Nö, manche Katastrophen kündigen sich sogar Jahre vorher an. Aber ich bin sicher, wenn der große Blackout da ist, wird's bei den Verantwortlichen selbstverständlich keiner gewußt haben. Ist doch immer so!
Bist Du wirklich ganz sicher, daß das Wort "sexy" hier das richtige Adjektiv ist?
Bei manchen hier habe ich den Eindruck (man korrigiere mich, falls ich im Irrtum wäre), daß sie Probleme und Lösungen nur danach bewerten, als ob ihnen das Schmuddelkind von Gegenüber vermeintlich die Sandburg kaputtgemacht habe. Anstatt den Notfunk in einzelne Komponenten zu zerlegen/gliedern, zu strukturieren und dann Stück für Stück zu lösen, reagieren sie so, als habe ihnen jemand das Spielzeug weggenommen.
Nochmal zur Erinnerung: Es gibt verschiedene Klassifizierungen von Katastrophen- und Notfällen, die unterschiedliche Probleme aufwerfen, durchgeplant werden und dann Lösungen gefunden werden müssen. Ja, natürlich, es geht auch ohne Planung, so wie man auch mit einem Auto, welches den cw-Wert eines Barockschlosses hat, sich auf eine F1-Strecke begeben kann. Ob man damit aber wirklich eine reelle Chance auf einen Blumentopf hat, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Ich möchte nicht für das FL, die CH oder AT sprechen, weil ich den dortigen Aufbau nicht kenne, aber zumindest in deutschen Landen wurde in den jüngeren vergangenen Jahren nur noch "gewurschtelt", wobei das auf der Seite der EU nicht viel besser läuft. Bestes Beispiel: Man verbietet erst einmal die Verbrenner und bewirbt E-Autos, investiert aber nichts in Stromerzeugungs-, Transport- und Ladeinfrastruktur. Das ist genau das, was ich mit "Gewurschtel" bezeichne und in ähnlicher (natürlich nicht gleicher) Weise erkenne ich dieses Muster auch hier beim Notfunk, mindestens im Falle von Soest.
Ein Notfunksystem ist hochgradig komplex, zumindest dann, wenn es leistungsfähig sein soll. Das hat nichts mit "kauft Euch mal ein paar PMR-Büchsen und dann seht zu" oder irgendwelchen Hobbyfunk-CQ-Rufen zu tun. So etwas muß aufgegliedert und generalstabsmäßig durchgeplant werden oder es wird im Notfall nur einen einstelligen Prozentwert der eigentlich möglichen Leistung erbringen. Und so leid es mir tut: Einzelne Funker schaffen diese Planung nicht und schon gar nicht in drei Stunden. Dafür braucht man mehrere Teams und viel, viel, viel Zeit. Und die Erkenntnis, daß das hochkomplex ist, ist kein "Genörgel", sondern einfach eine Tatsache, der man sich stellen und welche man lösen muß. Eine reine Ideensammlung kann man hier in der FuBa austauschen, aber eine wirkliche Planung ist ein ganz anderes Kaliber und meiner Ansicht nach nicht wirklich online zu machen und erst recht nicht in wenigen Tagen.
73 de Daniel