Es ist nicht verwunderlich, dass es beim Enfernen des Gate-Widerstandes zu Problemen mit der Verstärkung kommen kann.
Der Transistor ist ein Feldeffekt-Typ, der selbst bei 0 Volt am Gate noch eine bestimmte Leitfähigkeit hat zwischen Source und Drain.
Vollständig sperren tun diese Art Transistoren erst bei ein paar (Zehntel) negativen Volt am Gate, je nach Typ.
Der Gate-Anschluss besteht letztlich nur durch einen sehr kleinen (paar pF) Kondensator intern. Der Stromfluss zwischen Source und Drain ist daher rein von der Spannung am Gate abhängig, ein Gleichstrom fliesst da nicht wirklich am Gate.
Die Kapsel selbst ist auch "nur" entweder ein Kondensator oder eine ebenso extrem hochohmige Piezo-Keramik.
Durch statische Aufladung an der Kapsel und ohne Ableitung derselben über den Gate-Widerstand kann der Transistor in seiner Kennlinie stark verschoben oder sogar auch zerstört werden. Manchmal reicht dazu, das Mike hart abzulegen oder hinzuschmeissen und die entstehende Spannung an der Kapsel durch den Impuls macht dann den "Rest". Es ist nicht so, dass diese Kapseln eine Spannungsverstärkung bräuchten, der FET macht vielmehr eine Stromverstärkung, denn "Leistung" bringen die Kapseln nicht. Aber die evtl. aufgebaute "Ruhe-Spannung" muss abgeleitet werden.
Dass mit einem für diese Verhältnisse -relativ- niederohmigen Widerstand ein recht aggressiver Hochpass gebildet wird, ist daher auch logisch. Manche Leute/Geräte mögen oder "brauchen" das. Dass bei grösserem Widerstand auch die tieferen Frequenzen besser verstärkt oder besser durchgelassen werden, ist richtig. Gibt einige ähnliche Mikes, die mit z.B. 2,2 Mega-Ohm deutlich "runder" klingen, wobei die Höhenbetonung aber eigentlich auch immer der Charakter dieser Mikes bleiben. Die Klangeinstellung über einen einstellbaren Widerstand haben auch manche Mikes von dieser Bauart.
Den Gate-Widerstand aber vollständig zu entfernen, halte ich nicht für schlau. Kein Stück
73 Mikado