Das Problem bei schlecht angepassten, bzw., nicht in Resonanz befindlichen, koaxgespeisten Multiband- Antennen sind die komplexen Verhältnisse auf dem Koaxkabel. Dabei treten Verluste auf dem Kabel auf, die nichts mit den Dämpfungswerten desselben zu tun haben, da die Dämpfung bei 50 Ohm angegeben ist.
Die Dämpfungswerte des Koxkabels bei hohem SWR sind ganz andere.
ACHTUNG, das was jetzt folgt gilt nur für koaxialgespeiste Multibandantennen, explizit nicht für Monobandantennen, wie z. B. CB-Antennen für die man nebenbei bemerkt auch keinen Tuner braucht.
Schauen wir uns einfach mal folgendes Beispiel von Dean N6BV an.
https://www.robkalmeijer.nl/techniek/el ... index.html
Antenne ist ein 22m-Dipol in 10m Höhe, die Länge des Koax (Belden 8214=RG-8U) ist 15,2m.

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Wir sehen, der für 160m viel zu kurze Dipol verursacht durch sein extrem hohes SWR eine Kabeldämpfung von knapp 27 dB!
Nun schauen wir mal zum TRX mit Tuner, bzw. zum abgesetzten Smartuner… wie funktionieren die eigentlich?
Achtung hier geht es nur um unsymmetrische Tuner.
Wir senden mit 100W = Vorlaufende Leistung. Der TRX mit Tuner versucht jetzt eine Leistungsanpassung über ein Netzwerk aus Induktivitäten und Kapazitäten vorzunehmen. Ziel ist Zi = Za, dabei werden Blind- und Scheinwiderstände weggestimmt bis an diesem „Übergabepunkt“ 50 Ohm anstehen. Detektiert wird der ganze Vorgang über das SWR = dem Verhältnis von Vorlaufender Leistung zu reflektierter Leistung der Antenne. Beim Beispiel hätte der interne Tuner wohl keine Chance eine Anpassung zu finden, dazu sind die Anpassbereiche zu klein( 5 – 300 Ohm)
Im oben genannten Beispiel wird die Vorlaufende Leistung schon auf dem Koaxkabel um 27 dB abgeschwächt, d. h an der Antenne kommen nur noch 200 mW an. Jetzt muss die reflektierte Leistung natürlich zum TRX zurück(zur Brücke) und wird dabei wieder um 27 dB abgeschwächt. Resultat = Obwohl das SWR der Antenne „grottenschlecht“ ist wird am TRX ein gutes, oder sehr gutes SWR angezeigt (Rückflussdämpfung von -55 dB) Die Abstrahlung der Antenne ist nahe Null. Aber der TRX produziert trotzdem noch Leistung, er sieht ja 50 Ohm am Senderausgang. Das macht er solange, bis er diesen Zustand nicht mehr herstellen kann, dann reduziert er zum Schutz der Endstufe die Leistung.
Der Smarttuner an der Antenne macht im Grunde das Gleiche wie der o. g. Tuner im TRX. Der Unterschied ist nur, dass er das am Ende des Kabels tut und das bei einem wesentlich größeren Abstimmbereich (CG-3000 = 12 - 1000 Ohm) und so 50 Ohm am Speisepunkt der Antenne bereitstellt. Damit ist das ganze System, bestehend aus Antennenspeisepunkt, Kabel und TRX bei 50 Ohm. So entfallen die 27 dB Dämpfung. Nun wirkt nur noch die eigentliche Kabeldämpfung, die in diesem Falle bei 1,5 dB liegt. Damit werden in diesem Falle noch 71 W abgestrahlt.
Bei symmetrischen Tunern macht aber ein Einsatz an der Antenne keinen Sinn. Wenn man sich in der Tabelle die Dämpfung für die, nu wirklich „verlustige“ 450 Ohm Hühnerleiter anschaut, sieht man warum.
73 Joe