Warum klappt die Kombi von 2m und 70cm?

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Grünkohl
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Warum klappt die Kombi von 2m und 70cm?

#1

Beitrag von Grünkohl »

Für CB-Funk gibt es viele Antennen, die genau auf dieses Band zugeschnitten sind (wohl auch wegen ihrer Verbreitung),
und dennoch Fingerspitzengefühl und Fine-Tuning erfordern, um gute Ergebnisse zu erzielen.

Warum aber, sind 2m und 70cm vielfach mit EINER Antenne kombiniert?
Und funktionieren "out of the box"?
73, Hannes
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lonee
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Re: Warum klappt die Kombi von 2m und 70cm?

#2

Beitrag von lonee »

Grünkohl hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 23:01 Warum aber, sind 2m und 70cm vielfach mit EINER Antenne kombiniert?
Zum Einen, weil es praktisch ist :lol: ,
und zum Anderen, weil sich das aufgrund der Frequenzen so ergibt.
Lambda 1/4 auf 2m ist annähernd 5/8 auf 70cm.
Aufwändiger wird es dann bei den gestockten Antennen.

So manche Antenne funktioniert auch gleich aus der Verpackung. Meistens muss man diese aber ebenso abgleichen, wie eine Antenne für 11m.
Allerdings steht die Abgleichmöglichkeit aber oft nur für 2m zur Verfügung.

Was MadMax da verlinkt hat, bezieht sich auf die klassischen KW-Bänder ohne WARC.
Zuletzt geändert von lonee am Do 16. Jun 2022, 23:37, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß,
André
hb9pjt
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Re: Warum klappt die Kombi von 2m und 70cm?

#3

Beitrag von hb9pjt »

Die Antennen sind speziell für die beiden Frequenzen konzipiert und haben im Strahler entsprechende Elemente. Allerdings kann ein Lambda/4 langer Strahler für 2 m auch auf 70 cm als Lambda 3/4 Strahler resonant sein und eine geeignete Impedanz haben. Da der Strahler dann aber für 70 cm länger als Lambda 5/8 ist, strahlt ein grosser Teil der Leistung via Nebenkeulen in Richtungen, welche nicht genutzt werden können. Deshalb sind solche Strahler ohne diesen Elementen nicht leistungsfähig und nicht sinnvoll.

73, Peter - HB9PJT
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Grünkohl
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Re: Warum klappt die Kombi von 2m und 70cm?

#4

Beitrag von Grünkohl »

Für mein Freenet-Gerät habe ich mittlerweile 3 Antennen gebaut:

1. eine recht simple Drahtantenne:
https://www.youtube.com/watch?v=pLK6ZKFRQKk&t=489s

2. die Blumentopf-Antenne:
https://www.youtube.com/watch?v=XKyR2R8zWf8
(wobei es wohl den Tipp gibt, mittels Alufolie die zwei Bereiche besser zu trennen)
https://www.youtube.com/watch?v=ALJKulfN9m8

3. eine T2LT-Antenne,
(quasi die Blumentopf-Antenne - jedoch das Rohr auf die Länge der Spule angepasst und mehr Antennenkabel bis zur Funke)
die ich ein wenig "pi * Daumen" gebastelt habe und mangels SWR-Meter noch nicht einmal richtig justiert habe,
aber bereits prima funktionierte.

Wie gesagt: mich überrascht eher, wie gut das funktioniert.

Wenn alles klappt, dürfte morgen/ Samstag meine Fertig-Antenne mit DV-Anschluss eintreffen.
Ausgerechnet bei der soll ich noch ein wenig herumfeilen/ -sägen, damit es passt. :roll:
73, Hannes
noone
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Re: Warum klappt die Kombi von 2m und 70cm?

#5

Beitrag von noone »

Die Amateurbänder sind so eingeteilt, dass auf der Kurzwelle der Funkamateur seinen Draht in einer ähnlichen Impedanz verwenden konnte, also 80, 40, 20 und 30, 15, 10m und dass der Funkamateur als Gesammtwesen seinen eigenen Störungen begegnet und andere nicht stört.

Das wurde dann auf UKW übernommen.

Es gibt ein paar historische Feinheiten, einige Bänder existieren nicht mehr und andere wurden hinzugefügt.

Bei ISM ist es ähnlich 44, 22, 11 m. Das sind dann ja auch die Schwarzfunkbänder.
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lonee
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Re: Warum klappt die Kombi von 2m und 70cm?

#6

Beitrag von lonee »

@noone
Die Aufzählung stimmt nicht ganz.
10m gehört in diese Reihe: 160,80,40,20,10m. Hier verbleibt der Speisewiderstand bei 50Ohm, wenngleich ein Dipol für 160m auf 10m betrieben, kein schönes Srahlungsdiagram mehr hat.
Gruß,
André
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DF2JP
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Re: Warum klappt die Kombi von 2m und 70cm?

#7

Beitrag von DF2JP »

Klugschiss %)

Wobei das 160m-Band kein KW-Band ist, zur Erinnerung:

KW = 3 MHz - 30 MHz

MW = 300 kHz - 3 MHz

160m ist also das obere der zwei Amateur-Mittelwellenbänder
"The wire telegraph is a kind of very, very long cat. You pull his tail in New York and is head is meowing in Los Angles. Radio operates the same way... the only difference is that there is no cat."
Albert Einstein
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Re: Warum klappt die Kombi von 2m und 70cm?

#8

Beitrag von lonee »

Stimmt , ich bezog das auch eher auf die Verwendbarkeit eines Dipols für die entsprechenden Bänder.
Allerdings kenne ich hier eher wenige FA´s die 80m Draht aufhängen können.
Hat aber auch wieder nichts mit VHF/UHF zu tun. (denn ansonsten hätte ich auch eine Frage zu Einspeisung einer Moregain bzw. jemandem der diese schon gebaut hat. Als "Duoband" für 160/80m).

@Grünkohl
Wenn Du Glück hast, brauchst Du nix an der Antenne "zu feilen".
Die meisten Duobandantennen, die ich auf den fest verbauten Antennenfuß des Autos geschraubt habe, konnte ich durchaus so verwenden.
Das werden schon so 15 Stk. im Laufe der Jahre gewesen sein..
Da man auf AFU ja quasi nur die unteren Frequenzen für die Relaiseingabe nutzt, braucht die Antenne im oberen Bandbereich nicht mehr so gut abgestimmt sein. Bei 2m verhält es sich ähnlich. Also verschiebt man "das gute VSWR" in den Bereich, wo man Sendebetrieb macht.

Satellitenbetrieb ist aus dem KFZ ja eher unwahrscheinlich und eigentlich auch Blödsinn. Da leistet eine verschachtelte Duobandyagi einen wesentlich besseren Dienst.
(Solch eine könnte man übrigens auch für Freenet und PMR konstruieren). Je nachdem welche Geräte vorhanden sind, eben auch mit einer oder zwei Einspeisung.) Je nach Hersteller und Grenzfrequenzen, ginge auch ein Duplexer um die Antenne von einem Speisekabel auf 2 Geräte aufzusplitten.

Da bei Freenet und PMR der "Bandbereich" ja wesentlich kleiner ist, dürfte das eventuelle Abstimmen auch nicht problematisch werden.
Gruß,
André
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13DL04
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Re: Warum klappt die Kombi von 2m und 70cm?

#9

Beitrag von 13DL04 »

Es funktioniert auch eine Kombination von 2m, 70cm und 23cm.

Aber zum genaueren Verständnis empfehle ich das Rothammel Antennenbuch.
73' de "HORNSBY" (Wer Klartext redet, riskiert verstanden zu werden.)
Man kann alle Leute einige Zeit zum Narren halten und einige Leute allezeit;
aber alle Leute allezeit zum Narren halten kann man nicht. (Abraham Lincoln)
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Re: Warum klappt die Kombi von 2m und 70cm?

#10

Beitrag von noone »

lonee hat geschrieben: Fr 17. Jun 2022, 10:52 @noone
Die Aufzählung stimmt nicht ganz.
10m gehört in diese Reihe: 160,80,40,20,10m. Hier verbleibt der Speisewiderstand bei 50Ohm, wenngleich ein Dipol für 160m auf 10m betrieben, kein schönes Srahlungsdiagram mehr hat.
Weshalb ich 10m einer kürzeren Antenne zugeteilt habe.

160m

https://de.wikipedia.org/wiki/Grenzwelle
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Re: Warum klappt die Kombi von 2m und 70cm?

#11

Beitrag von noone »

13DL04 hat geschrieben: Fr 17. Jun 2022, 18:51 Es funktioniert auch eine Kombination von 2m, 70cm und 23cm.

Aber zum genaueren Verständnis empfehle ich das Rothammel Antennenbuch.
Es wurden auch schon andere Bänder als Amateurfunkfrequenzen verwendet, das 220MHz und 900MHz Band der Amis ist nur ein Rest davon (auch hier die Resonanzfolge 220, 440, 900 MHz (hochohmige Antenneneinspeisung) oder 2m, 70cm 23cm (ach Amateure kämpft mit euren eigenen Oberwellen) . Auch andere Anwender lies man mit dem eigenen Frequenzmüll kämpfen zb den Polizeifunk (2m/70cm/und neben und auch zeitweise auf 23cm Hubschraubervideo)

Der Polizeifunk wurde nach 1972 auf 4m/2m/70cm im Sprechfunk umgestellt, nachdem lange Zeit 11m/8m benutzt wurde und Band 1 Teletype, was ja Anfang der 70er wegen der Verbreitung vieler illegaler (und scheißegaler) Sendeanlagen und millitärischer Nutzung bei angehobenen Bedingungen nicht mehr möglich war sowie technischer Nutzungen.

11m das keiner mehr wollte wurde den CB-Funker hingeworfen und die haben es aufgehoben und die Frequenz und nicht die Nutzung zum Heiligtum und Glaubensmittelpunkt erklärt (der Glauben an das Pferd, auch mal das kranke oder tote Pferd.) dabei beweisen alle typischen CB-Länder, dass es UKW braucht denn sie haben alle ein UKW-System, bzw der AFU ist unkomplizierter zugänglich (ich meine die Bürokratie und das ist an alle gerichtet die schon den Ring ihrer Argumentationsgranate ziehen und hier im Forum einwerfen wollen).

Eingezogene Frequenzen.

In Europa war und ist lange Zeit das TV-Band-1 und 70MHz sowie 8m das Beispiel einer wieder eingezogenen Amateurfunk-Frequenz.

In einigen Ländern wurde das 600MHz Band (RSA) für ATV in Australien ATV über Jahre bei 470MHz verwendet als die Frequenzbehörden sahen, dass Ballon-Transmissionen auf 70cm-ATV (430(420) bis 450(460) MHz von Schulen nicht empfangen werden konnten weil das Band 4 erst um 470MHz anfängt die Geräte aber erst nur mit Glück ausreichend unterhalb 450 anfangen (Vor-PLL-Zeit, Preomaten-Era) aber oft bis fast 800Mhz reichten. So intelligent war man bei uns nicht, dafür einen Bereich im Band 4/5 zuzuweisen.
Donnergroll
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Re: Warum klappt die Kombi von 2m und 70cm?

#12

Beitrag von Donnergroll »

hb9pjt hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 23:37 Die Antennen sind speziell für die beiden Frequenzen konzipiert und haben im Strahler entsprechende Elemente. Allerdings kann ein Lambda/4 langer Strahler für 2 m auch auf 70 cm als Lambda 3/4 Strahler resonant sein und eine geeignete Impedanz haben. Da der Strahler dann aber für 70 cm länger als Lambda 5/8 ist, strahlt ein grosser Teil der Leistung via Nebenkeulen in Richtungen, welche nicht genutzt werden können. Deshalb sind solche Strahler ohne diesen Elementen nicht leistungsfähig und nicht sinnvoll.

73, Peter - HB9PJT
Diese Duoband - Strahler findet man häufig als günstige mobil - Magnetfußantennen.
Auf 2m meist noch gut / sehr gut, auf 70cm ist das SWR auch Prima, allerdings kommt die Leistung nicht an eine (deutlich kürzere) echte 70cm Antenne ran.
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