Hallo Michael,
also bei der FT-8x7 Serie (= 817/857/897) ist das wie folgt:
PROC
Schaltet für AM/SSB einen Sprachprozessor zu, der für eine höhere Aussteuerung sorgen soll. Tut er auch, solange man es mit dem Pegel nicht übertreibt.
Denn es handelt sich schlichtweg um einen zusätzlichen Verstärkungs-IC, der nahe bzw. im Begrenzerbetrieb betrieben wird und die Spitzen somit clippt.
Damit die Sprachprägnanz hierbei nicht zu sehr leidet, wurde ein einfacher passiver R/C-Hochpass am Ausgang realisiert, der die Bässe absenkt.
Daher auch das unterschiedliche Klangbild bei PROC EIN/AUS.
Übertreibt man es mit dem PROC-Level, wird dieser IC zu stark übersteuert und die Sprachverständlichkeit sinkt rapide.
ZF-Verschiebung TX+RX
Mit den 4 von Dir genannten Menüpunkten kann man den Durchlass des SSB-ZF-Filters verschieben. Und zwar getrennt für TX + RX und auch für USB + LSB, daher die 4 Menüpunkte.
Eine Frequenzverschiebung der Sendefrequenz findet hierbei nicht statt ! Also keine Sorge. Du bist weiterhin auf der am Display eingestellten bzw. angesagten Frequenz.
Nur geht die Filterkurve nicht mehr symmetrisch durch, sondern entweder mit einem geringeren Pegel bei den Bässen oder bei den Höhen.
Sie sieht somit asymmetrisch aus.
Hierbei ist zu wissen:
USB:
+ bedeutet mehr Höhen
LSB:
- bedeutet mehr Höhen (als spiegelverkehrter Wert !)
Dieses Bild stammt zwar von einer Mikrofonkapsel, verdeutlicht den Effekt aber sehr gut.
ROT wäre somit alle Parameter auf NULL. Die Kurve ist nahezu symmetrisch, die Sprache ausgewogen.
BLAU wäre (im Falle von USB) ein Wert von z.B. +300, also Höhenbetonung.
An meinen beiden FT-817ND habe ich zur Anhebung der Sprachprägnanz (speziell wichtig, wenn ich bei der Gegenstation durch meine QRP-Leistung schwach und/oder mit Fading gehört werde) bei USB (TX) +100 und bei LSB (TX) -100 eingestellt. Somit eine Höhenbetonung, ohne dabei aber zu "dünn" zu wirken. Beim Maximalwert von +/-300 hört sich das meiner Meinung nach nur noch in Ausnahmefällen brauchbar an (...dann sollte der OM aber lieber sich mal vom HNO-Arzt untersuchen lassen....hi). Kannst Du am besten ausprobieren, wenn Du einen zweiten TRX mit Headset daneben stellst und Dich selbst gegenhören kannst. Mit Partnerstationen wird das seeeeeeeehr müsig und laaaaaaaangatmig....hi.
Wenn Du Dir mal anhören willst, was da genau passiert, nimm einfach die RX-Einstellungen und verändere die zwischen -300/0/+300 während Du einem SSB-QSO lauschst. Dann hörst Du schnell heraus, ab welchem Wert es nicht mehr gut klingt.
DSP EQ
Hier suggeriert YAESU durch eine geschickte Wortwahl im Handbuch sowas wie, es handele sich um einen richtigen Equalizer. Somit (wie man es von der Stereoanlage kennt) um Bass- und Höhenanhebung.
Pustekuchen. Hier werden nur steilflankige NF-Filter geschaltet, die entweder die Höhen, die Bässe oder beides
absenken. Nix anheben ! Dein Audiosignal hört sich somit nicht, wie z.B. bei den KW-ICOM's IC-756 usw. (mit echten EQ's !) "voller" an, sondern eher "kastriert". Also eingeengt.
Hier macht, wenn überhaupt, nur die Stellung "Bassabsenkung" Sinn. Das kann auch hier die Sprachprägnanz steigern, ...muss es aber nicht.
Unterschied ist eben, dass der DSP EQ auf allen Betriebsarten wirkt (im NF-Bereich), die o.g. ZF-Verschiebung nur im SSB-Mode (dafür dort aber in der Hochfrequenz greift).
Meine Erfahrung mit den FT-817/857/857.
- DSP EQ -> OFF (!)
- TX USB -> +100
- TX LSB -> -100
...unn fäddich.
vy 73,
Jochen