Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

Benutzeravatar
mibo666
Santiago 9+30
Beiträge: 3104
Registriert: Di 30. Dez 2014, 00:38
Standort in der Userkarte: Osthofen

Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

#1

Beitrag von mibo666 »

Hallo zusammen,

seit einiger Zeit gibt es einen modernen Li-Ion Akku für die gängigen Geräte von Midland, Albrecht und kompatible.
Der Akku kommt zusammen mit dem Ladegerät und einer sehr kurzen Antenne. Das Set wird von PNI aus Rumänien importiert und derzeit in D nur über Amazon vertrieben. Kostet dort ~35,-€.
Da unsere Forensponsoren aus guten Gründen (dazu später mehr) kein Interesse an dem Akku haben hatte ich eigentlich vor via Sammelbestellung aus Rumänien ein paar davon zu besorgen. Leider haben sich nicht genügend Interessenten gefunden, obwohl der Preis deutlich niedriger gewesen wäre. Und eigentlich ist das komisch, weil moderne Akkutechnik für die alten Geräte, das wärs doch, oder nicht?

Weil ich neugierig bin, habe ich mir das Ding jetzt via Amazon besorgt und getestet:

Im Set enthalten ist der Akku, das Ladegerät und eine Antenne. Die etwas merkwürdige Zusammenstellung resultiert wohl daraus, das PNI seine Handfunke ohne Akku und Antenne, dafür aber mit einem KFZ Adapter verkauft. Das Zubehörpaket ist so gesehen die logische Ergänzung wenn man das Gerät auch mal außerhalb des Autos betreiben möchte.

Fangen wir mit der Antenne an:
Bild
Von oben nach unten: Kurzantenne aus dem Set, Gummiwurst von Benson, Albrecht Hyflex

Optisch sieht die Antenne sehr nach dem Teil aus, was beim Alan42 beiliegt. Sie misst 20cm über alles und wiegt gerade mal 27 Gramm.
Der BNC Stecker geht am Anfang SEHR stramm, das gibt sich aber. Ich habe die Antenne jetzt zweimal dabei gehabt und gegen die Bensonwurst verglichen. Mangels erreichbarem Gesprächspartner konnte ich nur den Empfang testen. Und dabei schneidet das Antennchen gar nicht schlecht ab, sie ist nur ein kleines bisschen schwächer wie die 5cm längere, und doppelt gewickelte Gummiantenne. Wie sie beim Senden abschneidet muss ich noch ermitteln, ich denke da wird sich dann ein richtiger Unterschied ergeben, na schauen wir mal. Auf jeden Fall ist die Handfunke mit der kurzen und leichten Antenne sehr handlich.

Das Ladegerät:


Da hab ich jetzt glatt vergessen ein Foto von zu machen. Ist halt ein normales Steckerladegerät, 12V und 500mA. Der Hohlstecker ist der gleiche wie er auch beim Akkupack von Midland verwendet wird. Durch die 12V ist es möglich den Akku auch im Auto zu laden, zumindest im Stand ist das kein Problem. Ob die Ladeschaltung mit den ~14V bei laufendem Motor zurecht kommt, das muss man ausprobieren.

Und jetzt endlich - der Akku:
Bild
Von links nach rechts: 6er Batteriekasten, Li-Ion Akku, 8er Akkukasten von Midland
Der Batteriekasten ist 6cm hoch und wiegt bestückt 175g
Der 8er Akkukasten ist 8cm hoch und wiegt bestückt 253g (Standard Akkus von Lidl)
Der neue Li-Ion Akku ist 7,5cm hoch und wiegt gerade mal 103g. Kein Fehler - 103g!

Das Ding ist so leicht, ich hatte echt die Befürchtung da ist gar nichts drin. Optisch ist das Gehäuse dem 8er Akku Kasten ähnlich, dabei aber etwas kürzer. Die Ladebuchse sowie die LED sind an der gleichen Position.
Bild
Bild
An den Klemmen messe ich ~7,6V also ran ans Ladegerät. Nach etwa 10 Sekunden leuchtet die LED rot auf und der Ladevorgang beginnt. Eine Stunde später zeigt die LED grün an, das Akku ist fertig geladen. An den Klemmen liegen nun 8,35V an, nach zwei Stunden sinkt die Spannung auf 8,3V und da beleibt sie dann auch. Das bedeutet schonmal das nur zwei Zellen verbaut sind. Nachschauen ist angesagt:
Auf der Rückseite ist das Gehäuse mit zwei Schrauben verschlossen, Kleber kann ich keinen erkennen. Es sollte sich also zerstörungsfrei öffnen lassen.
Bild
Und voila, da ist es:
Bild
Links die beiden Zellen, darüber die Elektronik. Rechts Füllmaterial und etwas Klebeband, das war es auch schon.
Die Zellen sind Industrieware und immerhin entspricht der Aufdruck dem was PNI als Kapazität auf der Verpackung verspricht, da habe ich bei Powerbanks schon ganz andere Sachen gesehen!
Bild
Bild
Die Elektronik ist recht simpel gehalten, soweit ich das beurteilen kann schaltet das Board die Spannug unter 8,4 zu und darüber ab. Dazu noch der Träger für die Ladebuchse, die Klemmen und die LED, das wars schon. Schade, weil in dem Gehäuse wäre noch gut Platz für eine dritte Zelle gewesen. Damit käme der AkkuPack auf gute 12V was eine deutlich höhere SendeLeistung ermöglicht hätte.

Und da sind wir beim Thema:
Mit dem Li-Ion Akku sendet das PNI HP62 2,5W in den Dummyload, mit nur einer Zelle mehr wären 6-8W möglich. Und nochmal - Schade!
Der 8er Akkukasten, bestückt mit einfachen Discounter-Akkus, bringt die Handfunke auf 4W, Andreas Krampfader hat gezeigt das sich das mit den teuren Eneloop Akkus und ein bisschen Arbeit noch deutlich verbessern lässt.

Wozu also überhaupt dieser Li-Ion Akku?
Für mich ist der wichtigste Grund die Entladekurve der LiIon Zellen, damit bleibt die mögliche Sendeleistung bis fast zum Schluss konstant, der NiMh Akku bricht sehr viel früher ein und lässt die Sendeleistung deutlich absinken. Mit meinen Billigzellen (4Stk. für 5,-) bricht die Leistung von 4Watt nach zwei Minuten Dauersendung auf 3Watt ein. Nach ein paar Minuten sind dann wieder fast 4Watt da. Dieses Spiel wiederholt sich bis zum Ende, jedoch werden die Einbrüche dabei immer tiefer und die Erholungsphase dauert länger. Der Li-Ion Akku ist nahezu konstant und irgendwann einfach leer.

Deshalb ist der moderne Akku, zusammen mit der leichten Antenne, eine sinnvolle und praktische Ergänzung zur "großen" Ausrüstung: Die 2,5W sind nicht viel, der Unterschied zu den 4 Watt vom NiMh Pack ist aber weniger als eine halbe S-Stufe, also kaum spürbar. Aber auf der Waage, bzw. in der Jackentasche ist der Unterschied heftig: Das HP62 mit dem 8er Akkupack und der Bensonwurst wiegt 532g, mit dem Li-Ion Akku und der kurzen Antenne sind es noch 320g. In der Austattung fühlt sich das CB Gerät eher wie ein PMR an, kompakt und leicht.
Dazu kommt der Vorteil das man zum laden nicht mehr den Akku auseinander nehmen muss und das die LED über den vollen Akku informiert. Einfach nach dem Einsatz Stecker rein und vergessen. Und auf Reisen reicht das kleine Steckerladegerät aus, es ist kein zusätzlicher Lader notwendig.

Ist das 35,-€ wert?
Im Vergleich zum Funkgerätepreis ist das sicherlich nicht wenig, aber dafür ist halt auch alles dabei. Für die NiMh Lösung braucht es den Akkukasten (~13,-), die Akkus(10,-) und ein Ladegerät(min.10,-) und da sind wir auch schon im selben Bereich.
Ich werde das Set wohl behalten, denke das macht für meine Zwecke Sinn.

Achso, fast vergessen:
Unsere Händler hier weigern sich dieses Set selbst zu verkaufen, obwohl dort eine ganz gute Marge drin gewesen wäre. Warum?
Weil PNI es sich sehr einfach macht: Konkret fehlt bei dem Set die CE Erklärung, und für alle drei Teile auch die WEEE Nummer. Die Rumänen sparen dadurch einen Haufen Geld! Und wenn diese Angaben fehlen, dann darf die Ware in der EU nicht verkauft werden. Amazon ist hier der Händler, mich wundert das dort sich niemand um die Bestimmungen schert, jeder kleine Anbieter ist ruckzuck teuer abgemahnt, das haben in den letzten Jahren einige Kollegen erlebt, ich habe das ein paarmal live mitbekommen.

Das nur noch als Hintergrundgeschichte, vielleicht interessiert das ja jemanden.

Genug geschrieben, ich packe jetzt meine Handfunke und drehe zusammen mit dem Hund eine Runde durch die Weinberge. Wir hören uns!

Gruß

MiBo
Lokal: Der Vagabund
DX: 13DO666 oder 13DO and the Number of the Beast
Afu: DO3MIB
Benutzeravatar
Fensterbrettfunker
Santiago 9
Beiträge: 1125
Registriert: Do 5. Aug 2021, 18:53
Standort in der Userkarte: HF-sichere Schlucht, Thueringen DE

Re: Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

#2

Beitrag von Fensterbrettfunker »

Mach hier mal nicht so viel Werbung für durchdachte, bezahlbare rumänische Systemlösungen. Sonst kriege ich meine überteuerte, kaum gebrauchte Randy nicht mehr los :lol:
mibo666 hat geschrieben: Do 4. Nov 2021, 16:43 Konkret fehlt bei dem Set die CE Erklärung
Wird völlig überbewertet, CE ist kein Gütesiegel (auch wenn sich dieser Irrglaube selbst hier wohl hartnäckig hält)
Hoffen wir mal, das es diesbezüglich gut geht :wink:
Alltagsgerät/portabel/SWR-Dummy: TTI TCB H100 vs. PNI HP62
bei Bedarf: McKinley Benson SP7 und Super 3000 PL für den Magnetfuß
Drahtantennen? Nein, danke. Ich will funken, nicht angeln^^
Freenet? Immer gerne.. aber bitte mit TEAM

JO50HO/JO50IO 23 FM/USB
Frequenzwaschl
Santiago 7
Beiträge: 566
Registriert: So 28. Feb 2021, 14:02
Standort in der Userkarte: Litzelsdorf

Re: Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

#3

Beitrag von Frequenzwaschl »

Dere

Na zumindest ist CE auf der Verpackung aufgedruckt.
Bei techinn.com wäre das Set auch etwas günstiger gewesen ca. 31.- für D mit Hermes geliefert.
Überlegenswert ist das Set allemal wenn man nicht ständig Accus/Batterien wechseln will, und irgentwann wird der Batteriekasten durch oftmaliges öffnen und wieder schließen auch def. werden. Wenn man sich das Leben etwas leichter machen will, warum nicht. In A kostet das Set 39.- ohne Versand.
Ich denke ein Umbau auf 3 Zellen mit der richtigen Lade/Entladeelektronik sollte auch machbar sein.

Das gehört zwar nicht zum Thema, aber ich überlege schon seit längeren mir die Ladeschale für das Stabo 9006e zu kaufen,derzeit bei einem Forumssponsor https://www.pmr-funkgeraete.de/Funkgera ... 11437.html recht günstig zu haben. Nicht unbedingt notwendig, aber es erleichtert die Handhabung des Funkgerätes zumindest zu Hause ungemein.

73 helmut
Benutzeravatar
mibo666
Santiago 9+30
Beiträge: 3104
Registriert: Di 30. Dez 2014, 00:38
Standort in der Userkarte: Osthofen

Re: Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

#4

Beitrag von mibo666 »

Fensterbrettfunker hat geschrieben: Do 4. Nov 2021, 23:22 Mach hier mal nicht so viel Werbung für durchdachte, bezahlbare rumänische Systemlösungen. Sonst kriege ich meine überteuerte, kaum gebrauchte Randy nicht mehr los :lol:
Das Randy ist doch ein schönes und modernes Gerät. Nur auf den ersten Blick halt ziemlich teuer. Wenn ich allerdings überlege was ich jetzt schon an Geld für das PNI Zubehör ausgegeben habe...
Egal - anderes Thema!
mibo666 hat geschrieben: Do 4. Nov 2021, 16:43 Konkret fehlt bei dem Set die CE Erklärung
Fensterbrettfunker hat geschrieben: Do 4. Nov 2021, 23:22 Wird völlig überbewertet, CE ist kein Gütesiegel (auch wenn sich dieser Irrglaube selbst hier wohl hartnäckig hält)
Hoffen wir mal, das es diesbezüglich gut geht :wink:

Ne, CE hat nix mit Qualität oder Sicherheit oder sowas zu tun. Naja, eigentlich schon, aber halt nicht für den Anwender relevant. Es ist die Voraussetzung um in der EU zu verkaufen. Kostet Geld und Zeit das zu gewährleisten, ist nicht ganz trivial und in Rumänien sieht man das wohl nicht so eng.
Frequenzwaschl hat geschrieben: Fr 5. Nov 2021, 08:36 Ich denke ein Umbau auf 3 Zellen mit der richtigen Lade/Entladeelektronik sollte auch machbar sein.
Platzmäßig auf jeden Fall! Aber man braucht halt eine Elektronik die bei erreichen der Ladeschlußspannung zuverlässig(!) abschaltet. Da bin ich aus Sicherheitsgründen ein bisschen vorsichtig, habe eine HöllenRespekt vor den LiIo Akkus. Vielleicht finde ich ja eine fertige Schaltung für drei Zellen, mal schauen.
Die Ladeschale ist auf jeden Fall super praktisch, sowas ist ja beim UV-5R dabei und ich habe das zu schätzen gelernt. Fürs VX7 musste ich es damals extra dazu kaufen.

Nachtrag zum Test:

Ich habe den Akku jetzt mal in der Paxis getestet. Dazu lief das HP62 im Suchlauf an einer Antenne, die Displaybeleuchtung war nachts durchgehend aktiviert. Ich habe viele QSOs damit gehört, heute gab es ja wieder tolle Bandöffnungen. Ein paar Gespräche waren auch dabei, eine kurze Verbindung mit starkem QSB nach Cornwall war mit der Handfunke auch drin. Das Geräte wurde also ganz normal benutzt. Dabei habe ich eine Stoppuhr mitlaufen lassen und drei Pausen gemacht in denen das Gerät ausgeschaltet war.
Alles zusammen sollte die normale Nutzung ganz gut simulieren.

Ergebnis:

Mit dem LiIo Akku im obigen Testaufbau erreicht das HP62 eine Laufzeit von insgesamt 18 Stunden und 15 Minuten.
Dann geht das Gerät sang und klanglos aus. Fünf Minuten vorher war noch Sendebetrieb möglich, da hat man aber schon gesehen das das Display schwächer wird. Ich wollte dann die Akkuspannug messen und habe etwas gestaunt - auf den Kontakten war keinerlei Saft mehr drauf. :shock:
Kurz (drei Sekunden) das Ladegerät dran und wieder gemessen ergibt 5,72V. Das bedeutet das die Elektronik des Akkus den Strom abgedreht hat, und zwar ziemlich spät. 2,86 Volt sind für eine LiIo schon sehr niedrig, bitte korrigiert mich wenn ich da falsch liege. Um die maximale Lebensdauer des Akkus zu erhalten solle man ihn also nicht bis zum letzten leer saugen, das ist ja nichts neues.
Mit dem Batteriekasten habe ich das auch schonmal ausprobiert, da wurde das Display beim Senden schon bei 6,75V dunkler.
Leider hat das PNI keine funktionierende Akku-Anzeige, im Display gibts zwar das Symbol "Bat", ich habe das aber noch nie in Aktion gesehen.

Das Experiment zeigt schön den praktischen Nutzen der verschiedenen Entladekurven, Obwohl die Spannung schon viel weiter runter ist kann der LiIo Akku noch genug Strom für TX liefern, die Batterien brechen schon lange vorher ein. Gleiches gilt auch für die NiMh Akkus, nur ist der Unterschied da nicht so krass.

Die Laufzeit mit dem Li-Ion Akku fand ich ziemlich beeindruckend, gute 18 Stunden bedeutet bei meiner HauptAnwendung (die Hunderunde) etwa einmal in der Woche nachladen, also so ähnlich wie beim UV-5R. Dazu noch das wesentlich geringere Gewicht und die einfache Handhabung, jo - gefällt mir! :thup:

Gruß

MiBo
Lokal: Der Vagabund
DX: 13DO666 oder 13DO and the Number of the Beast
Afu: DO3MIB
Jack4300
Santiago 9+15
Beiträge: 1753
Registriert: Di 26. Aug 2014, 22:09
Standort in der Userkarte: Essen

Re: Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

#5

Beitrag von Jack4300 »

mibo666 hat geschrieben: Fr 5. Nov 2021, 18:57
Frequenzwaschl hat geschrieben: Fr 5. Nov 2021, 08:36 Ich denke ein Umbau auf 3 Zellen mit der richtigen Lade/Entladeelektronik sollte auch machbar sein.
Platzmäßig auf jeden Fall! Aber man braucht halt eine Elektronik die bei erreichen der Ladeschlußspannung zuverlässig(!) abschaltet. Da bin ich aus Sicherheitsgründen ein bisschen vorsichtig, habe eine HöllenRespekt vor den LiIo Akkus. Vielleicht finde ich ja eine fertige Schaltung für drei Zellen, mal schauen.
Man benutzt auch heute nicht mehr LiIon-Akkus der erstenn Generation, welche gerne mal thermisch durchgegangen sind. Bei LiFePo4 ist so ein Verhalten nahezu unbekannt. BMS-Boards findet man auch in jeglicher Form und Farbe an jeder Ecke.
mibo666 hat geschrieben: Fr 5. Nov 2021, 18:57 Mit dem LiIo Akku im obigen Testaufbau erreicht das HP62 eine Laufzeit von insgesamt 18 Stunden und 15 Minuten.
Dann geht das Gerät sang und klanglos aus. Fünf Minuten vorher war noch Sendebetrieb möglich, da hat man aber schon gesehen das das Display schwächer wird. Ich wollte dann die Akkuspannug messen und habe etwas gestaunt - auf den Kontakten war keinerlei Saft mehr drauf. :shock:
Kurz (drei Sekunden) das Ladegerät dran und wieder gemessen ergibt 5,72V. Das bedeutet das die Elektronik des Akkus den Strom abgedreht hat, und zwar ziemlich spät. 2,86 Volt sind für eine LiIo schon sehr niedrig, bitte korrigiert mich wenn ich da falsch liege.
LiFePo4 werden normalerweise bis runter auf 2,5V entladen. Ich vermute also, dass solche verbaut sind.
Frequenzwaschl
Santiago 7
Beiträge: 566
Registriert: So 28. Feb 2021, 14:02
Standort in der Userkarte: Litzelsdorf

Re: Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

#6

Beitrag von Frequenzwaschl »

Sers mibo666

Wie viele Kabel gehen vom diesem Accu eigentlich in die Elektronik ?
Eigentlich sollten es 5 Leitungen sein + , - , und 3 Balanzierkabel.

73 helmut
Benutzeravatar
lonee
Santiago 9+30
Beiträge: 4364
Registriert: Mi 17. Feb 2021, 10:35
Standort in der Userkarte: JO31MH

Re: Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

#7

Beitrag von lonee »

Ich habe auch zuerst gestutzt, als die die Folienakkus sah.
Aber anscheinend gibt es auch LiIon in dieser Bauform, wenngleich auch wohl selten.

Ist zwar nich hiermit zu vergleichen, aber ich nutze in meinen Yaesu VX 146 auch 2S 1800mA Lipos.
Die Originalen Akkus habe ich damals nicht mehr gefunden, und Akkuboxen auch nicht.
Muss man zwar mittels Modellbaulader aufladen, dafür ist die Laufdauer wesentlich länger.

Bei dem PINI-Akku hätte vermutlich auch ein 3S LiFePo hineingepasst. Je nach Bauform vielleicht auch 4S.
OK, dann wird es natürlich auch wieder schwerer, allerdings dürfte man mehr als ausreichend Akkukapazität für 1-2 Tage haben.
Schade, dass man dieses Konzept nicht konsequent durchgezogen hat.
Gruß,
André
Benutzeravatar
mibo666
Santiago 9+30
Beiträge: 3104
Registriert: Di 30. Dez 2014, 00:38
Standort in der Userkarte: Osthofen

Re: Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

#8

Beitrag von mibo666 »

Frequenzwaschl hat geschrieben: So 7. Nov 2021, 14:13
Wie viele Kabel gehen vom diesem Accu eigentlich in die Elektronik ?
Eigentlich sollten es 5 Leitungen sein + , - , und 3 Balanzierkabel.
Sollte man meinen. Es sind aber nur zwei, ein roter und ein schwarzer Draht - welchen soll ich jetzt durchknipsen *schwitz* :lol:

Ja ich finde es auch schade das man da nicht drei Zellen verbaut hat, andererseits kann man den Akku so auch im Auto laden und an der kurzen Gummiwurst ist es auch egal ob da 2,5w oder 6 Watt rauskommen. Praktisch ist halt auch das man immer mit einem vollen Akku loszieht, das HP62 hat keine Akkustandsanzeige und nichts ist nerviger als ein Gerät in die Pampa zu schleppen und dann ohne Saft dazustehen. Ist mit in Schaafheim mit dem Baofeng so passiert, kein Ladegerät dabei gehabt und mal eben 12V dranhängen geht nur einmal....

Gruß

MiBo
Lokal: Der Vagabund
DX: 13DO666 oder 13DO and the Number of the Beast
Afu: DO3MIB
Benutzeravatar
mibo666
Santiago 9+30
Beiträge: 3104
Registriert: Di 30. Dez 2014, 00:38
Standort in der Userkarte: Osthofen

Re: Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

#9

Beitrag von mibo666 »

Noch was interessantes: Bisher habe ich den 8er Akkukasten von Midland verwendet. Das ist original Zubehör fürs Alan42 und passt problemlos auch an das HP62. Der Kasten ist mit einer LED und einer Ladebuchse ausgestattet. In die Buchse passt auch der Stecker vom PNI LiIo Ladegerät und 12V ist auch die Spannung die das Alan Ladegerät aufweist. Sobald der Stecker im Akkukasten ist, leuchtet die LED rot auf, je "leerer" die Akkus sind desto mehr. Ich habe das mal über Nacht dran gelassen, am nächsten Morgen war die LED aus, der Ladevorgang also anscheinend abgeschlossen.
Aber: Die Zellen hatten nur eine Spannung von 1,3Volt und sind damit noch lange nicht voll. Deshalb habe ich sie nochmal in den Einzelschachtlader gepackt und dieser hat ziemlich genau 1000mAh dazu geladen.

Die "Ladeschaltung" des Midland Akkukastens ist damit komplett für den Arsch, sorry aber da muss ich mal deutlich werden. So ein Mist, da hätten die sich die Buchse auch gleich sparen können. Echt, meine DNT von 1987 kann das auch nicht besser aber damals waren die Akkus auch noch NiCd und wesentlich schlechter als heute, warum man da nicht wenigstens eine richtige Ladeschaltung einbaut (das ist sogar nur ein IC mit zwei, drei Bauteilen drumrum), sowas kostet fast nichts. Aber nein, zwei Widerstände zur Strombegrenzung und fettich - des merkt ja kääner... :angry:

Gruß

MiBo
Lokal: Der Vagabund
DX: 13DO666 oder 13DO and the Number of the Beast
Afu: DO3MIB
Neuss-mobil
Santiago 3
Beiträge: 101
Registriert: Fr 15. Okt 2021, 10:36
Standort in der Userkarte: Grimlinghausen

Re: Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

#10

Beitrag von Neuss-mobil »

Bei meiner Alan 42 (aus 2006 wenn ich mich nicht täusche) ist gar keine Ladeschaltung verbaut. Die LED bleibt immer an.
Eine Ladeschaltung macht bei dem Akkukasten auch nur bedingt Sinn.
Neben einer geregelten/systematischen I/U-Ladung die typischerweise für max. Kapazität sorgt, soll die Ladeschlussspannung den Akku vor Zerstörung schützen. Das macht aber nur bei einzeln überwachten Akkus Sinn.

Auch wenn der Strom im 8er Pack durch eine Regelung auf ein für die Akkus verträgliches Maß beschränkt würde, ist aufgrund der 8 unterschiedlichen Innenwiderstände reiner Zufall welche Ladespannung an jedem einzelnen Akku anliegt. Mit jeder Aufladung wird dies extremer.

Bei neuen Akkus die zunächst in Einzelschachtsteuerung geladen wurden fällt das noch nicht so auf. Bei älteren Akkus die immer nur in 8er-Serie geladen werden, wird es extrem und erste Akkus fallen aus. Es würde nur helfen (herauszögern) die neuen Akkus genau zu vermessen und nur "Identische" innerhalb eines Packs zu verwenden.

Die Ladung im 8er Pack sollte daher nur ausnahmsweise zwischendurch erfolgen aber nicht die ausschließliche Methode sein.

Gruß
Jörg


Benutzeravatar
C3PO
Santiago 3
Beiträge: 106
Registriert: Di 10. Nov 2020, 22:33
Standort in der Userkarte: Leonding

Re: Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

#11

Beitrag von C3PO »

mibo666 hat geschrieben: Do 4. Nov 2021, 16:43
Und da sind wir beim Thema:
Mit dem Li-Ion Akku sendet das PNI HP62 2,5W in den Dummyload, mit nur einer Zelle mehr wären 6-8W möglich. Und nochmal - Schade!
Der 8er Akkukasten, bestückt mit einfachen Discounter-Akkus, bringt die Handfunke auf 4W, Andreas Krampfader hat gezeigt das sich das mit den teuren Eneloop Akkus und ein bisschen Arbeit noch deutlich verbessern lässt.
MiBo
Hallo Mibo,
um die Spannung auf die gewünschte stärke zu bekommen könnte man ein step up Modul einbauen. Das würde zwar die Laufzeit negativ beeinflussen aber die Sendeleistung erhöhen.
https://www.amazon.de/dp/B089QHXF8K/ref ... UTF8&psc=1
Dieses teil ist super klein und Du kannst die Spannung nach deinen Wünschen einstellen. 8) Diese teile habe ich bei mir schon mehrmals erfolgreich verbaut. Sie halten die Spannung sehr zuverlässig dort wo sie eingestellt wird (bei mir zB von 12 auf 19 volt) und sind einfach in der Anwendung.
Beste Grüße
Fred
"Viel zu lernen du noch hast."

„Mach mir keine Vorwürfe - ich brauche eine Steckdose nicht von einem Computeranschluss unterscheiden zu können, ich bin nur ein Droide! “
Frequenzwaschl
Santiago 7
Beiträge: 566
Registriert: So 28. Feb 2021, 14:02
Standort in der Userkarte: Litzelsdorf

Re: Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

#12

Beitrag von Frequenzwaschl »

Dere

Formatierung von Nxxx Pack´s

Strom C /10 = zb. Accu 1300mah=130mah, Accu2000mah=200ma Ladestrom

Stromart = Konstantstrom!!!... Keine pulsierende Ladung!!!... Solche Ladegerät gibts aber fast/eigentlich nicht mehr.

Die Ladezeit muß!! errechnet werden eine pauschale Ladezeit kann hier nicht angegeben werden. (eventuell Schaltuhr mit errechneter Ladezeit verwenden)
Entladen 1/10C
Die ganze Prozedur muß aber mehrmals durchgeführt werden bis vielleicht Besserung aufdritt, eher aber nicht.

Meiner Meinung nach sollte die schadhafte Zelle des Packs ausgesondert werden und durch eine Neue ersetzt werden als Tagelang/Wochenlang zu Formatieren.

Balanzer/Equilizer für Nxxx Zellen ist mir keiner bekannt. ( ich weis aber nicht alles)

"Identische Zellen" verbauen...Um ein 8 identische Zellen zu bekommen würdest du vermutlich mindestens 20-30 Stück kaufen müssen um annähernd 8 Zellen gleiche zu erhalten.

73 helmut
Frequenzwaschl
Santiago 7
Beiträge: 566
Registriert: So 28. Feb 2021, 14:02
Standort in der Userkarte: Litzelsdorf

Re: Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

#13

Beitrag von Frequenzwaschl »

Sers Andreas

Formatieren :D ok Formieren

Ladezeit: Da nicht immer der passende Ladestrom im Ladegerät vorhanden ist, früher konnte man durch brücken annähernd den richtigen Ladestrom erreichen
Zb: 1500*14: 150= 14 Stunden, 1500*14:125 =16,8 Stunden

"Konditionieren/Rekonditionieren" ganz egal wie manche schreiben wenn 7 ZellenNxxx 1,37V haben und eine1,34V bzw 7 haben 800mah und eine nur 750mah wird diese eine Zelle alle anderen irgentwann beschädigen. Diese Zelle, noch nicht def würde in einem schwächeren Pack mit annähernden Werten noch eine gute Figur abgeben. Sie wieder auf die ursprüngliche Leistung von 1,37/800 zu bringen kann mit "Formieren Konditionieren/Rekonditionieren" versucht werden, was aber zu 99% nicht möglich ist. Das haben wir vor 40 Jahren schon probiert mit mehr oder minderen Erfolg.

Schadhafte Zelle: bei mir ist eine Zelle die ihre Werte nur mehr ansatzweise erreicht schadhaft, natürlich nur in diesem Pack.
Ich hatte auch schon Eneloops ORIGINALE die aus der Verpackung verminderte Werte hatten.

Puschen,Hepfen (Hepf Modellbauhändler in D bei dem man selektierte und gepuschte Pack´s beziehen konnte) usw., die Werte waren besser, die Lebensdauer "etwas" geringer.

Eigentlich wollte ich nur darauf hinweisen, daß der Ladestrom bei all diesen Versuchen immer mit Konstantstrom versorgt werden muß, eine Pulsladung (mit kleinen Strömen) oder wie sie auch heißen mögen bringt da nix oder nicht viel.

Konstantstrom: bringen nur alte Modellbauladegeräte und Labornetzteile wo ich Strom und Spannung getrennt einstellen kann und ein bisschen rechnen bei den Modellbauladegeräten zb von Graupner,Robbe Titan.

73 helmut
( habe gerade selbst einen alten NC Accu in Arbeit )
Outdoor saar
Santiago 1
Beiträge: 23
Registriert: Sa 11. Sep 2021, 08:48
Standort in der Userkarte: Blieskastel

Re: Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

#14

Beitrag von Outdoor saar »

Den Akku kann man bestimmt austauschen gegen eine von lipo?
Benutzeravatar
lonee
Santiago 9+30
Beiträge: 4364
Registriert: Mi 17. Feb 2021, 10:35
Standort in der Userkarte: JO31MH

Re: Testbericht: Li-Ion Akku für Handfunkgeräte wie PNI HP62, Alan42, Albrecht AE2990 usw.

#15

Beitrag von lonee »

Outdoor saar hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 08:25 Den Akku kann man bestimmt austauschen
Bestimmt.
Outdoor saar hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 08:25 gegen eine von lipo?
DAS würde ich mir aber nochmal genau überlegen.
Dann lieber 3-4S LiFePo4.
Gruß,
André
Antworten

Zurück zu „CB - Funkgeräte“