiert. Ich hatte das HP62 beim Gassi gehen dabei und am höchsten Punkt der Runde (immerhin 130m ü.NN :lol: ) ein paar mal CQ gerufen, hat mich aber leider keiner gehört. Die Ortsrunde aus Darmstadt (~30km) hatte ihre Rauschsperre geschlossen und keine Ohren für schwache Signale, schade. Für mehr war mir da draußen einfach zu kalt und der Hund hatte auch keine Geduld mit mir und der Technik. Leider gibt es für die Handfunke keine Schutzhülle und damit das Ding nicht gleich aussieht wie der Kuh aus dem A**** gezogen hat der große Fluss eine schöne Damenhandtasche (sic!) angespült:
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Für ~5€ inkl. Versand ein guter Deal! Das Gerät passt komplett hinein, auch mit dem großen Akkupack oder dem KFZ Adapter und einem externen Batteriekasten. Der Deckel lässt sich so schließen dass die Antenne daran vorbeigeht, das Handfunkgerät ist also sicher verstaut und kann nicht aus der Tasche fallen. Beim Gehen hat man so beide Hände frei, sehr fein!


Messung - Was geht rein und was kommt raus:
Zurück in der Funkbude, am warmen Ofen ging das Handfunkgerät nochmal an die große Antenne und ein regelbares Netzteil, dazwischen mein Multimeter um mal zu schauen wie die Werte sind. Einen richtigen Messplatz habe ich nicht, aber ein bisschen improvisieren, das fällt dem Ing... ähm Amateur nicht schwer :sup:
Zwei Werte sind für mich bei einem Handfunk- oder Mobilgerät wichtig: Erstens wieviel Leistung steht bei welcher Spannung zu Verfügung und zweitens, wie hoch ist die Stromaufnahme, sprich wie lange kann ich mit einem Akku Betrieb machen? Welches Gerät ist besser für eine kleine Bergtour geeignet, das Handfunkgerät oder das Mobilgerät? Ich will euch nicht mit allen Messwerten langweilen, ein paar Daten reichen eigentlich schon.

Meine Messreihe startet bei 13,5V und bei RX mit geschlossener Rauschsperre werden 115mA gezogen, nach einigen Sekunden aktiviert sich der Stromsparmodus Modus (PS im Display) und die Stromaufnahme liegt bei nur noch 80mA. Mit geöffneter Rauschsperre und voller Lautstärke (siehe oben) sind es 135mA in FM und 125mA in AM. Das sind SEHR gute Werte, das HP6500 braucht bei kleiner Lautstärke mit offenem Squelch 170mA, mindestens jedoch 150mA.
Der Sender liefert saubere 4Watt und zieht dabei 1470mA, mit voller Leistung sind es 9 Watt und 2220mA. Auch das sind wieder gute Werte, das 6500er noch mal im Vergleich liegt bei 2090mA für 4,8W und 3250mA für 11W. Die aktivierte Displaybeleuchtung zieht 30mA, das ist zu viel und geht eigentlich wesentlich sparsamer. Trotzdem, der Sieger beim Thema Sparsamkeit ist schonmal eindeutig, wenn es um die beste Akkulaufzeit geht ist das HP62 erste Wahl.

Die Handfunke lässt sich ja über eine externe Stromversorgung betreiben, außerdem über einen 8er Akku Pack oder einem sechser Batteriekasten. Wie sieht die Sendeleistung bei den Unterschiedlichen Spannungen aus ?
Bild
An einem 7,2Ah Bleiakku liegen 12,8V an wenn er voll geladen ist. Damit sind die Daten natürlich sehr ähnlich wie am Netzteil mit 13,5V. Die minimale Spannug liegt bei 10,7V - drunter sollte man nicht gehen. Bei dieser Spannung bringt das HP62 noch 1,9 bzw. 5,5 Watt an die Antenne. Den 8er Akku Pack habe ich noch nicht vorliegen, deshalb musste ich ier ei bisschen tricksen. Aber anhand der anderen Messwerte würde ich sagen das mit einem vollen Akkupack 1,4W bzw. 4 Watt und bei 8V noch etwa 0,8 bzw. 2,5 Watt möglich sein sollten.
6er Batteriekasten: Selbst bei neuen Batterien liegen nur 1,1W an, bei voller Leistung dagegen brauchbare 3,5Watt. Sind die Zellen bei einem Volt und damit fast leer ist keine Sendeleistung mehr messbar, im HP Mode noch 0,2Watt. Ob bei dieser niedrigen Spannung die ausgesendete Modulation noch in Ordnung ist habe ich noch nicht geprüft,
der Empfang ist auf jeden Fall noch einwandfrei möglich.

Für die Berechnung der Laufzeiten habe ich ein RX/TX Verhältnis von 80:20 angenommen. RX mit offenem Squelch und ohne Stromsparfunktion. Das entspricht ganz gut dem Einsatz bei einer Bergfunkaktivität, viel hören und nur kurze Durchgänge. Mit dem 7,2Ah Blei Akku kommt man dabei auf 32 Stunden Betriebszeit. Davon müssen, aufgrund der höheren Stromentnahme, noch etwa ein viertel abgezogen werden. Damit kommen wir auf eine realistische Laufzeit von 24 Stunden und das ist ein sehr guter Wert. Ein Wochenende , ein Akku könnte die Faustregel lauten, denn zwischen dem Funken muss man ja auch mal was essen und irgendwann mal schlafen..
NiMh Akkus mit 2400mAh Kapazität bringen es im 8er Akkupack auf etwa 10 Stunden, mit dem kleinen 6er Batteriepack sind es schätzungsweise um die 6 Stunden. Da es bei Wegwerfbatterien nur Erfahrungswerte und keine genauen Angaben zur Kapazität gibt, lässt sich diese Laufzeit nur schätzen. Ich werden den Batteriekasten jedoch nur als Option für den Notfall sehen wenn kein Strom da ist um den Akku aufzuladen. Batterien haben den Vorteil einige Jahre lagerfähig zu sein, man kann sich also ein paar griffbereit zur Seite legen. Aber bitte nicht im Batteriepack lagern, auch heute noch laufen die Zellen genau dann aus wenn man es gerade nicht gebrauchen kann. :?

Folgendes muss noch beachtet werden. Nur am Netzteil und am Bleiakku bleibt die Spannung beim Senden stabil, die NiMh Akkus sowie die Wegwerfbatterien weisen einen ausgeprägten Spannungsabfall auf. Dieser Spannungsabfall ist vom Batterietyp abhängig, speziell bei den Akkus gibt es ganz unterschiedliche Auslegungen was Kapazität/Zyklenfestigkeit und das Verhalten bei hohen Strömen angeht. Das gilt übrigens auch für Geräte die mit einem modernen LiIo Akku ausgestattet sind, je größer dieser Akku desto geringer macht sich das bemerkbar. Und die Kapazitätet sind bei NiMh nunmal deutlich geringer, dort kommt das Problem also einfach stärker zu tragen. Außerdem sind alle Messungen bei etwa 20° Raumtemperatur vorgenommen worden, bei den aktuellen Außentemperaturen ist die Kapazizät der Stromspender nochmal deutlich geringer.

Was kostet der Spaß:
Das Handfunkgerät PNI HP62 kostet derzeit zw. 75,- und 90,- € je nach enthaltenem Zubehör. Nur das kleinste Paket (Gerät + KFZ Adapter) wird direkt von Amazon verkauft, der einzige andere Anbieter (den ich habe finden können) ist Keimfunk. Der wiederum ist außer seinem eigenem Shop auch auf ebay und Amazon aktiv.
Seit ein paar Tagen bietet auch ein weiter "Händler" (als privater Benutzer registriert) das HP62 auf ebay an. Allerdings als "Restbestände aus Geschäftsauflösung". Ist also ohne Garantie, und (meiner Meinung nach) liegt auch ein UmSt. Betrug vor, denn wenn ich mir anschaue was da, seit wann als "aus Geschäftsauflösung" verkauft wird - das muss ein RIESENLADEN gewesen sein. :angry: Nunja, muss jeder selber wissen was er macht. :paper:

Ich hätte das Funkgerät lieber bei einem der hier vertretenen Händler gekauft, zumal ich zwei davon ganz gut kenne, aber diese haben es leider nicht angeboten. Deshalb sitze ich jetzt (Donnerstag) hier und warte auf mein Austauschgerät und auf schöner Wetter, buchstäblich. Hoffentlich lässt mich die Fa. Keimfunk nicht im Regen stehen, draußen ist 9° und es regnet auf Teufel komm raus - das reicht mir eigentlich schon.
Übrigens: Wer sich bis hierher durch den Text gekämpft hat - mein Dankeschön dafür.
Abschließend noch ein kurzes (versprochen!)

Fazit:
Das PNI HP62 ist eine preislich recht gute Alternative zum Alan42. TX und RX Leistungen sind gut, die Verarbeitung gleichwertig. Auf der offiziellen Website des Importeurs PNI ist das Gerät als "nicht lieferbar" aufgeführt und es könnte sein das es demnächst aus dem Angebot der Händler verschwindet. Wer also noch eines haben will, dem rate ich zum Kauf. Meiner Meinung nach macht man mit dem Gerätchen nichts verkehrt.


Gruß

MiBo

DISCLAIMER: Ich bin kein Profitester, niemand bezahlt mich für einen Text und ich muss alle (wirklich!) Geräte selbst bezahlen. Auch stehe ich in keiner Verbindung zu einem Händler oder Hersteller. Obiger Text stellt meine Meinung zum Produkt dar, wer eine andere hat - immer her damit. :-)
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Daniel
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Re: Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

#2

Beitrag von Daniel »

Ja Top-Bericht

Evtl. könnte man im Forum eine eigene Rubrik mit ( User ) Testberichte machen.
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CBZentrum
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Re: Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

#3

Beitrag von CBZentrum »

Jetzt drehen wir das Ding mal um und schauen auf die Zulassung viewtopic.php?p=582595#p582595
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mibo666
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Re: Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

#4

Beitrag von mibo666 »

Ja, das Dingens ist korrekt deklariert, auch die Konformitätserklärungen sind einwandfrei. Habe selbst mal ein paar Jahre solche Erklärungen verfassen müssen, ist eine undankbare Arbeit.

Der BNetzA ist die größere Leistung fast egal, das sind ja nur +3dB, deswegen macht sich dort keiner auf den Weg. Das erreicht der CB Funker ja schon mit einer einfachen HB9CV Antenne. Was gar nicht geht ist der Wechsel auf andere Frequenzen. Wenn dazu das Gerät geöffnet werden muss und eine Brücke gelötet, ein Jumper umgesetzt wird, dann finde ich das ok. Jemand der da die Finger reinsteckt wird sich wenigstens mal ein paar Gedanken über das gemacht haben was er da tut.

Aber bei dieser Handfunke kommt man in die "Russischen Bereiche" einfach durch das Auswählen der Ländernorm. Und wer von der Sache keine Ahnung hat, und das werden sehr viele sein, denn es ist ja CB Funk - also Plug and Play, derjenige stellt halt ein was er kennt. Und wenns z.B. ein Russlanddeutscher ist, tja der stellt dann sein Sprache ein. Der Kumpel macht das auch und schwuppst - CB Betrieb da wo er nicht sein sollte, ganz ohne böse Absicht. Das tut dem Importeur/Hersteller nicht gut und, für mich viel wichtiger, es schadet unserem Hobby.

Wir CBler haben so viel Platz, 40 Kanäle, in D nochmal 40 dazu, wir brauchen an unseren Geräten nun wirklich keine Frequenzerweiterung. Hab das eh noch nie verstanden, was ist so geil dran auf .555 zu senden, nur weils verboten ist? Ne, auf dem 11m Band ist regulär so wenig Betrieb, da brauchen wir uns nicht noch auf 360 weiteren Kanälen zu verteilen.... :angry:

Gruß

MiBo

PS: Nochmal zu der oben besprochenen Handfunke: Weiß jemand wie man die Tastentöne abstellen kann? Das Piepst munter vor sich hin und ich finde sowas immer total nervig. Bei manchen Geräten reicht es schon eine bestimme Verbindung von einem IC zu trennen und schon ist Ruhe, jemand eine Idee?

PPS: Danke fürs Lob, freut mich sehr!
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wasserbueffel
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Re: Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

#5

Beitrag von wasserbueffel »

Egal ob nun gesetzlich oder nicht...

Ein klassse Testbericht.
Würden mal alle Geräte so getestet bevor sie auf dem Markt kommen.
Dann braucht man nicht 25 Updates damit sie richtig funktionieren.

Walter
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Re: Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

#6

Beitrag von 13CT925 »

mibo666 hat geschrieben: Do 21. Jan 2021, 10:44 Meine Messreihe startet bei 13,5V und bei RX mit geschlossener Rauschsperre werden 115mA gezogen, nach einigen Sekunden aktiviert sich der Stromsparmodus Modus (PS im Display) und die Stromaufnahme liegt bei nur noch 80mA. Mit geöffneter Rauschsperre und voller Lautstärke (siehe oben) sind es 135mA in FM und 125mA in AM. Das sind SEHR gute Werte,
Naja, ich würde eher sagen, das sind STRAMME Werte ;-)
Das Alan 42DS begnügt sich da mit der Hälfte.
Ausgehend von 13,5V braucht der offene Empfänger 68mA, mit Rauschsperre 56mA und im PowerSafe 43mA (in der Anleitung steht 45mA)
Der Sender liefert saubere 4Watt und zieht dabei 1470mA, mit voller Leistung sind es 9 Watt und 2220mA.
Bei großer Leistung genehmigt sich das 42DS 1030mA bei 3,5W (4W gibts erst ab 14 Volt)
Bei der kleinen Leistung laufen 550mA rein bei 0,8W
Mit Beleichtung kommen 40mA drauf.
Jeweils gemessen mit einem grafischen Labornetzteil.

Trotzdem ein schöner Bericht, gut zu lesen.
....73 Joe
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mibo666
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Re: Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

#7

Beitrag von mibo666 »

Danke für die Werte zum Alan! Mein "Vergleich" war ja gegenüber dem Mobilgerät weil ich wissen wollte was besser mit dem Akku umgeht.
Aber es ist gut zu sehen das bei der Stromaufnahme zw. dem PNI und dem Alan ein so großer Unterschied besteht, das zeigt halt auch ein bisschen wo der Aufpreis herkommt. Mit Midland/Alan bin ich sonst nämlich sehr zufrieden, das uralte 78 Plus (noch ohne Multi) läuft immer noch Astrein.

Gruß

MiBo

PS: Zu einem "richtigen" Test eines Gerätes gehören natürlich Messwerte aus dem Labor, aber ich habe hier keine kalibrierten Werkzeuge, und ob mein Signalgenerator noch die 1kHz sauber bringt? Hub usw. kann ich auch nur mit den Ohren und einem SDR einstellen. Das ist alles sehr grob und sicher nicht für einen Vergleich oder Test geeignet. Mir ging es in erster Linie um das was den Anwender interessiert.
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Re: Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

#8

Beitrag von 13CT925 »

mibo666 hat geschrieben: Do 21. Jan 2021, 22:19 Danke für die Werte zum Alan! Mein "Vergleich" war ja gegenüber dem Mobilgerät weil ich wissen wollte was besser mit dem Akku umgeht.
Aber es ist gut zu sehen das bei der Stromaufnahme zw. dem PNI und dem Alan ein so großer Unterschied besteht, das zeigt halt auch ein bisschen wo der Aufpreis herkommt. Mit Midland/Alan bin ich sonst nämlich sehr zufrieden, das uralte 78 Plus (noch ohne Multi) läuft immer noch Astrein.
Soweit ok.
"Kopieren" oder "Bruderschaften" sind in der Szene nicht unüblich.
Bei gleicher Gehäusegröße und Anordnung von Display und Bedienelemente ist die Chance groß, das die gleiche Platine drin steckt.
Es wäre nicht das erste mal, das auf einem "teureren" Gerät nur ein "teurerer" Name klebt.
PS: Zu einem "richtigen" Test eines Gerätes gehören natürlich Messwerte aus dem Labor, aber ich habe hier keine kalibrierten Werkzeuge, und ob mein Signalgenerator noch die 1kHz sauber bringt? Hub usw. kann ich auch nur mit den Ohren und einem SDR einstellen. Das ist alles sehr grob und sicher nicht für einen Vergleich oder Test geeignet. Mir ging es in erster Linie um das was den Anwender interessiert.
Gut so. Durch solche Experimente lernt man ;-)
Ein SDR ist schon ein prima Empfangsmittel für den Sender.
Was für einen Signalgenerator hast du?
Es gibt stabile und günstige Generatoren bis 30Mhz, die sich aber meist nur bis 1mV runter regeln lassen, was noch viel zu viel für einen Empfängertest ist.
Bei eBay gibt es Dämpfungsglieder mit SMA mit z.B. 30db oder 60db.
Wenn du zwischen Signalgenerator und Empfänger z.B. 150db dazwischen schraubst, hast du eine definierte Regelgröße, mit der du verschiedene Empfänger an der Rauschgrenze vergleichen kannst.

Mit ein paar Euro mehr kann man seine Messmittel effektiv verbessern, es muss aber nicht immer ein klobiger Messplatz sein der so groß ist, das er vermutlich eine eigene Postleitzahl hat.
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DF2JP
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Re: Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

#9

Beitrag von DF2JP »

Moin MiBo,
Der BNetzA ist die größere Leistung fast egal, das sind ja nur +3dB
naja, wenns man nicht all zu genau nimmt, aber + 3,52 dB ( von 4W (36,02 dBm) auf 9W (39,54dBm))ist ausserhalb des legalen Limits: siehe ETSI EN 300 433 6.4

The rated transmitter RF power shall be the maximum transmitter RF power declared by the supplier. The transmitter RF power measured under normal conditions shall be within ±2 dB of the rated transmitter RF power.

Da Du uns den Testaufbau zur Messung der Ausgangsleistung verschwiegen hast, gehe ich von einer Fehlmessung oder von ungenauem Messequipment aus, denn so hätte das Gerät keine CE erhalten.
Zu einem "richtigen" Test eines Gerätes gehören natürlich Messwerte aus dem Labor, aber ich habe hier keine kalibrierten Werkzeuge, und ob mein Signalgenerator noch die 1kHz sauber bringt? Hub usw. kann ich auch nur mit den Ohren und einem SDR einstellen.
Bei FM geht das ja noch,

6.5.3 Angle modulation (FM modulation with Preemphasis/Deemphasis) a) Modulation for transmitter tests: For normal test modulation the transmitter shall be modulated with 1 250 Hz at a level that is 20 dB higher than that required to produce a frequency deviation of ±1,2 kHz. b) Modulation for receiver tests: For normal test modulation, the modulation frequency shall be 1 kHz and the resulting frequency deviation shall be ±1,2 kHz.

schwieriger wird es bei SSB-Geräten, da wird dann ein 2-Tongenerator benötigt

6.5.2 SSB modulation
a) Two tone modulation for transmitter tests: -For the two-tone modulation, two audio frequency generators are required, the signals of which shall be combined and simultaneously available at the microphone input of the unit under test. The generators shall not influence each other. -One of the generators shall be switched off. With the other one, the transmitter shall be modulated as described in clause 6.5.2 b), but by an audio frequency of 400 Hz. -This generator shall be switched off, and the other one shall then be switched on. -The transmitter shall be modulated as described in clause 6.5.2 b), but by an audio frequency of 2,5 kHz. -Then both generators shall be switched on.

b) One-tone modulation for transmitter tests: -The transmitter shall be modulated by an audio frequency of 1 kHz. -The normal test modulation level shall be 20 dB higher than the audio frequency level which produces the maximum RF output power declared by the supplier. -For the measurement of the frequency error, the normal test modulation level shall be the audio frequency level which produces the maximum RF output power declared by the supplier.

c) One-tone modulation for receiver tests: -The unmodulated carrier of the RF test generator shall be adjusted 1 kHz up (for USB) or down (for LSB) in respect to the frequencies given in table 1 of clause 4.4.


Aber von den Messungen abgesehen, netter Bericht zu dem Gerät :D

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mibo666
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Re: Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

#10

Beitrag von mibo666 »

@Joe
Kennst du den Unterschied zw. Theorie und Praxis ? Oder zw. Vorschriften/Gesetzen und wie damit letztendlich umgegangen wird ?
Du darfst in der Stadt auch keine 55km/h fahren, oder ohne Blinker abbiegen. Und deine Kippe/Kaugummi darfst du auch nicht auf den Boden werfen. :lol:

Aber kommt da die Staatsmacht ? Nein, denn dafür haben die gar nicht die Leute, erst wenn die Verstöße größer werden oder sich einer hinstellt und die "Petze" macht, dann passiert vielleicht auch beim Kleinkram was. Ich habe schon mehrfach mit dem Messtrupp der BNetzA gesprochen, als sie hier bei mir waren und in der Umgebung nach einer Störung gesucht haben und oft genug auf der Hamradio. Die Jungs sind zwar nur das ausführende Organ, geben aber einen sehr guten Eindruck auf das was bei der BNetzA so abläuft. Die haben genug mit anderem "Spielzeug" zu tun, glaub mir das.

Und CE? Das ist mehr nicht so wie Weiland bei der Post. Es gibt keine Zulassung mit Prüfung im EMV Labor oder sowas ähnliches. Der Hersteller oder "InVerkehrBringer" muss einen Zettel zum Gerät legen auf dem erklärt wird welche Normen das Gerät einhält. Datum, Ort und Unterschrift des Verantwortlichen und fertig ist die Lutzie. Dieses Dokument muss noch in der jeweiligen Landessprache des Zielmarktes vorliegen und am Gerät selbst ist das CE Zeichen aufgeklebt damit man weiß das es dazu halt noch die passende Erklärung gibt. Mehr ist CE nicht. :paper:
Bei begründetem Verdacht kann die BNetzA eine Nachmessung anordnen die die Behörde aber selbst zahlen muss wenn es keine Abweichungen zur CE-Erklärung gibt.

Ich wollte es wäre wie früher und elektrische Geräte dürften nur mit einer "FTZ-Zulassung" und dem Posthörnchen verkauft werden. Dann hätten wir weniger Störungen auf den Bändern, ein Fernseher würde wieder min. 1000€ kosten und eine Handfunke unter 200€ wäre auch nicht zu bekommen.
Hm, ich glaube ich denke nochmal drüber nach.... :wall:

Und zu meinen "Messungen": Natürlich sind die ungenau, ich habe einen 100w Dummyload und ein etwas besseres Kreuzzeiger Instrument. Da sind sicherlich 10-20% Abweichung drin, klar. Aber das reicht doch für so einen Test auch völlig aus.

@Andreas
Danke für die Bilder. Ich bin auch kein HF-Ingenieur, aber ich sehe da Ähnlichkeiten und Unterschiede. Und vor allem sehe ich das Alter, das PNI ist wesentlich sauberer aufgebaut, kaum noch Freiluftverdrahtung und mehr SMD Bauteile. Aber man kann durchaus die Verwandtschaft untereinander erkennen. Das PNI ist garantiert aus der selben Fabrik wie das Alan gelaufen und es würde mich nicht wundern das Gerät noch unter anderen Markennamen wieder zu finden. Wenn ich zum Hersteller des Baofeng UV-5R gehe brauche ich nur 5.000 Einheiten abzunehmen und schon kann ich das Ding als "MiBo666 Spezial" bedruckt bekommen. Inkl. passender Verpackung und Handbuch. Sind mitterlerweile vielleicht auch weniger, ich hatte da vor einigen Jahren mal den Hersteller angefragt, aber das Risiko war dann letztendlich zu groß.

Bis dahin

Gruß

MiBo
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mibo666
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Re: Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

#11

Beitrag von mibo666 »

Sach mal Andreas, kann es sein dass du eine gespaltene Persönlichkeit bist ?
Ist gar nicht böse gemeint aber erst schreibst du:
Krampfader hat geschrieben: Fr 22. Jan 2021, 18:33 Ich gehe auch von einem gravierenden Messfehler aus. Ansonsten hätte jene prüfende Behörde (welche das Gerät zertifiziert) kein CE-Zeichen vergeben. Zusätzlich liegen dem Gerät sämtliche geforderte Dokumente bei (sprich Konformitätserklärung und deutsche Bedienungsanleitung). Das PNI 62 darf daher völlig legal in Betrieb genommen werden.
Und dann, nicht sehr viel später:
Krampfader hat geschrieben: Fr 22. Jan 2021, 19:14 Ganz genau, so ist es. Das "CE"-Zeichen wird vom Inverkehrbringer (Hersteller, Importeur oder Händler) nach eigenem Ermessen angebracht, also in Eigenregie. Dieser erklärt damit dass das Produkt die notwenigen Vorschriften und Sicherheitsstandards einhält. Punkt.
:clue:

Und wo ist denn der "gravierenden Messfehler" ? Oder hat da jemand nicht richtig gelesen, gepostet und der nächste geantwortet? DAS wiederum würde mich nicht wundern. :dlol:


Also - für die Hörer des Landfunks: Das PNI HP 62 leistet nach meiner Messung 4W bei 13,5V. Wird die Option "HighPower" aktiviert, absichtlich durch Tastenkombination, oder unabsichtlich beim ändern der Ländernorm, dann steigt die Leistung auf 9W. Und ja, ich gebe zu - ein Messfehler zw. 4 und 9 Watt wäre tatsächlich gravierend, aber zum Glück liegt der ja gar nicht vor.

Nochmal zum Gerät zurück:

Vorhin hat der Fluss den Midland/Alan Akkukasten angespült. Ist ein bisschen doof, weil es die Fa. Keim Funk bisher noch nicht geschafft hat mein Austauschgerät zu liefern. "Ist in der Post" hat man mir am Telefon gesagt - nun ja.

Das ist wohl der Akkukasten der auch beim Alan42 dabei ist, mit Platz für 8 Zellen. Die Anschlüsse und die Verbindungsmechanik sehen sehr ähnlich aus:
Bild
Auch von vorne, die Zugehörigkeit zur Familie ist nicht zu leugnen:
Bild
Innen ist eine kleine Platine die die Ladebuchse trägt, sowie eine LED beherbergt. Außerdem noch den Vorwiderstand zur LED und noch einen Widerstand der vermutlich zum begrenzen des Ladestroms dient.
Bild
Ich weiß leider nicht was für ein Netzteil (Spannung und Strom im Ausgang) mit dem Alan ausgeliefert wird, vielleicht kann das ja noch jemand hier reinschreiben. Meine Akkus passen hier auf jeden Fall gut rein und es liegen 11V an. Beim üblichen Spannungsabfall von ca. 2V beim Senden dürfte es also für 4Watt im HP Modus reichen. Das wäre prima - hoffentlich passt der Kasten ans Gerät!!!

So, und ich muss jetzt mal schauen wo die Farbe hingekommen ist, SW mache ich ja gerne aber dieses mal war das keine Absicht...

Gruß

MiBo
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Re: Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

#12

Beitrag von DF2JP »

Hallo MiBo,
nd CE? Das ist mehr nicht so wie Weiland bei der Post. Es gibt keine Zulassung mit Prüfung im EMV Labor oder sowas ähnliches. Der Hersteller oder "InVerkehrBringer" muss einen Zettel zum Gerät legen auf dem erklärt wird welche Normen das Gerät einhält. Datum, Ort und Unterschrift des Verantwortlichen und fertig ist die Lutzie. Dieses Dokument muss noch in der jeweiligen Landessprache des Zielmarktes vorliegen und am Gerät selbst ist das CE Zeichen aufgeklebt damit man weiß das es dazu halt noch die passende Erklärung gibt. Mehr ist CE nicht
Das ist so nicht richtig. Der Inverkehrbringer hat vor dem Aufkleben des CE Zeichens ein entsprechendes Prüfprotokoll zu dem Gerät zu erstellen, bzw, erstellen lassen (zertifiziertes Labor). Darin sind alle gemessenen, relevanten Betriebparameter erfasst. Dieses Prüfprotokoll ist auf Anfrage, z. B. der BundesNetzagentur vorzulegen. Wird dem vom Inverkehrbringer nicht entsprochen, wird das Gerät vom Markt genommen, bzw,. der Vertrieb untersagt.

Dass bei dieser, wie jeder anderen Art der "freiwilligen Selbstkontrolle" fleissig beschissen wird, ist keine Frage.
Ich wollte es wäre wie früher und elektrische Geräte dürften nur mit einer "FTZ-Zulassung" und dem Posthörnchen verkauft werden. Dann hätten wir weniger Störungen auf den Bändern, ein Fernseher würde wieder min. 1000€ kosten und eine Handfunke unter 200€ wäre auch nicht zu bekommen.
Die letzten Messungen an LMR Geräten fanden nicht beim FTZ in Darmstadt statt sondern beim ZZF in Saarbrücken. Ich war dort Dauergast und durfte den Herren bei den Messungen über die Schulter gucken. Interessantester Teil der Tests war aber der "Rütteltisch" im Keller, den würde heute kein AFU- oder CB-Gerät überleben. Man erzählte mir, dass man vor Jahren ein beschlagnamtes CB-Gerät auf den Tisch geschnallt hätte, nach 10 min waren alle diskreten Bauteile von der Platine entfernt, auch eine Art des Recyclings...

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Re: Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

#13

Beitrag von mibo666 »

DF2JP hat geschrieben: Fr 22. Jan 2021, 22:39 Das ist so nicht richtig. Der Inverkehrbringer hat vor dem Aufkleben des CE Zeichens ein entsprechendes Prüfprotokoll zu dem Gerät zu erstellen, bzw, erstellen lassen (zertifiziertes Labor). Darin sind alle gemessenen, relevanten Betriebparameter erfasst. Dieses Prüfprotokoll ist auf Anfrage, z. B. der BundesNetzagentur vorzulegen. Wird dem vom Inverkehrbringer nicht entsprochen, wird das Gerät vom Markt genommen, bzw,. der Vertrieb untersagt.

Hallo Joe,

das wäre mir neu. Hast du dazu einen Link ?
Denn soweit ich weiß versichert der Inverkehrbringer (was ein Scheißwort) das alles passt und nach welchen Normen es passt, eine Prüfung ist aber nicht notwendig. Der CE Kram ist ja für alles mögliche notwendig, nehmen wir mal ein Kabel mit Stecker drauf. Das Kabel hat CE, der Stecker auch. Wird beides zusammengefügt und dann verkauft braucht es wieder CE. Und da muss ich dann nicht nochmal das Flammverhalten prüfen sondern zusichern ob der Stecker nach ElektroNorm sowieso, Absatz trallala, montiert wurde und für welchen Einsatzzweck das neue Produkt ist. Ein Labor, oder Prüfunterlagen sind dazu nicht notwendig. Gibt sicher noch bessere Beispiele, aber das ist mir aus gegebenem Anlass direkt eingefallen...

Gruß

MiBo
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Re: Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

#14

Beitrag von DF2JP »

Hallo MiBo,
§ 18 Konformitätsbewertungsverfahren
(1) Der Hersteller hat die Konformität der Funkanlage mit den Anforderungen des § 4 Absatz 1 durch eines der
folgenden Konformitätsbewertungsverfahren nachzuweisen:
1. die interne Fertigungskontrolle nach Anhang II der Richtlinie 2014/53/EU,
2. die EU-Baumusterprüfung und anschließende Prüfung der Konformität mit dem Baumuster auf der
Grundlage einer internen Fertigungskontrolle nach Anhang III der Richtlinie 2014/53/EU oder
3. die umfassende Qualitätssicherung nach Anhang IV der Richtlinie 2014/53/EU.
(2) Bei der Bewertung der Konformität von Funkanlagen mit den Anforderungen des § 4 Absatz 2 und 3 kann
der Hersteller den Nachweis mit jedem der in Absatz 1 genannten Konformitätsbewertungsverfahren erbringen,
wenn er harmonisierte Normen anwendet, deren Fundstellen im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht
worden sind.
(3) Wendet der Hersteller bei der Bewertung der Konformität von Funkanlagen mit den grundlegenden
Anforderungen des § 4 Absatz 2 und 3 harmonisierte Normen, deren Fundstellen im Amtsblatt der Europäischen
Union veröffentlicht worden sind, nicht oder nur zum Teil an oder sind solche harmonisierten Normen
nicht vorhanden, so hat er die Konformität durch eines der folgenden Konformitätsbewertungsverfahren
nachzuweisen:
1. die EU-Baumusterprüfung und anschließende Prüfung der Konformität mit dem Baumuster auf der
Grundlage einer internen Fertigungskontrolle gemäß Anhang III der Richtlinie 2014/53/EU,
2. die umfassende Qualitätssicherung nach Anhang IV der Richtlinie 2014/53/EU.
(4) Bei der Konformitätsbewertung sind alle Bedingungen für die bestimmungsgemäße Nutzung zu
berücksichtigen. In Bezug auf die Anforderung nach § 4 Absatz 1 Nummer 1 sind zusätzlich die nach
vernünftigem Ermessen vorhersehbaren Nutzungen zu berücksichtigen. Kann eine Funkanlage in
unterschiedlichen Konfigurationen betrieben werden, so muss sich die Konformitätsbewertung auf alle möglichen
Konfigurationen erstrecken.
(5) Wurde mit dem Konformitätsbewertungsverfahren nachgewiesen, dass die Funkanlage den Anforderungen
des § 4 genügt, so stellt der Hersteller die EU-Konformitätserklärung aus und bringt die CE-Kennzeichnung nach §
19 an. Die EU-Konformitätserklärung muss immer auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Mit dem Ausstellen
der EU-Konformitätserklärung übernimmt der Hersteller die Verantwortung dafür, dass die Funkanlage den
Anforderungen des § 4 genügt.
(2) Der Einführer hat nach dem Inverkehrbringen einer Funkanlage zehn Jahre eine Kopie der EUKonformitätserklärung für die Bundesnetzagentur zur Einsicht bereitzuhalten und dafür zu sorgen, dass er auf
deren Verlangen die technischen Unterlagen vorlegen kann.
(3) Der Einführer hat der Bundesnetzagentur auf deren begründetes Verlangen alle Informationen und
Unterlagen in Papierform oder elektronisch zur Verfügung zu stellen, die für den Nachweis der Konformität
der Funkanlage erforderlich sind. Die Informationen und Unterlagen müssen in deutscher Sprache oder
in einer Sprache, die von der Bundesnetzagentur leicht verstanden werden kann, abgefasst sein. Der
Einführer hat mit der Bundesnetzagentur auf deren Verlangen bei allen Maßnahmen zur Abwehr von Gefahren
zusammenzuarbeiten, die von der Funkanlage ausgehen, die er in Verkehr gebracht hat.
Nachzulesen im Funkanlagengesetz - FuAG

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Re: Testbericht Handfunkgerät PNI HP 62 (Alan 42 Kopie)

#15

Beitrag von DF2JP »

Noch ein Nachtrag.

Da sowohl dieses PNI HP62 als auch das ALAN 42 durch die Umschaltung auf eine andere Norm die CE Konformität verletzt, habe ich eben die Marktüberwachung der Bundesnetzagentur in Mainz auf dieses Verhalten aufmerksam gemacht, mit der Bitte um Überprüfung.
Mal sehen was die antworten.
Ich werde berichten...

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