Kabelquerschnitt

Radio Tom
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Kabelquerschnitt

#1

Beitrag von Radio Tom »

Guten Morgen an alle!

Ich habe mir gestern mein ICOM 7300 an das Netzgerät angeschlossen und überrascht festgestellt, dass dabei ganz schön dicke Drähte verwendet werden, nämlich 4².

Klar, der TRx zieht bis zu 21 A, aber bei nur 13,8 V und das Kabel ist mit ca. 1 Meter ja auch relativ kurz. Ich bin überzeugt, dass macht Sinn, würde es nur gerne nachvollziehen können...

Deshalb meine Frage:

Nach welcher Formel wird der nötige Kabelquerschnitt für Litze berechnet? Ich würde mich nämlich ungern nur so auf mein Gefühl verlassen :shock: ...

Möchte mir z.B. meine Anschlusskabel (auch für die Verteilerleiste) gerne auf PowerPole umrüsten. Die Verteilerlaste ist auf eine max. Stromstärke von 40 A ausgelegt - brauche ich dann da schon 6²?

73, Tom
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Re: Kabelquerschnitt

#2

Beitrag von Jack4300 »

Es kommt drauf an wieviel Verlust du die leisten möchtest/kannst. Das kannst du für mit der Tabelle https://www.munu-kabel.de/de/nomenklatu ... litzen.php schnell ausrechnen.

Von der Wärmeentwicklung sollten es bei 40A aber auch schon 6mm2 sein.
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Volkerm
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Re: Kabelquerschnitt

#3

Beitrag von Volkerm »

Cool down.....

4mm² würden hier auch noch reichen, sofern du nicht 20m zwischen Netzteil und Verteilerleiste hast.

Als Beispiel im KFZ-Bereich:
Hier sind einfache PVC-Kupferleitungen bei +30°C Umgebungtemperatur noch bis zu 42A Dauerstrom zulässig.
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DC5WP
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Re: Kabelquerschnitt

#4

Beitrag von DC5WP »

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Volkerm
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Re: Kabelquerschnitt

#5

Beitrag von Volkerm »

DC5WP hat geschrieben: Mo 26. Jul 2021, 09:21 https://www.vde-verlag.de/buecher/lesep ... OBE_01.pdf
Die Norm DIN VDE 0298-4 gilt für die Verwendung von Kabeln und isolierten Leitungen für Starkstromanlagen....

@Tom:
Mach dich ned wuid, nimm 4mm² -> reicht locker, außer bei Dauerträger könnts mal warm werden. Und falls du ein gutes Gefühl dabei haben willst nimm 6mm².
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lonee
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Re: Kabelquerschnitt

#6

Beitrag von lonee »

Das PDF ist schon recht interessant, jedoch nur für AC gedacht.

DC dann hier bitteschön:
-> https://elektroinstallation-ratgeber.de ... berechnen/

DC auswählen, Daten eintragen und unten den Querschnitt ablesen.
Übrigens sollte man immer einen "Angstzuschlag" einrechnen. Hinter den Geräten kann es schon etwas wärmer werden, und demnach etwas größerer Querschnitt.

Gruß,
André
Gruß,
André
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Re: Kabelquerschnitt

#7

Beitrag von Romeo Oscar ( 13RO763) »

Soll das eine Linksammlung werden?!

Bitte schön:


https://www.fraron.de/content/kabelkonfigurator/
73&55
:sup: Joachim :sup:

"der Schwarzwälder" QTH: Nordschwarzwald ( 720 m.ü.N.N. ) QRV auf 26.975 MHz USB
https://live.dobel.de/player.html
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lonee
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Re: Kabelquerschnitt

#8

Beitrag von lonee »

Nunja, Wir wissen ja nicht, was bei Tom alles noch an das Netzteil / Verteiler kommen soll.
Er wird es ja nicht so machen, wie ich und ein Starthilfekabel zweckentfremden. Wobei das Starthilfekabel vom Grabbeltisch durchaus eine gute Alternative darstellt. Ich nutze diese um die Netzteile "im Fußraum" unterzubringen, da ich einfach zu wenig Platz habe um auch noch alle Netzteile weiter oben zu platzieren..

Gruß,
André
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André
Radio Tom
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Re: Kabelquerschnitt

#9

Beitrag von Radio Tom »

Also, Danke erstmal.

Ich glaube, es gibt unter den Amateurfunkern einige, die den Querschnitt ihrer Kabel so "pi mal Daumen" wählen.

Mir hilft der Link vom André da gut.

Hätte nicht gedacht, dass die Kabellänge so entscheidend mit reinwirkt.

z.B. 40 A und 14 V:

2 Meter -> 6,12 mm² -> also mind. 10²

1,9 Meter -> 5,82 mm², also mind. 6²

1,3 Meter -> 3,98 mm², also mind. 4²

Damit kann ich arbeiten :thup: !

Ich mach mir meine Zuleitung für die Verteilerleiste (40A) dann 1 Meter lang, so kann ich bei 4² bleiben und habe zudem etwas Reserve. Und die Verbindung von der Verteilerleiste zum ICOM wird mit 25A abgesichert, ebenfalls 4² und 1,5 Meter lang, dann habe ich auch dort noch ein bisschen Reserve.

73, Tom
Zuletzt geändert von Radio Tom am Mo 26. Jul 2021, 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kabelquerschnitt

#10

Beitrag von lonee »

Moin Tom,
Zumeist ist das mit den Strömen ja auch gar nicht so kritisch.

Beim mir hatte die "Einsicht" andere Gründe.
Ich war auch zunächst davon ausgegangen, dass 4² bei mir völlig reichen würden.
Aber der Teufel steckt, wie so oft, im Detail.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt u.A. noch einen IC-910H;
Und dieser reagiert sehr empfindlich auf Unterspannung während des sendens. (Leistung brach zusammen.)
Insgesamt habe ich dann die Zuleitungen zum Verteiler ausgetauscht und auch die Kontakte vom Herstellerkabel zum Gerät "verbessert" und das Kabel gekürzt. Ich werde nie verstehen, warum die Hersteller so oft an den Steckern geizen.

Bei der Suche nach brauchbarem (also dickerer Querschnitt) und vor Allem bezahlbarem "Verlängerungskabel", bin ich bei einem Billigshop über diese Starthilfekabel gestolpert. 16²mm (Version für Diesel-KFZ), 5m lang und die Billigklemmen braucht man eh nicht. Ein Kabel für <10 Eus.
Der einzige Haken war im Nachhinein: Wie sollte ich diese Knüppel denn nun crimpen?
Da musste ich mir glatt noch eine entsprechende "kleine" Hebelzange auf dem Flohmarkt anschaffen.
Aber jetzt nicht missverstehen, diese Kabel sind sicher nicht beste Qualität und haben relativ dicke Litzen.
Nicht zu vergleichen mit z.B. Schweißkabeln ähnlichen Querschnittes!
Aber die Dinger liegen bei mir hinten an der Wand und brauchen nur den Strom nach oben zu bringen. Keine wesentlichen Belastungen, die hohe Flexibilität erfordern würden. (Erdbeben überleben die hier auch! ;-))

Gruß,
André
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Re: Kabelquerschnitt

#11

Beitrag von noone »

Es gibt auch Vorrichtungen mit Schlageisen mit denen man zb. Ösen drauf schlagen kann.
Ist das Kabel überhaupt aus Kupfer oder aus Alu? Drittel Gewicht Drittel Preis aber braucht 1drittel mehr Querschnitt. Macht aber Übergangswiderstandsprobleme wenn nicht richtig gepresst.
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ax73
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Re: Kabelquerschnitt

#12

Beitrag von ax73 »

noone hat geschrieben: Mo 26. Jul 2021, 15:11 Zumeist ist das mit den Strömen ja auch gar nicht so kritisch.
Das Gegenteil ist in der Praxis der Fall, wie diverse zerbratene Geräte zeigen die man so gebraucht gelegentlich sieht.
Noch schlimmer allerdings sind die Auswirkungen von "Reparaturversuchen" weil der Opreator einfach nicht peilt daß
sein Gerät wegen Unterspannung nicht macht was es soll.

Deshalb ist meine Faustformel für Kupferverkabelung immer eine Stufe höher als "reicht".
Denn im Grenzfall werden Kabel und/oder Verbindungen warm. Daraus folgt Spannungsabfall. Bei Spannungsabfall
steigt der Strom, daraus fogt mehr Wärme...

Alles was über die Standardnetzteilgrenze von 20A hinausgeht bekommt bei mir 10qmm.
Bis dahin 6qmm und 4qmm ist bis 10/20A auch noch okay solange die Längen klein bleiben.
Einige meiner Beiträge werden in einem anderem Kontext präsentiert als von mir authorisiert und beabsichtigt.
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mibo666
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Re: Kabelquerschnitt

#13

Beitrag von mibo666 »

Vorsicht: Die ganzen Billig Kabel sind aus Kupfer kaschiertem Alu, wenn CuAl in der Beschreibung steht kann man es noch erkennen, aber die meisten Verkäufer in der Bucht oder bei ebay kürzen das einfach mal eben weg. Wenn man das Kabel druchschneidet sieht man unter der Lupe die Schnittstelle silbrig glänzen, bei den ganz dreisten China Kabeln einfach die Litze an ein Feuerzeug halten, die hochwertige Kupferauflage ist so schnell verdampft, da sieht man nicht mal das Grüne Leuchten.

Ob Kupfer oder Alu macht erheblich was aus, nicht beim Lautsprecherkabel aber bei der Stromversorgung schon. Wie hoch der Spannungsabfall ist kann man einfach ausrechnen, wenn das passt kann man natürlich auch CuAl Kabel verwenden. Aufpassen muss man noch bei der Flexibilität, je feiner die Stränge im Kabel sind, desto flexibler ist es und desto kleiner fallen die Biegeradien aus. Das wird sehr gerne übersehen und sorgt öfters mal für wunderbar zu findende Fehler... Hier glänzt dann wieder das hochwertige Kupferkabel, CuAL ist sehr viel steifer.

Bei Kabeln mache ich keine Kompromisse, ich kaufe den Kram ja nur einmal, und dann habe ich für viele Jahre Ruhe. Deshalb kommen meine Kabel für die Stromversorgung von Lapp oder anderen deutschen Herstellern. Ist etwas teurerer, spart aber Nerven. Und zum vercrimpen braucht man das passende Werkzeug. Für zuhause oder den OV reicht aber die hydraulische Chinazange für 99,-€, da muss es nicht die originale mit Zertifikat für über tausend Euro sein. Das Chinateil hatte ich hier im Einsatz, und damit sind auch einige tausend Crimpungen gemacht worden. Musste nur manchmal Öl nachfüllen, das Ding war nicht so ganz dicht.

Kleine Mengen hochwertiges und dickes Kabel bekommt man auch in einer Werkstatt / Laden für Car HiFi. Wenn die Jungs dort selbst montieren dann werden sie euch auch das passende Kabel verkaufen können. Deren Audio Endstufen sind nämlich oft etwas stromhungriger als unser schnöder Funkkram, 20A ist da einfach mal NIX.

Gruß

MiBo
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lonee
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Re: Kabelquerschnitt

#14

Beitrag von lonee »

Moin noone,

Die Billig-Starthilfekabel sind definitiv aus Kupfer, zumindest die die ich hier habe.
Meine Crimpzange von Klauke. Das Teil hat eine Untersetzungsmechanik wie ein Bolzenschneider.
Also nix für schwache Arme. (der Tropfen Öl schadet hier auch nicht.)
Damit sind dann auch 16² kein Problem. Das Teil kann auch noch dicker, hab aber gerade das genaue max. Maß nicht parat.

War ja auch nur ein Beispiel, wie ich meine "Problemchen" hier gelöst habe.
Man kann natürlich auch Massivkupfer in Kabelkanal legen! ;-)

@MiBo
dicke Endstufen puffert man mit dicken Elkos. Funktioniert bei Funkgeräten und Transistor-PAs ebenso.
Übrigens auch im KFZ hilfreich, wenn die Batterie zu weit weg ist. (Natürlich nicht Dauerstrich).

@ax73
das liegt wohl auch an meinen Genen, ich nehme auch lieber dicker, als nötig.
Dabei ist es egal, ob Strom oder Mechanik...

Gruß,
André
Gruß,
André
salat
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Re: Kabelquerschnitt

#15

Beitrag von salat »

lonee hat geschrieben: Mo 26. Jul 2021, 17:06 Die Billig-Starthilfekabel sind definitiv aus Kupfer, zumindest die die ich hier habe.
5m 16mm² unter 10 Euro? Wäre ein super Schnäppchen - was wiegt es denn?

73 Sascha
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