Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

Wildauerresi
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Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

#1

Beitrag von Wildauerresi »

Hallo!
Ich bin relativ neu als Funkamateur.
Ich überlege bezüglich der Anschaffung eines Spiderbeams mit einem Alumast aber anfangs ohne Rotor.
Höre ich mit so einem Spiderbeam Stationen besser als an der Vertikalantenne oder ist es beim Pile up einfacher durch zukommen?
Zahlt sich die Investition aus?
Danke
Mfg Martin
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ax73
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Re: Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

#2

Beitrag von ax73 »

Lies doch erstmal die im Forum schon vorhandenen Beiträge zu dem Thema.
Zum Beispiel hier und hier

Der Begriff Spiderbeam hat inzwischen zwei Bedeutungen da es a) die Moxon-ähnliche Bauform und b) die Firma Spiderbeam gibt die im Wesentlichen vertikale
Antennenmasten vertreibt.

Beim Empfang hast du mit der Richtantenne vor allem die Möglichkeit nicht gewünschte Richtungen auszublenden. Was ohne Rotor nur Sinn ergibt wenn du
etwa weißt was deine Vorzugsrichtung ist. Die Frage so pauschal zu beantworten ist aber ohnehin Stochern im Nebel solange keine genaueren Informationen
zum Standort und gewünschtem Band / Bändern vorliegen.
Der Einstieg ist sicher mit Rundstrahler/n leichter.
Einige meiner Beiträge werden in einem anderem Kontext präsentiert als von mir authorisiert und beabsichtigt.
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lonee
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Re: Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

#3

Beitrag von lonee »

Moin Martin.

Der Spiderbeam ist im Prinzip eine Yagi, nur eben aus Drahtelementen.
Für den Dauerhaften Aufbau sollte man die HD-Version wählen.
Und wenn es nicht allzusehr auf den Geldbeutel drückt, die fertige Version.
Der Bausatz ist schon ein ziemliches Gefummel, bis man alles zusammengetüddelt hat.
OK, hängt natürlich auch von der Anzahl der Bänder ab.
Ein Beam ohne Rotor macht nicht wirklich Sinn, es sei denn man hat immer nur eine Vorzugsrichtung.
(oder aber eine Drahyagi für z.B. 80m in die gewünschte Richtung, sofern man den Platz dafür hat)

Wenn Du jetzt z.B. einen Dipol und eine Vertikal gleichzeitig aufgebaut hättest und würdest zwischen den Antennen immer wieder umschalten, so würdest Du feststellen das Du die Stationen zuweilen extrem unterschiedlich hörst.
Zum Teil sogar so große Unterschiede, dass auf der einen Antenne die andere Station mit 9+10 ankommt, auf der anderen Antenne ist er auf einmal futsch.
Wenn man den Vorzug auf DX legt, sollte man die horizontale Polarisation vorzuziehen. (und möglichst Lambda ½ hoch)
Und zum Schluss noch die Bemerkung, dass Du auf Vertikalen Antennen einen wesentlich stärkeren Rausch/Störteppich hast.

Gruß,
André
Gruß,
André
df2tb
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Re: Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

#4

Beitrag von df2tb »

So wie Du die Frage gestellt hast, ist sie schwer zu beantworten. Du musst Dir klar machen, dass Du mit einer Richtantenne eine bevorzugte Richtung hast. Ohne Rotor macht das wenig Sinn, es sei denn, Du hast eine wirklich Vorzugsrichtung, mit der Du nur qso fahren möchtest z.B. USA. Ich hatte bei meinen Eltern früher einen 3 Element Beam für 10-20m und konnte damit nachts prima Australien arbeiten, weil ich die Antenne drehen konnte. Ohne Rotor wäre das aussichtslos gewesen.
Erzähl uns doch mal mehr über Deine Geländeverhältnisse (Grundstück, Haus etc.). Evtl. kannst du ja auch ein paar Drahtantennen mit unterschiedlichen Vorzugsrichtungen spannen und einfach mit einem Umschaler umschalten. Hatten einige OMs in meinem OV gemacht, klappte prima und war billiger als Richtantenne und Rotor.

Andreas DF2TB
Wildauerresi
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Re: Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

#5

Beitrag von Wildauerresi »

Danke für eure Rückmeldungen.
Im Moment verwende ich normalerweise meinen Fan-Dipole der unterm Dach hängt.
Wenn ich mal mehr vor habe, stelle ich im Garten eine umgebaute Cb Antenne als Viertelwellenantenne mit 4 Radiale 5m über Grund auf.
Damit bin ich bisher im Contest bis nach Indonesien gekommen. Diese Stationen hörten mich aber nur, da niemand mehr am Ende des Contests antwortete.
Im Pile up habe ich generell wenig Change.

Den Spiderbeam portabel würde ich nur temporär aufstellen, da ich eigentlich die grosse Antenne nicht dauerhaft in der Siedlung aufstellen möchte.

Qth: Einfamilienhaus in Siedlung in Oö


Das man eigentlich auch einen Rotor braucht, ist mir bewusst, würde Anfangs ohne starten und ihn bewusst in eine Richtung stellen.
Lese immer wieder von TV-Rotoren habe aber bisher nichts gefunden. Müsste somit eher jaesu g450 oder so nehmen.

Mfg
Moesi61
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Re: Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

#6

Beitrag von Moesi61 »

Wildauerresi hat geschrieben: So 19. Sep 2021, 21:49Das man eigentlich auch einen Rotor braucht, ist mir bewusst, würde Anfangs ohne starten und ihn bewusst in eine Richtung stellen. Lese immer wieder von TV-Rotoren habe aber bisher nichts gefunden. Müsste somit eher jaesu g450 oder so nehmen.
Nimm für so grosse Antennen lieber gleich einen Yaesu G450 oder grösser. Ich hab für meine Loop das Vorgängermodell Kenpro KR-650 günstig ersteigern können. Die Dinger sind sehr stabil und für die Ewigkeit gebaut.
Richtantennen haben die Eigenschaft immer in die falsche Richtung zu "schauen". In Gesprächsrunden mit Stationen aus allen Himmelsrichtungen kann das ziemlich unangenehm sein. Die Antenne anhand der "Windrose" auf dem Display und/oder nach dem stärksten Signal schnell und genau ausrichten zu können ist mit so einem Rotator eine tolle Sache.

73, Moesi61
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lonee
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Re: Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

#7

Beitrag von lonee »

Hm...
Vielleicht wäre eine Antenne nach M0MCX etwas für Dich.
Ist Vertikal (mit den damit verbundenen Nachteilen) aber Multibandfähig. (auch 80m mittels Inverted L)

Von den TV-Rotoren nimm lieber Abstand. Den Fehler habe ich vor Jahrzehnten auch schon einmal begangen.
Ja, dieser wird eine Zeitlang halten, ist aber aufgrund des hohen Drehmomentes des Spiderbeams (hier meine ich auch den Drahtbeam) überfordert.
Ich hatte mit zusätzlichem Oberlager einen 10m 5ele Monoandbeam darauf.
Das Teil wird sich ständig verstellen und anschließend mit Getriebeschaden den Geist aufgeben.
Für eine Anlage mit kleineren UKW-Antennen aber brauchbar, sofern man da keine Langyagis draufschnallt.

Ich würde auch sagen, dass man irgendwas in der 600-650er Klasse suchen sollte.
Der z.B. 650DC arbeitet mit 12V und wäre auch portabel einsetzbar. (wenn man den noch bekommt)
Oder ein 800sdx bzw. dessen Nachfolger (Pre-Selekt ist eine angenehme Funktion und PC-Steuerung hat auch was) .
So hättest Du jedenfalls Luft "nach oben". Ein oller Ham IV täte es durchaus auch!
Mit einem solchen Rotor geht auch was auf dem Hausdach.

Für den "Schnellaufbau" im Garten würde sich die Anordnung "Rotor unten" anbieten.
Quasi das Du den gesamten Mast drehst. Dazu gibt es bei den Yaesu-Oberlagern auch Haltebleche für Abspannseile.
Um einen brauchbaren Teleskopmast und Bodenplatte mit Erdspießen unter dem Rotor kommst Du aber trotzdem nicht herum.
Zur Not ginge das auch noch mit dem "Armstrong-Rotor", also Handbetrieb! ;-)
Vielleicht ginge auch ein Gehro-Mast, aber diese sind nicht gerade preiswert und zudem brauchen diese Masten auch Pflege.
Wenn Du aber einmal in den Genuss eines Beams gekommen bist, wirst Du Deine Vertikal nicht mehr aufbauen wollen.

Die Probleme beim Contest sind logisch. Du darfst nicht vergessen, dass gerade beim Contest bei vielen >100W PEP ausgesendet werden.
Und wenn dann zig Stationen übereinander brüllen, gehen die schwächeren Stationen eben oft unter.
Des Weiteren weißt Du nicht, mit welcher Leistung/Antenne Dein Gegenüber zugange ist.
Wenn Du dann auch noch Stationen aus Osteuropa oder Italien dabei hast, sind diese auch sehr oft >750W Senderausgangsleistung.
Ist also nicht so einfach, dass eigentliche Problem zu lokalisieren.
Und natürlich zählt in solchen Fällen auch die Betriebstechnik; dummerweise halten sich so wenige daran und mutieren zu Krokodilen.
(Großes Maul und kleine Ohren)...

Mittels des Beams hättest Du aber eine etwas höhere Strahlungsleistung in Vorzugsrichtung und zudem kannst Du "störende" Stationen etwas "ausblenden".

Gruß,
André
Gruß,
André
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13DL04
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Re: Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

#8

Beitrag von 13DL04 »

Man kann natürlich übergangsweise auch einen "ArmStrong" Rotor verwenden, sollte das Tragrohr in (Arm)Reichweite aufgebaut sein. :wink:

(Könnte auch für Fielddays eine Lösung sein.)
73' de "HORNSBY" (Wer Klartext redet, riskiert verstanden zu werden.)
Man kann alle Leute einige Zeit zum Narren halten und einige Leute allezeit;
aber alle Leute allezeit zum Narren halten kann man nicht. (Abraham Lincoln)
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DF5WW
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Re: Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

#9

Beitrag von DF5WW »

Wildauerresi hat geschrieben: So 19. Sep 2021, 21:49 Diese Stationen hörten mich aber nur, da niemand mehr am Ende des Contests antwortete.
Im Pile up habe ich generell wenig Change.
Mit einer Vertikal und 100 W geht immer was an DX. Pileup geht u.a auch mit 5w und Behelfsantennen indoor. Man muß halt nur herausfinden wie das DX das Pileup abarbeitet. Auch wenn die sagen 1 up ist es meistens so das die viel höher hören. Am besten bei sowas ist natürlich immer noch CW.

:wink: :wink:
73´s, Jürgen.
2 x G90, 1 x ALT-512, 1 x TS790E. 50m Endgespeist, 4-Ele. Logperiodic 2m/70 cm, Duoband Moxon 50/70 MHz,
Diamond X30 2m/70 cm, HF-P1 + 5,6m Teleskop für draußen + 3 x EREMIT 18 AH LiFePo4.

:tup: :tup:
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Re: Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

#10

Beitrag von Wildauerresi »

Hallo!
Würde vermutlich wirklich im ersten Anlauf einen Spiderbeam mit Alumast 10m ohne Rotor wählen.
Kommt ja doch gleich einiges zusammen.
Würde eher Drahtbeam mit 3 Elemente wählen im Vergleich zum Hexbeam.
Der Hexbeam wäre halt eine Spur kleiner, aber optisch sind beide für aussenstehende sehr gross und da würde ich dann die Leistungsfähigere Antenne wählen.

Mfg
DK9KW
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Re: Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

#11

Beitrag von DK9KW »

Hallo ,

Versuche es damit mal http://www.foldingantennas.com/ , günstig , haste zum basteln und zum abstimmen . Das ganze kann man mit einen 50€ Rotor drehen .
Life is too short for QRP!
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lonee
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Re: Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

#12

Beitrag von lonee »

Moin Martin,
Die Frage war ja auch nach den gewünschten Bändern.
Wenn man jetzt z.B. nur das 10m-Band haben wollte, könnte man kürzere Spreizer aus Angelruten verwenden.
Die ersten Versionen mit den GFK-Teleskopspreizern waren am Mast schon ziemlich wuchtig, dagegen am Ende zu "wabbelig".
Da ist die Steckrohrvariante die wesentlich angenehmere. Allerdings eben optisch auch massiver.

Aber wenn Du Deine Nachbarn wirklich mal schocken möchtest, stelle eine Qubical-Quad bis 40m in den Garten! ;-)

Gruß,
André
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Re: Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

#13

Beitrag von Wildauerresi »

Der Folting Heam wäre sicherlich eine Überlegung wert.
Im Moment funke ich hauptsächlich am 20m Band.
Hier funktioniert zwar meine Unterdachversion auch ganz gut, aber die vertikale geht meiner Meinung nach etwas besser.
Der 40m Dipol unter dem Dach und geht nicht mehr so gut, da er auch gefaltet ist.

Den Beam würde ich sicherlich vorrangig für 20m nehmen. 17m geht noch nicht so gut. Cw bin ich am lernen wird sicherlich noch längere Zeit dauern bis ich da mal überhaupt was kann.
15m geht aktuell ja nur ab und an.
Und auf 10m habe ich noch nie geschaut.

Ein 40m Beam wäre aktuell wirklich toll, da abend ja das 20m bei mir lt meiner Erfahrung auch nicht immer geht.

Aber ich möchte ja meine Nachbarn nicht schocken und da mache ich mir ja bereits beim Spiderbeam Gedanken.

Lg
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lonee
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Re: Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

#14

Beitrag von lonee »

....Dann musst Du die Antennen so nach und nach "wachsen lassen".
Wenn sich jemand an eine Antenne gewöhnt hat, ist es komischerweise anschließend nicht mehr so schlimm wenn die nachfolgende "ein bisschen" größer ist. Und immer peu a peu vorgehen.

Wenn Fremde hier "aufschlagen" fallen denen als erstes die vielen Antenen auf (2 Häuser 2 FA´s).
Den Nachbarn ist das mittlerweile sowas von egal! Im Gegenteil wird mittlerweile auch schonmal gefragt was das denn für ein Teil wäre, was wir da gerade auf dem "Testparkplatz" zusammenbasteln.
Vom Umfeld sind wir auch schon beobachtet, denn wenn wir mal wieder was geändert haben, ist es oft schon via Relais im OV bekannt.
Und wenn nicht, dann spätestens bei der nächsten OV-Runde.

Aber so what? Es ist der Definition nach Experimentalfunk. Also leben wir das, innerhalb unserer Möglichkeiten, auch aus.

Gruß,
André
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André
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Re: Richtantenne vs Vertikal bzw Dipolantenne

#15

Beitrag von Wildauerresi »

Hallo Andre!
Stimmt so mache ich es aktuell auch immer mit meiner Vertikalantenne.
Mittags aufgestellt bis spät in die Nacht.
Aber da ich auch das Kabel immer nur vom Keller raus lege und noch nicht fix verlegt habe, muss ich sie immer umlegen.
Aber der Plan ist, dass über kurz oder lang mal das ganze Wochenende steht.


Mfg
Martib
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