Handfunkgerät an Drahtantenne

christoph79
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Re: Handfunkgerät an Drahtantenne

#31

Beitrag von christoph79 »

Und wie bau ich das inverted V?
Einfach 2,64m Strahler aus H07V-K auf die Seele legen und einen weiteren H07V-K von 2,64m auf die Schirmung?
Beides in den Giebel mit einem Winkel <90° aufgehangen?
Wahrscheinlich beide Enden mit Schlaufen zum einstellen versehen und beide beim einstellen im gleichen Verhältnis kürzen, oder erst mal nur mit der Strahlerlänge einstellen?

Das mit der Tabelle versuch ich eventuell auch mal. Ist halt auch eine Zeitfrage...
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mibo666
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Re: Handfunkgerät an Drahtantenne

#32

Beitrag von mibo666 »

Ok, lies dir das mal durch: https://www.fading.de/antennentechnik/halbwellendipol
Das ist erstmal eine Grundlage und es wird recht anschaulich und praxisorientiert erklärt.
Dann gehts hier weiter: https://www.fading.de/antennentechnik/inverted-v

Das berechnen ist einfach, aber wenn du unsicher bist: https://www.hndx.de/2018/12/06/der-dipo ... ge-content

Das mit der Zeit ist so eine Sache, mit entsprechenden Messmitteln geht das alles VIEL schneller. Aber um DAMIT dann umzugehen brauchst es, du ahnst es, Zeit! Mach einfach mal, am Anfang dauert es halt, bei der nächsten Antenne kannst du die Messwerte schon viel besser einschätzen.

Zusammengefasst: Der Dipol wird in der Mitte mit Koaxkabel gefüttert, rechts und links gehen die beiden Teile weg, einmal die Koaxseele und auf der anderen Seite der Schirm. Die Antenne selbst ist so lang wie eine halbe Wellenlänge, jeder Schenkel entspricht also einer viertel Wellenlänge. Immer den Verkürzungsfaktor mit einberechnen, beim abstimmen immer beide Seiten gleichmäßig verstellen. Lineal und Edding helfen dabei!
Normalerweise brauch man beim Dipol noch einen Balun um das unsymmetrische Kabel auf die symmetrische Antenne anzupassen. Bei den kleinen Leistungen im CB Bereich kann man IMHO darauf verzichten.

Gruß

MiBo
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christoph79
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Re: Handfunkgerät an Drahtantenne

#33

Beitrag von christoph79 »

Hi,

also ich habe jetzt den Dipol gebaut und auch versucht ihn per Tabelle einzustellen.
Aber auch der wird nie wesentlich besser als 3:1.

Ich habe als Antennenfuß ein Tomateneimerchen genommen, mit einem Forstnerbohrer unten ein Loch für die PL-Buchse gebohrt, wieder mit einem aufgebohrten Kabelschuh die Masse auf eine Lüsterklemme geführt und den Strahler per 4mm Bananenstecker auf ein 2,64m (+ 20 cm für´s einstellen) H07V-K 1,5mm² gelegt. Ich habe die Höhe von der Eimerunterkante zum Boden gemessen, runter gelotet und auf die gleiche Entfernung nach außen jeweils einen Stapel Fliesen gelegt. Die habe ich mit Kordel umspannt und daran meinen Strahler und Gegengewicht mit verstellbaren Kabelbindern zur Längeneinstellung abgespannt. So müsste der Winkel ziemlich genau 90° ergeben.
Hab die Tabelle angelegt. Die besten Werte mit SWR 3:1 waren bei Kanal 53 und 61. Alles andere war knapp über 3:1.
Über einem SWR von 3:1 ist mein Messgerät ungenau abzulesen, da zwischen 3 und 5 keine Skaleneinteilung mehr ist. Der schlechteste Messwert war bei Kanal 25 mit etwa 4:1.
Dann habe ich die Schenkel Stufenweise gekürzt, das SWR wurde aber nur unwesentlich besser. Ich bin jetzt bei 2,58m angekommen und habe erst mal aufgehört. Ein paar Kanäle sind jetzt knapp unter 3:1 (habe nur noch Stichproben von den besten und schlechtesten Kanälen gemacht, nicht mehr die ganze Tabelle nochmal neu ausgefüllt.

Was kann ich denn noch verändern, außer die Schenkel zu kürzen?
Den Winkel des V´s? Wenn dann kleiner, oder größer machen?

Ach ja, ich hatte vorher schon alles unnötige metallische entfernt, die alte tot gelegte Hauptzuleitung abgerissen, paar alte Wäscheleinen, das alte Telefonkabel... Mehr kann ich jetzt nicht mehr abmontieren, der Rest muss bleiben.
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DF5WW
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Re: Handfunkgerät an Drahtantenne

#34

Beitrag von DF5WW »

Wo hängt der Dipol ? Wie hoch und frei hängt er über Grund ? Wie sind die Einflüsse der Umgebung ?

Dipol ist rechnerisch immer Dipol aber die Abstimmung ist immer von Höhe, Länge und lokalen Einflüssen abhängig.
Dazu auch noch von Drahtdurchmesern und anderen Faktoren.
73´s, Jürgen.
2 x G90, 1 x ALT-512, 1 x TS790E. 50m Endgespeist, 4-Ele. Logperiodic 2m/70 cm, Duoband Moxon 50/70 MHz,
Diamond X30 2m/70 cm, HF-P1 + 5,6m Teleskop für draußen + 3 x EREMIT 18 AH LiFePo4.

:tup: :tup:
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mibo666
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Re: Handfunkgerät an Drahtantenne

#35

Beitrag von mibo666 »

Na, da hast du ja schon ganz ordentlich gewütet - sehr gut. Und jetzt reißt du noch den Dachstuhl ab, damit die Antenne schön frei steht. Ist zu radikal? Ok, dann nimm den Krempel und baue den Dipol mal im Hof auf, ruhig auch als gestreckte Version und wieder auf die berechneten Werte eingestellt.
Wenn du einen GFK Mast hast dann kannst du da die Speiseleitung hoch ziehen und die Antenne befestigen, die beiden Schenkel dann irgendwo hin spannen, entweder einigermaßen waagerecht oder gleich als umgedrehtes V. Ohne den Mast müssen die Schenkel stramm gespannt werden, gute Zugentlastung basteln!
Mit dem Aufbau muss das SWR problemlos und schnell auf annähernd 1:1 zu bringen sein und damit weißt du dann: Die Funke ist in Ordnung, das SWR Meter auch und das Kabel ist ebenfalls nicht die Ursache des Problems. Die eingestellte Antenne kommt dann wieder unters Dach und du kannst dort nochmal probieren.

Gruß

MiBo
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Re: Handfunkgerät an Drahtantenne

#36

Beitrag von christoph79 »

Der Einspeißepunkt hängt 1,95m über Grund.
Die Enden sind nur knapp 10 cm über Grund.
GFK-Mast habe ich nicht, nur eine große Birke auf dem Grundstück. Damit müsste es aber auch gehen.

Das mit dem Dachstuhl abreißen müsste ich erst mit dem Vermieter besprechen... :)
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Re: Handfunkgerät an Drahtantenne

#37

Beitrag von mibo666 »

Die Enden sind zu weit am Boden, versuche einen anderen Winkel, abknicken und über Eck geht übrigens auch.
Birke für eine Seite gut, da aber so abspannen das der Draht mal einen Meter Abstand zum Geäst hat. Auf der anderen Seite halt noch einen Punkt suchen. Die Zugentlastung ist bei sowas wichtig weil sich da einen ganz ordentliche Kraft ergibt. Wobei, ist ja nur 10/11m das geht noch. Wenn du sowas mal für 80m machst dann nicht mehr mit H07, die Litze längt sich und der heute gespannte Dipol hängt morgen traurig durch...

Wg dem Dachstuhl: Nicht lange fragen.... %)


Gruß

MiBo

PS: In dunklen Zeiten muss man auch mal ein bisschen Blödsinn machen/vertragen, sonst hält das ja keiner mehr aus :?
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Re: Handfunkgerät an Drahtantenne

#38

Beitrag von Jupp »

Bei einer inverted V sollte der Winkel max. 90 Grad betragen, also kannst du nur versuchen den zu verkleinern.
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Re: Handfunkgerät an Drahtantenne

#39

Beitrag von christoph79 »

Hier mal wieder ein Zwischenstand:

Ich hatte mir eine Mini-Bummerrang besorgt. Diese hatte ich auch noch mal auf dem Speicher auf einem Sonnenschirmständer getestet. Ich hatte eine SWR von 2,4 und kam auch raus. Aber nach einem Kanalwechsel ging plötzlich wieder nichts mehr. Erneute SWR-Messung ergab 5, ohne dass sich die Antenne bewegt hat oder in ihrem Umfeld irgend etwas verändert hat. Lediglich mein Vermieter ist draußen mit dem Radlader rumgefahren.

Jedenfalls habe ich die Versucher auf dem Speicher abgebrochen. Sogar eine Magnetfußantenne auf dem Dach (auf der Traverse, auf der der Schornsteinfeger den Kamin putzt) ergab null Sendeleistung.
Die Nähe zum Bliitzableiter war wohl immer noch zu groß.
Woanders haben beide Antennen gut funktioniert.

Nun habe ich für die Bummerang eine ausziehbare Halterung für das Blkongeländer gebaut. Da hängt sie ungefähr in 3m Höhe (Antennenfuß) mit einem Abstand zur Hauswand von ca. 1,5m.
Morgen mal die Stehwelle testen und mal einen Sendeversuch mit einem Kumpel versuchen.
Ich denke aber, dass das funktionieren müsste...

Dann muss ich natürlich wieder ein Kabel in den Keller legen. Dafür habe ich mir extra RG 213 besorgt.

Die selbstgebauten Drahtantennen werde ich mal bei einer Wanderung mitnehmen und in der freien Natur bei schönem Wetter ausgiebig testen und einstellen.

Funken ist jedenfalls was anderes al "plug and play" :)
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Re: Handfunkgerät an Drahtantenne

#40

Beitrag von Jim1982 »

Ich dachte mindestens 90 Grad!

steht zumindest da:

https://www.fading.de/antennentechnik/inverted-v
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Re: Handfunkgerät an Drahtantenne

#41

Beitrag von lonee »

Jim1982 hat geschrieben: Fr 11. Mär 2022, 14:41 Ich dachte mindestens 90 Grad!
Bei frei hängenden und halbwegs leitfähigem Boden passt das dann meist auch mit dem Speisepunktwiderstand.

Oder einfacher erklärt: der Öffnungswinkel der beiden Dipolhälften bestimmen maßgeblich den Speisepunktwiderstand.
Jetzt fließen hier allerdings noch die kapazitiven Effekte der Dipolenden zum Boden ein.
(Antenne = Schwingkreis = L + C)

Die Boomerang in der ersten Version mit Lambda 1/4 langem Strahler und gewendeltem Radial (also die Version ohne Spule im Fuß)
ist im Prinzip das Gleiche. Nur eben vertikal und dem gleichen Effekt. Schwenkt man das Radial, änder sich die Impedanz am Speisepunkt.
Oder die Lambda 1/4 GP mit den Radialen. Soll ca. 135° zum Strahler. Schwenke die Radiale nach oben oder unten-> Impedanzänderung.
Gruß,
André
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Re: Handfunkgerät an Drahtantenne

#42

Beitrag von Jim1982 »

Tut mir Leid Ionee, aber was du da schreibst ist nicht einfach zu verstehen. Ist hier doch der Bereich "Anfängerfragen".

Weiter oben wurde gesagt, dass der Winkel maximal 90 Grad betragen darf bzw. unter 90 Grad sein soll. Daher mein Einwand, ob es nicht mindestens 90 Grad heißen muss.
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Re: Handfunkgerät an Drahtantenne

#43

Beitrag von mibo666 »

Nach DL6GL
Eine platzsparende Variante von Dipolantennen ist die in Form eines umgedrehten V (Λ), also Dipolmitte möglichst hoch aufgehängt, die beiden Dipolenden nach unten gezogen. Die beiden Strahler bilden somit einen Winkel, der nach allen Quellen 90° nicht unterschreiten soll. Abwandlung davon: Winkeldipol, also ein liegendes V, wobei die Dipolmitte wieder möglichst hoch aufgehängt ist und die Enden ggf. tiefer gespannt sind.

Diese Antennen funktionieren deshalb, auch wenn die Antennenenden bei der Inverted-Vee nahe am Boden sind, weil sich der strahlungswirksame Antennenstrom auf ungefähr 2/3 um die Dipolmitte konzentriert. Und die hängt hoch. Die Resonanzfrequenz verschiebt sich aus der Annäherung an den Boden etwas nach unten. Ein weiterer Nebeneffekt infolge der gewinkelten Anordnung der Strahlerhälften ist eine Verringerung der Antennenimpedanz gegenüber der gestreckten Ausführung.
Das gilt aber nur für den freien Aufbau. Bei dir musst du probieren, die Umgebung spielt da mit rein, du musst Strahlerlänge und Winkel verändern.
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Re: Handfunkgerät an Drahtantenne

#44

Beitrag von lonee »

Jim1982 hat geschrieben: Fr 11. Mär 2022, 21:35 ob es nicht mindestens 90 Grad heißen muss.
Ja, ich weiß. Antennentechnik ist auch nicht ganz so leicht zu verstehen.
Gerade als Anfänger tut man sich zuweilen schwer.

mibo hatte das ja auch schon geschrieben, wie ich auch. Die 90° gelten für den freien Aufbau.
Und selbst dann ist das auch nur ein Näherungsfaktor.

Antennen, gleich welchen Typs, reagieren Standortabhängig unterschiedlich.
D.h. wenn jetzt ein z.B. Monoband Dipol für 11m an einem Ort absolut prima abgeglichen ist, muss das an einem anderen Ort nicht gleich sein.
Das hängt eben auch sehr stark von der Bodenleitfähigkeit ab.

Eine inverted V ist im Prinzip ein Dipol. Nur macht man sich hier zunutze, dass bei den herunterlaufenden Dipolenden der Speisewiderstand etwa bei 50 Ohm landet. (Ein gestreckter Dipol liegt irgendwo bei 37 Ohm.)
Da wir dann annähernd 50 Ohm bekommen, kann man den inverted V ganz prima mit dem 50 Ohm Koaxkabel direkt speisen.
Zudem hat diese Antennenform eine relativ rundstrahlende Charakteristik. (Hier ist das Stichwort: "Strahlungsdiagramm")

Ich hoffe, das war jetzt etwas verständlicher.
Gruß,
André
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