Eremit Lifepo 4, 6A

EGez
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Re: Eremit Lifepo 4, 6A

#46

Beitrag von EGez »

EGez hat geschrieben: Fr 7. Mai 2021, 11:06 Der Akku wird am Anfang für ein paar Sekunden einen hohen Stromimpuls von 10-20A erhalten, bevor er auf Ladespannung geht.
Moin alle zusammen.

So, ich habe mich nach einigen passiven Bauteilen umgesehen, die eine dynamische Strombegrenzung ermöglichen. Nun habe ich einige Fragen zum Akku, die wahrscheinlich auch andere interessieren würden.

@EREMITDE: Zum Verhalten des Akkus beim Laden bräuchte ich noch einige Details, um eine passende Schaltung im detail planen zu können.

Mich interessiert vor Allem die Natur dieses hohen Stromimpulses.

1. Wann tritt er auf?
Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit er auftritt und welche Faktoren beeinflussen dabei die Dauer und die Stromstärke?
Ich vermute, je tiefer der Akku entladen ist, desto schlimmer wird es sein. Ist meine Vermutung korrekt?
Wie lange dauert er?

2. Worauf ist er zurückzuführen?
Ist er allein dem mit dem ohmschen Gesetzt beschriebenen Verhalten zu verdanken? Sprich, niedriger Innenwiderstand mit der ~4.4V Spannungsdifferenz beim Laden? (14.4V Ladeschlussspannung - 10V Restspannung des Akkus)
Oder spielen hier noch andere Faktoren eine Rolle? Wenn ja, lässt sich das berechnen? Wie?

3. Wie ist der innere Widerstand des Akkus?
Kann ich ihn relativ genau nur anhand der maximalen Spannungsdifferenz von 4.4V und den angegebenen 20A Pulsstrom berechnen?
Sprich, Innenwiderstand = (14.4V Ladeschlussspannung - 10V Restspannung) / 20A Stromimpuls = 0.22 Ohm
Ist die Berechnung korrekt?


Hintergrund:

Da bei mir die Ladespannung etwas unterhalb der empfohlenen liegt, möchte ich es vermeiden, mit konstanten Widerständen zu arbeiten, damit der Ladevorgang gegen Ende nicht noch mehr unnötig verlangsamt wird.

Ich möchte mithilfe einiger (in Reihe geschalteten) PTC-Thermistoren (Kaltleitern) die Stromstärke dynamisch auf einen maximal möglichen Wert von 4-6A begrenzen, sodass der Widerstand nur bei Überstrom greift. Da die PTC-Thermistoren beim "schalten" je nach Stromstärke ca. 1-5 Sekunden zum Erhitzen brauchen, möchte ich mithilfe eines konstanten Widerstands (dazu in Serie) den zu jeder Zeit maximal möglichen Strom auf ca. 8-10A begrenzen.

Wenn meine Vermutung in p. 1 stimmt, wird der Maximalstrom in meinem Fall nur selten erreicht, da der Akku überwiegend als Puffer eingesetzt wird.

Ich möchte hier absichtlich keine NTC-Thermistoren (Heißleiter) benutzen, da deren Widerstand bei niedrigem Strom wieder steigen würde. Ich müsste sie entweder weiterhin mit genug Strom bei Laune halten (100-150°C) oder nach Ablauf einiger Zeit mit einem Relais in irgendeiner Form überbrücken. Ich möchte die ganze Schaltung aber passiv und möglichst klein halten.

Ist eine seltene und kurzfristige Stromstärke von 8-10A für den Akku verkraftbar? Sollte ich sie ggf. anpassen?

Danke
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DF5WW
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Re: Eremit Lifepo 4, 6A

#47

Beitrag von DF5WW »

Hallo OM "Danke",

ich hatte kürzlich noch Mailkontakt zu Eremit und Daniel hat mir mitgeteilt das er derzeit eine Menge
um die Ohren hat. Evtl. schickst Du ihm einfach mal eine Mail unter Verweis auf diesen Thread. Wäre
wahrscheinlich das einfachste.

:? :?
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:tup: :tup:
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Re: Eremit Lifepo 4, 6A

#48

Beitrag von Tom (13HN08) »

Krampfader hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 13:31 Ich hänge mich da gleich mal mit dazu: Wäre es möglich den 6Ah-Eremit im Auto mittels diesem DC-DC-Konverter zu laden?, bei stehendem Motor?, siehe: https://www.amazon.de/LAOMAO-Step-up-Co ... 9418781347

Danke und Grüße

Andreas :wave:
Ich würde dieses Teil vorschlagen:

https://de.hama.com/00200009/hama-unive ... 5-24v-120w

Damit müsste das Laden im Fahrzeug doch problemlos funktionieren. So wie ich es auf den Fotos sehe, hätte es auch passende Stecker.
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Re: Eremit Lifepo 4, 6A

#49

Beitrag von EGez »

Moin zusammen.

Dilettant0815 hat geschrieben: So 13. Jun 2021, 00:01 Ich würde die Bedienungsanleitung lesen, da steht die Antwort.
Ja, ich habe sie auch gelesen. Nur leider beantwortet sie in meinen Augen nur die Frage 3 und nur teilweise:
Cell internal impedance | ≤80mOhm | Measured at 1khz after 50% Charge
Am meisten interessiert mich aber der Innenwiderstand, wenn der Akku entladen ist, wenn er sich denn ändert.

Könntest du mir bitte die Stellen zeigen, wo auch die anderen beantwortet werden? Wo wird hier "die Natur des hohen Stromimpulses" beschrieben, sodass ich ihn berechnen kann?

DF5WW hat geschrieben: Fr 11. Jun 2021, 18:55 Hallo OM "Danke",

[ . . . ] Evtl. schickst Du ihm einfach mal eine Mail unter Verweis auf diesen Thread. Wäre
wahrscheinlich das einfachste.

:? :?
Hallo OM " :? :?" :lol:

Ja, werde ich demnächst wahrscheinlich auch machen. Danke für den Tipp.


Schöne Grüße an alle!
Eugen
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Re: Eremit Lifepo 4, 6A

#50

Beitrag von EREMITDE »

Hallo an Alle,

momentan habe ich nicht viel zu tun, und entwickel ein bisschen was für den Onlineshop neu.

Ich habe die Woche über nur vergessen, hier rein zu schauen
@EREMITDE: Zum Verhalten des Akkus beim Laden bräuchte ich noch einige Details, um eine passende Schaltung im detail planen zu können.


Mich interessiert vor Allem die Natur dieses hohen Stromimpulses.

1. Wann tritt er auf?
Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit er auftritt und welche Faktoren beeinflussen dabei die Dauer und die Stromstärke?
Ich vermute, je tiefer der Akku entladen ist, desto schlimmer wird es sein. Ist meine Vermutung korrekt?
Wie lange dauert er?

2. Worauf ist er zurückzuführen?
Ist er allein dem mit dem ohmschen Gesetzt beschriebenen Verhalten zu verdanken? Sprich, niedriger Innenwiderstand mit der ~4.4V Spannungsdifferenz beim Laden? (14.4V Ladeschlussspannung - 10V Restspannung des Akkus)
Oder spielen hier noch andere Faktoren eine Rolle? Wenn ja, lässt sich das berechnen? Wie?

3. Wie ist der innere Widerstand des Akkus?
Kann ich ihn relativ genau nur anhand der maximalen Spannungsdifferenz von 4.4V und den angegebenen 20A Pulsstrom berechnen?
Sprich, Innenwiderstand = (14.4V Ladeschlussspannung - 10V Restspannung) / 20A Stromimpuls = 0.22 Ohm
Ist die Berechnung korrekt?
1. Ein LiFePO4 hat normalerweise immer 13V. Erst kurz vor Ende bricht die Spannung vollständig zusammen, und er kann auf bis zu 8V runter gehen, bevor er sich abschaltet. Dabei - und ich denke, das beantwortet dann die restlichen Fragen - bleibt der Innenwiderstand konstant auf unter 80mOhm.

2. Das ist allein dem ohmischen Gesetz zu verdanken. Je niedriger die Akkuspannung, desto höher der Impuls. Sobald der Akku auf seine Grundspannung von 13V kommt, sinkt auch der Strom. Der "Impuls" kann einige Sekunden andauern.

3. Wie ist der innere Widerstand des Akkus?
Kann ich ihn relativ genau nur anhand der maximalen Spannungsdifferenz von 4.4V und den angegebenen 20A Pulsstrom berechnen?
Sprich, Innenwiderstand = (14.4V Ladeschlussspannung - 10V Restspannung) / 20A Stromimpuls = 0.22 Ohm
Ist die Berechnung korrekt?

Der Innenwiderstand der Batterie ist immer bei unter 80mOhm. Der 20A Impuls rührt eher daher, dass es von der LiMa bis zur Batterie einen Kabelbaum mit sehr hohen Leitungs- und Übergangswiderständen gibt. Und dann ist man - wie du bereits vorgerechnet hast - bei ca. 0,2-0,3 Ohm.
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Re: Eremit Lifepo 4, 6A

#51

Beitrag von EREMITDE »

Ob solche hohen Impulse übrigens Auswirkungen auf die Lebenszeit von LiFePO4 haben - bzw. was die Lebenszeit von LiFePO4 eigentlich am meisten beeinträchtigt -

Das hat mich ehrlich gesagt selbst interessiert. Und viele andere Kunden auch, ich habe praktisch einmal pro Woche so eine Anfrage.

Ich habe gestern Abend daher wieder einen kleinen Test gestartet, und begleite einen 12V 6Ah LiFePO4 einen Monat lang mit Kamera im Zeitraffer bei seiner Alterung (1 Monat dauerhafter Zyklentest). Und da werden unter Anderem die hohen Stromimpulse, Zeitraffer-Arbeit der Balancer, interner Widerstand und Alterung bei Überlast gedeckelt, sodass wir alle am Ende klarheit haben.
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Re: Eremit Lifepo 4, 6Ah

#52

Beitrag von EGez »

Moin alle.

@EREMITDE Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Die Prioritäten haben sich etwas verschoben. Ich schaue mal, ob ich mich damit in den nächsten Tagen beschäftige. Versuche dann das Ergebnis mitzuteilen.

Gruß
Eugen
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DF5WW
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Re: Eremit Lifepo 4, 6A

#53

Beitrag von DF5WW »

Der wird Dich nicht im Stich lassen. Meiner ist ja nun seit geraumer Zeit bei mir im Dauereinsatz am G90 und der hält ganz gut. Ich habe allerdings das 6A Ladegerät.
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Diamond X30 2m/70 cm, HF-P1 + 5,6m Teleskop für draußen + 3 x EREMIT 18 AH LiFePo4.

:tup: :tup:
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Re: Eremit Lifepo 4, 6A

#54

Beitrag von EREMITDE »

Die Zellen, die ich bei den 6Ah, und 18Ah einsetze - sowie das BMS - sind wirklich das Beste, was ich selbst je gesehen habe. Ich zahle zwar ungleich viel mehr im Einkauf für die Bixell, bzw. Anchi Zellen als bei anderen Herstellern, aber dafür sind die Dinger immer top gematcht, und es wird nie Ausschuss verbaut.

Ich habe einige Kunden, die diese Akkus bis an die Grenzen bringen:

Ein Kunde hat aus 8x 12V 6Ah einen 24V 24Ah Akku für sein Moped gebaut, und muss täglich einen Ort besuchen und wieder zurück fahren (ich habe nicht nachgefragt warum und wohin). Der Roller hat 1kW Leistung, und der Kunde hat es tatsächlich geschafft, die Akkus pro Rundfahrt in exakt 35 Minuten bei 55 Grad Endtemperatur zu leeren. Ich bin mir sicher - bzw. hoffe seit einigen Monaten :lol: - dass alle Blöcke mindestens die Garantiezeit überleben.

Ein anderer Kunde setzt die Dinger seit 2018 für Spielzeug Hydraulikbagger ein, und lädt diese auch jeden Tag mehrmals durch.

Ein weiterer Kunde betreibt die Dinger in einem hochtemperatur-computer, der dauerhaft 65 Grad hat, und sieht auch scheinbar kein Problem darin.

Ich selbst belaste seit knapp 1 Monat die 12V 6Ah Batterie mit 6A Ladestrom und 50W Entladeleistung bei konstant 30-40°C, sowie bei Spannungen, bei denen mir das BMS relativ oft Probleme bereitet, und kann zumindest sagen, dass er extrem robust ist. Worst Case Szenarien wie Hochlast-Entladungen von 18A bei zeitgleich hoher Temperatur über 60 Grad mag er überhaupt nicht, wie man im Diagramm sieht:

Bild

- ROT = Der angenommene Kapazitätsverlust. LiFePO4 brauchen bis zu 200 Ladezyklen, um sich selbst zu stabilisieren.
- BLAU = Der Kapazitätsverlust, nachdem ich den Akku ab Zyklus 85 6x hintereinander ohne Pause in einer Stunde mit 6A geladen, und binnen 20 Minuten mit 18A entladen habe - bei bis 70 Grad. Bei einem Zyklus hat dann auch die Schutzschaltung gegriffen.

Das Diagramm ist schon knapp 2 Wochen alt,
momentan hat die Batterie wahrscheinlich mehr als 200 Ladezyklen drauf, und eine lange Geschichte an Belastungen, die ich natürlich alle live aufgezeichnet habe.
Sie ist jetzt auch eingefahren, und ich schaue, wieviel Kapazität sie verliert, wenn man sie nicht "wie ein Irrer gegen die Wand fährt". Heisst ich lade sie innerhalb von 2 Stunden mit 3A auf, und entlade sie auch innerhalb von 2 Stunden mit 3A

Bild

Und tatsächlich hört der Kapazitätsverlust nach 200 Zyklen einfach auf :)

Der Videoschnitt zur 720 Stunden langen Live Aufzeichnung wird wahrscheinlich schwerer als meine Steuererklärung, und daher kann das noch einige Wochen dauern, bis der Test raus ist. Das Wichtigste, was man so mitnehmen kann: LiFePO4 kann zwar unter schlechten Bedingungen schneller altern - aber nicht sterben. Immer, wenn er an, bzw. über seine Limits gekommen ist, hat es 10-20 Ladezyklen gebraucht, bis er sich wieder gefangen hat, und dann aber auch stabil weiter gelaufen ist.

Das Laden an der Zigarettenanzünderbuchse habe ich auch einmal simuliert mit 12A und 20A Ladestrom.
- Bei 12A lädt der Akku binnen 35 Minuten bei nahezu konstant 12A Ladestrom voll. Ich habe es 2 Mal hintereinander gemacht, das hat mich auf Dauer 6mAh an Kapazität gekostet.
- Bei 20A schaltet das BMS ab, weil - es hat eine 20A Lade-Abschaltung drin:
https://www.dropbox.com/s/wxx9703nimgff ... A.pdf?dl=0
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mibo666
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Re: Eremit Lifepo 4, 6A

#55

Beitrag von mibo666 »

Sehr interessant! Vielen Dank für diesen Einblick. :tup:
Der arme Akku in deinem Dauertest tut mir leid, schlimmer kann man so eine Batterie in der Praxis ja nicht mehr misshandeln.

Gruß

MiBo
Lokal: Der Vagabund
DX: 13DO666 oder 13DO and the Number of the Beast
Afu: DO3MIB
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Re: Eremit Lifepo 4, 6A

#56

Beitrag von EREMITDE »

Der bekommt danach einen hübschen MPX-Systemstecker und darf sich dann im "Pflegeheim Krampfader" ausruhen, ich habe gehört, da sind noch Plätze frei...?
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