Beigefügte kleine Schaltung ersetzt eine 9V-Batterie in einem VV-Mikrofon, das nach GDCH-Norm angeschlossen werden kann.
Hier mal exemplarisch an einem "Astatic RD104 Red Devil" gezeigt.
Bei diesem Mikrofon ist z.B. der gelbe Mikrofonkabeldraht für die GDCH-Norm total unnütz, da er nur empfangsseitig durch die losgelassene PTT mit Masse verbunden wird und diese Funktion nach GDCH überhaupt nicht benötigt wird.
Also lötet man den gelben Draht im Mikrofonstecker an PIN 6 und führt damit die 13,8V Betriebsspannung ins Mikrofon.
Achtung !
Ich habe in meinem Exemplar aus Vereinfachungsgründen den gelben Draht an der Platine belassen und im Gegenzug deren Leiterbahn zur PTT-Taste durchtrennt !
Sicherer für die Nachbauer ist sicherlich, man kappt den Draht (der die Betriebsspannung führt) und lötet diesen direkt an den gezeigten Spannungsregler.
Um die Sache kurz zu machen:
Beim Ersatz der 9V-Batterie hilft einem die per GDCH-Buchse zur Verfügung stehenden 13,8V zunächst nicht, denn diese...
- kommen in den meisten Geräten un-gefiltert (!) direkt von den Batterieklemmen (also noch nicht mal nach der meist geräte-internen HF-Stromdrossel abgenommen) und sind entsprechend stark hf-verseucht,
- diese Spannung muss zunächst auf 9V heruntergebrochen werden und da wir über Audioverstärker reden, sollte dies möglichst stabilisiert und zuverlässig erfolgen.
- 78x09 Festspannungsregler sind leider deutlich rauschbehaftet (war mir auch neu !) und somit müssen Vorkehrungen getroffen werden, die Rauschspannung möglichst gering zu halten.
Das "Rauschfilter" ist in unserem Falle R2 + C5.
Während meine Albrecht AE5890EU auf SSB mit "nur" dem Festspannungsregler und seinen üblichen Komponenten (schwarz) bereits bei ca. 50% Pegel am RD104 einen Rauschteppich fast mit voller Ausgangsleistung rausballerte, war nach Einfügen von R2 + C5 selbst bei 100% Mic-Pegel nur noch im Zweitempfänger das übliche Verstärkerrauschen (des wirklichen Mic-VV...hi) zu hören. Einen Ausschlag am Wattmeter gab's aber nicht mehr.
Wer noch optimieren will, kann noch R1 am Eingang der Schaltung einfügen und damit ein zweites R/C-Filterglied generieren (R1 mit C2). Ich hab's bisher nicht getan.
Im Anschluss wurde ein bereits mit Festspannungsregler umgebautes "Astatic D104 M6B" mit dem ausgangsseitigen R/C-Glied nachgerüstet, was die Audioqualität absolut optimiert hat. Nun bin ich auch hier mit den Klangbild bestens zufrieden, wobei mir hier der Negativeffekt seitens der hier anderen Mic-VV-Schaltung zunächst gar nicht so aufgefallen ist. Erst im direkten A/B-Vergleich hört man die Audioverbesserung und Rauschsenkung deutlich heraus.
- Die Schaltung kann aufgrund der Verwendung eines 9V-Clips sogar rückstandslos wieder entfernt werden. Es wäre ja nur der 13,8V-führende Draht im Mikrofon abzuändern
- Bitte unbedingt darauf achten, dass beim angelöteten 9V-Clip die Drähte "untypisch" vertauscht verwendet werden müssen ! Der rote Draht kommt an den Masseanschluss des 78x09, der schwarze hingegen an den +9V Ausgang. Beim Clippen auf den Mikrofon-9V-Clip stimmen dann die Kontakte somit wieder überein und die Spannung kommt nicht versehentlich vertauscht an.
vy 73 + viel Spaß
Jochen