41,5m Drahtantenne mit 1:10 Balun

[DO4USA]

Servus,

ich hätte gern Eure Meinung zu diesem Antennenaufbau.
Meine Drahtantenne (41,5m) hängt geradlinig in ca. 14m über Grund, von Haus zu Haus und ist mit einem 1:10 Balun komplett so von mir bei einem Händler aus der Bucht so gekauft worden. Der Draht ist endgespeist. SWR ist dank AT (im TRX) als GUT zu bezeichnen. Entsprechende QSOs auf 80 und 160m u.a. mit ZL1BMW (Neuseeland) lassen vermuten, dass das ganze Programm recht gut funktioniert. Mein QTH ist als ländlich zu bezeichnen, ohne störende Hochbauten etc.
Mich beschäftigt seit längerer Zeit die Frage, ob es sinnvoll ist, am Balun den bisher "offenen" Anschluss mit gleichwertigem isolierten Stahldraht zu versehen. Die nächste Frage ist dann, wie lang soll er sein? Wohin damit? Wenn ich die gleiche Länge (41,5m) verbauen muss, kann ich ihn gleich rausbauen und einen Dipol daraus machen. ;o)
Ich habe keine Lust auf kostspielige Experimente für die Tonne.

Was macht hier Sinn?

vy73
Markus

[13CT925]

Was meinst du mit "offener" Anschluß ?
Dein "Balun" ist vermutlich ein 1:3 Trafo mit einer Impedanz-Übersetzung von 1:9 (magnetischer Balun).
Der sollte eigentlich nur einen Drahtanschluss haben.
Theoretisch solltes du auch ohne einen Tuner ein "brauchbares" SWR auf 160m und ein Vielfaches davon, also 80m, 40m, 20m, 10m, weniger auf 12m, 17m oder 30m.
Das kommt auch auf die Qualität und Breitbandigkeit des Übertragers an.
Ein endgespeister Langdraht hat einen nicht so hohen Wirkungsgrad, aber wenn das Antennenkabel lang genug ist und der Übertrager nicht zu dicht über dem Boden ist, dann ist es ein guter Kompromiss zwischen einem echtem Dipol und dem zu betreibenden Aufwand.

[DO4USA]

Guten Morgen,

also auf der Verpackung des Balun stand "1:10" Daran kann ich mich noch erinnern. Der Balun hat zwei Anschlüsse. Einen ROT markierten und einen BLAU markierten. Der ROTE für den Sendedraht. In der Beschreibung stand, dass man den BLAUEN Anschluss vernachlässigen kann.
Ich denke auch, dass das ganze Programm auch ohne Balun funktionieren sollte, aber warum wird er dann mit angeboten? (Mal vom Geld-dran-verdienen abgesehen?!) ;o)

VG
Markus

[13CT925]

also auf der Verpackung des Balun stand "1:10" Daran kann ich mich noch erinnern. Der Balun hat zwei Anschlüsse. Einen ROT markierten und einen BLAU markierten. Der ROTE für den Sendedraht. In der Beschreibung stand, dass man den BLAUEN Anschluss vernachlässigen kann.

Ich bin von einem 1:9-Balun ausgegangen, auch "UnUn" genannt, von Unsymmetrisch-Unsymmetrisch
Das ist ein "trifilarer" HF-Trafo, also mit drei Wicklungen.
Das Schaltbild dazu sieht so aus:


Damit speist man Lambda/2 oder ein Vielfaches davon an einem Ende, das "normalerweise" hochomig ist, daher die angenommen 450Ohm.
Praktisch trennt der HF-Trafo den Eingang und den Ausgang auf, sodas der TRX entweder niedrige Impedanzen (mit gutem SWR) vorgegaugelt bekommt, oder damit besser umgehen kann.
Dieser Langdraht wird gegen Erde "gespeist", muß also hoch aufgehängt werden. Das gilt auch für den Balun, sonst koppelt der die Sendeleistung "in den Boden" ein.
Wieviel Sendeleistung tatsächlich über den Langdraht abgegeben wird kann man nicht vorher sagen und auch nicht am SWR erkennen.

Warum dein "1:10-Balun" zwei Anschlüße hat, weiß ich nicht genau, vielleicht kommt hier direkt eine Erde dran.

Nebenbei bemerkt:
Deinen 40m-Draht ist auf 80m ein Lambda/2 und hochohmig, da funktioniert das noch mit dem 1:9 oder 1:10-Übersetzer.
Wenn du diesen auf 160m benutzt, ist er Lambda/4 und niederohmig.
Dann brauchst du ein sehr gutes "Gegengewicht", das sich der Draht notfalls auch übers Speisekabel holt

[DO4USA]

Hi,

danke für die Erläuterungen. Die Problematik mit TVI auf 160m ist mir bekannt. Glücklicherweise strahlt es nicht in meine Musikanlage ein. Nur die vom Nachbarn. (*feix*)
Nein, hält sich in Grenzen. Ich würde ja gern den Balun an der BLAUEN Seite mit einem Draht, quasi als Gegengewicht, verlängern. Aber wie lang soll (muss) er sein? Wohin damit? In den nächten Baum spannen? Oder 45° nach unten und mit Einschlaganker in die Erde?

VG
Markus

[13CT925]

Das ist nicht so einfach.
Je nachdem, was du für einen Draht dran machst, wie lange er ist und wie du ihn verlegst, bastelst du mehr oder minder ungewollt die Funktion z.B. eines Dipols, einem umgedrehten "V" oder eine 2/3-Antenne.
Damit verändert sich auch mehr oder minder stark die Impedanz und passt nicht mehr zur eigentlichen Funktion des (mitgelieferten) Baluns.
So kannst du dir durch Fehlanpassung mit mehr Draht auch mehr Verluste ins Haus holen.

Wenn du "Experimente" mit deinem Langdraht machen willst, die auch erfolgreich sein sollen, solltest du dich mal in die Funktionsweise von langen Antennendrähten und deren Einspeisepunkte einlesen.
Z.B. was der Unterschied zwischen einem 1:9 und einem 1:50-Übertrager ist, was ein "Fuchskreis" ist oder was der Vorteil einer 2/3-Einspeisung ist.
Das ist kein grenzenloses Gebiet und man blickt auch relativ schnell durch die Grundzüge.

[13DL04]

Hallo,

ich kann hier nur immer wieder auf die Dokumentationen und Beschreibungen (in sieben Teilen) von HB9ACC (Rund um die Antenne) hinweisen:

http://www.wreiner.at/2008/05/24/rund-u ... on-hb9acc/

Einfach beschrieben und für (fast) jeden verständlich.

[13CT925]

Stimmt, hatte bei der Gurgel-Suche Teil5 zum Thema hier auf der Homepage eines OE gesehen, leider waren die anderen Teile nicht verfügbar.
Jetzt kann ich die auch mal schmöckern, Danke