Anfängerfrage Balkon Antenne

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13endstufe
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Re: Anfängerfrage Balkon Antenne

#46

Beitrag von 13endstufe »

Der Nachteil durch einen nachgiebigen Mast ist aber auch, sofern er durch einen Antennenziegel führt, dass er die Schwingungen auch in den Dachziegel leitet. Den eventuell verschieben oder gar undicht machen könnte.
Also bisher ist meinen Antennen mit den Gerüstrohren noch nichts passiert. Derzeit habe ich im Garten ein 6 meter langes Rohr mit der A99.
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Yaesu FT857D

Re: Anfängerfrage Balkon Antenne

#47

Beitrag von Yaesu FT857D »

Hebelgesetz:
Kraft mal Kraftarm ist gleich Last mal Lastarm

Siehe Wikipedia:https://de.wikipedia.org/wiki/Hebel_(Physik)

Daraus könnte (und kann) man folgern, dass ein zu langer Stahlmast, ein zu langer Hebel (Kraftarm) bei einem Sturm oder Orkan darstellt, wenn dieser länger als die Last (Antenne, Lastarm) ist.
Also lieber einen kürzeren (kürzer als die Antenne) und leichteren Mast (Alu anstatt Stahl) verwenden....
Yaesu FT857D

Re: Anfängerfrage Balkon Antenne

#48

Beitrag von Yaesu FT857D »

13endstufe hat geschrieben: Fr 5. Okt 2018, 13:27
Also bisher ist meinen Antennen mit den Gerüstrohren noch nichts passiert. Derzeit habe ich im Garten ein 6 meter langes Rohr mit der A99.
Aha...die 6 m sind freie Länge vom Erdboden aus ohne irgendwelche Abspannseile?
Das kommt hin, da die A99 5,5 m lang ist und dein Antennenmast 6 m hat,
sodass laut Hebelgesetz, Lastarm und Kraftarm fast noch gleich sind und der Kraftarm nicht ein "Übergewicht" hat.....
Wehe aber, wenn dein Mast länger wie 6 m wäre (z.B. 10 m freie Länge).
Dann wird durch die enorme Windlast (Lastarm) das Mastrohr so belastet,
dass es am ersten Haltepunkt (hier knapp über dem Erdboden; Kraftarm) enormen Kräften ausgesetzt ist, dass es knickt oder bricht.

Abhilfe:
Kürzeres Mastrohr oder stärkeres Mastrohr (Durchmesser, Wandstärke bei Rohrmast) aus Stahl oder Alu,
dass den Momenten der Windlast (Newtonmeter) bei der höchsten Windgeschwindigkeit in diesem Gebiet,
beim letzten Einspannpunkt (nicht Abspannseilen!) widersteht.

Normale handelsübliche Antennenmastrohre, sind bis 1650 Nm Gesamtbiegemoment ohne statische Berechnungen, ausgelegt.
Das trifft z.B. auf den ZSH 62 Mast von Kathrein zu, der das bei 6 m Gesamtlänge und 1/6 Einspannlänge (1 m) einhält.
Antennenmastrohre bei Mobilfunkanlagen, stellen schon Ausnahmen dar und sind statisch geprüfte Mastrohre, da diese über die 1650 Nm hinausgehen...
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doeskopp
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Re: Anfängerfrage Balkon Antenne

#49

Beitrag von doeskopp »

Krampfader hat geschrieben: Fr 5. Okt 2018, 11:32 gibts vielleicht Fotos davon ?? - Danke!
Nee gibts nicht. Es sah aber so aus wie auf dem von Dir geposteten Bild. Der Bruch entstand an der Schelle über dem ersten Element (von unten betrachtet). Die Schellen waren lediglich handwarm angezogen. Verwitterung kann aufgrund des jungfräulichen Alters (ca. 3 Wochen) ausgeschlossen werden. Vielleicht lag es am Wind selbst. Er kam nicht nur gleichmässig aus einer Richtung sondern traf in Böen auf. Möglicherweise waren es auch Luftwirbel die der Antenne das Genick gebrochen haben.

Das (gestrippte) Innenleben der Antenne liegt hier noch rum. Es hat damals alles unbeschadet überlebt.
Ich habe schonmal dran gedacht das ganze in einen Spiderbeam einzuziehen und den dann vernünftig zu verkleben. Diesen Dingern werden die dollsten mechanischen Eigenschaften nachgesagt. Auch optisch machen sie einen bedeutend solideren Eindruck als die Röhrchen der Gainmaster.

https://www.spiderbeam.com/product_info ... 0ae61d74f0

Grüße from Doeskopp
faro38
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Re: Anfängerfrage Balkon Antenne

#50

Beitrag von faro38 »

Hallo Forengemeinde. Danke für die Tips an der Stelle.
Also mit Querstrebe meinte ich die Strebe zwischen den Rohren. Trennt man die weg, hat man 2 x 2 m lange Rohre, die sich mit
einem Sicherungsstecker oder Schraube prima verbinden lassen. Aus ALU oder Stahl, egal und wenn die überstandslänge über Dachkante 3-4 m
hat, sollte auch das Rohr mitschwingen. Das zweite Problem was ich jetzt noch sehe ist, ich muß die Antenne an einer Giebelseite aufbauen.
Am Giebel schwingt die rechts, links und nach hinten. Zum Giebel hin schwingt da auch nicht mehr viel. Es sei denn, sie wird mit min.
50 cm Abstand zum Giebel montiert. Würde alles gehen.
Die höhe sind ca. 8-9 m zum Giebel. Dann 3-4 m überstand, bin ich locker bei 12 m. Und meine Windlasten hier sind nicht zu unterschätzen, freie
Pläne. Da ist nichts was den Wind irgendwie aufhält. Schon gar nicht in der höhe. Ich habe mir gestern diverse Clips von der GM angesehen.
Mein lieber scholli, ein bisschen Wind, der Mann aus UK sagt 50-60 Meilen/h, da hing der obere Teil schon fast auf dem Dach. Ich glaube schon
das die Antenne beim ersten Sturm über die Wupper geht. Mein Dach hält das schon solange aus, wie ich hier wohne. Bis dato keine Schäden.
Mein Dachboden ist z.T. ausgebaut. Die höhe auf dem nicht ausgebauten Teil wäre nicht ausgewogen. Da würde unter Dach knapp 1,80 m stehen.
Dann 3 - 4 m raus ui,jui,jui. Bei meiner letzte Basisantenne schaute das Rohr gerade mal knapp 1,50 m aus dem Dach. Die hat auch jeden
Sturm überlebt. Allerdings innenstadtlage. Ich muß mir glaube ich, schwer überlegen eine teure GM aufs Dach zu pflanzen. Erst mal mit einer
billigeren testen wie es denn so geht.
73 Ralf :tup:
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doeskopp
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Re: Anfängerfrage Balkon Antenne

#51

Beitrag von doeskopp »

Krampfader hat geschrieben: Fr 5. Okt 2018, 22:46
Die Stelle wo die Schlauchbinder ansetzen dürfte die Achillesferse der Gain-Master sein. Offensichtlich ist diese Klemmung nur "suboptimal"
Was mich von Anfang an irritierte war der Umstand das die äusseren Rohre an den Verbindungsstellen sehr lang geschlitzt (eingesägt) waren. Das machte schon auf den ersten Blick einen "lustlosen" Eindruck.
Ich habe die scharfe Kante am Übergang der Rohre als eigentliche Ursache im Verdacht. Eine Verklebung könnte durchaus Sinn machen. Dabei sollte man dann aber auch die gesägten Schlitze nicht aus den Augen verlieren. Die sind im Fall einer Verklebung potentielle Schwachstellen, an denen zudem mit einer verstärkten Verwitterung zu rechnen ist.

Grüße from Doeskopp
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Grundig-Fan
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Re: Anfängerfrage Balkon Antenne

#52

Beitrag von Grundig-Fan »

Ich lasse mich einfach überraschen wie lange sie hält. Bisher konnte ich kein "baumeln" sehen. War etwas besorgt wie starr sie im Wind bleibt. Ist natürlich auch nur 5,50m lang. Bisher ist mir noch nie eine Antenne abgebrochen. Nicht mal die billige Road-Star oder billige GPE 27.

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Aktuell im Shack: Icom IC7300,Yaesu FT-891,TTI TCB H100,stabo xm5012,President JFK,PAN Mini-Top FM,stabo xm2000,Kaiser KA9040FM,Midland Alan 78Plus,PAN PC50
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Re: Anfängerfrage Balkon Antenne

#53

Beitrag von Yaesu FT857D »

Krampfader hat geschrieben: Fr 5. Okt 2018, 17:53
PS: @Helmut: warum nur auf statische Belastung geprüft?, gerade bei Antennenmasten treten dynamische Lastwechsel auf ...
@Andreas:
Die Vorgaben sind in europäischen Normen für Rohre (Stahl, Alu, Glasfiber ect.) festgelegt und beruhen auf Lastannahmen je nach Standort.
Ob an der Küste, im Flachland, oder auf Bergen.
Dann werden bei Antennen und Masten, die jeweiligen Windlasten je nach Windgeschwindigkeit und Höhe über Grund, angegeben.
Windlastangaben in Kilojoule, Fläche pro qm2 usw., sind veraltet.
Angaben wie "Antenne XY hält 160 Km/h aus" sind nicht Normgerecht.
Wenn ich sowas lese, hinterfrage ich den Antennenbauer.
Denn für den Mastaufbau und erst recht bei Installation von einem Rotor (Beam/Richtantenne), braucht man die exakte Windlast in Newton.
Mich bei der einen Antenne mit Umrechnen (wenn überhaupt möglich) zu beschäftigen, ist vom Hersteller eine Frechheit....
faro38
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Re: Anfängerfrage Balkon Antenne

#54

Beitrag von faro38 »

Hallo zusammen !
Ich bin ja noch die Antwort schuldig wegen dem Verkleben der GFK Antenne. Also, der Bootsbauer war sehr nett und hat mir
ein paar Antworten geliefert:
UV Schutz: Er schützt die Rümpfe seiner Boote mit Geel Coat. Wäre das beste.
Zum Thema verkleben: Die Segmente verkleben mit 5 min Epoxy bzw. Pattex Stabilit, letzteres ist flüssig und wird nachher mit dem
mitgeliefertem Pulver bestreut. Zur Sicherung noch eine Schelle drum. Unlösbar wäre die Verstärkung der Steckstelle mit Gewebeband mit
Polystyrol. Ich könnte mir vorstellen, das der ein oder andere das vielleicht schon wusste. Aber das verkleben bietet nicht unbedingt
100 % Schutz gegen brechen. An der Klebestelle bricht es eher selten, dafür davor oder dahinter. Ist wie beim Schweißen, die Naht selber hält,
aber das material vor und hinter der Naht bricht. Ich hoffe, dass ich ein wenig zur Lösung des Problems beitragen konnte.
73 Ralf :tup:
faro38
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Anfängerfrage Balkon Antenne

#55

Beitrag von faro38 »

Aber gerne doch. Schön, dass ich helfen konnte.
73 Ralf :tup:
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