Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

snet0311
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Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

#1

Beitrag von snet0311 »

Hallo,

das Thema Erdung ist ja wirklich unausschöpflich...
Wie in der Betriebsanleitung meines Ft-Dx3000 aufgeführt, würde ich gerne eine Erdung des Gerätes mittels dafür vorgesehen GND Anschlusses vornehmen.
Dort wird u.A. eine Kupferplatte oder Kupferrohr augeführt. Hier mal der Auszug:

„Als Erdsammelschiene im Stationsraum sollte ein Kupferrohr von mindestens 25 mm Durchmesser zum Einsatz kom- men. Alternativ kann auch eine große Kupferplatte als Sammelschiene genutzt werden. Diese Platte sollte an der Sta- tionstischunterseite angebracht werden. Die Erdverbindungen der einzelnen Geräte (Transceiver, Stromversorgungs- gerät, Datenübertragungseinrichtungen) sollten mit Kupferkabel großen Querschnitts hergestellt werden“

Hat das schon mal jemand so gemacht?
Im Seglerzubehör bin ich in dieser Richtung fündig geworden. Hier gibt es zur Geräteerdung auf einem Boot, eine massive Bronzeplatte zur Montage unter Tisch oder Schrank. Kostet allerdings €99.-.
Für Erfahrungen oder Vorschläge wäre ich dankbar.

Gruss, Stefan
Df6vi
snet0311
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Re: Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

#2

Beitrag von snet0311 »

Im 4. Stock? :|
snet0311
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Re: Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

#3

Beitrag von snet0311 »

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DocEmmettBrown
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Re: Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

#4

Beitrag von DocEmmettBrown »

snet0311 hat geschrieben: Do 1. Nov 2018, 23:28Im 4. Stock? :|
Das geht in abgewandelter Form auch im 4. Stock: Estrich und Betonboden anbohren, großen Dübel rein und dann 'ne Schraube reindrehen. :lol:

73 de Daniel
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wasserbueffel
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Re: Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

#5

Beitrag von wasserbueffel »

DocEmmettBrown hat geschrieben: Do 1. Nov 2018, 23:35 Das geht in abgewandelter Form auch im 4. Stock: Estrich und Betonboden anbohren, großen Dübel rein und dann 'ne Schraube reindrehen. :lol:

73 de Daniel
Bei Leichtbauweise schlecht.
Dann landest beim Nachbarn in der Deckenlampe.
Wenn es ein Kronleuchter ist hast Masse genug!!!

Walter
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KLC
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Re: Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

#6

Beitrag von KLC »

Ja Jungs , verarscht den Bub doch ! :sdown: :kickass: :asfire: :aswink: :depp:
Soll er doch noch die Fußbodenheizung anbohren , da hat er wenigstens obendrein fließend Wasser für den Zimmerspringbrunnen.
tom9ei hat geschrieben: Do 1. Nov 2018, 19:23 Einen Staberder in den Boden schlagen und die Geräte daran anschliessen .
.. und wenn er Dielen oder Altbau mit Praschendecke hat ?
Dann bekommt er noch Ärger mit der OW/Herrin des Hauses oder mit den Nachbarn untendrunter (vergl. Loriots "Weihnachten bei Hoppenstedts" Schlußkapitel von: "Wir bauen uns ein Atomkraftwerk")

:clue: Bei deiner Import-Maschine steht irgendein halbherziger Hinweis auf irgendwas zwischen unserem Potentialausgleich und irgeneiner Erdung und Überspannungsschutz.
Gemeint ist hier wohl der "kleine Potentialausgleich. :wall:
Ich hätte jetzt gerne auf was aus dem OBO Betterman-Katalog , Kleinhuis oder Dehn hingewiesen , aber irgendwie machen die sich im Gegensatz zu früher sehr rar mit dem Erklärbär.
Dann nimm Wikipedia:https://de.wikipedia.org/wiki/Potentialausgleich

Worauf deine Kistenbastler aus Fernost hinweisen wollen ist , daß du dir in deinem Shack einen Potentialasusgleich baust.
Klar kannst du dir den Shack und sein Mobilar aus Bau- & Edelstahl zimmern lassen, das alles mit Kupferdrähten mind. 4mm² Kupfer verbinden , und irgendwann, wenns dicke kommt mit 16mm² Kupfer runter zur Potentialausgleichsschiene. Und die hat natürlich einen zuverlässigen Erder .
Bei dir würde demnach reichen , von deiner Potentialausgleichsschiene im Haus ein Kabel in 16mm² Kupfer an eine weitere Potentialschiene zu verlegen, die zentral passend in deinen Shack installiert ist. Von dort geht es weiter mit mindestens 4mm² dicken Drähten (flexibel bei beweglichen Betriebsmitteln) an alles, was du in den Potentialausgleich einbeziehen willst/kannst. Auch fest verlegte Koax-Kabel und eventuelle Kabelkanäle aus Metall oder Werkbänke. Sogar der Metallfensterrahmen.
Wenn du es noch ganz toll für flexiblen Anschluß bei wechselnden Funkgeräten usw. haben willst ,dann nimm noch solche Erdungsdosen:
https://katalog.gira.de/de_DE/datenblatt.html?id=630459
https://www.jung.de/de/online-katalog/62517188/

Eine junge Funk-Amateurin aus Österreich hatte mal ein Video über den Umbau/Aufbau eines/ihres Shacks im Netz gehabt.
Leider finde ich den jetzt nicht , da war es gut zu sehen, was sich meine.

Zudem solltest du dann auch wissen , was da dran kommt.
Die Geräte haben einen Anschluß, meist in Form einer gekennzeichneten Schraube oder Mutter in M4 bis M8.
'Ne Blechschraube in ein schutzisoliertes Duroplast-Gehäuse für die "Erde" zu popeln wäre doof und würde u.U. eine ausgeklügelte Schutzmaßnahme zerstören.

:?: Was hast du dann ?
Du hast einen "kleinen" Potentialausgleich an deiner Betriebsstätte.
Die ist gut, daß deine Geräte auf dem Tisch , und der Tisch, und der Kram, und alles was du mit einbeziehst , keine Spannungsunterschiede an ihren Gehäusen oder metallenen Bauteilen zueinander aufbauen können. Dann kitzelt es auch nicht in den Patschehändchen und die Geräte bekommen auch keinen Schlag.

Das Ganze hat aber NIX mit :
  • HF-Erdung
  • Blitzschutz
  • Überspannungsschutz
  • Schutzart Nullung (das ist das mit dem grün-gelben Draht am Schutzkontakt deiner Steckdose, die sollte selbstverständlich korrekt sein)
zu tun, und ist ein Maßnahme , die die Anlage in deinem Haus mit den anderen Maßnahmen ergänzt.

Korrektes , verantwortungsvolles Arbeiten ist unabdingbar, am besten von einer Fachkraft.
Husch & Pfusch kannst du dir sparen .
So Dinger mit Papas Knibbeldraht an Mamas Bohnenstangen kann man sich ins Knie schießen und dienen eher einer Spannungsverschleppung, wenn überhaupt was funktioniert.

Natürlich ist das hier nur ein guter Ratschlag und beruht auf den Stand um die Jahrhundertwende.
Wie die findigen Funkamateure , die sich ihre Trennfunkenstrecken mit alten Zündkerzen bauen.
Korrektenst wäre es , mit deinem Bausparvertrag zum Blitzschutzunternemen deines Vetrauens und mit Ferdi-zieh-Kart zu gehen.

:wave:
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Re: Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

#7

Beitrag von odo »

snet0311 hat geschrieben: Do 1. Nov 2018, 09:15
Hat das schon mal jemand so gemacht?
Im Seglerzubehör bin ich in dieser Richtung fündig geworden. Hier gibt es zur Geräteerdung auf einem Boot, eine massive Bronzeplatte zur Montage unter Tisch oder Schrank. Kostet allerdings €99.-.
Für Erfahrungen oder Vorschläge wäre ich dankbar.
Das mit dem von dir hier vorgestellten Potenzialausleich wird ziemlich überbewertet und macht bei einem Einzelgerät, das zudem aus einem Netzgerät mit 13,8 Volt versorgt wird, wenig bis gar keinen Sinn.

Die Platte für das Boot wird wohl eher auch unter dem (Kunststoff-) Boot mit Kontakt zum Wasser montiert um "vagabundierende Spannungen" ableiten zu können.

Das Thema Blitzschutz der Antennenanlage ist so heikel, dass man dies tunlichst einem zertifizierten Fachbetrieb übertragen sollte.

In einem Mietobjekt in einem oberen Stockwerk ist es schwierig bis unmöglich alle Strom- umd HF-technischen Unwägbarkeiten im Vorfeld sicher auszuschliessen.
:wave: :wave:
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DocEmmettBrown
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Re: Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

#8

Beitrag von DocEmmettBrown »

Taugt eigentlich der Außenleiter vom Antennen- oder Kabelanschluß als Potentialausgleich?

73 de Daniel
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Re: Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

#9

Beitrag von odo »

DocEmmettBrown hat geschrieben: Sa 3. Nov 2018, 22:44 Taugt eigentlich der Außenleiter vom Antennen- oder Kabelanschluß als Potentialausgleich?
Der feine Unterschied besteht zwischen "können" und "dürfen".

Nur, weil der Aussenleiter von Hochfrequenzkabeln (Koaxkabeln) an den Potenzialausgleich angeschlosen wird/ werden sollte, ist er nicht selber als Potenzielausgleichsleitung zulässig.
:wave: :wave:
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Re: Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

#10

Beitrag von DocEmmettBrown »

odo hat geschrieben: Mo 5. Nov 2018, 06:38
DocEmmettBrown hat geschrieben: Sa 3. Nov 2018, 22:44Taugt eigentlich der Außenleiter vom Antennen- oder Kabelanschluß als Potentialausgleich?
Nur, weil der Aussenleiter von Hochfrequenzkabeln (Koaxkabeln) an den Potenzialausgleich angeschlosen wird/ werden sollte, ist er nicht selber als Potenzielausgleichsleitung zulässig.
Moment mal! Wenn ich da einen Rundfunkempfänger anschließe, dann darf die Dudelkiste den Außenleiter als Potentialausgleich nutzen. Wenn ich aber einen RX von Icom, Kenwood & Co. anschließe, dann nicht? Wo ist denn da die Logik? :think:

73 de Daniel
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Re: Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

#11

Beitrag von odo »

DocEmmettBrown hat geschrieben: Mo 5. Nov 2018, 21:03 Wenn ich da einen Rundfunkempfänger anschließe, dann darf die Dudelkiste den Außenleiter als Potentialausgleich nutzen. Wenn ich aber einen RX von Icom, Kenwood & Co. anschließe, dann nicht? Wo ist denn da die Logik? :think:
Wie kommst du darauf?
Nein, darf sie nicht.
Es ist aber anemphohlen (nicht vorgeschrieben), den Aussenleiter von (in gefährdete Bereiche führende) Koaxkabel an einen vorhandenen richtigen[tm] Potenzialausgleich anzuschliessen und vor allem über eine Funkenstrecke auch an den Blitzschutz.
:wave: :wave:
odo
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Re: Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

#12

Beitrag von snet0311 »

Das hier fand ich aus dem Auszug interessant:

ein aus Draht zusammengelötetes Netz mit einer für Kurzwelle möglichst kleinen Ma- schenweite (etwa 50 cm x 50 cm oder auch 70 cm x 70 cm). Der Größe dieses Netzes in Richtung Länge und Breite sind keine Grenzen gesetzt. Diese Netzt kann man zum Beispiel auf den Dachboden, unter den Teppich oder über die hölzerne Balkonbrüs- tung legen. Man kann so ein Netz aber auch im Garten einwachsen lassen...

Leider wird hier nichts über die Grösse des Netzes (Maschenweite von 50x50cm würde dann ja auf ein Riesenteil hindeuten, oder ist damit der Umfang gemeint.) und den Kabeldurchmesser gesagt.
Claus1965
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Re: Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

#13

Beitrag von Claus1965 »

Netz mit möglichst kleiner Maschenweite (Netzgröße Außenmaße = 50x50 cm / 70x70 cm)
guglielmo
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Re: Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

#14

Beitrag von guglielmo »

Zunächst muss einem klar werden, was man eigentlich will. Wozu ist der Potentialausgleich eigentlich gut. Er ist dafür gut, das im System Netzgerät-Transciever-Tuner-Antenne keine Potentialdifferenzen entstehen. Was sind Potentialdifferenzen in der Elektrizitätslehre? Nun es sind elektrische Spannungen. Was bewirken diese? Sie sorgen dafür, das durch einen Körper elektrische Ausgleichsströme fließen. Diese Ströme können viele ungewollte Dinge bewirken. Wie verhindert man diese Potentiadifferenzen? Man verbindet die leitfähigen Gehäuse aller Komponenten mit Kabeln die einen vernünftig großen Querschnitt haben. So können diese Ausgleichsströme hierüber fließen und es fällt nur eine geringe Spannung ab. Somit haben alle eingebundenen Komponenten dasselbe Potential am Gehäuse als Teil des galvanischen Systems welches das gleiche Massepotential wie der Nullleiter der Energieversorgung besitzt.

So bekommt man keine gewischt, wenn man unterschiedliche Bauteile des Systems anfasst oder miteinander verbinden möchte.
Es kommt nicht zu Stromstößen oder Lichtbögen die Komponenten zerstören.

Praxis: Ich selber habe die Bauteile Transciever, Tuner, Verstärker, Netzgerät aller mit einem dicken Grüngelben Erdungskabel verbunden. An den Geräterückseiten befinden sich hierfür extra Klemmschrauben. Das Netzgerät und der Verstärker haben eine extra Gehäuseerdung, so das eine Verbindung zur allgemeinen Erdung der Hausinstallation besteht. Das ist natürlich nicht optimal aber besser als nichts.
Aberglaube bringt Unglück
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Re: Tranceiver Erdung mittels Erdungsplatte

#15

Beitrag von Grundig-Fan »

Einsatz meine Herren

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QRV als KF seit 1981 mit bisher 885 Funkgeräten.
Zurzeit in meinem Shack: Icom IC7300,Yaesu FT-891,TTI TCB H100,stabo xm5012,President JFK,PAN Mini-Top FM,Lehnert HS-120,stabo xm2000,Kaiser KA9040FM
Antenne: Sirio Gainmaster 5/8
Frank (DFH999)
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