Hallo Seb,
nachfolgend meine Kommentare, wieder kursiv:
Form der Topload:
Dann wären doch sternförmig angebrachte Toploads noch besser, da der Fußabdruck dadurch größer wird, oder? Machbar wäre es hier zumindest.
Ja, das wäre eine gute Variante mit weniger Längenbedarf. Die Ausläufer sollten aber eher im stumpfen Winkel zum Vertikalteil verlaufen, d. h. eher nach außen ansteigend als abfallend. Umgekehrt würden sie einen nach unten geneigten Stromvektor beitragen, der dem Strom im Vertikalteil bei der Strahlung entgegenwirkt. Dass die Toploads kommerzieller VLF-Sender manchmal diese "Umbrella-Form" haben (z. B. bei DHO38) hat wirtschaftliche Gründe: sie werden dann mit eingefügten Isolatoren gleich zum Abspannen der meist sehr hohen Masten genutzt.
Kopplung von Erdantennen mit anderen Leitungen:
Kann man grob berechnen, wie weit man sich mit den Erdelektroden von den jeweiligen Leitungen bei Leistung X fernhalten sollte?
Ich glaube, wegen der vielen undefinierten Einflussfaktoren ist das praktisch nicht möglich.
Nur eben Die Versorgungsleitungen bereiten mir für einen dauerhaften Aufbau noch ein wenig Bauchschmerzen.
Dann solltest Du trotz des Aufwands für die Verlängerungsspule bei vertikalen E-Feld-Antennen bleiben. Vorteile sind die Rundstrahlung und die Verwendbarkeit für künftigen (?) Betrieb auf LF, MF und HF (mit Tuner).
Audio-Einkopplung von der Horizontal-Loop:
Das habe ich testweise mit den Dachblechen als liegende Loop schonmal versucht. Ih hab vorab allen knapp 300 Mietern einen Brief eingeworfen, dass sie sich bei eventuellen Störungen bitte bei mir melden sollen - kam nichts zurück, obwohl ich von ca. 9 Uhr morgens bis 22 Uhr abends experimentiert habe (allerdings durch miserabler Anpassung wohl nur mit ein paar µW abgestrahlter Leistung).
Interessant - hast Du zufällig mal den Strom gemessen?
Allerdings hat ein Test mit einem Lautsprecher auf dem Dach doch deutliches Pfeifen gezeigt. Evtl. bekommen die Mieter darunter nichts ab, weil noch 2 dicke Stahlbetondecken dazwischen liegen (jeweils 26cm, mit doppelter Bewährungslage).
Kann gut sein – muss aber bei ernsthafter Leistung nicht so bleiben
ZEVS und die 4 Alphas (siehe Bildunterschrift auf vlf.u01.de):
Mit ZEVS und Aplha habe ich am Anfng meine Empfänger getestet, da die fast immer verfügbar und recht stabil sind.
Leider sind sie nicht immer da. Achtung, Satire: bei ZEVS behaupten böse Zungen einen Zusammenhang mit nicht bezahlten Stromrechnungen ... Satire Ende.
Das ZEVS eine Erdantenne verwendet wusste ich auch noch nicht. Ich dachte immer, dass sei eher eine experimentelle Spielerei.
Ganz und gar nicht, siehe z. B. https://en.wikipedia.org/wiki/ZEVS_(transmitter)
Auch die Amerikaner hatten so ein System, dort auf 76 Hz: https://en.wikipedia.org/wiki/Project_Sanguine
Tiefere Frequenzen:
Die Anordnung mit mehreren Kernen würde ich auch gern so machen wollen, da mich das auf deine QRZ-Seite sehr überzeugt hat. Zumal es so auch erweiterbar ist, wenn ich irgendwann doch mal noch weiter runter in der Frequenz möchte.
Wenn Du Deine Vertikal mit Topload fertig hast, musst Du die Antennenkapazität ermitteln. In erster Näherung ist sie im VLF-Bereich unabhängig von der Frequenz. Daraus ergibt sich dann das nötige L für Resonanz. Nachdem das L in der Thomson-Formel unter der Wurzel und dann auch noch im Nenner steht, steigt das nötige L für tiefere Frequenzen mit 1/f² an. Mit abnehmendem Strahlungswiderstand braucht man für gleiche ERP bei niedrigeren Frequenzen immer höhere Antennenströme, und damit läuft man in das nächste Problem:die begrenzte Spannungsfestigkeit der Antenne. Im Buch von Watt ist das sehr schön dargestellt: QRO bringt den Antennenkreis schnell an den Teilentladungs- bzw. Corona-Einsatz. Bei meinen VLF-Aktivitäten war das der Grund, dass ich nur auf 8,27 kHz QRV sein konnte. 18 kV waren bei Regen für die Marconi das absolute Maximum für einen zuverlässigen Betrieb.
Anordnung der Teilspulen, Ausnutzung von Kopplungen:
Vielen Dank für die genaue Beschreibung, jetzt kann ich mir auch etwas darunter vorstellen. Auch die die Umkehrung der Koppelung finde ich sehr clever, das lässt doch recht feine Abstufungen zu, denke ich.
Die Platten könnte sich selbst herstellen (150W CO2 Laser vorhanden). Bei den Kernen würde ich erstmal meine Kisten mit Ferriten sichten und ausmessen, vielleicht ist ja genug brauchbares Material dabei. Das ganze sollte möglichst ein Projekt ohne viel zugekauftes Material werden, da ich kistenweise Bastelmaterial angesammelt habe.
Falls Du bei Deinen Jochring-Spulen die gegenseitige Kopplung nutzen möchtest, wird das schwierig. Bei meinen Murata-Spulen lag die Wicklung horizontal im Ferrit-Topfkern, so dass das Streufeld vertikal austrat und in die nächste Ebene koppeln konnte. Die Jochring-Spulen sind aber näherungsweise Toroide und dürften axial kaum Steufeld ausbilden; eher radial, und das lässt sich schlecht nutzen. Wie immer gilt aber: Versuch macht kluch
In diesem Sinne:
Gl es vy 73,
Tom, DK1IS