Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

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Yeti705
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Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

#1

Beitrag von Yeti705 »

Mal eine kurze Frage in die Runde zu QRM vom Haus/der Ortschaft (PLC?), evt. hat da der ein oder andere schon Erfahrungswerte:

Die aktuelle Situation:
Momentan benutze ich eine Balkonantenne (President Avarali, 1/4 Lambda), die an einer Ecke des Hauses gleich am unteren Ende des Dachgiebels in der Nähe der Regenrinne festgemacht ist, insgesamt betrachtet etwas über Kopfhöhe im ersten Stock des Hauses. Zur President Jackson 2 gleich hinter dem Balkonfenster sind es höchstens 2 Meter Abstand, verbunden ist das ganze über 5 Meter RG58-Kabel.
Derzeit ist - selbst tief in der Nacht - ein breitrauschender QRM mit S3 (niemals drunter) zu hören, der natürlich den Empfang jeglicher schächerer Stationen völlig unmöglich macht. Mein Notebook-Schaltnetzteil, das ich direkt auf dem Boden in der Nähe der President liegen habe, klatscht bei Betrieb nochmal eine zusätzliche S-Stufe obendrauf, sodass ich auf satte 4 S-Stufen reines Grundrauschen komme. Meine PLC's habe ich schon alle abgeschafft, die hatten da nochmal ein fürchterliches Geknatter obendrauf gepackt.
Wenn ich das Notebook-Netzteil nur 2 bis 3 Meter weiter weg von der Antennen- und Funkgerät-Ecke in den Raum lege, streut das nicht mehr so ein, zumindest nicht mehr im S-Wert wahrnehmbar. Sobald ich das Antennenkabel von der Jackson löse, herrscht wunderbare Stille mit S0, es handelt sich also nicht um einen empfangsseitigen Fehler in der Jackson.

Und jetzt meine eigentliche Frage:
Die Balkonantenne hat meinem subjektiven Gefühl nach eher mäßige Empfangseigenschaften, evt. ist der Installationsort auch "suboptimal" und das Ding kann gar nix dafür. Daher möchte ich mir eine Sirio Blizzard 2700 zulegen und diese auf einen Mast setzen. Insgesamt würde die Antenne dann runde 4 bis 6 Meter über dem Niveau der jetzigen Balkonantenne sitzen und wäre somit um diese Strecke weiter von den häuslichen Störquellen und der parallel zur Strasse verbuddelten Elektroversorgung entfernt. Da diese Antenne kein Gegengewicht erfordert und durch ihre Radial-Ebene und den erhöhten Installationsort räumlich betrachtet oberhalb der häuslichen Störquellen arbeitet, erhoffe ich mir von dieser Antenne - abgesehen von einer höheren Reichweite - einen geringeren QRM-Anteil, denn dieser ensteht ja einige Meter unterhalb ihres "künstlichen Horizonts". Und durch ihren Antennengewinn, der durch einen wesentlich abgeflachten Abstrahlwinkel ensteht, könnten doch auch empfangsseitig die Störungen aus Richtung unterhalb der Antennencharakteristik geringer einstreuen? Andererseits steht zu befürchten, dass die empfindlichere Antenne dann auch wieder mehr QRM einfängt.

Hat jemand von Euch Erfahrungswerte, was den Umstieg von solchen Behelfslösungen auf "was Gescheites" angeht? Nicht, dass ich erst eine komplette Antennenanlage inkl. fachgerechtem Bitzschutz (jawoll! :-) ) investiere und dann genauso schlimm im Matsch sitze wie vorher.

73, Andy
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benson04
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Re: Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

#2

Beitrag von benson04 »

Die Jackson 2 ist bekannt dafür, auch bei komplett leerem Kanal S3-5 anzuzeigen. Ist hardewaremässig änderbar
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Yeti705
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Re: Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

#3

Beitrag von Yeti705 »

Benson04 hat geschrieben:Die Jackson 2 ist bekannt dafür, auch bei komplett leerem Kanal S3-5 anzuzeigen. Ist hardewaremässig änderbar
Davon hatte ich auch schon gehört. Allerdings hatte ich meine beiden Jacksons erst zum Abgleich und bei der Jackson 2 im Auto habe ich diesen Effekt nicht (ausser, wenn ich durch PLC-verseuchte Hotspots fahre). Gerade habe ich testhalber im Haus statt der Jackson 2 einfach mal die AE6110 angeschlossen. Diese zeigt genau den gleichen QRM-Wert an, stetige S3 mindestens.
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lichtenberger
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Re: Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

#4

Beitrag von lichtenberger »

Deine Überlgungen, eine neue große Antenne mit Radialen weiter oben auf dem Dach zu installieren,
sind vollkommen richtig. Du wirst nach dem Umbau bezüglich der Anzahl hörbarer Stationen einen
großen Unterschied feststellen können!
Dass dadurch der Pegel des empfangenen 'Rauschens' sinkt, muss nicht sein, da die neue Antenne dann
auch besser Störungen von weiter weg empfängt. Aber schwächere Funksignale erzeugen dann einen deutlich
besseren Pegel, so dass du unter dem Strich deutlich mehr hörst als vorher - und besser ankommen wirst
du ganz 'nebenbei' auch noch!
Aber bei S3 an der Jackson 2 hast du schon Glück - viele Leute müssen sich inzwischen
mit konstant S5-9 herumschlagen. Wenn mein Nachbar abends seine Glotze anmacht, dann steigt bei mir
der 'Müll' von S2-3 auf S6. Da ich aber wenig Zeit habe und gerade abends kaum funke, habe ich noch keine
Gegenmaßnahmen ergriffen.
Mögliche Störquellen sind neben dem bereits beschriebenen PLC-Modemdreck, alle Schaltnetzteile und
gerne auch: Handyladegeräte, DSL-Modems (auche deren Netzteile), LED/Energiesparlampen,
Heizungssteuerungen (Vaillant war schon häufig auffällig), Fernseher, SetTopBoxen, Computer....

Am besten ist es daher immer, bei Nichtgebrauch die Geräte über eine Steckdosenleiste stromlos zu machen,
denn das spart Strom, Funkstörungen und die Netzteile leben auch deutlich länger!

Grüße
Stefan
pom
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Re: Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

#5

Beitrag von pom »

lichtenberger hat geschrieben: Dass dadurch der Pegel des empfangenen 'Rauschens' sinkt, muss nicht sein,
Ist aber sehr wahrscheinlich, denn momentan steht die Antenne voll im Störnebel des Hauses. Je höher sie kommt, desto geringer werden die Störungen, weil die Störsignale dann eher 'von unten' kommen und die Antenne die Signale deshalb schon abschwächt. Störungen von weiter weg sind naturgemäß schwächer als die aus dem Nahbereich und werden durch die Antennencharateristik ebenfalls abgeschwächt, wenn die Antenne hoch genug steht.

Ahoi
Pom
Bitte den Ken Sie da ran, nach je dem ein Zell nen Wort ein Leer Zeichen ein zu fügen.
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Yeti705
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Re: Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

#6

Beitrag von Yeti705 »

Danke für Eure Antworten und Einschätzungen.

Ich werde das einfach mal machen und dann hier berichten, was sich im direkten Vergleich von Antenne alt zu neu verändert hat. Kann aber ein paar Tage dauern, jetzt geht erst mal die Bestellerei los und dann folgt die Montage.
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comet02
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Re: Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

#7

Beitrag von comet02 »

Also ich habe meine Antenne um 4 Meter höher und in die Mitte des Hausdaches versetzt. Störungen sind volkommen identisch geblieben. Der einzige Vorteil war, wenn die Störungen (Plasma-Fernseh) in der Nacht weg sind kann man deutlich weiter funken wie zuvor.

Darum alleine hat es sich schon gelohnt.
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lichtenberger
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Re: Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

#8

Beitrag von lichtenberger »

comet02 hat geschrieben:Also ich habe meine Antenne um 4 Meter höher und in die Mitte des Hausdaches versetzt.
Störungen sind volkommen identisch geblieben. Der einzige Vorteil war, wenn die Störungen (Plasma-Fernseh)
in der Nacht weg sind kann man deutlich weiter funken wie zuvor.
Darum alleine hat es sich schon gelohnt.
Das ist leider oft so.
Ja nach Antenne kann es sein, dass du die Störungen nun über Mantelwellen vom Haus zur Antenne und dann übers
Kabel (Innenleiter) zum Funkgerät übertragen werden.
Das kann verhindert werden, wenn man einige geeignete! EMV-(Klapp)Ferrite über die Antennenleitung verteilt.
Also z.B. mindestens 3 Stück. Einer am Gerät (oder Ausgang Antennenumschalter), einer mittendrin und einer am Antennenstecker.
Dann hat man kaum noch Störungsverschleppungen über das Antennenkabel, das ja meistens durchs verseuchte Haus gehen muss.
Wenn Das nichts oder zu wenig bringt, dann kann man noch versuchen, bei Bekanntheit des Verursachers, diesen mit EMV-Ferriten etwas ruhig zu stellen.
Ab Beispiel des Plasma Fernsehers bedeutet das:
Je ein Ferrit auf Netzleitung, Antennkabel, evt. SCART oder HDMI Kabel. Wenn es dann noch eine Settopbox gibt, diese ebenfalls miteinbeziehen!

Schön. Und wo findet Mann oder Frau geeignete EMV Klapp Ferrite? Keine leichte Aufgabe für den Laien!
Verkauft wird viel, aber nicht spezifizert. Mein persönlicher Favorit sind die gut dokumentierten Kerne von Würth Elektronik.
Dieser Klappferrit ist bestimmt nicht schlecht.
Dort kann man das Koaxialkabel 1x oder 2x durchziehen und hat schon eine sehr ordentliche Dämpfung für Mantelwellen im Bereich
um 20-30MHz.
Und wo bekommt man sowas her? Da müßt ihr leider selber suchen, denn es ist spät und ich muss jetzt ins Bett.

Aber ich habe noch ein paar geeignete nicht Klapp Ferrite mit hoher Dämpfung auf Lager.
Morgen suche ich danach und biete Die euch einfach mal an. Vielleicht will das Jemand mal ausprobrieren?

Gute Nacht!
Stefan
Yaesu FT857D

Re: Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

#9

Beitrag von Yaesu FT857D »

Die Problematik mit "Grundrauschen" egal an welcher Antenne (ausser Dummy Load), wurde zuletzt im Yahoo Forum für den Yaesu FT990 angesprochen.
Da war von unterschiedlichen S-Werten von anderen Transceivern an der gleichen Antenne im Vergleich mit dem FT990 die Rede.
Darunter waren Geräte wie Icom IC7300, IC 7600 usw....
Einige hatten jegliche Stromversorgung des Hauses (Sicherungen raus) unterbrochen und auf DC-Betrieb über Batterie umgeschaltet.
Trotzdem waren die gleichen S-Werte des "Grundrauschens" vorhanden. Einige suchten nach Störquellen wie Schaltnetzteile, PLC ect. in der Nachbarschaft.
Keiner konnte sich das bisher erklären bzw. auch eine Lösung finden (wenn es die überhaupt gibt).
Ich denke, durch die immer mehr zunehmende Elektronik in verschiedenen Quellen (bei der Mikrowelle angefangen über den Plasma-TV bis zu Schaltnetzteilen usw.),
ergibt sich ein mehr oder minder starkes Rauschen als Störpegel auf unterschiedlichen Frequenzen des HF-Spektrums.
Ich sehe das hier bei mir sehr deutlich z.B. auf dem 2m AFU-Band.
Da sind auf mehreren Frequenzen Störsignale, (meistens als Rauschen auf FM, auf SSB eher ein leises Jaulen), die vermutlich von Schaltnetzteilen verschiedener Router (ob für Kabel oder DSL) stammen.
Auch mein eigener Router (Fritzbox 7390) ist dabei....
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Yeti705
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Re: Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

#10

Beitrag von Yeti705 »

lichtenberger hat geschrieben: Aber ich habe noch ein paar geeignete nicht Klapp Ferrite mit hoher Dämpfung auf Lager.
Morgen suche ich danach und biete Die euch einfach mal an. Vielleicht will das Jemand mal ausprobrieren?
Hi Stefan,

das mit den Ferriten ist ne super Idee, da würde ich Dir gerne ein paar abnehmen.

Habe gestern mal im Ausschlussverfahren getestet, was bei mir eigentlich soviel HF-Müll erzeugt. Gestern Abend waren es mal wieder satte 5 S-Stufen lärmendes Rauschen. Nachdem ich mein Sat-Modem, Fritzbox, Netzteil der externen Festplatte am MultimediaPC, den Multimedia-PC selbst, mein Notebooknetzteil und das meiner Frau, 2 Handyladegeräte, Netzwerkdrucker/Scanner und 1 FritzFon-Ladenetzteil vom Saft abgeklemmt hatte, blieb nur noch knapp über S1 an QRM übrig. Ich habe also locker 80 Prozent des QRM's selbst in der Hand bzw. kann für dessen Abhilfe sorgen. Noch nicht getestet habe ich einige Dimmer und etliches an LED-Beleuchtung, da werde ich mit der Handgurke mal abfahren, ob einer dieser Sachen eine sehr knapp eingestellte Rauschsperre aufmacht.

Ich bin also hauptsächlich durch eigene Technik verseucht. Das hoffe ich mit jeder Menge Ferriten, z.B. vor und nach jedem Netzteil, in jedem Netzwerkkabel, in der Antennenleitung, etc. (also immer kurz vor beiden Kabelenden) etwas minimieren zu können. Die nicht hitzeentwickelnden Netzteile werde ich versuchweise in einer Metallbox einsperren, für die wärmerelevanten Netzteile tut es evt. auch eine feinmaschige Drahtgitterbox. Das alles zusammen mit einer richtigen Hochantenne lässt mich doch sehr hoffen, einiges erreichen zu können.
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Yaesu FT857D

Re: Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

#11

Beitrag von Yaesu FT857D »

Yeti705 hat geschrieben: Habe gestern mal im Ausschlussverfahren getestet, was bei mir eigentlich soviel HF-Müll erzeugt. Gestern Abend waren es mal wieder satte 5 S-Stufen lärmendes Rauschen. Nachdem ich mein Sat-Modem, Fritzbox, Netzteil der externen Festplatte am MultimediaPC, den Multimedia-PC selbst, mein Notebooknetzteil und das meiner Frau, 2 Handyladegeräte, Netzwerkdrucker/Scanner und 1 FritzFon-Ladenetzteil vom Saft abgeklemmt hatte, blieb nur noch knapp über S1 an QRM übrig. Ich habe also locker 80 Prozent des QRM's selbst in der Hand bzw. kann für dessen Abhilfe sorgen..

Also genau das, was ich beispielhaft vom Yahoo Forum hier erwähnt habe, weil das dort einem FT990 Besitzer in den USA aufgefallen ist
Yeti705 hat geschrieben: ....
Ich bin also hauptsächlich durch eigene Technik verseucht. Das hoffe ich mit jeder Menge Ferriten, z.B. vor und nach jedem Netzteil, in jedem Netzwerkkabel, in der Antennenleitung, etc. (also immer kurz vor beiden Kabelenden) etwas minimieren zu können. Die nicht hitzeentwickelnden Netzteile werde ich versuchweise in einer Metallbox einsperren, für die wärmerelevanten Netzteile tut es evt. auch eine feinmaschige Drahtgitterbox. Das alles zusammen mit einer richtigen Hochantenne lässt mich doch sehr hoffen, einiges erreichen zu können.
Das Problem ist noch zusätzlich gegeben, weil viele elektrisch betriebenen Geräte (ich rede von unserem 230 V AC Stromnetz) neuerdings mit einem Pseudoschutzleiter betrieben werden, der vielfach über die Potentialausgleichsschiene miteinander verbunden (sein sollte) ist. Ich denke da an Hochvoltlampen, LED-Lampen usw., deren Schutzleiter (PE) überhaupt nicht angeschlossen wird.
Oder in Schaltnetzteilen:
Früher waren Netzteile und deren Gehäuse, am Schutzleiter (PE oder GrünGelb) angeschlossen.
Heutzutage sind solche Schaltnetzteile (besonders in Geräten wie Satreceiver, Routern usw.) vielfach in Plastikgehäusen vergossen und es führen nur noch 1 schwarzer oder brauner Draht und ein blauer Draht auf den AC-Eingang.
Keine Verdrosselung, nicht einmal ein Kondensator gegen Masse. Wird vielfach eingespart, nur um das Teil billiger zu machen.
Dann ist es kein Wunder, wenn ein solches Störrauschen auf Funkfrequenzen auftaucht, insbesondere wenn eine Erde (PE) fehlt.
DF5WW

Re: Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

#12

Beitrag von DF5WW »

Die Klappferrite von Würth sind immer eine gute Idee. Hatte mir seinerzeit mal für kleines Geld einen Musterkoffer ergattern können der mir schon gute Dienste geleistet hat. An einem Wohnort hatte ich auch einen direkten Nachbarn (etwa 8 m Luftlinie) dessen Plasma massiv gestört hat. Konnte ich immer gut sehen wenn er seinen Bildberieseler angesaftet hat denn Shack und dein WZ hatten "Sichtverbindung". Nach einem kurzen Gespräch hat er mich an seinen TV gelassen und ich habe Netz- und Antennenleitung mit je einem Klappferrit versehen und schon war Ruhe. Desgleichen haben mir diese Ferrite schon geholfen bei Indoor Antennen die Einstrahlungen in meinen PC (Maus und Tastatur stiegen aus) zu unterbinden.

Alles in allem sollte man sowas einfach zur Verfügung haben. Schaden kann es nie. Und für hartnäckige Störungen die man nicht ermitteln kann evtl. die Anschaffung eines QRM Eliminators ins Auge fassen. Die Dinger arbeiten mit einer Hilfsantenne und heben die Störungen bei guter Einstellung nahezu komplett auf. Früher gab es mal Bausätze mit dem Namen X-Phase aber heute vertreibt bspw. Wimo sowas unter dem Namen QRM-Eleminator. Kostet zwar um die 100.- €uronen kann sich aber durchaus lohnen.

Am besten wäre natürlich ein QTH ganz ohne negative Beeinflussung und was man selbst an Störquellen im Haus hat kann man austauschen ... :wink: :wink:
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Yeti705
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Re: Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

#13

Beitrag von Yeti705 »

Yaesu FT847 hat geschrieben: Einige hatten jegliche Stromversorgung des Hauses (Sicherungen raus) unterbrochen und auf DC-Betrieb über Batterie umgeschaltet.
Gestern Abend habe ich das tatsächlich mal ausprobiert und habe fast das ganze Haus stromlos gehabt. Und siehe da, nur eine knappe halbe S-Stufe "echter" QRM blieb auf dem Kanal übrig. Dann habe ich einzeln alle sonstigen Geräte und Beleuchtungen im Haus ausgetestet und bin auf etwas bemerkenswertes gestoßen:
Eine kleine, unscheinbare E-14-LED-Lampe, die bei uns in einer Salzkristall-Lampe verbaut in der Wohnzimmerschrankwand vor sich hin strahlte. Entfernung bis zur Antenne sind fast 8 Meter, zum Funkgerät ca. 6 Meter. Trotzdem macht dieses kleine Ding satte 2 S-Stufen HF-Müll, also nochmal genauso viel wie die noch nicht entstörte Fritzbox samt Sat-Modem (jeweils einzeln ca. 1 S-Stufe bei ungefähr selber Entfernung zur Antenne wie die LED-Lampe).
Habe das Ding mal bildlich dokumentiert.
Ich frage mich gerade, ob ein separates Thema "QRM-Schrott" Sinn machen würde, wo jeder die schlimmsten gefundenen Sünder dokumentieren kann. Das könnte im Lauf der Zeit zu einer schönen Sammlung von Dingen werden, die man sich als Funker entweder niemals zulegen oder wenigstens entstören sollte, insofern sie im täglichen Leben unverzichtbar sind.
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73, Andreas (DO3ANK/Yeti705/13HN573), https://www.yeti705.de
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Re: Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

#14

Beitrag von Jack4300 »

LED Lampen gab es schon häufiger. Gerne auch in Verbindung mit einem Bewegungsmelder, den man mit seiner HF triggern kann :-)
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lichtenberger
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Re: Antennenfrage zu QRM und einem höheren Installationsort

#15

Beitrag von lichtenberger »

Da bin ich wieder und habe 2 Typen geeignete Ferrithülsen zum Entstören in meinem Lager gefunden:

1. WE 7427009 für Kabel mit <= 9,1mm Außendurchmesser
und
2. WE 7420107 für Kabel mit <=10mm Außendurchmesser

Die erste Hülse ist länger als die 2. und besitzt daher auch eine höhere Dämpfung.
Für eine sehr gute Dämpfung um 30 MHz schiebe ich das Kabel entweder 2x durch oder nehme
2 lange Hülsen hintereinander.

Vom 2. Typ sollten mindestens 2 (3) Stück hintereinander verwendet werden, bzw. das dünne RG58 sollte
knapp 2x durchpassen.

Wenn Ihr größere Hülsen sucht, dann sollte für den CB Bereich (27MHz) das Material 3W800 der beiden o.g. Hülsen eine gute Wahl sein,
da es in dem Frequenzbereich schön verlustbehaftet ist.
Ansonsten einfach mal in der Typenliste im Link der 2. Hülse suchen.
Ihr könnt im Onlinekatalog von WE danach stöbern.
Der Versandhändler RS scheint viele WE Typen auf Lager zu haben!

Ich gebe die Ferrithülsen für 1 Eur / Stück ab. Die Versandkosten im Brief betragen 2,60 Eur.

Bei Interesse an den Ferrithülsen bitte eine PN an mich.

Grüße
Stefan
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