Ersteinstieg und ein paar Fragen

Eule
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Ersteinstieg und ein paar Fragen

#1

Beitrag von Eule »

Moinsen! :)

Ich, 26 Jahre jung und aus dem Raum Würzburg, bin vor einigen Monaten zufällig im Bekanntenkreis an ein scheinbar defektes Röhrenradio gekommen. Gemeinsam mit meinem Onkel repariert verrichtet es nun wieder prächtig seine Dienste. Beim rumscrollen auf den Frequenzen waren Dinge zu hören die mir eher weniger wie normales Radio vorkamen, teilweise vielleicht sogar Morse-Codes. Mein Onkel meinte, das könnten Amateurfunker sein die man sehr schwach empfängt.

Jetzt, einige Monate später, stieß ich irgendwie zufällig auf YouTube auf einen Bericht über CB-Funk von 1978 und der Algorithmus brachte mich irgendwann zu Videos der heutigen Zeit. Das Interesse war somit hergestellt ;).

Ich will nun unbedingt das ganze mal in Form des CB-Funkes ausprobieren. Falls ich später einmal eine Amateurfunklizenz machen werde, möchte ich jedoch nicht die gesamte Ausstattung "in die Ecke legen" sondern ggf das Funkgerät weiterhin nutzen wollen. Ich bin bei der Suche auf das Albrecht AE5890EU gestoßen. Natürlich nicht sehr günstig für den Anfang, jedoch denke ich bietet mir das Gerät nicht nur für den Anfang sondern auch für die Zukunft sehr viele Möglichkeiten da man wohl mit einem Jumper im inneren des Gerätes auch den Amateurfunk freischalten kann.

Als Antenne habe ich für das Auto zu einer Sunker Elite CB115 CB Funk Radio Antenne gegriffen. Sie ist 148cm lang, 600 Watt.

Für stationäres ausprobieren soll ein T2M Powerbase 13,8V 20A Netzteil den Strom liefern.

Als Leitungsmesser kommt ein SWR 30 ins Haus.

Außerdem ein Coax Kabel um das Funk mit dem SWR zu verbinden, 1,50 mm² Fahrzeugleitungen um den Strom in den Sicherungskasten zu ziehen und ein paar Laborstecker für das Netzteil.

Nun die Fragen ... :)
  • Benötige ich noch etwas essentielles?
  • Gibt es etwas dass ich nicht brauche, aber quasi "nice to have" ist?
  • Eine größere Antenne will ich mir später selber bauen, aber kann ich die Magnetfußantenne auch erstmal Stationär außerhalb des Fahrzeuges verwenden?
  • Eignet sich das Funkgerät denn wirklich für den Amateurfunk? Oder ist das eigentlich eher Werbeversprechen als wirklich sinnvoll nutzbar?
  • Ich habe von Relais / Gateways gelesen. Gibt es diese auch für den CB Funk? Sind diese immer online? Wie finde ich sie? Gibt es etwas zu beachten? Wie weit kann man mit sowas kommen?
  • Ab Juni 2020 (?) soll das funken in Fahrzeugen ja verboten sein wenn man keine "Freisprecheinrichtung" besitzt. Meiner Meinung nach absoluter Schwachsinn solange ich auch das Radio im Auto oder die Navigation bedienen, ich als Fahrer essen und mich schminken/rasieren oder sonst was darf. Aber: Gibt es irgendeine ordentliche Lösung für sämtliche Geräte die es so auf dem Markt gibt?
  • Es heißt immer die Antenne sollte mittig auf dem Autodach stehen. Ist es nun egal ob mittig hinten Richtung Heckklappe oder mittig auf der linken/rechten Fahrzeugseite (auf dem Dach) oder sollte die Antenne wirklich Mittig-Mittig stehen? :D
  • Sonst irgendwelche Tipps?
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DocEmmettBrown
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Re: Ersteinstieg und ein paar Fragen

#2

Beitrag von DocEmmettBrown »

Eule hat geschrieben: Sa 14. Dez 2019, 18:39Eignet sich das Funkgerät denn wirklich für den Amateurfunk? Oder ist das eigentlich eher Werbeversprechen als wirklich sinnvoll nutzbar?
[...]
Ab Juni 2020 (?) soll das funken in Fahrzeugen ja verboten sein wenn man keine "Freisprecheinrichtung" besitzt. Meiner Meinung nach absoluter Schwachsinn solange ich auch das Radio im Auto oder die Navigation bedienen, ich als Fahrer essen und mich schminken/rasieren oder sonst was darf. Aber: Gibt es irgendeine ordentliche Lösung für sämtliche Geräte die es so auf dem Markt gibt?
[...]
Es heißt immer die Antenne sollte mittig auf dem Autodach stehen. Ist es nun egal ob mittig hinten Richtung Heckklappe oder mittig auf der linken/rechten Fahrzeugseite (auf dem Dach) oder sollte die Antenne wirklich Mittig-Mittig stehen? :D
Herzlich willkommen im Forum! :)

Na ja, also der Brüller ist die Albrecht nicht. Wenn Du irgendwann mal die A-Lizenz machst (die E würde ich gleich überspringen), dann wirst Du Dir sicherlich lieber einen gescheiten AFu-TRX von Yaesu, Kenwood oder Icom gönnen wollen.

Freisprecher: Also es gibt sowas oder Lösungen wie aus dem professionellen BOS-Bereich mit einem Handhebel hinter dem Lenkrad. Ich würde in jedem Fall eine Lösung wählen, bei der Du mit einem Tastimpuls auf TX gehst und mit einem weiteren wieder auf RX. Ggf. eine kleine Schaltung mit einem µC bauen und dazwischenhängen.

Antenne: Die Dachmitte ist ideal, aber im Leben geht es selten nach dem Lehrbuch zu. Wenn Du eine Antenne bei Dir nur auf z.B. einer Dachreling befestigen kannst, dann ist das halt so. Dann verändert sich halt ein wenig die Abstrahlcharakteristik. Da würde ich mir aber deswegen auch keine grauen Haare wachsen lassen.

73 de Daniel
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Re: Ersteinstieg und ein paar Fragen

#3

Beitrag von Kanalratte I »

Eule hat geschrieben: Sa 14. Dez 2019, 18:39 [*]Eine größere Antenne will ich mir später selber bauen, aber kann ich die Magnetfußantenne auch erstmal Stationär außerhalb des Fahrzeuges verwenden?
Schlecht. Magnetfußantennen benötigen Metall unter sich. Und zwar nicht nur damit sie nicht runter fällt, sondern auch als Element für die Abstrahlung der Funkwellen. Wenn Du die Antenne auf ein Blechdach stellst ist alles OK, aber auf normalen Dachziegeln oder so, wirst Du nicht viel erreichen. Zumal die Antenne dann eine Fehlanpassung haben könnte, was dem Funkgerät nicht unbedingt bekommt. Aber selbst mit der nötigen Masse drunter sind die Möglichkeiten einer Magnetfußantenne begrenzt. Da kommt man mit einer ordentlichen Antenne deutlich besser raus.
[*]Eignet sich das Funkgerät denn wirklich für den Amateurfunk? Oder ist das eigentlich eher Werbeversprechen als wirklich sinnvoll nutzbar?
Nun ja. Es kann im 10m Band des Amateurfunks arbeiten. Aber nur mit begrenzten Möglichkeiten, da große Amateurfunkgeräte mehr Ausstattung haben. Zudem ist das 10m Band derzeit relativ langweilig, weil aktuell die Bedingungen sehr eingeschränkt sind. Das kann sich aber in wenigen Jahren wieder ändern. Wenn Du später eine Lizenz machen willst, wirst du merken daß ein großer Transceiver die bessere Wahl ist als ein aufgebohrtes CB Gerät.
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Re: Ersteinstieg und ein paar Fragen

#4

Beitrag von Eule »

DocEmmettBrown hat geschrieben: Sa 14. Dez 2019, 23:46 [...]
Wenn Du irgendwann mal die A-Lizenz machst (die E würde ich gleich überspringen), dann wirst Du Dir sicherlich lieber einen gescheiten AFu-TRX von Yaesu, Kenwood oder Icom gönnen wollen.
[...]
Vermutlich ja, die Teile sind dann aber doch in einer GANZ anderen Preiskategorie :D. Wie ich sehe hat man darauf sogar teilweise so ein Wasserfalldiagramm. Krass! :-O


Danke @Kanalratte für die Erklärung :)

Krampfader hat geschrieben: So 15. Dez 2019, 08:57 Guten Morgen Eule, und Willkommen hier im Forum! :)
Moin! :D
Ich werde in Zukunft sicherlich einiges ausprobieren - leider habe ich hier wohl eher keinen richtig geeigneten Standort für eine Stationsantenne. Balkon, kleine Terasse umgeben von einem Baum auf dem Nachbargrundstück, Schuppen, Garage an der einen Seite und Nachbargrundstück auf der anderen. Das wars aber auch schon. Zwar ein sehr großer freier Dachboden .. aber ich denke das ist nicht so der brüller unter dem Dach - wobei das echt die optimalste Lösung wäre (rein Platz-technisch). So wie ich es verstehe ist in Richtung des Hauses durch die Abschirmung dessen dann kein Empfang, richtig? Ich muss noch sehr viel lesen und lernen .. :)
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Re: Ersteinstieg und ein paar Fragen

#5

Beitrag von guglielmo »

Ebenfalls ein herzliches Willkommen Eule. Deine Erlebnisse mit dem Röhrenradio und Deine Motivation klingen vielversprechend. Ich gehe jetzt mal auf Deine technischen Fragen bewusst nicht ein sondern werde nur einige wenige ganz allgemeine Dinge erzählen. Zum CB Funk selber kann ich nicht viel schreiben. Manchmal höre ich ein bischen mit meinem Kurzwellentransciever. Senden tu ich nicht, da ich mit meinem Gerät nur auf den Amateurfunkbändern senden darf.

Wenn Du ersteinmal inifziert bist, dann werden die Geräte, die Du jetzt kaufst nicht Deine letzten sein. Das Investieren in ein CB Gerät, welches später auch z.B. auf 10m Amateurfunk erweiterbar ist, macht in meinen Augen keinen Sinn. Das was solche Geräte können wird Dich hinsichtlich Betriebsarten, Sendeleistung und Empfindlichkeit nicht zufrieden stellen.

Fang lieber mit einem mittelklasse CB-Transciever an und investiere in eine gute Antenne, die möglichst hoch und freistehend montiert ist. Neben CB-Funk (11m) gibt es noch FreetNet (2m) und PMR (70 cm) die man ohne Amateurfunklizenz nutzen kann. Wichtig ist, das in Deinem Gebiet noch etwas los ist, damit Du einige QSOs (Gespräche) führen kannst und Erfolgserlebnisse hast. Frage hier im Forum nach wer in Deinem Gebiet aktiv ist. Die erzielbaren Reichweiten sind sehr unterschiedlich. Sollten bei Dir die Bedingungen eher schlecht sein, würde ich mit CB nicht anfangen sondern mich gleich für einen Kurs zur Amateurfunk-Lizenzprüfung anmelden. Mit einer Lizenz hast Du wesentlich mehr Möglichkeiten.

Neben einem Transciever, einem Antennenkabel und einer Antenne würde ich mir noch ein Leistungsmess- und Stehwellenmessgerät gönnen. Sparen würde ich auch nicht an einem vernünftigen Netzteil an dem Du später auch echte Amateurfunktransciever mit höherer Leistungsaufnahme anschließen kannst. Der Rest ist dann Erfahrungen sammeln, basteln und teilweise auch schlau kaufen. Ich selber habe bislang darauf verzichtet mit ein Funkgerät ins Auto einzubauen. Ich verwende lieber Handfunkgeräte mit denen ich über Relays gehen.

Das soll genug gewesen sein. Viel Spaß und viel Erfolg.
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Re: Ersteinstieg und ein paar Fragen

#6

Beitrag von Newcomer »

Herzlich willkommen Eule.

Ich habe bevor ich Antwort gebe einfach mal deinen Standort angesehen.,
Du bist wohl auf ca. 300m umgeben von Hügeln die bis zu 380m hoch sind.
Jede Menge Windräder um deinen Standort. :shock:

Diese Antenne für die du dich entschieden hast.
Sie ist eine 5/8 strahlt also eher flach über die Landschaft bis zu den Hügeln.
Es sei denn du stehst auf einen der 370m Hügeln da geht sicherlich mehr.

Die Umgebung, damit meine ich alles im 10 km Umkreis beeinflusst schon stark was du hörst und wer dich hört.

Versuch es doch mal von einem Hügel am Sonntag Morgen 11:00 auf der Frankenrunde USB Kanal14
DU bist ja Franke also bist ja schon verpflichtet auf auf den Hügel einplanen zum 4 Advent. :banane:

Die Position deines Autos spielt schon eine Rolle wohin der Aussende-kegel geht. Also Proviant mitnehmen und Kuscheldecke.

Danach weist du ob generell etwas geht an deinem Standort. :!:
Evtl. findest du Kontakt mit Funkern aus der Umgebung die ihrerseits gute Vorschläge haben und Infos auf welchem Kanal die Ortsgruppen sind. :tup:

Wenn du Handy hast kannst du auch mithören am WEB SDR Skyscraper. also über Internet die CB Kanäle im Frankenland abhören. Im besten Fall sogar dich selbst hören. Ortsgruppen in Würzburg sind natürlich Optimal für dich.

Viel Erfolg und 73 Newcomer
Ganz nah am besten Funk-Ohr in Bayern / Nürnberg http://nbgsdr.ddns.net/index.htm
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Re: Ersteinstieg und ein paar Fragen

#7

Beitrag von Eule »

Newcomer hat geschrieben: Mo 16. Dez 2019, 08:17 Herzlich willkommen Eule.

[...]

Wenn du Handy hast kannst du auch mithören am WEB SDR Skyscraper. also über Internet die CB Kanäle im Frankenland abhören. Im besten Fall sogar dich selbst hören. Ortsgruppen in Würzburg sind natürlich Optimal für dich.

[...]
Sind Windräder für den Empfang/Senden so schlecht? :D

Es ist richtig, ringsherum sind ein paar Hügel über die ich vom Haus aus nicht hinwegsehen kann - ich dachte die Funkwellen würden sich dort "einfach" drüber ausbreiten. Vermutlich ist dafür was CB Funk angeht aber vermutlich die Sendeleistung und der Frequenzbereich zu ... niedrig/hoch?? (??? Hohe Frequenz = Höhere Wellenlänge = höhere Reichweite // niedrige Frequenz = kleinere Wellenlänge = niedrigere Reichweite??)
Oder würde auch im Amateurfunk jeder Funkspruch durch Hügel/Berge gestoppt werden? Denn wie sind dann Verbindungen quer über die halbe Welt möglich?

"Leider" bin ich ab dem 21.Dezember auf dem Weg Richtung Sonthofen zu den Alpen. Aber vielleicht findet sich dort ja die eine oder andere Stunde für ein bisschen ausprobieren :P. Insgesamt "Höher" bin ich dort ja jedenfalls! :D
Krampfader hat geschrieben: Mo 16. Dez 2019, 11:06
Guten Morgen!

[...]

Dafür reicht eine gute Mobilantenne am Kraftfahrzeug (z.B. eine gerade abgemessene 170cm lange https://mediamarkt.pl/rtv-i-telewizory/antena-blow-760m um umgerechnet EUR 21,--). Und ein CB-Gerät welches eine laute und kräftige Modulation besitzt (haben leider nur wenige aus dem Karton heraus, deshalb gleich vor Auslieferung beim Händler abgleichen lassen, siehe z.B. hier: https://www.bensons-funktechnik.de/zube ... index.html ).

Viel Spaß bei Deinen ersten Gesprächen über Funk!

Andreas :wave:
Tolles Tool auf der Website! Direkt abgespeichert :-O
Ich kann mir schon gut vorstellen dass, wenn das Funk-Fieber erstmal gepackt hat ganz andere Antennengrößen gebaut oder gekauft werden um mobil irgendwo aufgestellt zu werden :-D. Bis dahin bin ich gespannt was ich am richtigen Standort mit der bestellten rein bekomme. Sie ist unterwegs - das Albrecht Funkgerät wartet schon darauf ;)


//EDIT:

Sieht doch etwas besser aus ... und ist gar nicht weit weg. Dafür umgeben von Bäumen. Die stören vermutlich wie Hölle? Habe hier entweder "Tal" oder Hügel mit vielen Bäumen drauf :D. Mein Auto ist etwa 1,9m hoch, die antenne die kommt etwa 1,48m. Das reicht wohl nicht ganz um über die Baumwipfel zu ragen :D
sichtbereich.PNG
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Re: Ersteinstieg und ein paar Fragen

#8

Beitrag von Eule »

Genau sowas habe ich vor wenigen Minuten bereits auf meiner Recherche gelesen :o :tup:

Da ich die klare Antwort nicht auf anhieb finden kann, frage ich mal hier: Dipolantennen nutzen ja die Raumwelle die reflektiert. Liege ich in der Vermutung richtig dass ein von einer Dipolantenne ausgesendetes Signal hauptsächlich in zwei Richtungen ausgestrahlt wird und auch nur aus hauptsächlich zwei Richtungen empfangen wird?

Um meine Frage etwas zu visualisieren:

Blau = Dipolantenne
Grün = Welle 1 (wird vermutlich empfangen)
Rot = Welle 2 (wird vermutlich NICHT empfangen?)
Dipolantenne.png

Echt vielen Dank für die Infos und das Wissen! Ich sollte mir ein Buch kaufen ... :lol: :mrgreen:
Ist vermutlich für den einen oder anderen hier bereits "kaum mit anzusehen" .. so viel Unwissen :P
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DocEmmettBrown
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Re: Ersteinstieg und ein paar Fragen

#9

Beitrag von DocEmmettBrown »

Eule hat geschrieben: Mo 16. Dez 2019, 17:47Liege ich in der Vermutung richtig dass ein von einer Dipolantenne ausgesendetes Signal hauptsächlich in zwei Richtungen ausgestrahlt wird und auch nur aus hauptsächlich zwei Richtungen empfangen wird?
Dafür brauchst Du kein Buch zu kaufen, das funktioniert so:
Dein Dipol hat eine gewisse Polarisation und die empfangende Antenne sollte die gleiche Polarisation haben, zumindest im Idealfall. Bei Funkanwendungen, die die Bodenwelle nutzen, ist diese Polarisation meistens vertikal. Deswegen sollte auch die Polarisation der empfangenden Antenne dazu passend sein. Drehst Du dagegen die empfangende oder die sendende Antenne um 90°, dann kommt zwar immer noch etwas an, aber halt deutlich weniger.

Das von einem Dipol abgestrahlte Signal sendet natürlich nicht nur in zwei Richtungen, sondern konzentrisch um den Dipol herum.

Übrigens, Dein Dipol hat nicht nur eine elektrische, sondern auch noch eine magnetische Komponente. ;)

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Re: Ersteinstieg und ein paar Fragen

#10

Beitrag von Kanalratte I »

DocEmmettBrown hat geschrieben: Mo 16. Dez 2019, 17:59 Dein Dipol hat eine gewisse Polarisation und die empfangende Antenne sollte die gleiche Polarisation haben, zumindest im Idealfall.
Nicht nur ein Dipol sondern praktisch jede Antenne. Die Polarisation ist (von einigen Spezialantennen abgesehen) gleich der Antennenrichtung. Eine Senkrecht (vertikal) stehende Antenne hat auch vertikale Polarisation, eine Horizontal aufgehängte hat Horizontale Polarisation.
Bei Funkanwendungen, die die Bodenwelle nutzen, ist diese Polarisation meistens vertikal. Deswegen sollte auch die Polarisation der empfangenden Antenne dazu passend sein. Drehst Du dagegen die empfangende oder die sendende Antenne um 90°, dann kommt zwar immer noch etwas an, aber halt deutlich weniger.
Naaaja... Es gibt gute DX Antennen die vertikale Polarisation benutzen. Bei Verbindungen über Raumwelle spielt die Polarisation im allgemeinen keine Rolle, weil durch die Reflexion diese ohnehin durcheinander kommt. Bei solchen Verbindungen ist es also egal ob die Polarisation der Antennen gleich ist. Kommt sowieso durcheinander. Vertikale Kurzwellenantennen können sehr hohe Reichweiten haben, weil sie flacher abstrahlen, und daher die Reflexion recht weit geht. daß man bei Kurzwelle meist horizontale Antennen benutzt ist eher Mechanischer Natur. 40 Meter Draht lassen sich als Wäcsheleine eben besser befestigen als von oben nach unten.
Dagegen wird beim SSB Betrieb auf UKW allgemein Horizontal polarisiert gearbeitet. Obwohl bei UKW normal keine Reflexionen in der Atmosphäre stattfinden und praktisch immer über Bodenwelle gearbeitet wird.
Das von einem Dipol abgestrahlte Signal sendet natürlich nicht nur in zwei Richtungen, sondern konzentrisch um den Dipol herum.
Wie kommst du denn darauf? Schon mal das Strahlungsdiagramm eines Dipols gesehen? Ein Dipol ist zwar keine Richtantenne, hat aber durchaus eine Vorzugsrichtung. Diese liegt rechtwinklig zur Richtung des Drahtes. Also im Grunde so, wie im Bild oben gezeigt, wenn auch nicht so stark gebündelt.
Übrigens, Dein Dipol hat nicht nur eine elektrische, sondern auch noch eine magnetische Komponente. ;)
Jede Antenne hat nicht nur eine Elektrische sondern auch eine Magnetische Komponente, aber was willst Du damit sagen?
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Re: Ersteinstieg und ein paar Fragen

#11

Beitrag von guglielmo »

Ähem Antennentheorie: Vorweg ein gaaanz wenig Wellentheorie.

Es gibt transverale und longitudinale Wellen. Radiowellen sind transversale Wellen. Sie schwingen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. Schallwellen sind dagegen Longitudinal weil sie in Ausbreitungsrichtung schwingen.

Radiowellen haben zwei Feldanteile. Einen elektrischen Feldanteil und senkrecht dazu einen Magnetischen. Daher auch der Begriff elektromagnetische Welle.

Die Ebene, in der die elektrische Feldkomponente schwingt ist die Polarisationsebene. Handelt es sich, wie oben beschrieben um eine Ebene spricht man von linearer Polaristion. Schwingt der elektrische Feldanteil parallel zum Erdboden spricht man von horozintaler Polarisation. Schwingt er senkrecht zum Boden wird die Polarisation als senkrecht bezeichnet. Daneben gibt es auch zirkular und elliptisch polarisierte Wellen.

Wie die Welle polarisiert ist, hängt von der Antenne ab. Horizontal ausgerichtete Diplole strahlen in ihrer Grundanregung horizontal polarisierte Wellen ab. Es bilden sich zwei symmetrische Strahlenkeulen aus. Bei höheren harmonischen Anregungen können sich noch andere Keulen in unterschiedlicher Richtung ausbilden. Sie besitzen dann keine rein horizontale Polarisation mehr sondern haben auch einen vertikalen Anteil.

Bei vertikalen Antennen (Auch ein Dipol, der senkrecht azum Erdboden ausgerichtet ist) hat die Welle bei Grundanregung eine vertikale Polarisation. Die Empfängerantenne sollte idealerweise passend (horizontal oder vertikal) ausgerichtet werden. Das soll für den Anfang ersteinmal reichen.

Hier nun einige Veranschaulichungen:

Elektromagnetische Welle:
Bild

Ablösung einer vertikal polarisierten Welle von einem senkrechten Dipol:
Bild

Wie ein Schwingkreis zur Dipolantenne wird:
Bild

Verschiedene Abstrahlcharakteristiken derselben Antenne bei verschiedenen Anregungen:
Bild

Quelle für die Bilder und die Animationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Antennentechnik
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Re: Ersteinstieg und ein paar Fragen

#12

Beitrag von guglielmo »

Jo! Es ging mir zunächst nur um das Grundsätzliche. Empfohlen ist es, wenn ich mich richtig daran erinnere, eine Antenne mindestens in einer Höhe zu montieren, die ein viertel der Wellenlänge entspricht. Noch höher ist aber besser. Somit sollte eine Antenne für das 160 m Band in einer Höhe von mindestens 40 Metern montiert werden, was in den meisten Fällen illusorisch ist. Für das CB Band reichen dagegen schon ca. 3 Meter aus. Die Feuchtigkeit und der Salzgehalt des Bodens ist ebenfalls sehr wichtig. Geeigneter Boden kann direkt wie ein Spiegel wirken. So haben es Funker in der Nähe der Küste häufig besser als Funker im Hochgebirge auf trockenen und felsigen Untergrund. Das ganze Thema lässt sich noch beliebig auswalzen.

So müsste man über die einzelnen Konzepte und deren Eigenschaften schreiben wie z.B. Abstrahlcharakteristik oder Richtwirkung. Auch der erwähnte Einfluss der Umgebung auf das Nahfeld und die Antenne durch Änderung der Resonanzfrequenz oder das auftreten von Mantelwellen usw. Aber wir sollten einen Interessenten der vielleicht erst gerade anfangen möchte nicht gleich erschlagen.
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Re: Ersteinstieg und ein paar Fragen

#13

Beitrag von Eule »

Soo ... Antenne auf dem Dach und testweise zum Stehwelle messen einfach mal vors Haus gefahren. Im Grunde waren ringsherum Häuser ums Auto und dennoch habe ich da zwei Personen auf USB Kanal 21 (oder 22? :clue: ) sprechen hören. Zwar nur sehr schlecht, aber immerhin :D

Ich meine mich daran zu erinnern dass hier jemand sowas bereits gepostet hat.. aber ich finde es einfach nicht. Gibt es einen WebRX für CB Funk irgendwo im Raum Unterfranken? Würde da gerne mal im Laufe des Tages morgen irgendwo auf den umliegenden Hügeln hier verschwinden und probieren mich selber zu hören.
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Re: Ersteinstieg und ein paar Fragen

#14

Beitrag von Eule »

Nabend Krampfader,

zuletzt konnte mich scheinbar ein Brummi-Fahrer hören.. "was los Bruder?" :D
Und ein Interessantes Gespräch zwischen zwei Fahrern gab es auch - war wohl der eine nicht mit der Spurwahl kurz vor der Baustelle des anderen zufrieden. Das Gespräch wurde mit einem "deine Mutter" beendet :clue: :dlol: :heart:

Stehwelle habe ich jetzt unter FM gemessen. Das Gerät hat 80 Channel.
  • Kanal 1 - SWR 1,1 etwa
  • Kanal 80 - SWR 1,1 etwa
  • Kanal 40 - SWR 1,4 oder 1,5
An der Antenne habe ich bereits nichts rum geschraubt oder verändert. Versuche ich die Stehwelle unter AM oder SSB auf Kanal 80 zu messen gibt mir das Funkgerät einen "error" aus :clue: :book:

Mit anderen Menschen - abgesehen von Brummifahrern - werde ich die Tage mal zwischenzeitlich versuchen. Gegen Abend sind vermutlich mehr Leute unterwegs oder erreichbar, denke die wenigsten haben daheim eine feste Funkstation für CB? Hauptsächlich denke ich sind das die Funkamateure mit ner Stationsantenne.
Die beiden heute Nachmittag unter SSB habe ich mit der Scanfunktion des Albrecht 5890 gefunden. Vielleicht habe ich die nächsten Tage ja nochmals das Glück :tup:

Schönen Abend noch - falls noch jemand "zuhört" :P
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Re: Ersteinstieg und ein paar Fragen

#15

Beitrag von DocEmmettBrown »

Eule hat geschrieben: Di 17. Dez 2019, 22:26zuletzt konnte mich scheinbar ein Brummi-Fahrer hören.. "was los Bruder?" :D
Und ein Interessantes Gespräch zwischen zwei Fahrern gab es auch - war wohl der eine nicht mit der Spurwahl kurz vor der Baustelle des anderen zufrieden. Das Gespräch wurde mit einem "deine Mutter" beendet
Könnte ein Hinweis auf die soziale Schicht sein, der mindestens dieser eine Lenker angehört. :lol:
Eule hat geschrieben: Di 17. Dez 2019, 22:26
  • Kanal 1 - SWR 1,1 etwa
  • Kanal 80 - SWR 1,1 etwa
Die Kanäle 80 und 1 liegen ganz dicht beieinander.
Eule hat geschrieben: Di 17. Dez 2019, 22:26 An der Antenne habe ich bereits nichts rum geschraubt oder verändert. Versuche ich die Stehwelle unter AM oder SSB auf Kanal 80 zu messen gibt mir das Funkgerät einen "error" aus :clue: :book:
Auf den Kanälen 41-80 kannst Du nur in FM senden, deswegen nölt Dein Funkgerät.
Eule hat geschrieben: Di 17. Dez 2019, 22:26Gegen Abend sind vermutlich mehr Leute unterwegs oder erreichbar, denke die wenigsten haben daheim eine feste Funkstation für CB? Hauptsächlich denke ich sind das die Funkamateure mit ner Stationsantenne.
Auf CB gibt es nur CB-Funker. Auch der FA ist auf CB nur ein CB-Funker und darf nur zugelassene/konforme Ausrüstung benutzen.

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