Mast was meint ihr?

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13AT164
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Mast was meint ihr?

#1

Beitrag von 13AT164 »

Hallo.
ich habe einen Schiebemast der 3 element hat.
Wandstärke 3mm

Unter 56mm(3 Meter)
Mitte 52mm(3 meter)
Oben 48mm(3 meter)
elemente würde ich 50cm einschieben
Das unterere teil 56mm wäre komlett unter Dach und kann auch komplett am gebälg befestigt werden.
dann wären prakt. 3 Meter unter Dach.
Die frage ist dann folgende:
ich würde dir 2ten 3 meter(2,50m wegen 50cm einschub dann über dach haben,dort würrde ich gerne einen Antennenrot befestigen an dem dann das 3 Rohr länge variabel anbringen würde, um eine 3 element yagi(richtantenne)und hochantenne anzubringen,Gewicht yagi und hochantenne ca. 9kg.....

passt das oder würdet ihr lieber abraten
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ax73
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Re: Mast was meint ihr?

#2

Beitrag von ax73 »

Eine 3-Element Yagi ist für 27 Mhz etwa 6x3m(!) groß.
Hinzu kommen noch einmal 6m senkrechter Hebel durch die Rundstrahlantenne.

Neben den 9kg senkrecht ist also auch mit starken Torsions- und Biegelasten zu
rechnen wenn das Ganze beginnt zu schwingen. Unvermeidlich bei Wind und bei
48mm Durchmesser deutlich sichtbar.

Mit Stahlmast kannst du es versuchen, bei Aluminium würde ich es lassen.
Einige meiner Beiträge werden in einem anderem Kontext präsentiert als von mir authorisiert und beabsichtigt.
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Memphis
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Re: Mast was meint ihr?

#3

Beitrag von Memphis »

Hallo,

ich richte mich da eigentlich an das (hoffentlich allgemein bekannte) Mastberechnungsschema, wobei es weniger um das Gewicht der einzelnen Antennen geht (zwar auch ein wenig, aber das fliesst nicht in die Berechnung mit ein), sondern in erster Linie um die zu erwartende (kritische) Windlast, die jede einzelne Antenne in der Summe mit sich bringt, in Abhängigkeit davon, in welcher Höhe sie über dem letzten Einspannpunkt montiert wird/werden

Als kleines Rechenbeispiel:
Würde man eine Sirio Blizzard 2700 (264N) auf bzw. an Mastspitze montieren und der Mast würde freitragend ca. 4m über der Dacheindeckung stehen (sogenannte Nutzlänge), also mit einer Mastschelle am (oberen, letzten unterhalb der Dacheindeckung) Sparren befestigt sein, ergibt sich bereits eine Windlast von 1056Nm (264N x 4m). Plus eine Yagi und Rotor liegt dieser Wert in der Summe entsprechend höher. Diesen errechneten Wert muss der Mast an der (oberen/obersten) Einspannstelle vom Biegemonent her aushalten. Ist der errechnete Wert der Windlast grösser, ist von der Installation abzuraten. Bei einer Hausinstallation nach EN60728-11 muss der Mast dabei mindestens 1/6 der gesamten Mastlänge eingespannt werden. Die Windlast Angaben beziehen sich übrigens auf einen Staudruck von 800 N/m², welcher einer Windgeschwindigkeit von 36 m/s bzw. ca. 130 km/h (Windstärke 12) entspricht.

Ohne das Biegemoment des vorhandenen Mastes (ebenso die anderen Materialeigenschaften) zu kennen, ist es mehr eine Sache der Glaskugel, ob man das dann so machen kann (oder vermutlich besser darauf verzichtet). Ist es ein Alumast mit 3mm oder ein Stahlmast mit 3mm Wandstärke? Falls letzteres: Welche Stahlart (z.B St37 oder St52?)

Abgesehen davon sind deine Angaben aus meiner Sicht nicht ganz schlüssig. Wenn das unterste (dickste) Mast Segment einen Aussendurchmesser von 56mm hat bei einer Wandung von 3mm, kann rechnerisch das mittlere Mastsegment eigentlich keinen Aussendurchmesser 52mm aufweisen. Da erscheint mir eine Wandstärke von 2mm eher plausibel (und das wäre schon arg "dünn", woraus noch dazu ein geringeres Biegemoment resultieren würde)

Und bedenke: Ein Biegemoment grösser 1650Nm an der oberen Einspannstelle sind den anerkannten Regeln der Technik nach von einem Statiker zu prüfen, der Nachweis darüber führen sollte, ob die (Dach)Unterkonstruktion diese Krafteinwirkung überhaupt verträgt

Der "stärkste" mir bekannte Mast, der momentan noch im Consumer Bereich erhältlich ist, trägt die Bezeichnung ZSH62 und kommt aus dem Hause Kathrein. Das ist ein 2-teiliger Teleskopmast aus St52 mit 2x 3m Länge (DM: 60mm/48mm) und einer Wandstärke von 4,5mm (!). Selbst dieser trägt bei "voller" Länge (sprich knapp 5m freitragend und mindestens 1m eingespannt) "nur" max. 1950Nm
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Re: Mast was meint ihr?

#4

Beitrag von 13DL04 »

Rotor natürlich nur mit Oberlager betreiben und am Oberlager würde ich den Mast nochmal über drei Punkte mit Stahlseilen sternförmig (alle 120°) abspannen. Vom Oberlager in ca. 50cm Höhe die Yagi installieren und von dort nochmal 50cm-100cm und dann die GP.
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Re: Mast was meint ihr?

#5

Beitrag von 13AT164 »

Hallo.
Erstmal danke für eure Antworten!
ich habe nachgemessen die Wandstärke beträgt nur 20mm.also fällt das wohl raus,so wie ich es mir vorgestellt habe.gut das ich hier gefragt habe.
ich denke wohl das ich mir einen 48iger stahlmast besorge davon gut 3 meter(Gesamt 4,50 Meter) unter dach mache,so das der letze gute Meter Über first schaut.anschliessend an diesem den Rotor befestige mit Oberlager.Am Rotor dann 2 meter 48iger Rohr so das ich die 5/8 noch ca 1 Meter über die Yagi setzen kann.das sollte so dann stabil genug sein und passen?
oder was würdet ihr vorschlagen?
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Re: Mast was meint ihr?

#6

Beitrag von 13SD260 »

Memphis hat geschrieben: Fr 19. Mär 2021, 12:53 ... Sirio Blizzard 2700 (264N) ....
Das würde mich stark wundern. Soviel Windlast hat mein 2-Element Trapbeam bei 130km/h.
Vielleicht die Hälfte ?

@at164: Befasse Dich mal damit:

http://schmegel.eu/berechnen/statik/antenn_00.html

Dort ist auch eine Berechnungstabelle verlinkt.

73 Andy
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Memphis
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Re: Mast was meint ihr?

#7

Beitrag von Memphis »

13SD260 hat geschrieben: Fr 19. Mär 2021, 17:20 Das würde mich stark wundern. Soviel Windlast hat mein 2-Element Trapbeam bei 130km/h.
Vielleicht die Hälfte ?
Bild_2021-03-19_175706.png
Bildquelle: sirioantenne.it

Selbst wenn sich die angegebenen 264N Windlast auf die 150km/h (bzw. 42m/s) beziehen (würden), also bei einem angenommenen Staudruck von 1100N/m², statt 800N/m², wären es immer noch rund 193N bei 130km/h (damit doch etwas mehr als die geschätzte Hälfte).
(Die 1100N/m² gelten bei Montage mehr als 20m über Grund grundsätzlich immer)

Ob man die Zahlen aus dem Herstellerdatenblatt nun anzweifelt oder nicht. Sie sind ausschlaggebend für die weitere Materialauswahl und v.a. eine fachgerechte Montage beim Kunden, für die der Installationsbetrieb haften muss. Und da war meine Devise schon je her, lieber auf Nr Sicher, als Ärger mit der Betriebshaftpflicht bzw. dem Kunden im Schadensfall
13AT164 hat geschrieben: Fr 19. Mär 2021, 16:42 ich habe nachgemessen die Wandstärke beträgt nur 20mm
Also bei 20mm (respektive 2cm) Wandstärke würde ich mir keine Sorgen machen und hätte, auch bei Orkan, einen guten Schlaf :mrgreen:
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lonee
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Re: Mast was meint ihr?

#8

Beitrag von lonee »

Wenn die Antennenanlage ja noch in der Planung ist, wie wäre es mit einem Koaxialmast?
Quasi 1 Rohr, worin ein zweites geführt wird. Der Rotor kommt dann "unter Dach" und am oberen Ende des äußeren Rohres das Oberlager.
Jetzt ist nur die eigentliche Frage, wie hoch man denn nun wirklich über Dach muss. Die üblichen Längen von Stahlrohren sind ja 6m.
Wenn man also mit 3m über Dach auskäme, bräuchte man keinen weiteren Aufwand treiben.
Alles andere erfordert Rotorplattformen (bei uns sind 3 davon alleine für 2 gestockte 2m Langyagis an der Klubstation).
Alternativ dazu kann man auch Gittermast-Kopfstücke "missbrauchen". Also falls sich ein Kopfstück in gutem Zustand gebrauch findet. kann man mittels eines Dicken Rohres und einer dreieckigen Stahlplatte ein stabiles Konstukt auf den Tragmast stellen. In das Kopfstück kommt dann der Rotor und das Oberlager. So eine Kombi stand bei mir 8 Jahre, mit elevierbaren Kreuzyagis für 2 + 70, einer x510 oben drauf. Drehmast 4m- 50mm x 3 aus ST52.
Gruß,
André
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Re: Mast was meint ihr?

#9

Beitrag von 13SD260 »

Memphis hat geschrieben: Fr 19. Mär 2021, 18:13
13SD260 hat geschrieben: Fr 19. Mär 2021, 17:20 Das würde mich stark wundern. Soviel Windlast hat mein 2-Element Trapbeam bei 130km/h.
Vielleicht die Hälfte ?
Bild_2021-03-19_175706.png
Bildquelle: sirioantenne.it

Selbst wenn sich die angegebenen 264N Windlast auf die 150km/h (bzw. 42m/s) beziehen (würden), also bei einem angenommenen Staudruck von 1100N/m², statt 800N/m², wären es immer noch rund 193N bei 130km/h (damit doch etwas mehr als die geschätzte Hälfte).
(Die 1100N/m² gelten bei Montage mehr als 20m über Grund grundsätzlich immer)

Ob man die Zahlen aus dem Herstellerdatenblatt nun anzweifelt oder nicht. Sie sind ausschlaggebend für die weitere Materialauswahl und v.a. eine fachgerechte Montage beim Kunden, für die der Installationsbetrieb haften muss. Und da war meine Devise schon je her, lieber auf Nr Sicher, als Ärger mit der Betriebshaftpflicht bzw. dem Kunden im Schadensfall
13AT164 hat geschrieben: Fr 19. Mär 2021, 16:42 ich habe nachgemessen die Wandstärke beträgt nur 20mm
Also bei 20mm (respektive 2cm) Wandstärke würde ich mir keine Sorgen machen und hätte, auch bei Orkan, einen guten Schlaf :mrgreen:
Ok, bei 150km/h. Dann passt es ja wieder.

Keine Möglichkeit die Vertical extra aufzustellen ?
Evtl. auch nur eine 2-Element für 11m ? Spart Windlast und im Gewinn ~1,5db weniger...
Oder eben einen vernünftigen Mast + ggf. Statik.

Edit: Lieber mit einer kleineren Yagi höher über das Dach. Die 2m aus deinem letzten Post sind nicht viel...
13AT164
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Re: Mast was meint ihr?

#10

Beitrag von 13AT164 »

Keine Möglichkeit die Vertical extra aufzustellen ?
Evtl. auch nur eine 2-Element für 11m ? Spart Windlast und im Gewinn ~1,5db weniger...
Oder eben einen vernünftigen Mast + ggf. Statik.

Edit: Lieber mit einer kleineren Yagi höher über das Dach. Die 2m aus deinem letzten Post sind nicht viel...
Nach oben
Doch das würde auch gehen...42iger Stahlmast 4x a 2meter hätte ich.das wären dann 3 Rohre so das ich ca 3 meter über dach mit der 5/8 wäre.

Habe mal geschaut da gibt es ja die Wimo Moxon 11https://www.wimo.com/de/11mox das sollte der Alumast mit 2,5 meter über dach abkönnen?
13SD260
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Re: Mast was meint ihr?

#11

Beitrag von 13SD260 »

Ich glaube mit 42mm musst Du gar nicht anfangen.
Der bereits erwähnte ZSH62 ist nicht schlecht. Gibt auch noch den günstigeren ZSH59, der kann aber auch weniger.
Wenn Du wegen dem Radius keine Moxon nehmen musst, nimm eine normale Fullsize (ZX-Yagi zum Beispiel)
Wichtig ist, dass die Yagi so hoch wie möglich über dem Dach ist, die Vertical ist unkritisch. Allerdings würde ich nichts mit Radialen knapp über die Yagi bauen. Da die Radiale kurz sind, macht das aber vermutlich nicht viel aus.

Wie auch immer, etwas rechnen wirst Du müssen. Nimm Deine Wunsch-Konstellation und rechne aus, was Dein Mast können muss. Mit der verlinkten Excel ist das kein Hexenwerk.

73 Andy
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