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Equalizer Einstellung für Studio Mikrofon

Verfasst: Fr 16. Dez 2016, 17:03
von premium
Hallo
Ich möchte gerne ein Studio Mikrofon für die Jackson II bzw. George nutzen!
Dem Mikrofon ist ein Software Equalizer dazwischen geschaltet.
Das sieht folgendermassen aus:
Das Mikrofon ist an einem PC Audio Interface (Steinberg UR44) angeschlossen, das Signal wird mittels Equalizer Software (Cubase oder Reaper) bearbeitet, dann geht das Signal zum Funkgerät!
Um das bestmögliche Frequenzspektrum zu erhalten möchte ich das Signal per Equalizer entsprechend bearbeiten. Welches Frequenzspektrum wäre dabei am besten einzustellen?

Re: Equalizer Einstellung für Studio Mikrofon

Verfasst: Fr 16. Dez 2016, 17:47
von hf-doktor
Das kann man doch nicht pauschal beantworten.
Weiterhin hängt es von der "Anwendung" ab. Sofern du kein "eSSB" machst, liegt der übliche Audio Frequenzgang bei rund 300Hz bis 3,5 Khz +/-.

Dann spielen noch weitere Faktoren eine Rolle. Willst du Sonntags-Abends-Ortsrunden-"HiFi" Betrieb machen oder eher Weitverkehr / DX? Dann wären auch unterschiedliche Einstellungen sinnvoll. Bei Letztgenannten eher eine Betonung des Silbenbereichs um den Bereich ca. 1,5 Khz. Bei FM wird innerhalb des genannten Spektrums eine Absenkung von rund 6dB/Oktave vorgenommen (Pre-Emphasis). Die muss allein schon wegen der Bandbreite der Aussendung erfolgen >siehe vereinfachte Carson-Formel. Und zum Ende hin noch die Klangcharakeristik des Mikrofons, Gerät und des Wohnraums selbst.

Dann kommt auf jeden Fall noch der menschliche Faktor... die subjektive Wahrnehmung deiner Gegenstation(en). Wenn du 5 Leute fragts was "gut" ist, bekommst du 10 Antworten ;)

Wie gesagt... es gibt keine Frequenzkurve, die immer und zu allen Bedingungen passt. Versuch >Feedback der Gegenstationen >macht kluch... Probieren und Experimentieren ist angesagt...

Re: Equalizer Einstellung für Studio Mikrofon

Verfasst: Fr 16. Dez 2016, 20:54
von odo
premium hat geschrieben:Hallo
Welches Frequenzspektrum wäre dabei am besten einzustellen?
Zunächst gar keins.
Die Funkgeräte beschneiden die Mikrofonfrequenzen ganz alleine.
Der Anpassung des Pegels - und ggf. der Kompression - ist initial viel mehr Beachtung zu schenken.
Je nach Gusto kann man nach Gegenkontrolle durch andere Stationen, oder sogar per direkter Audiorückübermittlug in "fast" Echtzeit per Internet, seine Einstellungen anpassen.
Für Extrem-DX (SSB) kann sogar eine Frequenzkompression in Verbindung mit einer(moderaten) Lautheitskompression vorteilhaft sein, um die zu übertragende Bandbreite von ca. 2,4 bis 3khz auf ca 1,5khz zusammenzustauchen. Damit lässt sich ein Audiosignal besser mit Filtern "ausstanzen" ohne an Information zu verlieren. Ausserdem entspricht das in SSB praktisch einer Leistungsverdopplung, da die Sendeenergie auf ein geringeres Frequenzspektrum "aufgefächert" wird.

Aber sei versichert: Einen besseren Klang als mit einer 1,50 EUR Elektretkapsel wirst du auch mit einem Studiomikrofon im CB-Funk nicht bekommen. Alleine eine klangtechnische Optimierung kann - muss aber nicht zwingend - sinnvoll sein.
Das tolle Mikrofon sei dir trotzdem gegönnt.
Ich habe selber eine ganze Handvoll Grossmembraner. Aber für Tonaufzeichnung bei Konzerten. :sup:

Re: Equalizer Einstellung für Studio Mikrofon

Verfasst: Fr 16. Dez 2016, 21:52
von chasee60
Ich warte nur darauf das sich jemand mit einem KEM970 vor die CB Kiste setzten will. :crazy:
73 Flecki

Re: Equalizer Einstellung für Studio Mikrofon

Verfasst: Fr 16. Dez 2016, 22:23
von premium
chasee60 hat geschrieben:Ich warte nur darauf das sich jemand mit einem KEM970 vor die CB Kiste setzten will. :crazy:
73 Flecki
Völlig unnötiger Kommentar...

Re: Equalizer Einstellung für Studio Mikrofon

Verfasst: Sa 17. Dez 2016, 05:10
von DD1GG
Moin,

meine erste Frage wäre, ob die J 2 original aus dem Karton ist. Wäre das so, kannst Du das Vorhaben knicken. Aber ich mag mich irren.

73

Re: Equalizer Einstellung für Studio Mikrofon

Verfasst: Sa 17. Dez 2016, 06:42
von premium
Die J2 ist bearbeitet!

Re: Equalizer Einstellung für Studio Mikrofon

Verfasst: Sa 17. Dez 2016, 07:35
von DD1GG
Hm. Sinnigerweise hätte man dann eventuell das Mikrofon mit anpassen sollen. Ich hätte, obwohl technisch nicht wirklich bewandert, Bedenken, dass das die J 2 völlig überfährt. Ich meine, ich möchte Dir die Idee nicht ausreden, aber hast Du schon mal mit Mikes gearbeitet, die Kompressorfunktion, bzw. Tonblenden haben?

Dazu kommt: Wenn Du mit einer PA arbeitest, also den Brateisen in der unteren Preisklasse, leidet die Modulation im ungünstigsten Falle ebenfalls. Last but not least: Wenn man sich die Preise zusammen rechnet, steckt man das Geld in einen FT 891, ist bestens gerüstet und hat einen geräteinternen EQ, der sich perfekt anpassen lässt.

Ich kann mir vorstellen, was Du Dir wünschst, aber das zieht auch ein paar Neidhammel auf Dich, das solltest Du auch bedenken. Hifi Sound höre ich oft genug auf CB, das Spektrum "verrät" dann, dass es keine CB Gurke sein kann. Was stellst Du Dir vor? Den klassischen HEil-Sound der Amis? Wäre mal gut zu wissen.

Klaus hat im Übrigen recht: Alles sehr stimmenabhängig. 2 Tipps: hier mal im Forum Kollegen Wurstauge anschreiben, der kann Dir zu dem Thema Hifi an CB was erzählen. Wenn es weiterer Infos bedarf, schick eine PN, vllt. hab ich noch eine Idee.

73

Re: Equalizer Einstellung für Studio Mikrofon

Verfasst: Sa 17. Dez 2016, 09:50
von premium
Hallo
Ich arbeite nicht mit PA und ein Amateur Funkgeräte darf ich mangels Lizenz nicht nutzen.
Ich möchte einfach eine guter Sound....

Re: Equalizer Einstellung für Studio Mikrofon

Verfasst: Sa 17. Dez 2016, 10:28
von Ippenstein
Sowas wollte ich auch mal. Aber wozu? Wenn Deine Gegenstation keinen guten externen Lautsprecher dranhängen hat, kommt auch nur Gequäke raus. Wichtig ist gute Verständlichkeit, und da können auch die Elektretmikrophone gut eingestellt werden. Alternativ so ein Astatic etc, dann kann man sich auch wie ein Radiomoderator fühlen.

Grüße vom Ippenstein.

Re: Equalizer Einstellung für Studio Mikrofon

Verfasst: Sa 17. Dez 2016, 11:35
von premium
Genau, ein Astatic 575, ist aber schwer zu bekommen!
War an einer Auktion eines RF Limited 577 Ceramic, aber bei 100€ bin ich ausgestiegen!

Re: Equalizer Einstellung für Studio Mikrofon

Verfasst: Sa 17. Dez 2016, 13:12
von DD1GG
Das Limited ist Schrott. Meins ging für 30 e Weg.

Re: Equalizer Einstellung für Studio Mikrofon

Verfasst: Sa 17. Dez 2016, 13:44
von hf-doktor
Muss gerade schmunzeln bei der Beurteilung RF Limited.
Typisches Beispiel für subjektive Beurteilung, sofern der Klang und nicht die Verarbeitungsqualität gemeint war.

Re: Equalizer Einstellung für Studio Mikrofon

Verfasst: Sa 17. Dez 2016, 15:54
von DD1GG
hf-doktor hat geschrieben:Muss gerade schmunzeln bei der Beurteilung RF Limited.
Typisches Beispiel für subjektive Beurteilung, sofern der Klang und nicht die Verarbeitungsqualität gemeint war.
Der Klang ist nicht besonders, zudem waren die ersten Modelle nicht ordentlich geschirmt, brummte ohne Ende

Re: Equalizer Einstellung für Studio Mikrofon

Verfasst: Sa 17. Dez 2016, 16:21
von 13sf1508
Ich hatte vor etlichen Jahren einen W2IHY 8-Band EQ an meinem YAESU FT-847 (mit nachgerüsteten, breiten 2,8 kHz SSB Filtern).

Grundsätzlich war der EQ natürlich eine feine Sache, da der olle 847 über keinerlei Klanganpassung verfügt.
Damit konnte man Mikrofonkapsel-Charakteristiken ausgleichen und das Klangbild für die eigene Sprach-Charakteristik anpassen.
Dadurch ließ sich ein Zuwachs an Sprachprägnanz sowie auch ein gewisser Lautstärkezuwachs erzielen.

...aaaaaaaaaber....

Problematisch waren die verschiedenen Modulationsarten (der 847 kann ja alle, somit AM, FM, SSB).
Diese hatten aufgrund der gesplitteten NF-Verstärker, Hoch-/Tiefpassfilter usw. unterschiedliche Klangcharakteristiken.

Aber mit dem EQ konnte man ja nur eine Variante einstellen.

Was auf AM/SSB dann eine super DX-Modulation war, war für das höhenbetonte FM zu schrill und in den Spitzen klirrend und zischelnd.
Hatte man auf FM eine "Broadcast-Modulation", war es für SSB wieder zu dumpf.

Somit bin ich über meinen heutigen ICOM IC-7100 mehr als froh, der eine simple "2-menü'ige" Höhen- und Tiefenanpassung hat - aber für jede Modulationsart getrennt im Menü einzustellen.
Thema durch.... Immer optimale Modulation, schon mehrfach gelobt worden. Derzeitiges Mikrofon: Standmikrofon ICOM SM-30 (Elektret).

Auch gebe ich den Kollegen hier recht, die behaupten, eine simple Höhen- und Tiefeneinstellung genügt grundsätzlich.

Bei CB-Funkgeräten müsste man erst mal durch Umbau für die notwendige Audiobandbreite sorgen. Die Mikrofonverstärker und weitere Audioaufbereitung müsste für mindestens 100 - 4.000 Hz linear ausgelegt sein, damit ein EQ überhaupt Sinn macht. Was am Ende der jeweiligen Modulatoren bzw. SSB-ZF-Filter dann davon noch übrig bleibt, ist dann wieder ein ganz anderes Thema.

Mit dem Standard-SSB-Filter von 2,4 kHz kann man einen Unterschied hören, aber eben niemals das Klangbild hinbekommen, das z.B. die aktuellen YAESU- und ICOM-Modelle durch ihre 2,8 kHz DSP-Bandbreite heute schon ab Werk liefern.

Wer will, darf gerne bei CB-Geräten mit einem EQ experimentieren, sollte aber dann auch nicht zu sehr enttäuscht sein. :D

Um die passenden EQ-Einstellungen zu finden, soll man lt. W2IHY zuerst die Höhen einstellen und sich dann zu den Bässen vorarbeiten.
Umgekehrt ist es anfänglich zu brummelig und man dreht sich mit seinen Optimierungsversuchen im Kreis.

vy 73,
Jochen