doctorhu hat geschrieben:Möchte einfach nur funken, ohne eine Antenne selbst zu bauen usw.
Das wird aber nicht einfach. Allein mit den nicht-selbst gebauten Antennen: Wenn Du auch nur in einem Band über 10 W EIRP kommst, musst Du eine Selbsterklärung für alle genutzten Bänder erstellen und abliefern. Und 10 W EIRP sind schnell erreicht.
Zur Selbsterklärung gehören
- Lageplan mit Seitenansicht
- Abstandsberechnungen nach aktuellen Grenzwerten
- Blockschaltbild der Funkanlage
Du musst also in der Lage sein, Sendeleistungen zu bestimmen und ggf. zu begrenzen, Verluste und Gewinne von Antennen und Zuleitungen zu ermitteln, Strahlungsdiagramme zu verstehen usw. usf.
Oder Du misst selbst die Felder und weißt wie das geht.
Oder Du beauftragst die Bundesnetzagentur mit der Messung. Das schätze ich jetzt eben mal auf 2000 Euro für eine KW/UKW-Funkstation mit mehreren Bändern und Antennen.
Oder - ham spirit - ein Funkamateur greift Dir dabei unter die Arme.
Gegen Dich arbeiten schon einmal die häufigen Phantasieangaben der Hersteller zu den Gewinnen ihrer Antennen, die Dich, wenn Du es nicht besser aus theoretischen Erkenntnissen ableiten oder eben messen kannst, zwangsläufig selbst mit QRP-Leistungen über diese unselige 10-W-EIRP-Grenze heben.
Es bliebe also möglicherweise nur der Verzicht auf eine Heimstation. Die K-Klasse würde somit ausschließlich Portabel- und Mobilfunk ermöglichen.
Vielleicht noch nicht einmal Mobilfunk, weil durch den Einbau/Betrieb eines Funkgeräts auch die Betriebserlaubnis fürs KFZ erlöschen kann, wenn man nicht aufpasst.
Hat man noch "spezielle" Nachbarn, ist man eh verloren. Besonders aber, wenn man selbst nicht technische Zusammenhänge, Grenzwerte usw. versteht und somit nicht auf qualifizierte Weise Anfeindungen begegnen kann.
Also ist es eben nicht ganz so einfach. Das ist ja einer der Gründe, warum "freie" Funkanwendungen bezüglich Antennen, Sendeleistung usw. streng reglementiert sind. Ohne "Technik" braucht es solche Reglementierungen zwangsläufig für die K-Klasse. Mit entsprechenden Reglementierungen blieben von der K-Klasse dann eben auch nur CB-Funk, Freenet und PMR übrig. Damit ist dann die Situation so, wie sie jetzt schon ist.
Ich frage mich auch, was man im Amateurfunk ohne ein gewisses Maß an Technikverständnis und Technikbegeisterung eigentlich will? An Contesten teilnehmen und QSL-Karten sammeln? Selbst dafür braucht es Kenntnisse über Ausbreitungsbedingungen usw. Über Relais funken? Wird schnell langweilig, was man an der tatsächlichen Nutzung von Amateurfunkrelais erkennen kann. Obendrein gibt es auch schon Repeater und Gateways für CB und PMR. Und selbst deren Einsatz und Betrieb fordern Technikverständnis, etwa Anpassung von NF-Pegeln.