Mantwellensperren parallel betreiben?

hb9pjt
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Re: Mantwellensperren parallel betreiben?

#16

Beitrag von hb9pjt »

Die Dämpfung von Mantelwellensperren für das Nutzsignal kann man vernachlässigen. Diese Dämpfung entspricht dem Koaxialkabelstück, welches durch den Kern gewickelt ist und vielleicht 50-100 cm lang ist.

73, Peter - HB9PJT
Tuberix hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 14:23 Mehrere Mantelwellensperren hintereinander werden sicher das Rauschen reduzieren, einfach will diese als Dämpfungsglied fungieren. Der Abschwächer im Transceiver hätte aber die selbe Wirkung!
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Bobby1
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Re: Mantwellensperren parallel betreiben?

#17

Beitrag von Bobby1 »

hb9pjt hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 17:44 Das kann man bei einer Monobandanwendung. Wobei zu berücksichtigen ist, dass nicht der nominelle Verkürzungsfaktor verwendet wird, welcher für den Transport der Leistung im Kabel gilt, sondern derjenige, für Ströme auf der Oberfläche vom Kabel. Den kann man messen. Er wird vermutlich zwischen 0.9 und 0.95 sein.

73, Peter - HB9PJT
Bobby1 hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 12:55 Im CB-Funk kann man das unter Berücksichtigung des Verkürzungsfaktors von der Buchse der Antenne ab genau ausrechnen wo man die Strombäuche hat und gezielt sich dort eventuell mehrere MWS platzieren.
Zwei Verkürzungsfaktoren für ein Kabel? Wo hast Du den sowas her?
Soweit ich weiß ist der Verkürzungsfaktor einzig und allein vom verwendeten Dielektrikum abhängig. Da tritt höchsten dann eine Veränderung ein wenn das Kabel absäuft.
Mantelwellensperren für Multiband ginge schon. Beispiel: VK=0,66 , 10m Band und 15m Band. Die nächsten Strombäuche für 10m wären dann bei allen VK*Lambda/2 , also 3.3m, 6.6m, 10m, 13.3m, 16.7m, 20m usw.
Für 15m: 4.95, 9.9m, 14.85m, 19.8m usw.
Bei 20m ab Antennenbuchse hat man also den glücklichen Fall nur eine MWS für zwei Bänder zu brauchen und eigentlich braucht man dann auch nur eine und läßt alle anderen weg.
Und wenn mal eine zuviel ist macht es nicht viel wie Du selbst richtig schreibst.

Zu Strömen im Kern: Im unglücklichsten Fall ist die MWS so dimensioniert daß sie zB im 10m-Band prima ist, aber wenn man dann zur Abwechslung mal Betrieb auf 160m macht kann es sein daß die Windungszahlen nicht ausreichen um hinreichend Induktivität zu haben und daß das Kernmaterial bei 2MHz vielleicht schon etwas an Wirkung gegenüber 30MHz verloren hat. Dann könnte es schon geschen daß trotz MWS die Ströme unsymmetrisch werden. Und wenn das eintritt gibt es auch wieder ein Magnetfeld. Klar, die meiste Energie geht dann immer noch im Kern rund, aber wenn die nächste MWS so direkt daneben montiert ist springt induziert sich ebentuell doch was. Das wird nicht viel sein, aber wenn man zB mit 100W sendet und es sprechen vielleicht geschätzte 0,1W über in eine Steuerleitung wie vom TE so gebaut dann ist mir nicht ganz wohl.

Zu meiner Heizung mit Sensor: Klar ist das irgendwie halbherzig nur ein paar Ferrite draufzuklappen. Eine richtiges Netzfilter wäre bestimmt besser, aber das wäre wieder eine Bauartveränderung der Heizung und die hat ja irgendwie eine Zulassung. So weit wollte ich nicht gehen.

Ansonsten bin ich froh daß wir überwiegend einen Konsens haben und uns nicht unnötig beharken.
73, Carsten
hb9pjt
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Re: Mantwellensperren parallel betreiben?

#18

Beitrag von hb9pjt »

Die Mantelwellen fliessen auf der Aussenseite vom Koaxialkabel und kommen nicht in Berührung mit dem Dielektrikum im Kabel zwischen Innenleiter und Schirm. Deshalb ist der Verküzungsfaktor für Mantelwellen nicht abhängig vom Dielektrikum im Kabel.

73, Peter - HB9PJT
Bobby1 hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 18:28 Zwei Verkürzungsfaktoren für ein Kabel? Wo hast Du den sowas her?
Soweit ich weiß ist der Verkürzungsfaktor einzig und allein vom verwendeten Dielektrikum abhängig. Da tritt höchsten dann eine Veränderung ein wenn das Kabel absäuft.
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Re: Mantwellensperren parallel betreiben?

#19

Beitrag von Tuberix »

Der Verkürzungsfaktor ist in Bezug auf Mantelwellen von sekundärer Bedeutung. Natürlich kann man den Abstand MWS - Antennenfußpunkt berechnen, wobei der VK einfließt, aber diese Rechnung ergibt allenfalls einen näherungsweisen theoretischen, der in der Praxis auch weit ab liegen kann!
Aber in die Einfügungsdämpfung einer MWS geht schon viel mehr als nur das Stück Leitung ein. Die Dämpfung ist zudem frequenz- und aufbauabhängig - von "vernachlässigbar" kann man allenfalls in gewissen Bereichen reden.

Ohne Strommessung ist es jedenfalls nicht möglich die richtige Position zu finden und eine Mantelwellensperre sollte auch immer ausreichend Freiraum haben - selbst wenn ein Ringkern verwendet wird.
Der Rest ist ein Abwägen von unterschiedlichen Auswirkungen...

Viele Foristen hier haben einen NanoVNA oder vergleichbares Equipment, das auch die Messung einer MWS ermöglicht. Wen es interessiert, der kann sich eine MWS wickeln und dann einfach mal bisschen testen, was bei unterschiedlichen Frequenzen und Annäherung an fremde Materialien passiert. Natürlich auch mit einfachen Ringkernen auf einer Koaxleitung hinter der Drahtantenne, wenn man diese auseinander zeiht, gruppiert und im Block verschiebt. Ihr werdet überrascht sein, wie groß die Auswirkung sind.
hb9pjt
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Re: Mantwellensperren parallel betreiben?

#20

Beitrag von hb9pjt »

Von welcher zusätzlichen Dämpfung schreibst Du? Wie viele dB ist die Dämpfung?

73, Peter - HB9PJT
Tuberix hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 10:57 Aber in die Einfügungsdämpfung einer MWS geht schon viel mehr als nur das Stück Leitung ein. Die Dämpfung ist zudem frequenz- und aufbauabhängig - von "vernachlässigbar" kann man allenfalls in gewissen Bereichen reden.
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Re: Mantwellensperren parallel betreiben?

#21

Beitrag von Tuberix »

Hallo Peter,

Die Einfügungsdämpfung hängt wie alle Parameter vom Aufbau der MWS ab, da hier unterschiedliche physikalische Effekte zum Tragen kommen. Dies beginnt schon ganz allgemein ob die MWS als BALUN oder UNUN ausgeführt und betrieben wird.

Ich denke mal, dass dieses Dokument
https://www.darc.de/fileadmin/filemount ... perren.pdf
deine Frage zumindest im Grundsatz beantwortet.

73 Micha
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Re: Mantwellensperren parallel betreiben?

#22

Beitrag von hb9pjt »

Ich sehe nur das Koaxialkabel als Dämpfung in einer Mantelwellensperre. Andernfalls bitte um Erklärung. In Deinem Link habe ich dazu nichts gefunden.

73, Peter - HB9PJT
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Re: Mantwellensperren parallel betreiben?

#23

Beitrag von Bobby1 »

Sehr erhellend fand ich auch die Arbeiten von DF1BT, Ludger Schlotmann:
https://www.yumpu.com/de/document/read/ ... nn-gmbh/31
Die blauen Kerne aus dem Material N30 hatten mir bei meinem Problem von massivem QRM im 2m-Band sehr geholfen.
Die sind jetzt beim Nachbern in der Solaranlage als Drosseln verbaut.
Aus den dicken grauen Pollin-Kernen die es von dort nicht mehr gibt hatte ich auch gute Erfahrungen mir MWS und Guanella-Baluns (die mit den 2 Kernen) gemacht.
73, Carsten
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