CW: Abhängigkeit Bandbreite und Tastgeschwindigkeit
- DocEmmettBrown
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CW: Abhängigkeit Bandbreite und Tastgeschwindigkeit
Hallo zusammen!
Ich habe jetzt schon mehrfach im Web gelesen, daß bei CW die nötige Bandbreite abhängig von der Tastgeschwindigkeit sein soll. Warum ist das so? Hängt das irgendwie mit einem Einschwingen des Senders zusammen?
(Oder gilt das nur für AFu-Geräte von Albrecht?)
73 de Daniel
Ich habe jetzt schon mehrfach im Web gelesen, daß bei CW die nötige Bandbreite abhängig von der Tastgeschwindigkeit sein soll. Warum ist das so? Hängt das irgendwie mit einem Einschwingen des Senders zusammen?
(Oder gilt das nur für AFu-Geräte von Albrecht?)
73 de Daniel
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- Santiago 8
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Re: CW: Abhängigkeit Bandbreite und Tastgeschwindigkeit
Lies das: http://www.qsl.net/dk5ke/a1a.html
Mache die Dinge so einfach wie möglich, aber nicht einfacher.
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Re: CW: Abhängigkeit Bandbreite und Tastgeschwindigkeit
Kenne ich doch längst (war eines der allerersten Google-Ergebnisse), aber verstanden habe ich nichts.
73 de Daniel
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Re: CW: Abhängigkeit Bandbreite und Tastgeschwindigkeit
Ich versuchs mal mit ganz einfachen Worten zu erklären:DocEmmettBrown hat geschrieben: ↑Fr 3. Aug 2018, 14:58Kenne ich doch längst (war eines der allerersten Google-Ergebnisse), aber verstanden habe ich nichts.
CW-Tastung entspricht einer 100% Amplitudenmodulation. Wie du weisst, entstehen dabei 2 Seitenbänder.
Beispiel: du bist nicht schnell und gibst 60BpM, das entpricht 1Hz. Als Seitenbänder entstehen dadurch Trägerfrequenz plus 1 und Trägerfrequenz minus 1. also 3Hz-Bandbreite. Wenn, ja wenn deine Tastung sinusförmig verlaufen würde. Deine Taste gibt aber mehr oder weniger Rechteck aus, was das Spektrum der Seitenbänder deutlich erweitert, zumindest um die dominierenden 3. und 5. Harmonischen. Jetzt noch ein bisschen mehr Speed und die Bandbreite nimmt deutlich zu.
So ungefähr musst du das verstehen, capiche?
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Re: CW: Abhängigkeit Bandbreite und Tastgeschwindigkeit
Jetzt kommen wir langsam zu des Pudels Kern. Warum werden durch die Flanken der Rechtecktastung die Seitenbänder erweitert? Das ist genau der Punkt, der mir unklar ist.
73 de Daniel
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Re: CW: Abhängigkeit Bandbreite und Tastgeschwindigkeit
Weil es kein Rechteck gibt, und weil alles schwingt.
Empfänger Schaltungen schwingen gerne mit. Du magst mit 100 Hertz Bandbreite senden, aber wenn sich Dein Rechteck auch als Addition der Grundschwingung und mehrerer Harmonischer darstellen lässt, dann wird beim Empfänger auf 300 Hertz Bandbreite alles mitschwingen.
Empfänger Schaltungen schwingen gerne mit. Du magst mit 100 Hertz Bandbreite senden, aber wenn sich Dein Rechteck auch als Addition der Grundschwingung und mehrerer Harmonischer darstellen lässt, dann wird beim Empfänger auf 300 Hertz Bandbreite alles mitschwingen.
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Re: CW: Abhängigkeit Bandbreite und Tastgeschwindigkeit
Ein, sagen wir mal idealer Rechteck, besteht aus unendlich vielen Oberwellen.DocEmmettBrown hat geschrieben: ↑Fr 3. Aug 2018, 15:24Jetzt kommen wir langsam zu des Pudels Kern. Warum werden durch die Flanken der Rechtecktastung die Seitenbänder erweitert? Das ist genau der Punkt, der mir unklar ist.
Nun, den idealen haben wir hier nicht, lass uns deshalb auf die dritte und fünfte Harmonische beschränken.
Du musst jetzt ein bisschen abstrakt denken, denn eine Tastung ist nichtsweiter als die Zuführung einer weiteren Frequenz.
Diese zugeführte Frequenz, das weisst du ja, addiert und subtrahiert sich zur Trägerfrequenz. Ist die zugeführte F voller Oberwellen, dann geschieht mit denen das gleiche, sie addieren und subtrahieren sich zum Träger.
Ich hole mal ein bisschen weiter aus und simplifiziere: Ein AM-Modulation ist nichtsweiter als das Mischen von Trägerfrequenz mit anderen Frequenzen.
Alleine eine Tastung ist nichtsweiter als eine zugeführte Frequenz, daraus ergeben sich die Mischprodukte.
Ich merke, ich drehe mich im Kreis, aber besser kann ich es nicht vereinfachen.
73 de Lothar
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Re: CW: Abhängigkeit Bandbreite und Tastgeschwindigkeit
Ich versuche mal, das mit eigenen Worten wiederzugeben. Ich habe:heavybyte hat geschrieben: ↑Fr 3. Aug 2018, 18:45Du musst jetzt ein bisschen abstrakt denken, denn eine Tastung ist nichtsweiter als die Zuführung einer weiteren Frequenz.
Diese zugeführte Frequenz, das weisst du ja, addiert und subtrahiert sich zur Trägerfrequenz. Ist die zugeführte F voller Oberwellen, dann geschieht mit denen das gleiche, sie addieren und subtrahieren sich zum Träger.
a) die Sinus-Trägerfrequenz (HF), nennen wir sie mal Ft
b) die Rechteck-Tastfrequenz des Keyers (NF), Fk
Beide F addieren sich und je steiler die Flanken des Rechtecks, desto mehr Oberwellen zum Zeitpunkt einer Flanke. Die AM von CW muß so breit sein, daß der Hörer die Frequenz Fk im Extremfall bei einer Reihe von Dits (ganz extrem beim Irrungszeichen) noch mit Ohr/Gehirn lesen kann. Und je steiler die Flanken, desto schneller kann der Sender tasten, desto mehr Oberwellen werden aber auch erzeugt. Habe ich das soweit zumindest ungefähr richtig verstanden?
Was jetzt noch unklar ist: Lassen sich diese NF-Oberwellen einer steilen Tastung denn nicht über einen Filter glattbügeln?
73 de Daniel
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Re: CW: Abhängigkeit Bandbreite und Tastgeschwindigkeit
Du hast es genau richtig erfasst.
Zu deiner Frage: "Was jetzt noch unklar ist: Lassen sich diese NF-Oberwellen einer steilen Tastung denn nicht über einen Filter glattbügeln"?
wird in dem Link genau erklärt: "Zu steile Flanken in den Telegrafiezeichen führen jedoch zu breitbandigen Störungen und müssen unbedingt vermieden werden. Ideal ist eine Weichtastung mit einer abgerundeten Rechteckform".
Wenn du dir also die Aussagen in diesem Link auf der Zunge zergehen lässt, werden deine Fragen exakt beantwortet.
Eine Abrundung der Ecken entspricht einer Filterung.
Etwas was du dich fragst, aber nicht in diesem Zusammenhang behandelt wird ist, wie machen sich diese Oberwellen gehörmässig bemerkbar.
Im Prinzip garnicht, ausser in einer etwas rauen Färbung des Tones.
Die Oberwellen erzeugen eine gewisse "Färbung" eines Tones. Da sie aber immer harmonisch liegen, zusätzlich ein Amateur-RX keine HiFi-Anlage ist, wirst du sie in Realität kaum feststellen.
Bei Musikinstrumenten ist das diffiziler, da kann man anhand der Oberwellen genau die Art des Instrumentes bestimmen, auch wenn sie den gleichen Ton abgeben.
Ich hoffe, geholfen zu haben.
73
Zu deiner Frage: "Was jetzt noch unklar ist: Lassen sich diese NF-Oberwellen einer steilen Tastung denn nicht über einen Filter glattbügeln"?
wird in dem Link genau erklärt: "Zu steile Flanken in den Telegrafiezeichen führen jedoch zu breitbandigen Störungen und müssen unbedingt vermieden werden. Ideal ist eine Weichtastung mit einer abgerundeten Rechteckform".
Wenn du dir also die Aussagen in diesem Link auf der Zunge zergehen lässt, werden deine Fragen exakt beantwortet.
Eine Abrundung der Ecken entspricht einer Filterung.
Etwas was du dich fragst, aber nicht in diesem Zusammenhang behandelt wird ist, wie machen sich diese Oberwellen gehörmässig bemerkbar.
Im Prinzip garnicht, ausser in einer etwas rauen Färbung des Tones.
Die Oberwellen erzeugen eine gewisse "Färbung" eines Tones. Da sie aber immer harmonisch liegen, zusätzlich ein Amateur-RX keine HiFi-Anlage ist, wirst du sie in Realität kaum feststellen.
Bei Musikinstrumenten ist das diffiziler, da kann man anhand der Oberwellen genau die Art des Instrumentes bestimmen, auch wenn sie den gleichen Ton abgeben.
Ich hoffe, geholfen zu haben.
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