23-cm-Band im Blickpunkt der Regulierungsbehörden

Benutzeravatar
DocEmmettBrown
Santiago 9+30
Beiträge: 7614
Registriert: Sa 3. Jan 2015, 02:37
Standort in der Userkarte: nein

Re: 23-cm-Band im Blickpunkt der Regulierungsbehörden

#31

Beitrag von DocEmmettBrown »

13sw001 hat geschrieben: Do 18. Mär 2021, 19:06ich denke mal, in den anderen Ländern werden die Zahlen der aktiven der Afus auch weniger.....
Nee, stimmt nicht, mindestens in Frankreich und in USA sind die Zahlen steigend, auch auf der abtrünnigen Insel. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, geht es bei den 23 Zentimetern um irgendwelche Satelliten und dann dürfte das eher ein relativ globales und weniger nationales Problem sein.

73 de Daniel
noone
Santiago 9+30
Beiträge: 4106
Registriert: Mi 24. Mär 2010, 15:34
Standort in der Userkarte: Oedheim(Dl)
Wohnort: Oedheim(Dl)

Re: 23-cm-Band im Blickpunkt der Regulierungsbehörden

#32

Beitrag von noone »

DocEmmettBrown hat geschrieben: Do 18. Mär 2021, 19:19
13sw001 hat geschrieben: Do 18. Mär 2021, 19:06ich denke mal, in den anderen Ländern werden die Zahlen der aktiven der Afus auch weniger.....
Nee, stimmt nicht, mindestens in Frankreich und in USA sind die Zahlen steigend, auch auf der abtrünnigen Insel. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, geht es bei den 23 Zentimetern um irgendwelche Satelliten und dann dürfte das eher ein relativ globales und weniger nationales Problem sein.

73 de Daniel
Ich denke man sollte sich anschauen warum das so ist!

Bei uns in DL versucht man mit allen Mitteln alles so kompliziert wie möglich zu machen, wie siehts denn in Frankreich aus?

Wie könnte man es machen?
Offene AFU-Prüfungen ohne Anmeldung - bei Feuerwehr, THW, den Schulen, Segelverein, den Motorbootverein, Segelflugverein, der Diakonie(Platzhalter für Konfessionelle Vereine) den Rettungsdiensten oder den Pfadis das wär doch was?

Aber das ist nun wieder ein OT-Beitrag
Alexander
Santiago 9+30
Beiträge: 4170
Registriert: Fr 6. Nov 2009, 19:40
Standort in der Userkarte: Dortwojoachimsnichthinkommen
Wohnort: Moderatorenstreckbank

Re: 23-cm-Band im Blickpunkt der Regulierungsbehörden

#33

Beitrag von Alexander »

So isses Daniel

die gierigen und klebrigen Finger von Behörden und der Wirtschaft Schaden uns Funkamateuren weltweit. Aber das war in der Geschichte des Amateurfunk schon immer so.
Die Leute, die hier und anderswo behaupten, dass Funkamateure diese Frequenzen nicht nutzen und alles brach liege, haben absolut keine Ahnung, von dem was dort abgeht. Das gilt gerade für 23cm aber auch für andere Bänder.

Gruß Alexander
Zuletzt geändert von Alexander am Do 18. Mär 2021, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
Aestuosi pedes Romanos
Romanorum pede sudore
Silva Nigra non est sedes Romanorum
noone
Santiago 9+30
Beiträge: 4106
Registriert: Mi 24. Mär 2010, 15:34
Standort in der Userkarte: Oedheim(Dl)
Wohnort: Oedheim(Dl)

Re: 23-cm-Band im Blickpunkt der Regulierungsbehörden

#34

Beitrag von noone »

Alexander hat geschrieben: Do 18. Mär 2021, 19:33 So isses Daniel

die gierigen und klebrigen Finger von Behörden und der Wirtschaft Schaden uns Funkamateuren weltweit. Aber das war in der Geschichte des Amateurfunk es schon immer so.
Die Leute, die hier und anderswo behaupten, dass Funkamateure diese Frequenzen nicht nutzen und alles brach liege, haben absolut keine Ahnung, von dem was dort abgeht. Das gilt gerade für 23cm aber auch für andere Bänder.

Gruß Alexander
In L-Band und S-Band treffen sich Antennenaufwand, HF-Leistungserzeugung, machbare Qualität der Aussendung und Empfängerempfindlichkeit eben in einem Optimum.
Benutzeravatar
DF2JP
Santiago 9+15
Beiträge: 1913
Registriert: Fr 11. Sep 2020, 18:38
Standort in der Userkarte: Colonia Ulpia Trajana

Re: 23-cm-Band im Blickpunkt der Regulierungsbehörden

#35

Beitrag von DF2JP »

Koexistenz von 23cm-Band und Satellitennavigation: ITU-R WP4C Studien

Der Vorsitzende der IARU Region 1 Spectrum Affairs, Barry Lewis G4SJH, berichtet über die Arbeit, die zur Verteidigung der Interessen der Amateurfunkdienste im 1240-1300 MHz Band geleistet wird

Auf der Website der IARU Region 1 schreibt er:

In der Zeit vom 4. bis 10. Mai 2022 hat die IARU die Vorbereitungsarbeiten für den Tagesordnungspunkt 9.1b der WRC-23 in der ITU-R Working Party 4C (WP4C) fortgesetzt.

Die Arbeiten zur Entwicklung der Koexistenzstudien zwischen den Amateurfunkdiensten im 23-cm-Band und den Funknavigationssatellitendiensten (RNSS), die in diesem Band betrieben werden, wurden fortgesetzt. Neue Studien wurden von Frankreich, China und der Russischen Föderation vorgelegt.

Das Ausmaß des Problems für die Amateurfunkdienste wird immer deutlicher. Die Studien sagen zum Beispiel voraus, dass selbst eine 10-W-Station im 23-cm-Band Störungen bei RNSS-Empfängern in bis zu 30 km Entfernung auf der Hauptstrahlrichtung der Antenne verursachen könnte. Obwohl das Ausmaß der Amateurtätigkeit und die Dichte der Nutzer (im Vergleich zu anderen populäreren Bändern) recht gering ist, bleibt das Problem bestehen, dass die Amateurfunkdienste aus regulatorischer Sicht keine schädlichen Störungen bei RNSS-Diensten verursachen dürfen.

Die Abbildung zeigt ein Beispiel für ein Ergebnis aus einer Studie, die bei der ITU-R eingereicht wurde, und verdeutlicht das Ausmaß des Problems. In diesem Beispiel wird eine Station mit einer Antenne mit 18 dBi Gewinn sowohl für Schmalband- als auch für Breitbandübertragungen (ATV) und eine Reihe von Leistungspegeln verwendet. Die Schutzkriterien für die RNSS-Empfänger unterscheiden sich für Schmalband- und Breitband-Störsignale. Die Abbildung zeigt die Entfernungen von der Amateurstation, in denen die RNSS-Schutzkriterien entlang der Hauptstrahlrichtung der Antenne überschritten werden könnten.

Diese Ergebnisse wurden auf der Grundlage des von der ITU-R definierten Empfängerschutzniveaus für das GALILEO RNSS entwickelt. Für die Schmalbandmodi liegt dieser bei -134,5 dBW und für die Breitbandmodi bei -140 dBW/MHz. Darüber hinaus haben Messkampagnen gezeigt, dass sich das Kompatibilitätspotenzial verbessert, wenn die Amateursignale den mittleren Bereich des Durchlassbereichs des GALILEO-Empfängers meiden.
23cm.jpg
23cm.jpg (16.79 KiB) 901 mal betrachtet
Natürlich können in den Studien nicht alle Möglichkeiten berücksichtigt werden, die das Problem abschwächen könnten (z. B. Störsignale, Geländesperren usw.), aber es ist klar, dass das Interferenzpotenzial erheblich ist.

Die IARU setzt sich dafür ein, dass sich der Amateurfunkdienst in diesem Band weiter entwickeln kann und alle heute genutzten Amateurfunkanwendungen weiterhin möglich sind. In Anbetracht der starken Frequenzbelegung des Bandes durch die verschiedenen RNSS-Systeme ist es jedoch offensichtlich, dass Vorschläge kommen werden, die unsere Fähigkeit einschränken, in bestimmten Teilen des Bandes und mit den heute möglichen Leistungspegeln zu arbeiten. Die IARU beteiligt sich intensiv an der Diskussion dieser Überlegungen, die innerhalb der ITU-R (und anderen regionalen Gremien) fortgesetzt wird.

Der zusammenfassende Bericht der IARU über die WP4C-Sitzung ist zu finden unter
https://www.iaru.org/wp-content/uploads ... -2022.docx

73 Joe
"The wire telegraph is a kind of very, very long cat. You pull his tail in New York and is head is meowing in Los Angles. Radio operates the same way... the only difference is that there is no cat."
Albert Einstein
Benutzeravatar
DF2JP
Santiago 9+15
Beiträge: 1913
Registriert: Fr 11. Sep 2020, 18:38
Standort in der Userkarte: Colonia Ulpia Trajana

Re: 23-cm-Band im Blickpunkt der Regulierungsbehörden

#36

Beitrag von DF2JP »

WRC23: 23cm/RNSS-Studienbericht

Der Vorsitzende des IARU Region 1 Spectrum and Regulatory Liaison Committee, Barry Lewis G4SJH, berichtet, dass die ITU-R Study Group 4 den Studienbericht über das Amateurfunkband 1240-1300 MHz fertiggestellt hat

Auf der Website der IARU Region 1 schreibt er:

In der Zeit vom 7. bis 13. September 2022 beteiligte sich die IARU erneut an den Vorbereitungsarbeiten für den WRC-23 Tagesordnungspunkt 9.1b in der ITU-R Arbeitsgruppe 4C (WP4C). Der zusammenfassende Bericht der IARU über das Treffen der WP4C kann hier eingesehen werden.

Aktualisierte Studien wurden von Frankreich zur Verfügung gestellt und neue Studien wurden von der Russischen Föderation (GLONASS), China (COMPASS) und Japan beigetragen.

Die IARU lieferte einen Beitrag mit Informationen, die in WP5A vereinbart wurden und die geringe Dauer der "busy times" für Amateuraktivitäten im 23cm-Band hervorheben. Diese Informationen wurden in den Berichtsentwurf aufgenommen. Während die Studien das Potenzial für Interferenzen in RNSS-Empfängern mit gleicher Frequenz in fast dem gesamten Band bestätigen, sind alle Studien nur von statischen Szenarien ausgegangen, ohne die geografische Verteilung und Dichte von Amateursendern oder die zeitlichen Aspekte des Amateur- oder RNSS-Betriebs zu berücksichtigen. Einige Studien berücksichtigen Antennendiagramme, aber viele Ergebnisse und Schlussfolgerungen konzentrieren sich nur auf den ungünstigsten Fall der Berücksichtigung des Hauptstrahls. Die IARU Region 1 hat einen Kommentar zu diesen Aspekten veröffentlicht, der hier verfügbar ist.

Als Ergebnis dieser Studien und des regulatorischen Status der Zuweisung des Amateurfunkdienstes wird unsere Fähigkeit, in bestimmten Teilen des Bandes und mit den heute zulässigen Leistungspegeln zu arbeiten, wahrscheinlich eingeschränkt werden, wenn die Regulierungsbehörden die RNSS-Empfänger schützen wollen. Diese Diskussion wird in der ITU-R WP5A bei der Ausarbeitung der Leitfadenempfehlung fortgesetzt.

Das Plenum der WP4C stimmte zu, das Dokument in den Status eines Entwurfs für einen neuen Bericht zu erheben und es an die Study Group 4 (SG4) zur Annahme weiterzuleiten. Die Entwurfsarbeit ist damit abgeschlossen.

Die Studiengruppe 4 traf sich am 23. September und verabschiedete den Bericht zur Veröffentlichung. Die IARU beteiligt sich voll und ganz an der Diskussion, die in der WP5A fortgesetzt wird, um sicherzustellen, dass sich die Amateurfunkdienste in diesem Band weiter entwickeln können und alle heute genutzten Amateurfunkanwendungen weiterhin möglich sind.

Quelle: IARU Region 1 https://iaru-r1.org/
"The wire telegraph is a kind of very, very long cat. You pull his tail in New York and is head is meowing in Los Angles. Radio operates the same way... the only difference is that there is no cat."
Albert Einstein
Benutzeravatar
lonee
Santiago 9+30
Beiträge: 4373
Registriert: Mi 17. Feb 2021, 10:35
Standort in der Userkarte: JO31MH

Re: 23-cm-Band im Blickpunkt der Regulierungsbehörden

#37

Beitrag von lonee »

Danke dafür, dass Du uns auf dem Laufenden hälst Joe.
Ich bin zwar kein Pessimist, jedoch fürchte ich das es nicht nur zu teilweisen Einschränkungen bleiben wird.

Bei den involvierten "Parteien" haben wir "verstrahlten" doch keine wirkliche Lobby.
Letztendlich wird es kommen, wie immer. Geld ist Macht und das wird uns die Nutzung vom 23cm Band, in nicht allzuferner Zukunft unmöglich machen.
Ist ja auch klar, die "Funk"- Frequenzen sind endlich. Die Gier des Menschen nicht. Und wenn ich gerade ein Satellitensystem "erfunden" habe (ohne mal zu schauen, wer da noch so rumfunkt) muss man sich dann halt einfach nur durchsetzen. Außerdem gibt es ja hier das "Universalargument", es ist ja zum Nutzen der Allgemeinheit (die aber komischerweise keinen Cent daran verdient!?).
Gruß,
André
Antworten

Zurück zu „AFU - Allgemein“