CB Funk in der Stadt realistisch?

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Rohstoff
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CB Funk in der Stadt realistisch?

#1

Beitrag von Rohstoff »

HI,

Ich bräuchte mal eine Eischätzung von euch zu folgendem Thema.
Mein Bruder und ich wohnen in Dresden und würden uns gern eine alternative Kommunikationsmöglichkeit anschaffen. Hier war ja vor Kurzem mal die ganze Stadt ohne Strom. Da hat man ja schnell gemerkt, dass nichts mehr geht (Festnetztelefon/ Mobilfunk). Nun ist die Frage, ob es in unserer Situation überhaupt sinn macht sich CB Funkgeräte bzw. Funkstationen anzuschaffen. Ich wohne in einer Erdgeschossmietwohnung er wohnt ebenfalls in einer Mietwohnung. Diese befindet sich in der vierten Etage im Dachgeschoss. Also riesige Antennen können wir nicht aufstellen. Eine mobile Antenne zb. mit Magnetfuß auf dem Fensterbrett oder auf dem Balkon würde gehen. Die Entfernung zwischen den Wohnungen beträgt ca. 6 Km Luftlinie. Eine direkte Sichtverbindung zwischen den Wohnungen gibt es aufgrund von teilweise starker Bebauung nicht. Wäre es nun überhaupt möglich, unter den gegebenen Voraussetzungen, eine Funkkommunikation zu Stande zu bringen, oder sind die Voraussetzungen dafür zu schlecht? Der Strom für die Funkstation würde im Falle eines Stromausfalls von einer Akku-Powerstation kommen.

Mfg und vielen dank schon mal für eure Einschätzungen :-)
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DF5WW
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Re: CB Funk in der Stadt realistisch?

#2

Beitrag von DF5WW »

Hallo Rohstoff,

das wird, meiner Ansicht nach, nicht wirklich etwas werden. Nur Magnetfußantennen in der 1.
und der 4. Etage, dazu noch starke Bebauung und evtl. noch massig QRM durch PLC und Co. dürfte
schwierig sein. Man muss im Einzelfall natürlich immer probieren was geht aber die Chancen sind
groß das man Geräte und Antennen kauft und dann doch nicht zu Potte kommt.

Funk ist halt kein Allheilmittel wenn der Strom ausfällt wobei dann natürlich automatisch auch der
genze Elektrosmog wegfällt und evtl. dann tatsächlich was gehen könnte. Kann man aber eben auch
nur bei einem totalen Blackout testen.

:clue: :clue:

By the way, Finger weg von Ratschlägen man dürfe bei einem Blackout illegales Gerät mit erhöhter
Leistung nutzen. Das darf man zwar prinzipiell schon aber eben nur das wenn das eigene Leib und
Leben oder das anderer in Gefahr ist. Bloß weil das Telefon und das Internet nicht mehr funktionieren
darf man eben nicht. Nur als Tip und Hinweis. Prepperseiten und -videos überschlagen sich ja fast
schon mit solchen "Tips".
73´s, Jürgen.
2 x G90, 1 x ALT-512, 1 x TS790E. 50m Endgespeist, 4-Ele. Logperiodic 2m/70 cm, Duoband Moxon 50/70 MHz,
Diamond X30 2m/70 cm, HF-P1 + 5,6m Teleskop für draußen + 3 x EREMIT 18 AH LiFePo4.

:tup: :tup:
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Grünkohl
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Re: CB Funk in der Stadt realistisch?

#3

Beitrag von Grünkohl »

6km in der Stadt können gehen, müssen aber nicht.
In meiner Heimat waren meine Funkkontakte meist unter 3km - das Land flach und die Gebäude meist nur 2-3 geschossig.
Entsprechend gut die Verbindungen (uns das, obwohl die Antenne im Zimmer stand!).
Innerhalb der Stadtmauern, mit 5-6 geschossigen Bauten, viel Elektrosmog, usw. wird das entsprechend schwieriger.
Heißt nicht, dass es nicht geht - aber es käme auf einen Versuch an.

Alternative: bei möglichem Ausfall der üblichen Kommunikationsmittel Ausweichorte festlegen, an denen man sich trifft oder von denen man aus funken kann. Das könnte auch ein Kirchturm sein - oder eine andere Position (Dresden liegt ja, wie man seit den Hochwassern weiß im Tal - also drumherum die Hügel/ Ortschaften im Nordosten: Rochwitz bis Borsberg - im Südwesten: Kleinaundorf (Höhe Horkenberg), Hänichen (Höhe Gohling)).

Amateurfunkgeräte können eine Möglichkeit als Backup sein, aber dürfen streng genommen nur von Amateurfunkern betrieben werden.
Somit sind sie im Normalfall tabu und fallen als allgemeines Kommunikationsmittel aus.
73, Hannes
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Impulse
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Re: CB Funk in der Stadt realistisch?

#4

Beitrag von Impulse »

Soll das nur für den Notfall auch aufgebaut und genutzt werden oder auch regelmäßig? Möglichkeiten gibt's da sicherlich. Aber obs funktioniert ist tatsächlich pauschal nicht zu beantworten. Diese Frage kann nur durch einen test heraus gefunden werden.

Für den Notfall könnte man eine 1/4 lambda Schweißfuß GP (Suche benutzen) an einer Angelrute im Winkel am Balkon befestigen.
Kleine Funkgeräte gibt es ja schon für nen fuffi die ausreichend sind.
Safari
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Re: CB Funk in der Stadt realistisch?

#5

Beitrag von Safari »

Bei einem Stromausfall gibt es keine PLC Störungen oder Elektrosmog.
Ich denke schon das es klappt. Bestelle dir doch einfach mal 2 Sets. Kosten ja nicht die Welt und ihr habt ja mindesten 14Tage die Möglichkeit alles zurück zu schicken. Kannst ja dann hier berichten.
Rohstoff
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Re: CB Funk in der Stadt realistisch?

#6

Beitrag von Rohstoff »

Hi und danke erstmal für euer Feedback :D ,

Ich würde sagen das soll zu 90% für den Notfall sein, und die restlichen 10% zum ausprobieren oder dass die Kinder damit mal miteinander reden können. Natürlich unter aufsicht :lol: . Das ganze soll ja auch ein bisschen Spaß machen. Walkie Talkies benutzen die ja auch gerne, wenns raus zum Spielen geht. Ich hab etwas im Internet gestöbert und bin auf SSB gestoßen. Da darf man ja, so wie ich es verstanden habe, mit einer höheren Leistung funken. Würde das die Chancen erhöhen? Habt ihr evtl. einen Tipp für ein vernünftiges preiswertes Funkgerät? Das mit dem Schweißfuß GP muss ich mir mal genauer anschauen. Auf den ersten Blick scheint mir das eine recht große "Konstruktion" zu sein. Bitte verzeiht mir wenn ich mich da irre :oops: . Ich möchte im Notfall bzw. Blackout Szenario ehrlich gesagt nicht übermäßig viel Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Man weiß ja nie, wer da etwas im Schilde führt...
Die Sache mit den Ausweichorten ist mir auch schon in den Sinn gekommen. Ich könnte mit dem Auto recht schnell eine höhergelegene Position erreichen. Da gibt's ja bestimmt auch teleskopierbare Antennen die man dann aufs Autodach baut? Aber schöner wäre es halt, wenn es von zu Hause aus klappen würde.
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Re: CB Funk in der Stadt realistisch?

#7

Beitrag von noone »

Krampfader hat geschrieben: Mi 10. Nov 2021, 20:42 Hallo Rohstoff

Zuerst einmal Willkommen hier im Forum
Rohstoff hat geschrieben: Mi 10. Nov 2021, 11:59 Ich wohne in einer Erdgeschossmietwohnung er wohnt ebenfalls in einer Mietwohnung. Diese befindet sich in der vierten Etage im Dachgeschoss.
Dachgeschoss ist schon mal gut, da gibt es bestimmt ein Dachschrägen-Fenster wo man eine 9m-Askari+T2LT vertikal in den schwarzen Nachthimmel strecken könnte. Hingegen Erdgeschoss ist weniger als "suboptimal" (vornehm ausgedrückt). Aber vielleicht gibt es auch da eine Dachterrasse, Gemeinschaftsterrasse oder zumindest einen Dachboden mit Fenster ?? (wo man ebenfalls eine Angelrute ausfahren könnte). Wir z.B. haben oben im 6. Stock eine Gemeinschaftsterrasse (welche ich in einem Notfall nützen kann, z.B. bei einem Blackout), siehe meine Fotos unter: https://www.funkbasis.de/viewtopic.php?p=556554#p556554

Wichtig ist eben Höhe, Höhe und nochmals Höhe, also quasi "Sichtkontakt" zwischen Euch beiden. Und eben eine gute Antenne. Dann sind 6km per CB-Funk kein Problem, erst recht nicht wenn bei einem Blackout der ganze urbane HF-Müll verstummt.

Andreas :wave:
Ich weis nicht wir kamen in den letzten 15 Jahren auf durchschnittlich ca 1Stunde erleben also bemerkten Stromausfall pro Jahr. Raum Heilbronn im Land der Pfennigpolierer.
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Re: CB Funk in der Stadt realistisch?

#8

Beitrag von Addy »

hallo, ich wohne auch im erdgeschoss von einem vier stöckigen wohnbunker, nach norden sind mehrere Hungertürme, einer acht stöckig, hab ne askari angel 9 meter lang in einen 2 meter alurohr gesteckt, daran eine Drahtantenne befestigt https://lambdahalbe-shop.de/epages/6189 ... oducts/17a auf dem balkon am geläder fest gebunden.
kaufe dir ne funke mit ssb (usb lsb) hab ne albrecht 5890, auf kanal 15 usb hatte ich vor ca 4 wochen mit zweien kontakt, einer aus gevelsberg und einer aus nähe radevormwald, das sind luftlinie ca 50 -60 km von hier, Dortmund ,entfernt,für ssb nicht viel, aber die verständigung war so gut , als würden die beiden hier in Dortmund sein
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lonee
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Re: CB Funk in der Stadt realistisch?

#9

Beitrag von lonee »

Meine Güte;
Sprecht mal CB-Funker aus Dresden an! Die zeigen Euch dann schon das sie die 6km auch noch mit ihren Mobilgeräten schaffen, sofern sie nicht gerade 30cm Stäbchen auf dem Dach haben.

Dachboden ist gut, Mobilantenne nach draußen (fällt als Metallstrahler kaum auf).
Erdgeschoss: Baum draußen ausgucken, Kabel hinlegen und Drahtantenne in den Baum. Feddich.
Wenn ihr dann noch SSB nutzt, sehe ich für Eure "Direktverbindung" gute Chancen.
Jedoch solltet Ihr dann ausreichend Akkukapazität vorhalten. Ansonsten wird das nix, ohne Ströme.
Gruß,
André
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