AM-Modulation

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Hugmai
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AM-Modulation

#1

Beitrag von Hugmai »

Hallo Gemeinde,
kommt mir es nur so vor, oder ist bei den heutigen neueren Geräten intern die Modulation auf AM viel leiser eingestellt als bei den älteren Geräten?
Grund für diese Frage ist, bei mir in der Gegend haben wohl einige Brummifahrer Geräte in ihre LKW's eingebaut die ich früher nie gehört habe und wohl zu einer Spedition in meiner näheren
Umgebung gehören. Die sind teilweise so leise, dass wenn ihr Signal schwankt und sie unter S5 fallen, manchmal nicht mehr zu verstehen sind. Ich musste bei einem QSO mit einem Fahrer ihn
fragen, ob er kurz auf FM gehen kann, da ich ihn mit einem Signal von S7 nicht mehr auf AM verstanden hatte. Auf FM klappte das dann ohne Probleme.
Wenn ich bei Bandöffnung andere Stationen aus Amiland, Italien, Spanien etc. höre, die mit einem niedrigen Signalpegel ankommen, sind diese bei mir sehr gut zu verstehen und das bei vielen
ohne V-Mikes. Ich kann mich auch noch an alte Zeiten erinnern, wo überwiegend auf AM gefunkt wurde, da konnte man sogar sehr schwache Stationen noch einigermaßen lesen.
73, Hugo :)
13DT322

Re: AM-Modulation

#2

Beitrag von 13DT322 »

Tach Hugo..
Würde jetzt nicht zwingend behaupten wollen daß die Geräte leiser eingestellt sind.
Früher - als es die ersten CB-Geräte gab die ja nur AM hatten, schraubten die findigen Betreiber sofort daran herum, erhöhten den Modulationsgrad, verwendeten andere (bessere) Mikrofonkapseln und hatten unter anderem die ersten Verstärkermikrofone dran oder bauten sich gleich selbst entsprechende VV-Platinen in die Mikrofone um "mehr Dampf" herauszuholen.
Wenn heutzutage bei einer Spedition noch CB-Geräte in den LKWs betrieben werden sind die Fahrer ja nicht zwingend Technikfreaks, sondern eher nur als "Nutzer" zu sehen. Die Frage stellt sich dann ob der jeweilige Fahrer seine Kiste überhaupt schon mal richtig angeschaut und entsprechende Einstellungen vorgenommen hat (Mike-Gain usw.).
Ich höre aufgrund ungeeigneter Antennen recht wenige LKW-Mobilfunker - aber die paar die ich hier mitbekommen habe hatten meistens relativ leise Modulation. Ein paar vereinzelte hörten sich recht gut an - aber eher Seltenheit.

...ist aber interessant - wenn mein Kram hier mal etwas aktualisiert ist und ich antennentechnisch angepasst bin würde ich auch gerne mal etwas mehr auf AM machen....die Modulationsart gefällt mir richtig gut...

Gruss Mike
Alexander
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Re: AM-Modulation

#3

Beitrag von Alexander »

Hugmai hat geschrieben:Hallo Gemeinde,
kommt mir es nur so vor, oder ist bei den heutigen neueren Geräten intern die Modulation auf AM viel leiser eingestellt als bei den älteren Geräten?
Grund für diese Frage ist, bei mir in der Gegend haben wohl einige Brummifahrer Geräte in ihre LKW's eingebaut die ich früher nie gehört habe und wohl zu einer Spedition in meiner näheren
Umgebung gehören. Die sind teilweise so leise, dass wenn ihr Signal schwankt und sie unter S5 fallen, manchmal nicht mehr zu verstehen sind. Ich musste bei einem QSO mit einem Fahrer ihn
fragen, ob er kurz auf FM gehen kann, da ich ihn mit einem Signal von S7 nicht mehr auf AM verstanden hatte. Auf FM klappte das dann ohne Probleme.
Wenn ich bei Bandöffnung andere Stationen aus Amiland, Italien, Spanien etc. höre, die mit einem niedrigen Signalpegel ankommen, sind diese bei mir sehr gut zu verstehen und das bei vielen
ohne V-Mikes. Ich kann mich auch noch an alte Zeiten erinnern, wo überwiegend auf AM gefunkt wurde, da konnte man sogar sehr schwache Stationen noch einigermaßen lesen.
Hallo...

... Du hast schon recht: Die heutigen AM-Geräte (reine AM-Geräte gibt es ja gar nicht mehr) sind in der Tat "alle" sehr mangelhaft was die Modulationsaufbereitung angeht. In vielen älteren AM-Fubkgeräten sind noch richtige Modulationstransformatoren zu finden, welche das in einem sehr großen Rahmen verstärkte NF-Signal (also das was vom Mikrofon kommt), direkt in den HF-Weg einführte. man konnte die Modulation in einem Modulationsgrad von bis zu 90% verstärken. Anstelle von Modulationstransformatoren wirden heute Schaltkreise verwendet, welche AM zwar erzeugen können, von der Leistungsfähigkeit jedoch weit hinter "richtigen" AM-Geräten bleiben. AM ist inzwischen nur ein Nebenbeiprodukt, das zufällig eben in bestimmten Schaltkreisen mit drin ist. Dies gilt für fast alle CB-Funkgeräte. Richtiges AM (wenn auch in der Form von SSB) gibt es bei Amateurfunkgeräten und bei den an einer Hand abzählbaren SSB-Funkgeräte für den CB-Bereich. Aber das war ja nicht deine Frage. AM wie es in den CB-Funkgeräte der heutigen Generation angewendet wird, hat diese Bezeichnung (imm Sinne eines Qualitätsmerkmals) nicht verdient. Ich glaube es wird - nahezu bei allen Geräten ein Modulationsgrad von ca 30% verwendet, früher waren 60% üblich und oftmals bis 90% in der Anwendung.

Gruß Alexander
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David
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Re: AM-Modulation

#4

Beitrag von David »

Es liegt aber auch an den gesetzlichen Bestimmungen. Umso weniger Hub, bzw. Leistung eingestellt sind, umso sicherer für die Hersteller die noch CB-Funkgeräte herstellen.
Ich betreibe in meinem PKW eine Strato 1 der damaligen Firma von DNT. Du glaubst gar nicht, wieviel Geld mir einige LKW Fahrer dafür schon geboten haben. Aber die ist natürlich unverkäuflich. Auch einige Empfänger sind trotz Einstellung von den Funkhändlern Taub!
Ich habe auf Kanal 31 FM DX Verbindungen gehört, da war auf der Stabo xm 7082 kaum was zu hören. Auch haben wir damals mit 1 Watt deutlich mehr Verbindungen bekommen, als heute.
Nur weiß das kaum noch jemand, denn wer hat schon so einen alten Oldtimer rum stehen. Was heute einige CB-Stationen mit 3 Khz erzeugen, haben wir früher mit 2 Khz hinbekommen.
Auch die Einstellung zwischen Hub und Bandbreite ist eine wichtige Einstellung, was heut kaum noch jemand berücksichtigt.
Die Probleme die damals Albrecht mit der Modulation hatte, hat heute Stabo mit mit ihren billig Mikrofonen.
http://www.funkbasis.de

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Tribbel X
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Re: AM-Modulation

#5

Beitrag von Tribbel X »

Hallo Zusammen,

so wie ich aus einem älteren Fachbuch herausgelesen habe ist bzw. war die Bandbreite bei FM 10 Khz und bei AM 5 Khz was bedeutet das die FM-Modulation "voluminöser" klingt als bei AM.
Nun ist es aber so das FM und AM heutzutage mit 4 Watt Sendeleistung betrieben werden dürfen.
Sollte man ein AM mit Positvmodulation haben so kann bei einem Modulationsgrad von 100% die Sendeleistung um 50% erhöhen soll d.h. von 4 auf 6 Watt bei einem QSO.
Das ist Theorie inwiefern das Alles Heute noch zutrifft ist die Frage?
Auch für den CB-Bereich sollte man technisch den Normen entsprechend erstklassige Funkgeräte mit besten FM,AM und SSB herstellen und anbieten können.
Das hier natürlich ein Funkgerät nicht unter einem gewissen Preis angeboten werden kann, sollte logisch sein. Wer nach Billig schreit bekommt meistens Schrott!

Allen 73 & 55 von mir. 8)
Ein Tag ohne CB-Funk ist ein verlorener Tag, Leben und leben lassen !
Alexander
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Re: AM-Modulation

#6

Beitrag von Alexander »

David hat geschrieben:Es liegt aber auch an den gesetzlichen Bestimmungen. Umso weniger Hub, bzw. Leistung eingestellt sind, umso sicherer für die Hersteller die noch CB-Funkgeräte herstellen.
Ich betreibe in meinem PKW eine Strato 1 der damaligen Firma von DNT. Du glaubst gar nicht, wieviel Geld mir einige LKW Fahrer dafür schon geboten haben. Aber die ist natürlich unverkäuflich. Auch einige Empfänger sind trotz Einstellung von den Funkhändlern Taub!
Ich habe auf Kanal 31 FM DX Verbindungen gehört, da war auf der Stabo xm 7082 kaum was zu hören. Auch haben wir damals mit 1 Watt deutlich mehr Verbindungen bekommen, als heute.
Nur weiß das kaum noch jemand, denn wer hat schon so einen alten Oldtimer rum stehen. Was heute einige CB-Stationen mit 3 Khz erzeugen, haben wir früher mit 2 Khz hinbekommen.
Auch die Einstellung zwischen Hub und Bandbreite ist eine wichtige Einstellung, was heut kaum noch jemand berücksichtigt.
Die Probleme die damals Albrecht mit der Modulation hatte, hat heute Stabo mit mit ihren billig Mikrofonen.
Hallo David...

... bitte nicht den FM-Hub mit dem Modulationsgrad von AM verwechseln. Man darf bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

AM-Modulationsgrad:

Bei der Amplitudenmodulation bestimmt die Strärke des NF-Signals die Höhe der Amplitude und damit auch die definitive Ausgangsleistung eines AM-Senders. Je kräftiger das Modulationssignal ist, umso kräftiger ist das Ausgangssignal. Das alles hat aber seine physikalischen Grenzen. Hier: http://www.itwissen.info/definition/lex ... ree-m.html steht dazu unter anderem:
  • Ist das Trägersignal unmoduliert, ist der Modulationsgrad "0". Ist die Amplitude des Modulationssignals halb so groß wie die der Trägerfrequenz, beträgt der Modulationsgrad 0,5 oder 50 %. Wenn beide Amplituden gleich groß sind, wird das Trägersignal voll durchmoduliert, der Modulationsgrad ist dann "1". In diesem Fall findet eine Übermodulation statt, wobei das modulierte Signal verzerrt ist. Frequenzmäßig gesehen bilden sich bei der Amplitudenmodulation neben der Trägerschwingung die oberen und unteren Seitenbänder aus. Wird nur eine feste Modulationsfrequenz moduliert, setzt sich das zu übertragende Frequenzspektrum aus der Trägerfrequenz, der Trägerfrequenz minus der Modulationsfrequenz und der Trägerfrequenz plus der Modulationsfrequenz zusammen. Die vom Trägersignal benötigte Bandbreite ist doppelt so hoch wie die Bandbreite des Modulationssignals. Hat das Modulationssignal beispielsweise eine Bandbreite von 1 MHz, so benötigt das Trägersignal eine Bandbreite von 2 MHz. Das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) ist bei der Amplitudenmodulation abhängig von der Amplitude des modulierten Trägersignals.
Mit anderen Worten: Bei einem amplitudenmodulierten Signal ist der Inhalt der Modulation "immer" zweimal vorhanden; einmal Oberhalb und einmal Unterhalb der Trägerfrequenz! Ist die Trägerfrequenz z.B. 27005 kHz und die Modulation 3 kHz, so beansprucht ein AM-Signal 27005 minus 3kHz und 27005 plus 3kHz, so das ein Spektrum von 27002kHz bis 27008 Khz belegt wird. Das Signal hat also eine Bandbreite von 6kHz.

FM = Frequenzmodulation:
  • Die Frequenzmodulation ist ein Modulationsverfahren bei dem eine hochfrequente Trägerschwingung in ihrer Frequenz im Rhythmus der niederfrequenten Signalfrequenz verändert wird. Das frequenzmodulierte Trägersignal besteht theoretisch aus unendlich vielen Spektrallinien, anders als bei der Amplitudenmodulation, wo es sich um durchmodulierte Seitenbänder handelt. (siehe oben unter AM) Die einzelnen Spektrallinien sind durch die Bessel-Funktionen berechenbar. Die maximale Abweichung der Trägerfrequenz durch die Modulationsfrequenz ist proportional der Amplitude des Modulationssignals und wird als Frequenzhub bezeichnet. Bei einem frequenzmodulierten Tonsignal bestimmt die Lautstärke den Frequenzhub. Die Frequenz des Tonsignals, also die Tonhöhe, zeigt sich in der Häufigkeit, in der die Frequenzabweichung durchlaufen wird. Qualitativ hochwertige Übertragungen arbeiten mit einem großen Frequenzhub. Diese FM-Technik, die im UKW-Rundfunk eingesetzt wird, nennt sich Wide Frequency Modulation (WFM). Im Gegensatz dazu steht die Narrow Frequency Modulation (NFM), die mit Frequenzhüben unter 50 kHz arbeitet. Eingesetzt wird die NFM-Technik u.a. in Drahtlossystemen, Funkmikrofonen, im Sprechfunk und Amateurfunk.
    Quelle dazu: http://www.itwissen.info/definition/lex ... ation.html
Nur so nebenbei: Die Berechnung der einzelnen Spektralinien eines FM-Signals ist hochspannend. Hier gibt es mehr dazu: http://mhf-e.desy.de/e638/e980/

Gruß Alexander
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Jupiter 2
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Re: AM-Modulation

#7

Beitrag von Jupiter 2 »

@Nur so nebenbei: Die Berechnung der einzelnen Spektralinien eines FM-Signals ist hochspannend. Hier gibt es mehr dazu: http://mhf-e.desy.de/e638/e980/

Damit habe ich mich im 4. Semester Nachrichtentechnik rumschlagen dürfen. Wenn Klausuren mit solchen Sachen kommen hat man vor jeder Modulation Respekt.
Aber die FM war noch schwieriger wie die AM (zumindest habe ich es so empfunden). Wobei bei der AM gab's natürlich auch einige knifflige Sachen, wenn es wirklich ins Detail geht.

Zur AM Wiedergabe:
Die ist bei vielen modernen Geräten wirklich nicht schön. Sie klingt häufig sehr leise, dünn und gequetscht, selbst wenn man lauter dreht.
Leider auch die neueren President Gerät wie JFK2, Harry3. Allerdings ist der Vorteil dieser "neuen" AM Demodulation, daß so ziemlich alles einheitlich laut ist, ob mit S2 oder S8. Von der AM Modulation her sind die Geräte allerdings wirklich gut.

Vielen CB Funkern kann man leider nicht klarmachen, daß es eben auch sehr häufig auch am Empfänger liegt.
Die wenden sich dann naserümpfend von der AM ab.
Schade, denn bei mittleren bis großen Signalen und dem richtigen Gerät klingt die AM manchmal sogar sauberer.

viele Grüße, Rudi
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Hugmai
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Re: AM-Modulation

#8

Beitrag von Hugmai »

Danke euch allen vielmals, für eure Erklärungen und Eindrücke, besonders Alexander, der hat es wirklich gut beschrieben. Obwohl ich eigentlich auch kein so technischer Laie bin,
kann ich nur sagen "wieder was dazu gelernt".
Jupiter 2 hat geschrieben: Zur AM Wiedergabe:
Die ist bei vielen modernen Geräten wirklich nicht schön. Sie klingt häufig sehr leise, dünn und gequetscht, selbst wenn man lauter dreht.
Leider auch die neueren President Gerät wie JFK2, Harry3. Allerdings ist der Vorteil dieser "neuen" AM Demodulation, daß so ziemlich alles einheitlich laut ist, ob mit S2 oder S8....

viele Grüße, Rudi
Genau so hatte ich es gemeint, du hast dich nur etwas besser ausgedrückt. Eigentlich schade, dass AM heutzutage so in den Hintergrund tritt. Mir persönlich gefällt diese Modulationsart sehr gut.
73, Hugo :)
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DO4MJ (13DL7)
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Re: AM-Modulation

#9

Beitrag von DO4MJ (13DL7) »

Ob die Geräte aus den USA (Cobra etc.) und die deutschen Versionen davon unterschiedlich laut sind im AM Betrieb?
Die Amis benutzen ja nur AM und sind bei DX gut zu verstehen, der Deutsche Brummifahrer auf der A2 ist genauso stark aber total leise.
Gruß 13DL7
CB:13DL7, Osna Radio 50, DK965, QRV:12,29,32 FM, 7, 15 USB.HAM:DO4MJ, DOK I38 (144.775 Mhz).Engagiert bei Entstörung von PLC Adaptern.FCK DSGVO !!!
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Re: AM-Modulation

#10

Beitrag von waldo »

Alexander hat geschrieben: ...
Du hast schon recht: Die heutigen AM-Geräte (reine AM-Geräte gibt es ja gar nicht mehr) sind in der Tat "alle" sehr mangelhaft was die Modulationsaufbereitung angeht. In vielen älteren AM-Fubkgeräten sind noch richtige Modulationstransformatoren zu finden, welche das in einem sehr großen Rahmen verstärkte NF-Signal (also das was vom Mikrofon kommt), direkt in den HF-Weg einführte. man konnte die Modulation in einem Modulationsgrad von bis zu 90% verstärken. Anstelle von Modulationstransformatoren wirden heute Schaltkreise verwendet, welche AM zwar erzeugen können, von der Leistungsfähigkeit jedoch weit hinter "richtigen" AM-Geräten bleiben.
...
Die Auffassung das "richtige" AM Geräte einen Modulationstrafo haben müssen ist technisch überholt.

Der Trafo war damals nötig weil die verwendeten HF-Endstufen nicht in der Lage waren mit der üblichen 12V Versorgung die erforderliche Hüllkurvenspitzenleistung zu erreichen. Die Spannung musste mit der Modulation hochtransformiert werden.
Moderne Endstufentransistoren (insb. FET's) schaffen die für 4W Trägerleistung nötigen 16W PEP locker mit 10V Betriebsspannung. Es kann also problemlos ohne die Trafo-Hilfskrücke moduliert werden, entweder durch einfache Längsregelung der PA- und Treiberstufenversorgung oder wenn die Endstufe sowieso linear ausgelegt ist (z.B. wegen SSB) durch echte HF-Modulation.

Auch ist zu bedenken das Trafo und NF-Enstufen für die PEP-Leistung ausgelegt sein müssten um eine saubere vezerrungsfreie Modulation zu gewährleisten. Das heisst etwa vierfache Trägerleistung geteilt durch Wirkungsgrad der HF-Enstufe. Das ist man schnell bei >20 Watt NF-Spitzenleistung. Das kostet Platz, Gewicht und einige Euro extra die man lieber für andere Features verwendet.

gruss Waldo
Fairlight
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Re: AM-Modulation

#11

Beitrag von Fairlight »

AM eindeutig besser!
Vor dem Aufkommen von FM hatte ich ein Sommerkamp Mobil Gerät,modifiziert von 6 auf 12 Kanal AM(anderer Kanalschalter und neue Quarzreihe)
http://radiopics.com/CB_Radio/Other%20C ... -727GT.jpg
Es brachte statt der 0,5 Mw ca1,3 Watt und dies reichte für 30-50 Km Standmobil Betrieb wo ich teilweise kaum noch S Wert hatte,sozusagen von 0,5 auf 1-3 Santiago aufmodulierte.

Als dann FM rauskam,hatte ich sofort eine Stabo 4012,deren FM Lautstärke kam nicht mal im geringsten an die AM Lautstärke dieser alten Kisten heran.
Viele Funker in unseren Runden hatten eine DNT Meteor Digi 5000
Ebenfalls eine klasse Modulation,deren sattheit und Klang ich nie vergissen werde.
http://x.garnek.pl/ga2178/18837554d806e ... 0_digi.jpg
Alexander
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Re: AM-Modulation

#12

Beitrag von Alexander »

waldo hat geschrieben:
Alexander hat geschrieben: ...
Du hast schon recht: Die heutigen AM-Geräte (reine AM-Geräte gibt es ja gar nicht mehr) sind in der Tat "alle" sehr mangelhaft was die Modulationsaufbereitung angeht. In vielen älteren AM-Fubkgeräten sind noch richtige Modulationstransformatoren zu finden, welche das in einem sehr großen Rahmen verstärkte NF-Signal (also das was vom Mikrofon kommt), direkt in den HF-Weg einführte. man konnte die Modulation in einem Modulationsgrad von bis zu 90% verstärken. Anstelle von Modulationstransformatoren wirden heute Schaltkreise verwendet, welche AM zwar erzeugen können, von der Leistungsfähigkeit jedoch weit hinter "richtigen" AM-Geräten bleiben.
...
Die Auffassung das "richtige" AM Geräte einen Modulationstrafo haben müssen ist technisch überholt.

Der Trafo war damals nötig weil die verwendeten HF-Endstufen nicht in der Lage waren mit der üblichen 12V Versorgung die erforderliche Hüllkurvenspitzenleistung zu erreichen. Die Spannung musste mit der Modulation hochtransformiert werden.
Moderne Endstufentransistoren (insb. FET's) schaffen die für 4W Trägerleistung nötigen 16W PEP locker mit 10V Betriebsspannung. Es kann also problemlos ohne die Trafo-Hilfskrücke moduliert werden, entweder durch einfache Längsregelung der PA- und Treiberstufenversorgung oder wenn die Endstufe sowieso linear ausgelegt ist (z.B. wegen SSB) durch echte HF-Modulation.

Auch ist zu bedenken das Trafo und NF-Enstufen für die PEP-Leistung ausgelegt sein müssten um eine saubere vezerrungsfreie Modulation zu gewährleisten. Das heisst etwa vierfache Trägerleistung geteilt durch Wirkungsgrad der HF-Enstufe. Das ist man schnell bei >20 Watt NF-Spitzenleistung. Das kostet Platz, Gewicht und einige Euro extra die man lieber für andere Features verwendet.

gruss Waldo
Hallo Waldo...

... natürlich ist es sicher richtig, dass durch die moderne Halbleitertechnik, sich die Rahmenbedingungen für die AM geändert haben. Trotzdem halte ich - bitte nicht oberflächlich bewerten - fest, dass ein durch einen sauber aufgebauten Modulator "mit" Trafo, die Amplitudenmodulation deutlich mehr Biss hat, als dies ohne der Fall. Ich behaupte sogar - ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster - jedes mit Trafo erzeugte AM-Signal sofort von dem moderner Schaltungsvarianten, alleine durchs Zuhören zu erkennen.

Selbstverständlich gibt aus technisch einwandfrei aufgebaute Geräte, welche dem heutigen Anspruch an AM genügen (diese findet ja nicht mehr in dem früher üblichen Umfang statt).
SSB - welches ja nur eine fortgeführte Entwicklunng von AM ist (und deutlich umfangreicher und technisch erheblich aufwendiger) zeigt es täglich, dass auch mit moderner Technik kräftige AM Signale erzielt werden können.

Das "echte" AM alles andere als ökonomisch ist, was die Abstrahlung der HF angeht (nur 1/6 geht an die Antenne), brauchen wir hier sicht nicht zu diskutieren. Auch der Anteil von Störungen, sowohl auf der (erzeugenden) Senderseite als auch durch andere - fast immer amplitudenmodulierte - häusliche Störungen beim Empfang, tragen nicht gerade zu einer "grünen" Frequenznutzung bei.

Doch trotz allem, ein gut moduliertes AM-Signal, gleichgültig auf Kurzwelle oder im CB-Bereich ist von der Verständlichkeit her, den im Hub kastrierten FM-Signalen deutlich überlegen, insbesondere bei QSO über größere Entfernungen. FM hat im VHF, UHF und im SHF-Bereich seine fast unersetzliche Berechtigung, (obwohl der Flugfunk ausschließlich in AM auf VHF durchgeführt wird) für Kurzwelle (und 11m gehört bekanntlich dazu) ist es genau das, was der Gesetzgeber (damals die Post) den Herstellern aufs Auge gedrückt hat: Ein erbärmlicher Kompromis.

Später eingefügt:
  • Wie schlecht dieser Kompromis ist: Sogar im 2. Weltkrieg nutzten die Militär unterschiedlicher Länder schon FM-Geräte mit Frequenzhub zwischen 15 und 25 kHz bei vergleichbar geringen Leistungen zwischen 0,3 und 5 Watt (für Backpack-Geräte) Siehe auch: http://www.kpjung.de/bc1000.htm
  • Bei der Diskussion um die Einführung FM ging es damals um nicht geringeres als um ein komplettes Verbot des CB-Funkes in Europa. In der Schweiz waren eine zeitlang sämtliche AM-Genehmigungen (Konzessionen) für CB-Funk über Nacht nicht mehr vorhanden. In Deutschland drohte ein komplettes Verbot des CB-Funkes. Die Hersteller und die Post dealten lange um den Kompromiss nur noch FM-Geräte zu erlauben oder zu verbieten. Tatsächlich wurde eine völlig neue Gerätegeneration mit 22Kanälen und 0,5 Watt Sendeleistung geschaffen, welche sich innerhalb von kürzster Zeit zu Ladenhütern entwickelten. Manche Hersteller konnten nicht mal 5 Prozent ihrer Produktmargen absetzen. Erst als beschlossen wurde, das neben FM (dann gleich 40 Kanäle) auch AM mit den ursprünglichen 12 Kanälen erlaubt wurde, konnte der Absatz wieder in den üblichen Bahnen geführt werden.
    Eine aber wurde auf alle Fälle erreicht: War 1978 der Störungsanteil (bezogen auf alle Funkanwendungen) durch den CB-Funk bei sage und schreibe 97%, hat sich dieser Wert nach der Einführung von FM (und dessen kastrierten Hub) sowie die Begrenzung des Modulationsgrades auf maximal 30% (bin da aber nicht genau auf das Prozent sicher) genau ins Gegenteiöl gedreht: Der Anteil des CB-Funkes an Störungen war unter 2%. Ein sensationeller Wert!


Woher ich das weiß? Ich war bei den Veröffentlichungen der Zahlen durch die damalige Post und bei anderen Verhandlungen mit dabei.

Dass es CB-Funk in der heutigen Form in Deutschland, aber auch in den Nachbarstaaten noch gibt, ist diesem (von Deutschland ausgehenden) Kompromiss zu verdanken. Andere Länder - wie zum Beispiel Österreich - weigern sich auch heute noch beharrlich, etwas anderes als FM im CB-Funk zu erlauben. Selbst die Schweizer - denen ein Totalverbot wegen AM schon im Haus war - dürfen schon längere Zeit (jedenfalls länger als in Deutschland) in SSB funken. Wir wissen es: SSB ist eine AM-Modulationsart - nur eben etwas fortschrittlicher.

Ich bin ein Fan von AM - in seiner ursprünglichen Form - und ich werde es wohl für immer bleiben. Ich bin halt so.

Gruß Alexander

Nachtrag: Dass die Empfänger in den heutigen CB-Funk-Geräten mit AM, eine schlichte Frechheit sind (und an Körperverletzung heranreichen) ist ein anderes leidiges Thema. Aber solange die Konsumenten sich mit derart schlechter Qualität zufrieden geben (weil sie es nicht mehr besser wissen) werden die Hersteller einen Teufel und ein paar Euro mehr in bessere Empfangskonzepte stecken
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Re: AM-Modulation

#13

Beitrag von Jupiter 2 »

@Alexander:
Nachtrag: Dass die Empfänger in den heutigen CB-Funk-Geräten mit AM, eine schlichte Frechheit sind (und an Körperverletzung heranreichen) ist ein anderes leidiges Thema. Aber solange die Konsumenten sich mit derart schlechter Qualität zufrieden geben (weil sie es nicht mehr besser wissen) werden die Hersteller einen Teufel und ein paar Euro mehr in bessere Empfangskonzepte stecken.

Hallo,
stimmt, und ein Grund für die häufig schlechte AM Wiedergabe könnte auch darin liegen, daß viele Hersteller aus Kosten- und Platzgründen fertige Demodulatoren in Form von fertigen IC's nehmen. Das muß allgemein nicht unbedingt schlecht sein. Aber wenn ein IC-Typ nicht besonders gut ist wird er halt trotzdem verwendet und das auch noch bei verschiedenen Funkgeräten.

Beispiel:
Als Jugendlicher bzw. Jungerwachsener in den 70er und 80er Jahren war Radiohören in. Da ich damals (auch heute noch) gern Audiosachen baute, bot es sich an, das ein oder andere alte Radio mit einem Stereodecoder nachzurüsten. Dies kann man aufwendig mit diskreten Transistorschaltungen machen, wobei der Abgleich für Hobbyverhältnisse schwer ist, oder man konnte das fertige IC MC 1310 verwenden, welches auch in einem teureren Radio verbaut war. Unverständlicherweise gab es beim damaligen SWF 3 (Südwestfunk) im Stereobetrieb immer Verzerrungen die sich etwa wie bei einer Roboterscherzschaltung (gabs als Bausatz) anhörten. Dies war unabhängig von der eingestellten Frequenz, denn auch bei anderen Frequenzen mit unterschiedlichen Abstrahlorten (z.B Blauen, Feldberg) trat dieser Effekt auf. Bei SWF1 und 2, sowie dem Schweizer Rundfunk, bei Überreichweiten auch der Hessische Rundfunk und später den Privatsendern war dies nicht aufgetreten. Später erfuhr ich dann in den Elektronikzeitschriften, daß dieses Billig IC eine ungenügende Pilottonunterdrückung hatte (wird für Stereobetrieb benötigt). Und dieser war beim SWF 3 scheinbar besonders stark. Bei dem nachfolgendem IC (ich glaube es war das TCA 4500) war dies nicht mehr so.

Das Beispiel hat mit AM Funk jetzt nichts direkt zu tun, aber ich wollte damit sagen, daß einfache IC Lösungen zwar auch gut sein können, aber wenn man einen Typ verwendet der nicht so toll ist und der überall verbaut wird, dann klingt es auch dementsprechend. Bei vielen AM Empfängern dürfte es wohl so sein.

bis dann, Rudi
Niva
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Re: AM-Modulation

#14

Beitrag von Niva »

Hallo Leute,

ich muß das Thema wieder reaktivieren!

Ich habe auch die Erfahrung gemacht dass viel neue Funkgeräte auf AM nicht wirklich gut funktioniteren.
Viele sind recht leise und haben keinen satten Klang. :(

Gute Erfahrung habe ich mit dem Stabo 3082 gemacht, geht überdurchschnittlich gut "Out of the Box", also ohne Bastelei.
Die CRT9900 brauchte etwas Feintuning um gute Ergebnisse zu liefern.

Da aber viele alte Funkgeräte mit nur 0,5 oder nach damaligem Umbau auf 2 Watt um einiges besser funktionieren als die
heutige bei uns erhältliche neuen Geräte habe ich mir zwei reine AM Geräte aus den USA geleistet.


Eine UNIDEN PRO510XL fürs Auto und eine GALAXY 939F als Heimstation, beide nur AM Geräte.

Die UNIDEN habe ich schon ins Auto eingebaut und kurz getestet, die GALAXY kommt nächste Woche ins Shack.


Bin am 05.08. unterwegs von Dresden nach Rügen und würde mich freuen wenn sich jemand zum testen findet.

73+55 Erhard
Niva
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Re: AM-Modulation

#15

Beitrag von Niva »

Hallo Andreas!

Genau, damals die Verbindung von deinem CRT-2000 zum meinem Stabo 3082 hat prima geklappt.
(Braunsberg/Leopodsberg wenn ich mich nicht täusche.)

Das mit dem Testen werden wir sicher noch nachholen.

Das UNIDEN 510XL mit seiner spartanischen Ausstattung bietet sich fürs Auto an, die zwei Drehregler kann
man problemlos auch ohne hinsehen während dem fahren bedienen. :D

Wie alle GALAXY ist auch die 939F im old school look.
Mal wieder eine Kiste ohne herumsuchen im Menü oder Untermenü. :wink:

Lg - Erhard
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