Amateurfunkverbindung von Funkgerät zu Funkgerät

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Acyuta
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Amateurfunkverbindung von Funkgerät zu Funkgerät

#1

Beitrag von Acyuta »

Hallo,
ich spiele mit dem Gedanken eine E Lizenz zu machen (war als Jugendlicher CB Funker) und hätte ein paar Fragen im Vorfeld. Nun zu einer(bin blutiger Qnfänger;)):

Kann ein Amateurfunker sich ganz normal und persönlich unterhalten von z.B einem Handfunkgerät zu einem anderen Handfunkgerät, also ohne Relais(Repeater), ähnlich wie beim CB Funk, ohne dass man Repeater oder wichtige Frequenzen(Betriebsfunk, THW, etc) stört?
Wenn ja,
1. Welche Frequenzbereiche im 2m und 70cm Band wären am besten geeignet?
2. Müss man diese Frequenz irgendwie/wo anmelden?
3. Wieviel Sendeleistung ist erlaubt?
4. Funktionierte das auch individual verschlüsselt z.B. digital (Frage 1-3 beziehen sich auch auf unverschlüsselten Funk, falls digital verschlüsselter Funk überhaupt möglich ist - evtl. braucht man ja auch eine A Lizenz dafür)

5. Wenn wir schon mal dabei sind, noch eine Frage, kann über einen bestimmten Repeater immer nur ein einziges Gespräch geführt werden?

Wie gesagt, ich kenne mich nicht aus aber das Thema interessiert mich gerade sehr. Kommt gerade der alte CB Funker wieder aus mir raus, oder so;)

Vielen Dank!
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DocEmmettBrown
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Re: Amateurfunkverbindung von Funkgerät zu Funkgerät

#2

Beitrag von DocEmmettBrown »

Acyuta hat geschrieben: Mi 2. Feb 2022, 22:05Kann ein Amateurfunker sich ganz normal und persönlich unterhalten von z.B einem Handfunkgerät zu einem anderen Handfunkgerät, also ohne Relais(Repeater), ähnlich wie beim CB Funk, ohne dass man Repeater oder wichtige Frequenzen(Betriebsfunk, THW, etc) stört?
Wenn ja,
1. Welche Frequenzbereiche im 2m und 70cm Band wären am besten geeignet?
2. Müss man diese Frequenz irgendwie/wo anmelden?
3. Wieviel Sendeleistung ist erlaubt?
4. Funktionierte das auch individual verschlüsselt z.B. digital (Frage 1-3 beziehen sich auch auf unverschlüsselten Funk, falls digital verschlüsselter Funk überhaupt möglich ist - evtl. braucht man ja auch eine A Lizenz dafür)

5. Wenn wir schon mal dabei sind, noch eine Frage, kann über einen bestimmten Repeater immer nur ein einziges Gespräch geführt werden?
Ja, natürlich, man kann sich ganz normal von Handquetsche zu Handquetsche unterhalten, aber weil deren Leistung oftmals schwach ist, nimmt man dann eben ein Relais, um die Reichweite zu vergrößern. Aber es geht natürlich auch ohne. Betriebsfunk und BOS kannst Du nicht stören, weil die ganz andere Frequenzbereiche haben.

1. 2 m: 144-146 MHz, 70 cm: 430-440 MHz
2. Nein, "Du selbst" wirst angemeldet mit einer Zulassung für den Amateurfunkdienst.
3. Bei Klasse-E bei 2/70 maximal 100 W, Klasse-A darf bis 750 W.
4. Verschlüsselung ist verboten, es muß im AFu "offene Sprache" verwendet werden. Digital geht natürlich, aber der Digimode muß offengelegt sein. Das ist z.B. bei DMR, D-Star oder C4FM der Fall.
5. Bei Digi-Repeatern wie z.B. DMR gehen auch zwei Gespräche gleichzeitig.

Übrigens: Die Physik ist bei Klasse-E und -A identisch. Bei Klasse-A sind es einfach nur mehr Fragen und Du mußt bis zu vier Formeln verwenden (ggf. umstellen) und das Ergebnis einer Formel in der nächsten weiterbenutzen. Das ist Mathematik-Mittelstufe. Ich würde mir daher überlegen, ggf. gleich die Klasse-A zu machen.

73 de Daniel
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Re: Amateurfunkverbindung von Funkgerät zu Funkgerät

#3

Beitrag von Acyuta »

Ach cool danke:)
Ich hätte noch ein paar Zusatzfragen. Neugierig!
1. Ich habe z.B. in einer Tabelle gesehen, dass deutsche Repeater von 438.300 bis 439.862.5 funken. Bedeutet das auch, dass man hier besser nicht direkt von Funke zu Funke funkt und eher den Bereich darunter wählt?
2. Wenn die Reichweite verständlicherweise geringer ist, welches Band (2m / 70cm) bzw. welche Frequenz im Amateurfunkbereich ist z.B. bei 5-10 Watt Sendeleistung mit z.B. selbiger Standart Handfunken-Dual Band UHF/VHF Antenne am besten für große Reichweiten geeignet? Oder besser gefragt, wie komme ich mit einem Amateurhandfunkgerät mit Geräteantenne am weitesten und werde beim Funkpartner noch einigermaßen gut verstanden?
Bitte gib mir auch Angaben, ob man evtl. mit DMR Handfunken weiter kommt. Vorzugsweise bebautes Gebiet bzw. Gebiet mit Hindernissen Gebäude/Wald.
Lieben Dank!
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DocEmmettBrown
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Re: Amateurfunkverbindung von Funkgerät zu Funkgerät

#4

Beitrag von DocEmmettBrown »

Acyuta hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 02:071. Ich habe z.B. in einer Tabelle gesehen, dass deutsche Repeater von 438.300 bis 439.862.5 funken. Bedeutet das auch, dass man hier besser nicht direkt von Funke zu Funke funkt und eher den Bereich darunter wählt?
2. Wenn die Reichweite verständlicherweise geringer ist, welches Band (2m / 70cm) bzw. welche Frequenz im Amateurfunkbereich ist z.B. bei 5-10 Watt Sendeleistung mit z.B. selbiger Standart Handfunken-Dual Band UHF/VHF Antenne am besten für große Reichweiten geeignet? Oder besser gefragt, wie komme ich mit einem Amateurhandfunkgerät mit Geräteantenne am weitesten und werde beim Funkpartner noch einigermaßen gut verstanden?
Bitte gib mir auch Angaben, ob man evtl. mit DMR Handfunken weiter kommt. Vorzugsweise bebautes Gebiet bzw. Gebiet mit Hindernissen Gebäude/Wald.
Oh, das mit den Repeatern weiß ich wirklich nicht auswendig, aber dazu gibt es Bandpläne. Wenn in Deinem Dunstkreis sich ein Relais auf einer bestimmten Frequenz befindet und Du das Relais nicht nutzen möchtest, würde ich schon dringend empfehlen eine andere Frequenz zu wählen, weil das Relais genau diesen Wechsel nämlich nicht einfach so kann. Ansonsten ist für Dich der Bandplan erst einmal verbindlich.

Reichweite:
Da kommt es drauf an, da gibt es keine pauschalen Antworten. Bei 2 m lassen sich die elektromagnetischen Wellen etwas leichter beugen, was z.B. bei einer Verbindung durch die Botanik vorteilhaft ist. 70 cm verhält sich da eher wie optisches Licht. Und nun das große Aber: Genau wie Licht können die elektromagnetischen Wellen bei 70 cm z.B. an den Kanten von Häuserwänden leichter gebrochen werden wie bei einem Prisma und erlauben dann eine Ausleuchtung dort, wo bei 2 m nichts wäre.

Antenne:
Die mitgelieferten Gummiwürste sind ganz praktisch, wenn man mal ein paar hundert Meter überbrücken möchte. Wenn Du aber mehr willst, empföhle ich Dir schon lieber "richtige" Antennen von z.B. Comet oder Nagoya.

Reichweite DMR:
DMR ist weltumspannend. Du kannst Dich hier mit DMR mit Deiner Gegenstation, die sich z.B. in Australien befindet, problemlos unterhalten - nur nicht auf direktem Wege; da ist dann halt etwas Internet dazwischen. Mit EchoLink geht das aber auch bei F3E (FM).

73 de Daniel
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Re: Amateurfunkverbindung von Funkgerät zu Funkgerät

#5

Beitrag von DK5VQ »

Man sollte sich natürlich schon strikt an die Bandpläne halten. Für 70cm und 2m findet man die unter anderem hier...
https://www.darc.de/fileadmin/filemount ... t_2017.pdf
https://www.darc.de/fileadmin/filemount ... t_2017.pdf

Da du ja noch ganz am Anfang stehst wäre es vielleicht ratsam Mal zu recherchieren ob es Funkamateure (oder sagt man heute Amateurfunkende) in deiner Nähe gibt die dich da etwas an die Hand nehmen können. Eventuell gibt es ja auch einen DARC Ortsverband in deiner Nähe. Da sind Gäste immer gerne willkommen. Und wenn nicht, anderen aufsuchen.

vy73 de Mario, DK5VQ
https://DB0SLB.de
https://Amateurfunk-Westpfalz.de
https://youtube.com/c/VQTech

vy 73 de Mario - http://www.dk5vq.de - und amateurfunk-westpfalz.de

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Re: Amateurfunkverbindung von Funkgerät zu Funkgerät

#6

Beitrag von DocEmmettBrown »

DK5VQ hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 06:14Eventuell gibt es ja auch einen DARC Ortsverband in deiner Nähe.
Tja, also es gibt nicht etwa "einen" OV in DD, es gibt derer gleich sieben. :tup:

https://www.darc.de/der-club/distrikte/ ... baende/01/ Saxonia DD
https://www.darc.de/der-club/distrikte/ ... baende/05/ DD-Nord
https://www.darc.de/der-club/distrikte/ ... baende/06/ DD-Land
https://www.darc.de/der-club/distrikte/ ... baende/07/ TU DD
https://www.darc.de/der-club/distrikte/ ... baende/09/ Pentacon DD
https://www.darc.de/der-club/distrikte/ ... baende/13/ Me DD
https://www.darc.de/der-club/distrikte/ ... baende/20/ OV DD-Reick

73 de Daniel
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