13,6V Gleichstrom Entstördrossel und Kondensatoren

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nsx
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13,6V Gleichstrom Entstördrossel und Kondensatoren

#1

Beitrag von nsx »

Hallo,

habe ein älteres 13,6V Voltcraft Netzteil (FPS 4A) gekauft und musste feststellen, dass Störungen - vor allem Rauschen - aus dem Stromnetz ungeflitert weitergegeben werden.

Da ich außer zwei Ferritringe nichts anderes zur Hand hatte, habe ich für den 13,6V Ausgang mit einem Ring eine Gegentaktdrossel gewickelt. Also Plus und Minus getrennt jeweils links und rechts mit 15 Windungen.

Obwohl die meisten Schaltungen Kondensatoren vorschreiben, scheint die Drossel alleine auch zu funktionieren. Das Rauschen aus der Leitung ist auf den meisten Frequenzen verschwunden.

Wenn das Prinzip auch ohne Kondensatoren funktioniert wozu braucht man die Kondensatoren bzw. welche Vorteile haben sie?





Grüße
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DH2PA
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Re: 13,6V Gleichstrom Entstördrossel und Kondensatoren

#2

Beitrag von DH2PA »

Die maximal erreichbare Dämpfung sowie auch die Ordnungszahl zu erhöhen.

Patrick -DH2PA-
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DocEmmettBrown
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Re: 13,6V Gleichstrom Entstördrossel und Kondensatoren

#3

Beitrag von DocEmmettBrown »

nsx hat geschrieben: So 14. Feb 2021, 07:40Wenn das Prinzip auch ohne Kondensatoren funktioniert wozu braucht man die Kondensatoren bzw. welche Vorteile haben sie?
Die Drosseln (seriell zum Verbraucher) hemmen den Durchgang von HF und die Kondensatoren (parallel zum Verbraucher) lassen sie dagegen erst recht durch. Wie DH2PA schon schrieb, kann man damit die Ordnung erhöhen, was 1. die Steilheit betrifft (für Dich in diesen Fall weniger interessant), aber vor allem 2. die erzielbare Dämpfung. Den Wikipediaartikel zu Filtern kennst Du ja bereits, nehme ich an.

73 de Daniel
nsx
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Re: 13,6V Gleichstrom Entstördrossel und Kondensatoren

#4

Beitrag von nsx »

DH2PA hat geschrieben: So 14. Feb 2021, 11:19 Die maximal erreichbare Dämpfung sowie auch die Ordnungszahl zu erhöhen.

Patrick -DH2PA-
Danke.
DocEmmettBrown hat geschrieben: So 14. Feb 2021, 19:01 Die Drosseln (seriell zum Verbraucher) hemmen den Durchgang von HF und die Kondensatoren (parallel zum Verbraucher) lassen sie dagegen erst recht durch. Wie DH2PA schon schrieb, kann man damit die Ordnung erhöhen, was 1. die Steilheit betrifft (für Dich in diesen Fall weniger interessant), aber vor allem 2. die erzielbare Dämpfung.
Danke.
DocEmmettBrown hat geschrieben: So 14. Feb 2021, 19:01 Den Wikipediaartikel zu Filtern kennst Du ja bereits, nehme ich an.
Der Wikipedia Artikel ist nicht so hilfreich, weil dort lediglich bestimmte Dinge feststellt werden, ohne den Hintergrund groß zu erläutern.

Bei einer Gegentaktdrossel würde ich davon ausgehen, dass sich die "gegengetaktet", erzeugten Felder beider Leitungen auf dem geschlosssennen Ring auslöschen. Das erscheint mir recht effizient und viel mehr als nur eine beliebige Dämpfung einer einfachen Drossel.

Nun wie auch immer. Habe mir nun eine alte Mehrfachsteckdose mit Netzfilter geangelt deren Datenblatt vielversprechend erscheint.
Unbenannt.png


Das behebt das Problem vielleicht an der Die Störungen aus der dem Stromnetz sind nur wenige dB.
nsx
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Re: 13,6V Gleichstrom Entstördrossel und Kondensatoren

#5

Beitrag von nsx »

Die Steckdosenleiste ist gekommen. Effekt ist ziemlich null.

:lol: :lol: :lol:

Drei der Steickdosen sollen mit Netzfilter sein der Rest ohne. Macht praktisch keinen Unterschied ob hier, dort oder gleich direkt in die eigentliche Steckdose. Wer hätte das gedacht. Kommt mir irgndwie wie ein Placebo vor.

Das Netzteil könnte theoretisch auch das Rauschen produzieren. Aber kann ein normales, althebrachtes Netzteil, HF erzeugen?

IMG_20210218_030755.jpg

Immerhin ist die Gegentaktdrossel effektiv.

IMG_20210218_030141.jpg

:heart:
guglielmo
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Re: 13,6V Gleichstrom Entstördrossel und Kondensatoren

#6

Beitrag von guglielmo »

nsx hat geschrieben: So 14. Feb 2021, 07:40 Hallo,

habe ein älteres 13,6V Voltcraft Netzteil (FPS 4A) gekauft und musste feststellen, dass Störungen - vor allem Rauschen - aus dem Stromnetz ungeflitert weitergegeben werden.
Ist mit zu rechnen. Wenn es nur darum geht eine nicht geglättete und ungeregelte Gleichspannung zu erzeugen.
nsx hat geschrieben: So 14. Feb 2021, 07:40 Da ich außer zwei Ferritringe nichts anderes zur Hand hatte, habe ich für den 13,6V Ausgang mit einem Ring eine Gegentaktdrossel gewickelt. Also Plus und Minus getrennt jeweils links und rechts mit 15 Windungen.
Die Gegentaktdrossel unterdrückt keine hohen Frequenzen solange beide Ströme im Gleichtakt laufen. In dem magnetischen Ringkern heben sich die magnetischen Felder bzw. Flüsse gegenseitig auf. Erst wenn Differenzen bei diesen beiden Strömen auftreten, tritt ein resultierender magnetischer Fluss in Erscheinung der eine Gegenspannung erzeugt, die den Gegentaktstrom zurück drängt. Das ist das Prinzip der Mantelwellensperren.
nsx hat geschrieben: So 14. Feb 2021, 07:40
Obwohl die meisten Schaltungen Kondensatoren vorschreiben, scheint die Drossel alleine auch zu funktionieren. Das Rauschen aus der Leitung ist auf den meisten Frequenzen verschwunden.

Vy 73
Ich bin verwundert das dies bei Dir funktioniert. So können es nur Gegentaktströme sein, die Deine Störungen verursachen. Nur wo kommen sie her :clue: ?
nsx hat geschrieben: So 14. Feb 2021, 07:40 Wenn das Prinzip auch ohne Kondensatoren funktioniert wozu braucht man die Kondensatoren bzw. welche Vorteile haben sie?
Grüße
Eine Spule in der Zuleitung dämpft hohe Frequenzen. Je höher die Frequenz um so höher die Dämpfung. Ein Kondensator hingegen bildet für hohe Frequenzen einen Kurzschluss. So schaltet man ihn zwischen Zuleitung und Rückleitung. Der Unterschied zwischen einem Filter mit nur einer Spule und einem Kondensator mit Spule kann man ausrechnen und als Diagramm aufzeichen. Daraus kann man entnehmen das man so ein besseres Filterverhalten bekommt. Hierzu gibt es im Internet Sackweise gute Aufsätze, Rechenbeispiel und Diagramme.

Hier ein Beispiel: https://electronicbase.net/de/tiefpass-berechnen/

Vy 73
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DocEmmettBrown
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Re: 13,6V Gleichstrom Entstördrossel und Kondensatoren

#7

Beitrag von DocEmmettBrown »

guglielmo hat geschrieben: Do 18. Feb 2021, 09:34Hier ein Beispiel: https://electronicbase.net/de/tiefpass-berechnen/
Das Lesezeichengrab meines Browsers dankt. :tup:

73 de Daniel
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Re: 13,6V Gleichstrom Entstördrossel und Kondensatoren

#8

Beitrag von noone »

Störungen vom Netz (230V)

Wir (nicht nur wir) haben mit unseren Geräten seit einiger Zeit auch diese Probleme, dass Störungen vom Netz in die Elektronik durchgereicht werden.
Die Folge ist, dass sich die Fehlermeldungen im Speicher der Komponenten sammeln und das Gerät irgendwann streikt.
Interessant ist, dass der Fehler nicht immer auftritt sondern auch was mit Bauteilstreuung zu tun hat, manche Geräte sind firm.
Grundsätzlich war es so dass nach Umbau an den Standorten die Störungen auftraten, also der Supermarkt erhielt eine neue Kühlanlage, PV-Anlage, eigene Trafostation, oder die Beleuchtung wurde auf "Energiespar" geändert. Meist kamen da vor Ort dann "Billigheimer" Komponenten zum Einsatz 10% billiger 100% mehr Ärger und zwar für diejenigen die nichts dagegen tun können.

Die Lösung für uns war eine recht unprofessionelle (bis der Kabelbaum und das Netzteil in der nächsten Serie geändert ist), nachdem in der Evaluationsphase bezüglich des Fehlers Abhilfe mit einem olberen Entstörglied für Drehstrom gelang (keine Störungen obwohl wir bis zu 25 kW schalten) haben wir erkannt, dass es unsere Geräte nicht sind also sie schießen sich nicht selbst ab, wurde der 300Euro-Filter mit einem billigen Teil ersetzt, dafür wurde einfach ein Yunpen Netzfilter für 7Euro vor das Netzteil der Elektronik eingeschleift und die y-Kondensatoren als X Kondensatoren benutzt (d.h. wegen des FIs wurde PE nicht angeschlossen) die Kondensatoren sind dabei gegen das Böse gerichtet also gegen das Netz anders als früher.

Eine weitere Geschichte sind die Störungen aus einem Netzteil wie rauschen oder die Taktung, da genügt oft bereits ein Elko, ein Gegentaktfilter und ein kleiner 12V ACCU, Filter Kondensator zum ACCU.
guglielmo
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Re: 13,6V Gleichstrom Entstördrossel und Kondensatoren

#9

Beitrag von guglielmo »

Sorry den Text verstehe ich nicht.

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Re: 13,6V Gleichstrom Entstördrossel und Kondensatoren

#10

Beitrag von Funkie22334 »

Hallo @nsx,

Einige der Vorteile, die Kondensatoren in einer Stromversorgung bieten, sind: Sie helfen bei der Energiespeicherung, mit Snubbering, EMI-Unterdrückung und Steuerkreisen. Und wie Sie erwähnt haben, tragen sie dazu bei, das Extrenalgeräusch zu reduzieren und die Entkopplung/Bypass (eine Möglichkeit, den Entkopplungseffekt in Form von Bypass zu erzielen) ist die Verringerung der externen Lärmbelästigung enthoben lokaler Schaltkreise.

Grüßen
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