Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

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lonee
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Re: Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

#61

Beitrag von lonee »

Seawolf hat geschrieben: Mo 13. Jun 2022, 20:17 oder warum ist der duchschnittliche Funkamateur Rentner?
Hrhr,
Ich bin weder Rentner, noch halbiert; aber die TRXe kann ich doch schon noch bedienen! :lol:
Und siehste, mit ein bisschen mehr Durchhaltevermögen, dürftest Du Dich jetzt auch mit 100W auf Kurzwelle austoben ;-).

Wie gesagt, schau Dir die anderen Vereine/Verbände/Clubs an.
Alle haben Probleme mit dem "Nachwuchs". Selbst Feuerwehr, THW, DKR und wie sie alle heißen.
(Es sei denn Du machst einen Verein für virtuelle Ballerspiele oder Ähnliches auf. :lol: )

Es ist, wie es ist, die Hobbys folgen immer ein wenig dem Zeitgeist.
Und da wir in ständiger Veränderung leben, ädert sich dieser eben auch permanent.
Wenn ich die Jugendlichen hier so sehe, oder auch die jüngeren Erwachsenen.. naja.. Da will man das Ergebnis lieber mal eben googlen oder fertig serviert bekommen. Alles andere wäre ja "Arbeit" und man müsste etwas dafür tun. Die Bereitschaft dazu ist in der Mehrzahl aber nur latent vorhanden. Und wenn es "zu Sache geht" auch ganz schnell auf dem Niveau 0! Ausnahmen bestätigen die Regel, aber die sind sehr, sehr selten.
Gruß,
André
noone
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Re: Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

#62

Beitrag von noone »

Jack4300 hat geschrieben: Mo 13. Jun 2022, 20:21
Seawolf hat geschrieben: Mo 13. Jun 2022, 19:50 Wer die erlaubten 4 Watt Sendeleistung seines Gerätes für AM/FM und 12 Watt ERP (nicht EIRP) samt Antenne einhält braucht sich um nichts zu kümmern.
Dann erklär doch mal wie sich der Konflikt zwischen 12 W PEP+3,65 dBi (5/8 Stationsantenne) = 23,9W EIRP

und §4 BEMFV
(1) Eine ortsfeste Funkanlage mit einer äquivalenten isotropen Strahlungsleistung (EIRP) von 10 Watt oder mehr darf nur betrieben werden, wenn für diesen Standort eine gültige Standortbescheinigung vorliegt.
auflöst.
Vor längerer Zeit haben irgendwelche Offizielle der zuständigen Behörde (egal wie sie jeweils heist) bei mehreren Ausstellungen ausgesagt, dass egal welche Vertikalantenne verwendet wird nicht mehr als 10WEIRP rauskommt (galt nur für CB), diese Leute waren fast schon päbstlich und damit unfehlbar, heute wird mehr Unsinn und darunter auch gefährlicher und unlogischer Unsinn von Offiziellen verzapft.

Man wird nicht verlangen können, dass die Leute um Antennengewinne, Kabelverluste und so weiter bescheid wissen.

Legales Funkgerät an Rundstrahler gleich legale Anlage !
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Juliett Sierra
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Re: Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

#63

Beitrag von Juliett Sierra »

Seawolf hat geschrieben: Mo 13. Jun 2022, 20:17Nun ja, ich habe meine Story hier erzählt wie und warum und das sollte es auch gewesen sein.
Danke für das erzählen deiner Story - war interessant.
... mit meiner Meinung steh ich definitiv nicht alleine da.
Stimmt, und das ist auch gut so. :)
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Re: Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

#64

Beitrag von Seawolf »

Gerne und danke für den Zuspruch! Jeder hat oder wird seine Erfahrungen in den entsprechenden Bändern machen und da ist von positiv bis negativ alles vorhanden. Ob sich Aufwand, hohe Kosten für die Station oder wie Mitgliedsbeiträge, Frequenznutzungsgebühren, zig Auflagen und Prüfungskosten lohnen soll sich jeder selbst beantworten. Nur wer denkt der Amateurfunk ist im Gegensatz zum heutigen CB-Funk ein Märchenwald, der soll weiter träumen im DARC-Wunderland. Meinen Segen haben sie alle. :dlol: God save our 11m Band! :king:
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Zuletzt geändert von Seawolf am Mo 13. Jun 2022, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.
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forstmeister
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Re: Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

#65

Beitrag von forstmeister »

Seawolf hat geschrieben: Mo 13. Jun 2022, 22:14 Nur wer denkt der Amateurfunk ist im Gegensatz zum heutigen CB-Funk ein Märchenwald, der soll weiter träumen im DARC-Wunderland.
Wobei immer noch nicht geklärt ist, was der Amateurfunk immer mit dem DARC (Wunderland) zu tun hat, außer dass du "scheinbar" schlechte Erfahrungen mit einem Ortsverband gemacht hast (wobei wir hier jetzt, wie fast immer, nur eine Seite dazu gehört haben).
http://www.qrz.com/db/dk5bm
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Re: Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

#66

Beitrag von Seawolf »

Zumindest in dem Zeitraum, wo ich mein Rufzeichen frisch hatte und noch aktiv war gehörte die DARC-Mitgliedschaft auf den Bändern mehr oder weniger zur Selbstverständlichkeit.
Warst du nicht im Club und freischaffender Künstler warst du von vielen Überreichweiten mit QSL-Austausch oder Afu-Runden, besonders die QSL-Karten-Runden, faktisch außen vor. Ebenso wurden viele Funkverbindungen schnell beendet nach dem man sagte man wäre nicht im DARC und in Verbindung mit Rufzeichen der damaligen Einstiegslizenz eine unschöne Mischung, die man sich nicht gerne rein tut. Nicht nach dem Aufwand und Kosten, die das alles gekostet hat um seine Lizenz zu machen, die Station anzuschaffen und die Zeit zum Lernen verplempert zu haben.
Leider standen die Vorzeichen im CB-Funk damals bei unserer Funkrunde auf Wechsel in den Amateurfunk, weil es auf den überbelegten Kanälen hier im Ruhrpott teils unerträglich wurde und sich mit der neuen Klasse 3-Lizens eine günstige Chance bot. Das sich das Chaos im Afu-Bereich auf den Relais und FM-OV-Frequenzen so fast fortgesetzt hat, wär mir im Leben vorab nicht in den Sinn gekommen. Umso enttäuschter war man über das erlebte auf 2m und 70cm, eben auch im Club und auf den UKW-Bändern. Da waren schöne Verbindungen im SSB auf 2m und private Besuche der HAM Radio aber leider kein echter Ausgleich zu dem Frust.
Wie es heutzutage dort aussieht weiß ich nicht, will ich nicht wissen und hat sich erledigt. Mein Band ist wieder das 11m Band und nix anderes mehr. Der CB-Funk von heute ist ein völlig anderer als vor 20 Jahren, einfach nur Top. :tup: Danke Afu für nichts!
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Juliett Sierra
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Re: Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

#67

Beitrag von Juliett Sierra »

Seawolf hat geschrieben: Mo 13. Jun 2022, 22:14God save our 11m Band! :king:
:tup:
Seawolf hat geschrieben: Mo 13. Jun 2022, 22:49Mein Band ist wieder das 11m Band und nix anderes mehr. Der CB-Funk von heute ist ein völlig anderer als vor 20 Jahren, einfach nur Top. :tup:
Das seh ich mittlerweile nach mehreren Monaten Meinungsbildung genau so wie du. Habe so einiges gelesen und diverse You tube Videos geschaut. Dazu die eigenen Hörerfahrungen auf 80 Meter mit meinem Sony ICF 2001 d; gerade letzteres war dann mit ein entscheidender Grund, warum ich meine Vorbereitungen zur AFU-Prüfung Klasse E abgebrochen habe.
Und ganz besonders hat zu meiner Meinungsbildung Pro CB Funk in den letzten Monaten beigetragen, was sich auf dem Freeband rund um T5 abspielt - das kannte ich ja zuvor gar nicht, und ich bin im Großen und Ganzen sehr angetan von dem Spirit, der dort herrscht.
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Re: Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

#68

Beitrag von Seawolf »

Ich hab am Wochenende mit meiner kleinen Station und den 4 Watt ungelogen 25 Verbindungen auf CB nach UK gehabt, von Wales über England, Schottland bis nach Irland und Nordirland. Mit einigen Funkfreunden von dort konnte ich über 15 Minuten ungestört quatschen bevor QSB und QRM aufkamen. Und selbst über unser lokales Gateway sind "künstliche" Verbindungen bis nach Österreich machbar. Gut, ist nur eingeschränkt Funk, aber immerhin.
1. Was will ich mehr?
2. Wozu brauch ich Afu?
3. Wo kann ich besser meine guten englischen Sprachkenntnisse anwenden als im UK-DX wenn das Band offen ist?
4. Den Spass nimmt mir keiner. Und das war wirklich Fun!

Da sind für mich doch alle Fragen "Pro CB-Funk" beantwortet. Ich muss aber dabei sagen ich bin etwas UK-vorbelastet, hi. :banane:

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mibo666
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Re: Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

#69

Beitrag von mibo666 »

Hm, du hast da ein paar böse Erfahrungen gemacht, aber ich möchte das so nicht stehen lassen, es wirkt sonst sehr abschreckend für evtl. am Afu Interessierte.

Ich habe 2003 die Klasse E gemacht und zwar weil ich von den furzenden und rülpsenden Trägerdrückern die Schnauze voll hatte. So '98 oder 99 hatte ich mir einen Scanner gekauft und neben dem "Üblichen" auch 2m/70cm Relais damit empfangen. Was dort zu hören war, hatte mich erstaunt, da waren ordentliche Mikrofonübergaben und allgemein ein ganz anderer Umgangston an der Tagesordnung. CB war zu dieser Zeit sehr unangenehm, und deshalb hatte ich damals alles in eine Kiste gepackt und auf einen Schwung verkauft. Die Scannergeschichte hat mich aber wieder an den Funk gebracht und über einen Kundenkontakt bin ich bei einem DARC OV in der Nähe gelandet. Bis zur "Lizenz" hat es dann nochmal ein paar Jahre gedauert und dann war ich in diesem Verein über viele Jahre sehr aktiv. Allerdings waren die Aktivitäten der "alten" dort tatsächlich sehr aufs Bier trinken, Grillen und die Gartenarbeit auf dem Gelände des OV-Heims ausgerichtet. Funk war nichtmal eine Nebensache. Man hat ja schon alle Kontinente, alle Länder - eben alles erreicht. Mit einem anderen jungen OV- Kollegen konnte ich aber so manchen Contest durchziehen, wir haben ÖffiArbeit gemacht und dabei nur ein bisschen Alibi Unterstützung vom Verein erfahren. Weil die haben das ja alles schonmal gemacht und es hat nix gebracht...
War in der Summe sehr frustrierend, aber manche schöne Dinge waren auch dabei.

Wer sich die Mühe macht und für die Prüfung lernt bekommt dafür auch was, und zwar ein gutes Stück Wissen zur Technik, zu den unterschiedlichen Ausbreitungsbedingungen und alle was zu einer guten Betriebstechnik dazugehört. Dazu noch was man wo darf und was nicht. Ich komme aus dem kaufmännischen Bereich, später auf IT umgesattelt und hatte von E-Technik so überhaupt keine Ahnung. Durch den Afu habe ich sehr viel Input bekommen, auch bei manchen Dinge die eigentlich gar nix mit Funk zu haben. Als Funkamateur lese ich Herstellerangaben und vollmundige Werbeversprechen zu Geräten oder Antennen ganz anders, wenn bei der neusten Mobilantenne 1000W und 4,5dB stehen, dann kann ich das einschätzen und muss es nicht blind glauben, einfach weil mir die Hintergründe bekannt sind. Ich bin in der Geräteauswahl sehr viel freier, habe auf der KW nicht nur ein Band sondern kann Tages/Jahreszeit abhängig das beste Band auswählen. Dazu kommt das hervorragende Netz an UKW Relais, egal wo man in D ist, selbst mit einer simplen 29,90€ Handfunke hat man Zugriff auf ein Relais und damit Reichweiten die im Normalfall kein CBler erzielen kann.

Ob man den DARC und damit DIE Lobbyvereinigung der deutschen Funkamateure nun unterstützt und dessen Angebote nutzt bleibt jedem selbst überlassen. QSL geht dank E-QSL auch (und besser!) ohne den Verein. Was Lobbyarbeit betrifft hat sich Baunatal auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert, siehe das "Mikrofonverbot". Was sie gut können ist sich selbst zu organisieren, eben echte Vereinsmeierei. Für mich ist das nichts, ich habs probiert bis zur letzten Konsequenz als OVV. Aber es geht auch ohne den Verein und ich wurde auf den Bändern auch nie "schief" angemacht wenn ich keinen OV angeben konnte. Was die Runden auf 80m betrifft: Da lässt man als normaler Mensch einfach die Finger von, die sind teilweise schlimmer als es früher auf CB war. Sich drüber aufzuregen ist sinnlos einfach weiter drehen und fertig. Wer Spaß am Funken hat und da auch ordentlich Zeit und Geld investiert dem sei der Amateurfunk empfohlen, man muss ja nicht auf CB verzichten, aber der Afu bietet einfach wesentlich mehr Möglichkeiten und das ganz legal.
Die Kosten sind überschaubar, DARC muss nicht sein, die Frequenznutzungsgebühren liegen bei ~2,50 pro Monat. Dafür gibts die BNetzA und deren Messdienst bei Störungen, finde ich einen guten Deal. Prüfungsgebühren und Rufzeichenzuteilung fällt nur einmal an, ist letztes Jahr auch deutlich billiger geworden.

Wollte ich nur mal loswerden, Afu macht Spaß, aber Idioten gibts halt überall.

Gruß

MiBo
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Grünkohl
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Re: Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

#70

Beitrag von Grünkohl »

Seawolf hat geschrieben: Mo 13. Jun 2022, 22:49Leider standen die Vorzeichen im CB-Funk damals bei unserer Funkrunde auf Wechsel in den Amateurfunk, weil es auf den überbelegten Kanälen hier im Ruhrpott teils unerträglich wurde und sich mit der neuen Klasse 3-Lizens eine günstige Chance bot. Das sich das Chaos im Afu-Bereich auf den Relais und FM-OV-Frequenzen so fast fortgesetzt hat, wär mir im Leben vorab nicht in den Sinn gekommen. Umso enttäuschter war man über das erlebte auf 2m und 70cm, eben auch im Club und auf den UKW-Bändern. Da waren schöne Verbindungen im SSB auf 2m und private Besuche der HAM Radio aber leider kein echter Ausgleich zu dem Frust.
Ja, wenn man keine(n) Bekannte(n) hat, der/ die das ein oder andere Band bedienen,
dann kauft man sprichwörtlich "die Katze im Sack".

Läuft da überhaupt was - und wenn ja: WAS?!
Sind das so die Leute, mit denen ich mich auch mal auf ein Bierchen oder zur gemeinsamen Funkrunde, Fuchsjagd, oder was auch immer treffen/ verabreden würde? Oder sind das eher so die Leute, vor denen meine Eltern mich schon gewarnt haben und die ich auch nicht zum 70. Geburtstag einladen würde? :P
Was sind so die Hauptstoßzeiten, auf welchen Kanälen/ Frequenzen ist Leben?
Was muss ich für den Einstieg berappen, was kostet eine "ernstzunehmende" Anlage?
Oder kaufe ich mir das Equipment, um es nach ein paar Wochen/ Monaten frustriert wieder abzugeben?


Und das betrifft eigentlich alle Funkanwendeungen und Bänder.

Mir sagte man auch vor ein paar Jahren mal "auf CB sind nur noch Polen und Rumänen unterwegs!"
Und auch Freenet habe ich mal auf gut Glück geordert.
Die Kosten sind da vielleicht noch überschaubar, aber Amateurfunk kann auch richtig ins Geld gehen -
dafür kaufen sich andere ein Auto (oder auch zwei).

Da frage ich mich natürlich schon: will ich da wirklich mitmachen?
Würde mir ein Kontakt zu einem lokalen AFU-Club (z.B. ein OV des DARC) helfen, bzw. mich in meinem Entschluss bestätigen,
das Hobby auch auf AFU auszubauen? Oder eher das Gegenteil?

Beim Vergleich zum Schießsport sind (wie vermutlöich bei anderen Vereinen auch) durchaus Parallelen zu finden.
Auch da muss man viel Leidenschaft mitbringen, um die alten Strukturen zu ertragen, um sein (nächstes) Ziel erreichen zu dürfen.
Ja, auch da gibt es durchaus moderne Verbände und Disziplinen. Aber das hilft wenig, wenn der nächste Verein (z.B. "Schützengilde Grün-Weiß von 1873") sehr angestaubt unterwegs ist, bei jedem Dorffest in Uniform und mit viel Lametta mitmarschiert, aber außer Stammtisch nur Kleinkalibergewehr und für die Anfänger/ Youngsters nur 10m Luftgewehr kennt und gestattet; und der nächste, wirklich coolere Verein dann dutzende Kilometer entfernt ist.
Wenn dann noch Vereinszwang oder die Wettkämpfe des Kreisverbands regelmäßig zu größeren Ausflügen zwingt,... dann kann das - wenn man das eigentlich gar nicht machen will - durchaus den Spaß an der Sache verleiden.


Oder wie Groucho Marx so schön sagte:
Bild
:lol:

Zum Glück gibt es ja gerade auch online/ via Youtube einige Funkamateure, die das Ganze mit Leidenschaft und Leichtigkeit vorstellen.
Und die einem durchaus auch als "Vorbild" dienen könnten.
Doch dafür bin ich tief genug im Thema. Vielleicht ist auch das ein falscher Eindruck.
Aber es scheint, dass dort einige ihren Spaß haben, ganz ohne Vereinsmeierei.
Zumindest scheint es möglich.
73, Hannes
Seawolf
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Re: Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

#71

Beitrag von Seawolf »

Hi Miboo. Ja, in vielen deiner Textreihen spiegelt sich auch genau das wieder was ich einerseits erlebt und was ich grundsätzlich bemängelt habe, auch der Zeitraum des Chaos -CB stimmt in etwa mit dem wo wir als Gruppe die Lizens gemacht haben, war allerdings etwas vor 2000. leider war die Zeit danach im Afu nicht viel besser als auf dem damaligen CB.
Das du in einem der seltenen Afu-Kurse deines Ortsverbandes einen ordentlichen Kurs erwischt hast, wovon du z.B durch technisches Wissen einiges gelernt hast, ist eher die Ausnahme und Glücksfall. Ich beglückwünsche dich dazu und wünsche dir dein Wissen stets gut anwenden zu können und auch anderen eine Hilfestellung zu sein, wenn ein OV-Kollege mal nicht weiter weiß, z.B bei einem Bastelprojekt.
In der Regel ohne Kurs bleibt einem nichts anderes übrig als sich im OV den Prüfungsfragenkatalog geben zu lassen und die 98 Fragen und Zeichnungen auswendig zu lernen. Manchmal haben die noch nicht mal den aktuellen Fragenkatalog und man muss ihn sich privat schicken lassen. Das ist für einen OV mehr als peinlich und ein Armutszeugnis. Soviel zur normalen Abfolge, wenn jemand neu in einen der meisten Ortsverbände kommt und nach einem Kurs fragt und nichts angeboten wird oder sich keiner bereit erklärt und Hilfestellung gibt.
Ist es daher everwunderlich, daß viele "OMs" selbst mit der höchsten Lizenklasse nicht mal das Ohmsche Gesetz mehr kennen, eine Reihen- von einer Parallelschaltung nicht auseinanderhalten können oder unfähig sind einen N- oder PL-Stecker anzulöten oder dir auf einem Bild nicht erklären können um welchen Antennetyp es sich handelt? Mich wundert nichts mehr.
Das beste war wie ein aktiver Funkamateur damals bei uns aus dem OV 50% seiner zurückerhaltenen QSL-Karten vor Wut in die Luft geschmissen hatte. Hintergrund waren falsch ausgefüllte QSL-Karten, die für die Erlangung eines Diploms somit alle wertlos waren. Der hatte auch die Schnauze voll, also manche sind noch nicht mal in der Lage eine Funkverbindung nach den Richtlinien des DARC per QSL-Karte richtig zu bestätigen. :dlol:

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Re: Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

#72

Beitrag von mibo666 »

Ähm, es gab da keinen Kurs. Ich habe das ganz alleine gemacht, mit dem Buch vom Moltrecht, dem Vorgänger des Afutrainers und ganz altmodischen Karteikarten. Vorwissen war, bis auf die CB Erfahrung keines vorhanden, am schlimmsten war für mich die Mathematik, Formel umstellen - das musste ich erst wieder lernen. Und weil du es ansprichst, U=R*I ist z.B. so eine Sache die man wirklich auch außerhalb vom Funk gebrauchen kann.

Ich bin echt dankbar mich aufgerafft zu haben die Prüfung zu machen, das hat mir viel gebracht. Ich hatte es öfters angefangen und bin dann immer wieder vom Weg abgekommen, deshalb hat es auch ein paar Jahre gedauert. Immer war irgendwas anderes los, beruflich, familiär. Eines Tages hörte ich ein QSO auf dem Kalmit Relais wo eine, der Stimme nach, sehr junge Dame erzählte sie habe gerade ihre Lizenz gemacht und dafür 14 Tage gelernt.
Da dachte ich "Wenn das Mädel das schafft, dann musst du das doch auch hinkriegen!" Alter Macho halt. Also habe ich mich hingesetzt und gelernt, hat aber drei Monate gedauert bis ich so weit war. Ein paar Tage nach der Rufzeichenzuteilung konnte ich "das Mädel" dann auf der Kalmit erwischen. Dabei hat sich herausgestellt das sie kein Mädchen war sondern Studentin der Nachrichtentechnik im fünften Semester. :shock: Sprich, die hat alles technische schon im Studium haarklein durchgekaut und nur noch Gesetzeskunde und Vorschriften für den Afu auswendig lernen müssen. :lol: Deshalb auch nur 14 Tage.
Und ich dachte schon ich bin total blöd....
Naja, hatte aber was gutes, wer weiß wie lange ich das sonst noch vor mir hergeschoben hätte....


Gruß

MiBo
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Re: Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

#73

Beitrag von Seawolf »

Ah ok. Deine Funkverbindung auf der Kalmit mit dem jungen Mädchen oder Studentin, welche nach 14 Tagen die Prüfung gemacht hatte wird auch nur die Fragen auswendig gelernt haben. Was denn auch sonst? Nachrichtentechnik studiert, erzählen kann man viel. Wenn sie Studentin war hatte sie ihr Studium ja noch gar nicht abgeschlossen, aber vielleicht etwas Vorwissen in Teilbereichen. Diese Lizenz-Mädels enden meist in YL-OM-Runden und versenden QSL-Karten. Ganz großes Kino! :lol:
Das du autodidaktisch gelernt hast hatte ich wohl missverstanden, ok, geht natürlich auch, obwohl ein richtiger Kurs mit Sicherheit das Optimum ist. Aber es wird ja kaum was angeboten und da gehts ja schon los mit der Kritik am DARC oder seinen Ortsverbänden, die oftmals nichts in diese Richtung machen, nicht früher und heute wohl immer noch nicht.
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Re: Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

#74

Beitrag von mibo666 »

Mit Kurs ist es einfacherer, weil man halt gedrängt wird dran zu bleiben. Wenn man sich einigermaßen selbst "in den A*sch treten" kann, geht es auch ohne. Die Bücher vom Moltrecht sind didaktisch sehr gut und bereiten die Prüfungsfragen ordentlich vor. Kurse gibts immer wieder auch online, wenn man das so lieber macht. Aktive YL sind rar, das stimmt. Aber es gibt sie, auf CB und auch im Afu.
Am schlimmsten finde ich übrigens die Abneigung mancher "OMs" gegenüber "den" CB-Funkern. Das war in meinem alten OV auch so ein Thema. Und dabei sind sehr viele Funkamateure früher im 11 Band unterwegs gewesen.... :think:
Einige wenige OVs versuchen CBler für den Afu zu interessieren und machen entsprechende Angebote, es sind aber noch nicht sehr viele. Dabei haben wir doch alle das gleiche Hobby, das ist schon irgendwie verrückt oder?

Gruß

MiBo
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Re: Amateurfunker - Eine vom Aussterben bedrohte Spezies

#75

Beitrag von De3hpg Peter »

Währe nicht unter Naturschutz stellen eine Alternative, wie etwa die Silber Distel Hi Hi :sup:
Mein mal im Ernst heute spielt das eh keine Geige mehr, weil Funkamateure sich auch auf cb Funk pmr446 Freenet149 Funken. Cb funker auch afu und umgekehrt. Ich glaube das die Gattung Ablehnung langsam aussterben wird, es gibt alt OM die kenne Problem zum Jedermansfunk sehen. Klar mein alter OV ging mir auch so auf den Sack, aber da gibt es due Möglichkeit in benachbarte OV zu wechseln.
Tolleranz sollte aber auch innerhalb der Funker stattfinden etwas neuartige Technik Betriebsarten über den Tellerand sehen, man muss natürlich nicht alles gut finden aber zumindest mal ausprobieren um sich eine Realistische Meinung zu bilden.
Wir müssen das der Jugend schmackhaft zu machen, da sollte auch der DARC drann arbeiten siehe thema CQDL



73&55 Peter
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