Praktikumsversuch -> simplen Empfänger bauen

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MichaelH
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Praktikumsversuch -> simplen Empfänger bauen

#1

Beitrag von MichaelH »

Hallo liebe Leute,

ich arbeite an der Uni als Physiker und möchte in der Zukunft einen Praktikumsversuch zum Thema Amateurfunk anbieten, weil es mich selbst interessiert. Ich werde hoffentlich bald meine Prüfung dazu ablegen können - bin also noch absoluter Anfänger und eigentlich noch nicht mal das.

Jetzt schwebt mir aber folgendes als zukünftiger Praktikumsversuch (Nachwuchs-Köder!!) vor für die Studierenden:
- Eine Transceiver Funkstation (ich peile eine Ausbildungskennung dafür an) ist dann vorhanden
- Für ein vorher bestimmtes Funkband/Frequenz (Klasse E) bauen die Studierenden dann selbst einen Empfänger
- Vom "Nachbarraum" aus wird am Ende des Praktikums etwas vom Transceiver gesendet und wird hoffentlich auch mit dem Eigenbau empfangen

So stelle ich mir das vor. Meint ihr das ist realistisch? Vielleict sogar AM-Sprechfunk mit einem Stereo-Anlagen Verstärker und Lautsprecher? Im wesentlichen hoffe ich als Bastelarbeit auf den Bau einer RCL-Schaltung mit entsprechendem Trimm-Kondensator zur Abstimmung, Kabel als Antenne, Stereo-Anlage um etwas zu hören.

Könnt ihr mir Tipps für z.B. die Wahl des passenden Bandes geben? Oder stelle ich mir das sowieso viel zu einfach vor??

Viele Grüße

Michael
Goldi 01
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Re: Praktikumsversuch -> simplen Empfänger bauen

#2

Beitrag von Goldi 01 »

So einen Praktikanten? hatten wir hier vor ein oder zwei Jahren schon einmal hier.Grübel ,Grübel.

73 vom Goldi01
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DocEmmettBrown
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Re: Praktikumsversuch -> simplen Empfänger bauen

#3

Beitrag von DocEmmettBrown »

MichaelH hat geschrieben: Fr 17. Sep 2021, 12:06Jetzt schwebt mir aber folgendes als zukünftiger Praktikumsversuch (Nachwuchs-Köder!!) vor für die Studierenden:
Für alle Studierenden oder nur für Studenten? ;)
MichaelH hat geschrieben: Fr 17. Sep 2021, 12:06Für ein vorher bestimmtes Funkband/Frequenz (Klasse E) bauen die Studierenden dann selbst einen Empfänger
Das ist eine gute Sache und Andreas hat mit dem Röhren-RX von Franzis ja schon eine ausgesprochen gut funktionierende Vorlage gegeben. Interessanter wäre natürlich der Selbstbau eines Senders. ;) Mit erträglichem Aufwand wären da CW und AM möglich, wobei Du bei AM auf das 10 m-Band verhaftet wärst oder die Sendeleistung so weit begrenzen müßtest, daß das Ding bestenfalls 5 m weit oder so sendet. (Vorteil dabei: Ihr könntest bei so geringer Reichweite mit den Filtern etwas nachlässiger sein.) Bei CW wären auch andere AFu-Bänder möglich, allerdings wäre es für die Studenten natürlich attraktiver, die eigene Stimme aus dem Lautsprecher des RX zu hören, und auch hier entscheidet mal wieder die Reichweite, ob Filter nötig werden oder nicht.
MichaelH hat geschrieben: Fr 17. Sep 2021, 12:06Meint ihr das ist realistisch? Vielleict sogar AM-Sprechfunk mit einem Stereo-Anlagen Verstärker und Lautsprecher?
Also realistisch ist das absolut, Radios haben wir im letzten Jahrtausend auch als Kinder und Jugendliche gebaut. Aber denk dran: Wenn Ihr mit den Dingern raus in die Wildnis und damit auch mehr Sendeleistung wollt, seid Ihr bei AM auf das 10 m-Band verhaftet und natürlich muß der Sendende über eine Lizenz verfügen (und sei es nur ein Nannycall) und die Betriebstechnik einhalten. Außerdem sind alle Parameter wie Bandbreite und dergleichen natürlich einzuhalten. :paper:

Ich denke, irgendein Kleinleistungs-TX, der nur 5 m Reichweite hat, ist attraktiver und der RX sollte das allergeringste Problem sein, da reicht ein simpler Detektor-RX schon aus. ;)

73 de Daniel
Alexander
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Re: Praktikumsversuch -> simplen Empfänger bauen

#4

Beitrag von Alexander »

Hallo Michael...

Deine Idee hat prinzipiell was Tolles und diese ist zu unterstützen!.
Eine entsprechenden Empfänger (Funkamateure sprechen von RX) ist spannend und es ist vor allem sehr lehrreich, letzteres natürlich nur dann, wenn Du es mit den entsprechenden physikalischen Grundlagen für die Zöglinge begleitet.
Bausätze, egal wie gut die sortiert sind, würde ich nicht verwenden, weil der Lerneffekt deutlich geringer ist. Was spricht dagegen so einen kleinen Empfänger nur anhand eines Schaltbildes selber zu machen. Anbieten würden sich sogenannte Rückkopplung Empfänger, Funkamateure sagen 0v2 oder 1V2 dazu, entsprechend der Stufen des RX. Diese Empfänger können mit mit Röhren oder Transistoren, wobei der Lerneffekt mit einer Röhre - meiner Meinung nach - deutlich höher ist. Der von mir vorgeschlagene RX hat den Vorteil, dass er für fast alle Kurzwellen- Betriebsarten, also CW, SSB (beide Seiten Bänder) und AM verwendet werden kann.
Zu Eurem Sender: ich würde AM nicht verwenden, weil es im Amateurfunk so gut wie nicht mehr angewendet wird, Außer bei an einer Hand abzählbaren Relaisfunkstellen im 10m- Band. Hier wäre SSB oder CW besser, weil es fertige Sender gibt. Allerdings: Ohne entsprechende Genehmigung würde ich nichtmal ans "senden" denken, irgendeiner würde Dich wohl immer bei der BnetzA melden.
Noch was zu obigem RX: Durch entsprechende Dimensionierung der entsprechenden Bauteile, kann der Empfänger mit wachsen, und auf alle Amateurfunkfrequenzen erweitert werden
Bau Vorschläge - nicht Bausätze - sind überall im Web oder in entsprechenden Büchern zu finden. Viel Spaß beim nachmachen
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KLC
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Re: Praktikumsversuch -> simplen Empfänger bauen

#5

Beitrag von KLC »

Warum ratet ihr dem Fragesteller , egal ob der schon mal da war oder nicht, das Ganze halb auf CB zu machen.
Ist ja ISM-band , was immer sich wer dafür kaufen kann , aber kein Experimentierfunk !

So !
Vorteil, die Grundausstattung plus Beratung als Bemessensgrundlage bekommst du für nen schlappen Hunni, wenn du bei einem Händler kaufst.
Also Einsteiger-Funkgerät wie AE6110 o.ä, SWR-Meßgerät etwas Kabel und eine Antenne (oder die selbst bauen).
Achtung:
KLC hat geschrieben: Mo 6. Jan 2020, 23:20 Seinen Funkkram kauft man nicht bei AMAZON, CONRAD, EBAY oder beim "freundlichen Kistenschieber" in Net , sondern bei einem guten Fach-Funkhändler.
Dann bastelst du mit deinen Studenten (das sind Männlein UND Weiblein, die studieren) ein popeliges "Pendel-Audion" Die "Empfangs-Hälfte".
Ich könnte dir aber jetzt keinen Funkhändler mehr nennen, der dir auch den Großteil der benötigten Elektronik-Kleinteile anbieten könnte.

Der Knackpunkt dürfte vielleicht der Quarz sein, der Rest sind normale Elektronik ohne was Besonderes.
Vielleicht kann man die Frequenzerzeugung auch heutzutage moderner gestalten, mit einem sonstwie kontrollierten Cristall-Oszillator (XCO,TXCO oder so)
Und wenn euch der Hafer sticht, könnt ihr mit anderen Bauteilen was verändern. Sollte kein Hexenwerk sein.

Die ollen billigen Einkanal-Breaken , die doch damals unverhältnismäßig teuer waren, haben im letzten Jahrhundert so funktioniert.
Such mal bitte selbst danach, oder vielleicht hier einer schlauer als ich (kein Ing. und kein Dr. ohne jegl. Dipl.).
Für die Empfänger (in den AFu- & ISM=CB-PMR-LPD-Bändern brauchst du keinerlei Erlaubnis)

Ich sag mal so .... :clue:
Rolf :wave:
SAARLAND
Großes vergeht immer im Kleinen.
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DocEmmettBrown
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Re: Praktikumsversuch -> simplen Empfänger bauen

#6

Beitrag von DocEmmettBrown »

Alexander hat geschrieben: Fr 17. Sep 2021, 22:13Bausätze, egal wie gut die sortiert sind, würde ich nicht verwenden, weil der Lerneffekt deutlich geringer ist. Was spricht dagegen so einen kleinen Empfänger nur anhand eines Schaltbildes selber zu machen.
Der Unterschied zwischen Bausatz und Schaltbild plus Bauteile einzeln kaufen ist viel geringer, als Du denkst. Dafür sind beim Bausatz alle Teile schon enthalten und müssen nicht bei zehn verschiedenen Händlern mit zehnfachen Versandkosten zusammengekratzt werden. Der o.g. Bausatz von Franzis erklärt das selbstverständlich enthaltene Schaltbild des Rückkopplungsempfängers sehr gut. Du kannst freilich auch das Schaltbild des Franzis-RX nehmen (gibt es PDF-Datei) und die Bauteile einzeln kaufen.
Alexander hat geschrieben: Fr 17. Sep 2021, 22:13ich würde AM nicht verwenden, weil es im Amateurfunk so gut wie nicht mehr angewendet wird, Außer bei an einer Hand abzählbaren Relaisfunkstellen im 10m- Band. Hier wäre SSB oder CW besser
Ich würde alleine schon deswegen AM bevorzugen, weil AM vergleichsweise simpel und damit verständlicher ist. Die Sendeleistung sollte aber tatsächlich nur für 5 m reichen, damit niemand gestört wird, und an der nächsten Betonwand der Hochschule ihr jähes Ende finden.

Vorschlag:
Entweder den o.g. Bausatz von Franzis nehmen oder, was ich fast besser fände, einen Detektor selber entwerfen. Mit einem nachgeschalteten NF-Verstärker sollte die ganze RX-Schaltung immer noch leicht verständlich genug sein. Die Frage ist, ob man dazu überhaupt löten will oder die Schaltung nicht gleich auf einem Steckbrett aufbaut. Ganz wichtig: Unbedingt auf Einfachheit achten, die Geschichte soll nur dem Aha-Erlebnis dienen. Labor-NG, Oszi, Frequenzzähler, DMM sind alles Dinge, die an der Hochschule zu finden sind.

Und dann dazu einen passenden AM-Sender mit nicht mehr als 5 m Reichweite. Das langt für das Aha-Erlebnis vollkommen aus. Frequenzbereich könnt Ihr Euch aussuchen, die spielt keine Rolle, solange RX und TX die gleiche Frequenz haben. Filter und dergleichen braucht Ihr nicht, Betriebstechnik gibt es keine. ;)

73 de Daniel
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Charly Whisky
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Re: Praktikumsversuch -> simplen Empfänger bauen

#7

Beitrag von Charly Whisky »

Möglicherweise gibt es noch Elektronik- Experimentierbausätze auf dem Markt, die das gesuchte abbilden. Ich hatte den von KOSMOS.

https://www.elektronik-labor.de/Lernpak ... esten.html

Oder so: https://www.pollin.de/p/lernpaket-ukw-r ... gLZWPD_BwE

Oder vielseitiger: https://www.pollin.de/p/lernpaket-elektronik-880209
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DF2JP
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Re: Praktikumsversuch -> simplen Empfänger bauen

#8

Beitrag von DF2JP »

Moin Michael,

Du solltest einmal nach MA (minimal art)-Transceivern suchen, wie z. B. hier:

http://www.dl2lto.de/sc/HB_MA12.htm

https://www.qrp-shop.biz/epages/qrp-sho ... ducts/MA12

https://www.dg0sa.de/mas05.pdf

http://ok1ike.c-a-v.com/soubory/pixie/pixie.htm

Das sind Transceiver, die mit weniger als 100 Bauteilen auskommen.

Du hast uns leider über das Budget im Unklaren gelassen.
Ansonsten wäre vielleicht das etwas:

https://hackaday.com/2021/08/06/sbitx-h ... pberry-pi/

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Re: Praktikumsversuch -> simplen Empfänger bauen

#9

Beitrag von gernstel »

Hallo Michael,

soll das zugleich auch ein Lötpraktikum werden?
Sonst bliebe ja nur ein Steckbrett.

Empfehlen würde ich einen Rückkopplungsempfänger für Kurzwelle.

Rückkopplung, weil nur ein Schwingkreis und das Erleben der Entdämpfung. Und geringer Aufwand.
Kurzwelle, weil man da mit geringen Aufwand immer was hört, was weit weg ist und durch Fading die Ferne erahnen kann.

Und dann kann man noch durch Anziehen der Rückkopplung selbst schwach senden und sich den Kommilitonen hörbar machen.

Der Kainka bastelt viel in der Richtung, mit einfachsten Mitteln. Der Aufwand lässt sich hier einschätzen:

https://www.elektronik-labor.de/HF/KWaudion20.html

Ich hatte mal als einfaches Lötpraktikum den Bau einer Taschenlampe mit primitiven Spannungswandler und weißer LED durchgeführt und gemerkt, dass nicht jedem das Löten leicht von der Hand geht und dass man auch genügend Ersatzteile dabei haben sollte. Um so mehr, je größer die Gruppe ist und je weniger individuell die Betreuung...
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Niemand
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Re: Praktikumsversuch -> simplen Empfänger bauen

#10

Beitrag von Niemand »

Ich würde mich erstmal auf den Bau eines Senders konzentrieren, der eventuell auch einen sinnvollen Einsatz findet ein altes MW-Radio wieder mit Audio zu versorgen.
Hier sind ein paar einfache Schaltungen, die beim Senden eine sehr geringe Reichweite haben.

https://www.elektronik-labor.de/HF/MWmodulator.html

http://www.radio-ghe.com/neuetechnik/umkpl.htm
Dadurch ist er theoretisch ohne Lizenz betreibbar, da die Feldstärke aufgrund der geringen Reichweite wohl unter den erlaubten -15 dBµA im Abstand 10 m liegen dürfte.
Im Netz gibt es noch viel mehr solcher Schaltungen.

Von dem hier gibt es auch Transistorschaltungen auch auf oben verlinkter Seite.


Gruß von
Niemanden
Niemand ist perfekt!
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Re: Praktikumsversuch -> simplen Empfänger bauen

#11

Beitrag von DF5WW »

MichaelH hat geschrieben: Fr 17. Sep 2021, 12:06 - Eine Transceiver Funkstation (ich peile eine Ausbildungskennung dafür an) ist dann vorhanden
Das Ausbildungsrufzeichen setzt aber erst einmal eine vorhandene Lizenz voraus sonst gibt es nämlich keines.
Also erstmal Prüfung ablegen und dann um die Geschichten kümmern die Du vor hast. Ein Physiker der dann
tatsächlich Klasse E anstrebt ist mir allerdings eher unheimlich. Mit dem Wissen das man bei einem solchen
voraussetzen sollte wäre Klasse A eigentlich eine einfache Übung. Da Vorschriften/Gesetze und Betriebstechnik
gleich sind liegt es also nur am technischen Teil und der sollte für einen Physiker nun wirklich kein Problem
darstellen.

:clue: :clue:
73´s, Jürgen.
2 x G90, 1 x ALT-512, 1 x TS790E. 50m Endgespeist, 4-Ele. Logperiodic 2m/70 cm, Duoband Moxon 50/70 MHz,
Diamond X30 2m/70 cm, HF-P1 + 5,6m Teleskop für draußen + 3 x EREMIT 18 AH LiFePo4.

:tup: :tup:
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Re: Praktikumsversuch -> simplen Empfänger bauen

#12

Beitrag von DocEmmettBrown »

Krampfader hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 08:17Als 12jähriger hatte ich mir einen ganz einfachen Detektorempfänger gebaut.
...und genau das halte ich auch für die beste Lösung: Die Einfachheit! Für das erste Aha-Erlebnis sollte der RX so einfach für möglich sein. Und je einfacher der Aufbau, umso größer das Erlebnis, wenn dann etwas aus dem Lautsprecher des nachgeschalteten NF-Verstärkers krächzt.

Die Rückkopplungs-RX, die mitunter sogar sehr empfindlich und trennscharf sind, verbessern vielleicht das Hörerlebnis, aber die Übersicht geht dabei verloren. Das heißt, die Studenten bauen da irgendetwas und die Schaltung ist zumindest für die, die nicht über ein gewisses E-Technikgrundwissen verfügen, nicht mehr nachvollziehbar. Dann ist kein Lerneffekt vorhanden und das hat keinen Zweck. In der Einfach- und Verständlichkeit liegt der Schlüssel. Deswegen scheiden aus didaktischer Sicht FM, CW und SSB eigentlich aus.
Niemand hat geschrieben: Sa 18. Sep 2021, 10:22Hier sind ein paar einfache Schaltungen, die beim Senden eine sehr geringe Reichweite haben.

https://www.elektronik-labor.de/HF/MWmodulator.html
Auf der Seite ist AM-Modulator mit 1,5 V von B. Kainka bzw. Veränderte Dimensionierung von Bernd Schulte-Eversum, DG2DCY genau die richtige Schaltung. Extrem einfach und leicht zu verstehen. So eine Modulator-Schaltung, Detektor dazu und fertig ist die Laube. :tup:
(Falls Euch die 1,5 V fehlen, Ihr aber noch ein paar Äpfel, Zink- und Kupferbleche habt, könnte man noch...)

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Re: Praktikumsversuch -> simplen Empfänger bauen

#13

Beitrag von MichaelH »

Also liebe Leute, vielen Dank für die enorme Rückmeldung - ich war schon sehr überrascht als ich einen Tag später hier reinschaute. Super!

Ich habe jetzt so ziemlich schon alle Infos die ich brauche. Ich plane also folgendes:

- Ich nutze meinen (dann vorhandenen Transceiver) mit Funklizenz als Sender, oder kaufe was für die Arbeit
- die "Mädels und Jungens, die studieren" :-) bauen dann auf dem Steckbrett einen Detektorempfänger mit Kopfhörern dran und fertig, das soll ja ganz gut funktionieren. Löten evtl. als Alternative für Willige.
- übrigens ist das Budget nicht so wirklich das Problem, einfache Demo-Experimente im Schul-Stil kosten auch mehrere Tausend Euro

Im Netz und auch bei einem genannten Link habe ich schon passende Dimensionierungen für Detektorempfänger gefunden. 10m Band habe ich auch verstanden und stimme zu.

Ich danke euch vielmals und markiere den Thread erstmal als geschlossen. Ich kann mich ja in einem Jahr mal melden wie's gelaufen ist.

Viele Grüße

Michael

P.S. Dann kann ich den schönen 10k€ 600W 13.56MHz RF-Verstärker mit Modulationseingang im Schrank stehen lassen. Oder doch nicht? Mal sehen...Ich glaube die Nachbararbeitsgruppen machen schlimmeren Schweinkram.
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DF2JP
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Re: Praktikumsversuch -> simplen Empfänger bauen

#14

Beitrag von DF2JP »

Hallo Michael,
P.S. Dann kann ich den schönen 10k€ 600W 13.56MHz RF-Verstärker mit Modulationseingang im Schrank stehen lassen. Oder doch nicht? Mal sehen...Ich glaube die Nachbararbeitsgruppen machen schlimmeren Schweinkram.
Solche Verstärker lassen sich gut zur Amateurfunk-Endstufe umbauen :D
Ich habe meistens Leistungsgeneratoren umgebaut, bevorzugt von ENI.

https://www.df2jp.de/ENI.html

73 Joe
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