President Jackson II - Sinnvolle Modifikationen

Benutzeravatar
Badewanne
Santiago 9
Beiträge: 1107
Registriert: So 6. Jul 2008, 06:10
Standort in der Userkarte: Staudach-Egerndach
Wohnort: am Chiemsee

Re: President Jackson II - Sinnvolle Modifikationen

#16

Beitrag von Badewanne »

Jetzt möchte ich mal eine Modifikation der Tonbandbreite vor stellen.
Da wären die Koppelkondensatoren am Eingang, die etwas klein ausgefallen sind.
Bei President nachgefragt,
ist das auf allgemeinen Kundenwunsch so extrem hell und dünn.

Das kann man innerhalb der Spezifikationen auch wieder voller machen,
so habe ich da mal zunächst auf die Koppelkondensatoren C 469 und C 482
zusätzlich je einen 100nF huckepack gelötet.
Damit wird der Eingang empfindlicher und das Signal hat eine Chance auf mehr Fülle.
Damit diese Fülle auch bei FM übertragen wird, kommt auf den Kondensator C 452 ein 100nF huckepack.

Nun tut sich die PLL-Regelschleife erfleißen und regelt gegen die Modulation.
Da wird ganz besonders gegen tiefe Töne gegen-geregelt und es ergibt sich ein großer Klirrgrad.
Das kann man mit einen impulsfesten Keramikkondensator 1µF parallel zu C 408 gut reduzieren.

Dann ist da noch so ein Artefakt, ein Klingeln der Regelspannung, bei etwa 5kHz zu hören,
das gab es schon bei den sh6200 in den 80ern, da kann man sich daran gewöhnen,
oder man stellt es mit einem Kondensator 10nF huckepack auf C 411 einfach ab.

Am Ende wäre da noch eine kleine Portion mehr S-Laute recht,
das kann man mit dem Wechsel von Kondensatoren im Tiefpassfilter erreichen.

Es hilft aber absolut nichts, wenn man die Kondensatoren C 701 und C 702 auf der Mikrofonbuchsen-Platine entfernt,
wie es in einer PDF von DL5KH beschrieben wird.
Diese Kondensatoren sind dafür gut, die vagabundierende Hochfrequenz an der Buchse zu blockieren,
die sollte man tunlichst nicht verändern, auf die S-Laute haben die wirklich keinen Einfluß.

Richtig guten Einfluß auf die S-Laute hat ein Wechsel
von C 460 von 82pF auf 56pF und C 461 von 100pF auf 82pF.

Den Hub muß man nun zurück drehen, damit die Nachbarkanalleistung unter dem Grenzwert bleibt.
So stellte ich da 1,85kHz Hub bei einer Modulationsfrequenz von 1250Hz ein.

Das war bisher allen Leuten ausreichend laut genug, außer bei ein paar Maas DX 5000 Nutzern,
die haben das bekannte Problem mit dem FM-Empfang, dafür kann ich nicht krank sein.
Die Handy-Abzocke ist mir einerlei, CB-Funk ist gebührenfrei
Benutzeravatar
Badewanne
Santiago 9
Beiträge: 1107
Registriert: So 6. Jul 2008, 06:10
Standort in der Userkarte: Staudach-Egerndach
Wohnort: am Chiemsee

Re: President Jackson II - Sinnvolle Modifikationen

#17

Beitrag von Badewanne »

noone hat geschrieben: Di 25. Aug 2020, 23:42 Ein Ofenstabilisierter Quarzoszillator?
Das wäre doch etwas "überdimensioniert" es geht auch einfacher.
Die übermäßige Frequenzdrift ist auf alle Fälle ganz leicht zu beheben.
Die haben da nur etwas "vergessen" !

Der Quarz ist in dem Schaltkreis mit einer Frequenz-bestimmenden Bürde belastet,
hier die Kapazitätsdiode D 402.
Im Quarz-Gehäuse hat es bauartbedingt eine gewisse Kapazität
vom Quarz zum Gehäuse.
Die Kapazität ist zur Bürde quasi parallel.

Das Gehäuse wurde früher in den Geräten bewußt auf Masse gelegt,
mit so Federklammern bei den Steck-Quarzen und bei fest eingebauten Quarzen gerne auch mit
einem fetten Lötpunkt vom Quarz-Gehäuse auf das Gehäuse eines naheliegenden Filters.

Da wir heute Rohs konform bleifrei löten, möchte ich das mit dem Lot-Klecks nicht machen,
die hohen Temperaturen könnten vielleicht innen im Quarz die Lötstellen lösen.

Es gibt da in der Hochfrequenztechnik so Gehäuse-HF-Dicht-Federn,
so Eine kann man da leicht zwischen dem Quarz und den nächstliegenden Filtern einzwicken

Bild

Damit ist das Gehäuse des Quarzes schonend niederohmig auf Masse gelegt und
die Umgebungseinflüsse spielen keine Rolle mehr.

Ich habe dieses Gerät für das Foto gewählt, weil da der Filter etwas schräg eingelötet war,
damit man das besser sieht, der Filter wurde nicht von der Feder schräg gedrückt !

Man kann sich das so vor stellen,
daß das Gehäuse des Quarzes zu der Innenfläche des Funkgerätegehäuses eine Kapazität hat,
die sich mit der Luftfeuchte und der Lufttemperatur ändert.
Diese Kapazität ist mit der Kapazität zwischen Quarz und Quarzgehäuse in Serie geschalten.

Du kannst das gerne mal probieren, indem Du Deine Hand über den Quarz hältst und wieder weg nimmst,
was das für einen Einfluß auf die Frequenz hat.

Wenn Du gerade keine solche versilberte Tompaq Feder aus dem Meßgerätebau zur Hand hast,
kannst Du auch ein Stück Alufolie zu einem Kügelchen formen und zwischen Quarz und Filter klemmen.
Jetzt kannst Du den Versuch mit der Hand über dem Quarz wiederholen und
siehe da, kaum bis keine Beeinflussung mehr und das Gerät arbeitet auch frequenzstabiler.

Wenn Du siehst, um wie viel Du die Frequenz nach dem Einfügen des Kügelchens nachstimmen mußt,
siehst Du den Einfluß des Quarzgehäuses und seiner Kapazität.

So ist die Kiste bei mir typisch kalt 40Hz oberhalb des Kanals und
warm genau drauf, ja und wenn sie heiß ist, auch mal 40Hz drunter.
Das dürfte also mit "geerdetem" Quarzgehäuse derart genau genug sein !

Ein Aluminiumfoliekügelchen ist auf alle Fälle der viel geringere Aufwand,
als einen Quarzofen zu verbauen, oder ? :wink:
Die Handy-Abzocke ist mir einerlei, CB-Funk ist gebührenfrei
Benutzeravatar
Badewanne
Santiago 9
Beiträge: 1107
Registriert: So 6. Jul 2008, 06:10
Standort in der Userkarte: Staudach-Egerndach
Wohnort: am Chiemsee

Re: President Jackson II - Sinnvolle Modifikationen

#18

Beitrag von Badewanne »

Als ich vor zwei Jahren von Portugal aus
mit AM-Stationen aus dem Raum Regensburg gesprochen hatte,
ist mir etwas auf gefallen,
die Leute mit ihren alten Blaupunkt und Grundig Geräten klangen nicht so voll,
wie ich das seit meiner Kindheit in Erinnerung hatte, ich dachte, da stimmt doch etwas nicht.
Ich weiß nicht, wie das bei Euch ist,
ich nutze AM kaum bis gar nicht, da habe ich das bisher ganz einfach vernachlässigt.
Asche auf mein Haupt. :seufz:

Es kommt noch schlimmer: seit 2017 bin ich erst mit einem eigenen SSB-Gerät am Funk.
Vorher habe ich die Geräte nur am Meßplatz "benutzt", da hat es statische Sinustöne,
meißt bei 1kHz, da ist alles gut und schön so weit.

Da ich SSB aus der professionellen Anwendung Richtfunk ganz anders kenne,
hat mich das schon irgendwie geärgert, wie grauslig manche Stationen an kommen.
Da habe ich wohl geschlafen und jetzt im Vergleich mit einem WEB-SDR
war der Empfang der Jackson II in AM und SSB wenn auch super empfindlich doch eigentlich unrein.
So habe ich mir meine inzwischen sechs Geräte noch mal vor genommen.

Bei allen Geräten gleich wirken drei kleine Fehler in der Bauteiledimensionierung,
die man leicht beheben kann, dann ist das auf ein mal ein ganz "neues" Gerät.
Dazu kommt noch ein Schaltungskundlicher Fehler, wo man etwas Geschick braucht,
also Feinmotorisches Schnitzen, oder Unterbrechen einer Leiterbahn.

Zunächst ein mal der dünne Klang bei AM, der hat einen hohen Klirrgrad bei den Bässen.
Dazu muß man den Meßgenerator auf AM 80% bis 90% Modulationsgrad und
100µV bis 300µV HF-Pegel einstellen und die Audio-Frequenz weit runter drehen.
So bei 250Hz oder 125Hz kann man dann sehen, wie schlecht die Groß-Signal-Festigkeit ist,
wie sich die Kurve am Oszilloskop verformt und man hört das auch im Lautsprecher ganz deutlich.
Da ist diese Einkerbung im Sinus, wo kommt die her ?
Es liegt am Arbeitspunkt des vorgespannten Gleichrichters, oder AM-Demodulators,
der liegt schlichtweg weit weg, da wird mit 2,2MΩ vorgespannt.
Da aber der Leck-Strom von C 20 eine Rolle spielt, muß der Widerstand kleiner werden.

Bild

Man kann nun mit einem Poti 1MΩ parallel zu R 58 und dem Oszilloskop an der Diode
den Arbeitspunkt oder wie man heute gerne schreibt, den BIAS offset auf Minimum Klirr abgleichen.
Das Poti wieder ab löten und den ermittelten Wert messen,
um dann einen festen Widerstand parallel zu R 58 ein zu bauen
Zufällig ist da ganz in der Nähe der Diode eine Leiterbahndurchführung, siehe die Pfeile,
da kann man bequem mit der Tastspitze des Oszilloskops rein und rutscht nicht so
leicht ab.

Bild

Etwas weiter rechts seht Ihr zwei SMD-Widerstände, die wie ein Dach auf einem Widerstand aufgesetzt sind,
das ist der R 58 mit dem Korrekturwert 133kΩ parallel.
Da es 133kΩ so nicht gibt habe ich einen Widerstand mit 100kΩ und einen mit 33kΩ in Serie geschalten
huckepack auf den 2,2MΩ parallel gelötet.
Das Bild ist noch von der Kamera von 2001.

Jetzt kommt noch der Klang dran, das ist auch ganz einfach,
von der "Dachkonstruktion" etwas nach oben, da ist der
der Koppelkondensator C 45 mit 2,2nF deutlich zu knapp bemessen,
so ist der Empfänger-Frequenzgang auf AM einfach nur zu hell.

Bild

das fällt schon in der Mitte zu den Bässen hin steil ab, das kann so nicht gut sein.
Ab 10 nF klingt das schon normal und mit 47nF klingt das fast so, wie die alte CBH1000.

Bild

Jetzt klingt das zwar schon voller, aber da ist immer noch ein Klirr drauf
und der kommt von der AGC, besser noch
von den Audio-Anteilen auf der AGC-Spannung.
Die kann man aber ganz leicht unterdrücken, zum Einen wo sie wirken,
also z.B. beim geregelten ZF-Verstärker, da kommt ein zusätzlicher Emitterkondensator hin,
da ist sogar ein Lötplatz vor gesehen, so vermute ich, daß der eingespart wurde:

Bild

und zum Anderen wo sie entstehen, bei der AGC-Schaltung:

Bild

Der C 70 glättet die AGC bei SSB der kann leicht um den Faktor zehn größer werden,
C 108 glättet die AGC bei FM der kann auch leicht um den Faktor zehn größer werden,
ohne daß das S-Meter merklich langsamer würde.

Mit statischen Tönen aus dem Meßplatz ist das jetzt so weit schon sehr gut und
Klirr- und Rauschabstände sind jetzt bei mehr als 32dB SINAD und man könnte fast zufrieden sein,
aber da hat es noch die Anwendung mit schwankenden Tönen wie Sprache,
die sehr schwer erfasst und dar gestellt werden können, da habe ich jetzt kein Bild.
Es ist ein brutal schneller Anstieg der AGC-Spannung, der als Knacken oder Knistern
im Lautsprecher hörbar ist, weil er auf die NF durchschlägt.
Diesen überscharfen Anstieg verdanken wir der direkten Kopplung von einer Diode
vom Ausgang des Operationsverstärkers auf die Basis des AGC-Stelltransistors.
Das ist Schaltungs-kundlich ein NO GO, da fehlt ein Basis-Vorwiderstand in Serie.

Ich habe die Änderung weiter oben im Schaltplan schon eingezeichnet,
da sind diese 2,2kΩ zwischen der Kathode D 19 und der Basis Q 26 ein zu fügen,
da muß man eine Leiterbahn unterbrechen, hier mit zwei kleinen Schnitten,
links und rechts vom weißen Strich der Bauteilumrahmung.

Bild

man muß natürlich den Lötstopplack weg kratzen

Bild

um dann einen SMD-Widerstand darauf zu löten

Bild

Ich bin begeistert, der empfangene Ton ist jetzt viel angenehmer.
:banane:
Ebenso bin ich von der "neuen" Kamera von 2011 begeistert.
Die kleinen Dellen in den Lötstellen der Diode, die wie Mondkrater aus sehen,
stammen von der Tastkopfspitze des Oszilloskops.

Um das Ganze ab zu runden, jetzt noch die FM Frequenzgangskurve original

Bild

und nach Ändern des Tiefpassfilters am Demodulator-IC C 53 von 47nF auf 10nF

Bild

wem das zu hell ist, der kann auch 15nF nehmen.

Man braucht eigentlich nur einen SMD-Kondensator mit 10µF und einen mit 1µF
dazu kaufen, die anderen Kondensatoren kann man reihum durch tauschen, der 2,2nF bleibt übrig.
Die Handy-Abzocke ist mir einerlei, CB-Funk ist gebührenfrei
Benutzeravatar
Badewanne
Santiago 9
Beiträge: 1107
Registriert: So 6. Jul 2008, 06:10
Standort in der Userkarte: Staudach-Egerndach
Wohnort: am Chiemsee

Re: President Jackson II - Sinnvolle Modifikationen

#19

Beitrag von Badewanne »

Nachdem wir nun den Empfängerfrequenzgang optimiert haben,
möchte ich mich noch mal der Modifikation Sender-Audio-Frequenzgang zuwenden.
Das ist weiter oben so weit schon alles trocken beschrieben, welche Teile zu wechseln sind,
aber damit Ihr Euch das richtig gut vor stellen könnt,
liefere ich noch ein paar Bilder und Erläuterungen nach.

Es geht bei dieser Modifikation nicht um ein "Hub aufdrehen" oder gar " die Modulation aufreißen",
ich bleibe im gesetzlichen Rahmen der Höhe und nutze mehr in der Breite, wo durchaus noch Raum ist.
Bei meinem Besuch in der Zentrale von President habe ich erfahren,
daß die dem Kunden entgegen kommen, wenn sie den Eingang so extrem schmal machen.
Der Kunde möchte allerleihand verschiedene dumpfe Mikrofone anschließen und
es soll dann hell und klar hinten heraus kommen.
Wenn man das Mikrofon auf dreht, soll es voller werden, ohne den Pegel zu überschreiten.
Wie machen die das ?

Historischer Exkurs:
Schon bei der alten Grundig hat man das so gelöst,
wenn man vorne mehr Pegel rein gibt, gibt es hinten nur mehr Bässe dazu.
Dazu habe ich zwei Bilder,
auf dem ersten sehen wir den Audio-Frequenzgang des Senders der Grundig CBH bei AM
wenn bei 1250Hz gerade Vollaussteuerung erreicht wird:

Bild

Wenn man dann am Mikrofoneingang 10dB mehr Pegel ein speist, ergibt sich das Bild

Bild

Man kann klar sehen, es wird nicht wirklich lauter, es wird nur breiter,
wobei bemerkenswert ist, daß es hier auf AM auch nach rechts zu den Höhen hin breiter wird.
Deshalb war der Betrieb mit Verstärkermikrofonen ja auch so problematisch.

Der subjektive Gesamteindruck des Zuhörers ist: "es ist lauter geworden !"

Dann sehen wir uns den Audio-Frequenzgang des Senders der Grundig CBH bei FM an
wenn bei 1250Hz gerade Vollaussteuerung erreicht wird:

Bild

auch hier wieder mit 10dB mehr Eingangspegel

Bild

oder mit 20dB mehr Eingangspegel

Bild

Ihr seht, es wird auch hier nicht wirklich lauter, es wird nur breiter,
aber nur nach unten zu den Bässen hin.
Nach rechts bleibt das sehr konstant, das kann man sehen,
wie die Kurve bei 5kHz immer die -50dB Linie kreuzt.
Hier ist der Betrieb eines Vorverstärkermikrofons weniger problematisch.

Das waren jetzt Bilder mit 10dB/Kästchen vertikaler Auflösung,
das bringt den Überblick, aber jetzt schauen wir ins Detail.
Wenn man die vertikale Auflösung auf 1dB/Kästchen um schaltet,
ergibt sich das Bild für den Eingangsfrequenzgang bei 10dB Mehransteuerung

Bild

Hier kann man den schmalen Frequenzgang der Grundig sehen,
wie man ihn auch auf der Homepage vom Maurer und in meinen Audiobeispielen hören kann.
Die Schallereignisse, die im Vordergrund zu hören sind,
haben zur Maximalaussteuerung ein Verhältnis von -3dB oder auch -6dB, je nach Philosophie
oder einfach mal
"zwischen 500Hz und 2kHz spielte sich bei der Grundig das Wesentliche ab."

Das waren jetzt blaustichige Bilder der alten Kamera, historischer Exkurs ENDE, nun kommt die Neue: :banane:

Jetzt zeige ich Euch den nahe aufgelösten originalen Audio-Frequenzgang des Senders der Jackson II in FM
mit den eingezeichneten Punkten für -3dB und -6dB

Bild

oh Schreck, das ist ja noch dünner als die Grundig, nur weiter rechts, also heller und kreischiger,
aber dem kann ab geholfen werden.

nach der Modifikation

Bild

Das klingt am Ende dann doch deutlich besser, als auch eine modifizierte Grundig,
das hat mehr Fülle im Vordergrund und auch mehr feine S-Laute,
auf die es in der deutschen Sprache durchaus an kommt.

Jetzt fehlt noch der Überblick mit 10dB/Kästchen des Senderfrequenzgangs FM der Jackson II
wenn sie mit 1250Hz gerade voll aus gesteuert wird

Bild

und mit 10dB mehr am Mikrofoneingang

Bild

Wenn Ihr jetzt wild rauf und runter scrollt, könnt Ihr entdecken,
daß da bei so 160Hz so etwas wie ein Höcker im Frequenzgang entsteht, so als Bonus gegenüber der Grundig.
Da liegt der Bereich der ersten Oberwelle der Grundschwingung der menschlichen Stimme,
die sogenannte musikalische Oberwelle, die da etwas angehoben rüber kommt.
Die unmusikalische zweite Oberwelle bei so ca. 240Hz wird nicht wie normal mit einer schrägen Kurve mehr verstärkt,
die bleibt hier sogar etwas darunter. Das macht das Ereignis, das übertragen wird, warmtöniger.

Das ist ein Trick, den die professionellen Radio-Sender der 30er Jahre schon aktiv eingesetzt haben.
Ganz schön toll die Jackson II, oder ?
So habt Ihr mich die letzten Jahre gehört.

Vielleicht ist ein Mathematiker unter den Lesern, der könnte hier noch das mit dem Integral
der Fläche unter der Kurve, die jetzt gegenüber der von vorher größer ist, berechnen.
Man kann es aber auch einfach ausdrücken,

ohne Verzerrungen oder Überschreitung irgend Grenzwerte hat die Modulation jetzt mehr Bumms.


Die Handy-Abzocke ist mir einerlei, CB-Funk ist gebührenfrei
noone
Santiago 9+30
Beiträge: 4088
Registriert: Mi 24. Mär 2010, 15:34
Standort in der Userkarte: Oedheim(Dl)
Wohnort: Oedheim(Dl)

Re: President Jackson II - Sinnvolle Modifikationen

#20

Beitrag von noone »

Lötpunkt am Quarz und Thermische Belastung im Hinblick auf ROHS

Nein Quarze zumindest die die ich kenne werden seit Jahrzehnten nicht mehr weich gelötet.

Das ist eine Lötpaste die aus Metallpulver mit einer Silber bzw Silberkupfermatrix besteht, das ist kein Weichlot sondern eine metallurgische Mischung die beim Überschreiten einer gewissen Temperatur zum Teil schmilzt, mal kurz reflektierend aufblitzt (man sagt Blick dazu) und dann wieder fest und matt wird sobald der nieder schmelzende Anteil eine Verbindung mit der höher schmelzenden Masse eingegangen ist.

Ich kenne die Komponenten der Paste nicht und habe mangels Masse keine Möglichkeit sie zu analysieren. Ich bräuchte da ein paar Gramm dazu und dann nur qualitativ nicht quantitativ.

Die Temperatur liegt beim "Löten" unter der Entspannungstemperatur der Feder die den Quarz hällt.

Nach dem Reinigen wird der Quarz bedampft und kalibriert, danach mit einem Ohmschen Schweißgerät verschlossen.

Früher geschah das mit Lot auf Bleibasis, Zinnbasis, Wismutbasis je nach Zeitalter, (ganz früher mit Amalgam dem das Quecksilber ausgetrieben wurde)

Das mal sehr grob und ungenau beschrieben wie ich es mitbekommen habe, viele Details hab ich vergessen. 1992/1994
Benutzeravatar
Badewanne
Santiago 9
Beiträge: 1107
Registriert: So 6. Jul 2008, 06:10
Standort in der Userkarte: Staudach-Egerndach
Wohnort: am Chiemsee

Re: President Jackson II - Sinnvolle Modifikationen

#21

Beitrag von Badewanne »

Wir brauchen da nicht löten, wir haben doch die Kontaktfeder,
aber danke für den Hinweis, vielleicht muß ich mal einen Quarz irgendwo anlöten,
dann denke ich an Dich.

Die Handy-Abzocke ist mir einerlei, CB-Funk ist gebührenfrei
Benutzeravatar
Badewanne
Santiago 9
Beiträge: 1107
Registriert: So 6. Jul 2008, 06:10
Standort in der Userkarte: Staudach-Egerndach
Wohnort: am Chiemsee

Re: President Jackson II - Sinnvolle Modifikationen

#22

Beitrag von Badewanne »

Ich habe jetzt mal ein Bild mit der neueren Kamera bei einem anderen Gerät gemacht,
mit einer anderen Feder und geraden Filtern, vielleicht kommt es da besser rüber:

Bild

Die Handy-Abzocke ist mir einerlei, CB-Funk ist gebührenfrei
Nikolaus
Santiago 5
Beiträge: 326
Registriert: Di 12. Sep 2006, 22:36
Kontaktdaten:

Re: President Jackson II - Sinnvolle Modifikationen

#23

Beitrag von Nikolaus »

A Frequenzzähler
B monitor Ausgang
73
Nikolaus
Benutzeravatar
Badewanne
Santiago 9
Beiträge: 1107
Registriert: So 6. Jul 2008, 06:10
Standort in der Userkarte: Staudach-Egerndach
Wohnort: am Chiemsee

Re: President Jackson II - Sinnvolle Modifikationen

#24

Beitrag von Badewanne »

Monitor für was ?

Die Handy-Abzocke ist mir einerlei, CB-Funk ist gebührenfrei
Benutzeravatar
Badewanne
Santiago 9
Beiträge: 1107
Registriert: So 6. Jul 2008, 06:10
Standort in der Userkarte: Staudach-Egerndach
Wohnort: am Chiemsee

Re: President Jackson II - wie funktioniert der ASC

#25

Beitrag von Badewanne »

Nach den Änderungen an der AGC, die wir jetzt besser glätten,
muß am ASC-Poti auf der Platine etwas nach gezogen werden,
nach links gedreht, damit er wieder normal funktioniert.

Bild

Ich stelle das bei einem unmodulierten, schwachen Träger vom Meßgenerator mit 1µV ein.
da nimmt das Grundrauschen zu, bis der ASC gerade stumm schaltet.
Bei 1,2µV macht er wieder auf.
Das steht nirgendwo, das habe ich so praxisnahe ermittelt.

Vor der Änderung konnte man bei einem Signal von 10µV und 1000Hz Modulationsfrequenz beobachten,
wenn man den Hub des Generators langsam hoch gedreht hat,
daß der ASC so bei 3kHz bis 3,1kHz Hub zu gemacht hat.
Nach der Änderung kann man beim selben Gerät und Pegel
den Hub am Generator noch etwas weiter, bis etwa 3,5kHz aufdrehen, bevor der ASC zu macht.

Durch die Modifikation wird das Gerät etwas toleranter gegenüber Überschreitungen der Richtwerte.
Die Einstellung des ASC-Arbeitspunktes wird etwas fummeliger.
Am Ende funktioniert es angenehmer.

Wie der ASC arbeitet ist ganz einfach erklärt:
Es wird die AGC-Spannung auf die Gleich- und Wechselspannungsanteile zerlegt.
Der geglätteten AGC-Spannung wir der verstärkte und gleichgerichtete Wechselspannungsanteil entgegen gesetzt.
Wenn der Sender sauber ohne schnelle Pegelsprünge an kommt, wird leicht auf gemacht.
Die AGC-Spannung ist analog zur S-Meter-Spannung ansteigend und keine Verzerrungen wirken dem Freischalten entgegen.

Hat der Sender aber eine starke Störung überlagert, oder gar selbst zu viel Hub,
ist über die Zeit das Signal auf dem Nachbarkanal und hier ein Loch und
im nächsten Moment wieder der Träger voll da,
bis er den Kanal auf der anderen Seite wieder verlässt.
Das macht eine schnell, stark springende AGC-Spannung,
damit einen hohen Wechselspannungsanteil,
der eben als Störung ausgewertet der AGC-Gleichspannung entgegen wirkt,
und zu,
oder gar nicht erst auf
macht.

Die Handy-Abzocke ist mir einerlei, CB-Funk ist gebührenfrei
Antworten

Zurück zu „Modifikationen“