Ballonstart HEUTE Fulda 19.7.14 ab 18Uhr 10m 70cm

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ludwig
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Re: Ballonstart HEUTE Fulda 19.7.14 ab 18Uhr 10m 70cm

#46

Beitrag von ludwig »

Hier ein paar Impressionen. Wir hatten leider ein Paar Probleme mit dem Ballon und dem Wasserstoffgenerator Daher hatten wir ne ordentliche Abflugverzögerung. Geplante Startzeit war 12:00 und wir hatten etwas mehr als 12h Verspätung. Ich bitte das zu entschuldigen, ist halt Experimentalfunk pur. Ich hab mich riesig über jeden einzelnen Empfangsbericht gefreut und war sprachlos als unsere Sondenjäger die immer noch funkende Sonde wieder zurück gebracht hatten. Die Batterie der Sonde hat über 12h durchgehalten und die Sonde würde wahrscheinlich jetzt noch senden, wenn ich die Batterie dann nicht abgebaut hätte.

Zusammengefasst war das eine tolle Aktion, war zwar stressig, aber hat einen riesen Spaß gemacht, den Ballon fliegen zu sehen. Ich freue mich schon riesig auf den nächsten Ballon!

Vielen vielen Dank an alle, die so geduldig gewartet haben, um den Ballon zu hören!

73,
Ludwig, DM2LCT

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KLC
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Re: Ballonstart HEUTE Fulda 19.7.14 ab 18Uhr 10m 70cm

#47

Beitrag von KLC »

harry02 hat geschrieben:.... (H2 Generator wollte auch dieses Jahr mehrfach viel Zuwendung ...
ludwig hat geschrieben:... ein Paar Probleme mit dem Ballon und dem Wasserstoffgenerator....
So , und jetzt mal für Hauptschüler:
Heißt das , ihr habt frischen Wasserstoff gebraut? Wahrscheinlich durch Elektrolyse ?
Nicht einfach bei AGA oder Messer-Griesbrei ne Pulle Hydrogenium geordert und euch die dann in den Ballon gekippt.

Da frage ich mich doch: Umständlicher? , Zeitaufwand? , Nichtraucher ? , Billiger.de ?
Die meisten Ballonfunker hier hatten das teuere Helium, was eigentlich fast Kindersicher ist , aber auch ein Zehntel weniger Auftrieb bringen soll ?
Bringt jedes Zehntel im Funker-Bereich wichtige Vorteile , oder ist es ähnlich wie bei 10m RG58 ?

Schade , daß ich nicht 10m-tauglich war ....
Tolle Aktion :tup:
Rolf :wave:
SAARLAND
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ludwig
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Re: Ballonstart HEUTE Fulda 19.7.14 ab 18Uhr 10m 70cm

#48

Beitrag von ludwig »

wenn ich Zeit finde, schreibe ich noch mal nen ausführlichen Bericht.

Anmelden oder genehmigen lassen muss man sich das Ding nicht, wenn die gesamte Abflugmasse (Gas zählt mit rein, auch etwas, was leichter als Luft ist, hat eine Masse!) nicht über 500 gramm ist. So ein Ballon wird im Zweifelsfall dann einfach von einem Flugzeugtriebwerk geschluckt, ohne dass was passiert. Ein Triebwerkstechniker mit dem wir mal geredet haben meinte nur: "Wir schmeißen zum Testen gefrorene Gänse da rein und das muss das Triebwerk können. So ein Ballon geht einfach so druch, selbst wenn er mit Wasserstoff gefüllt ist." Helium ist im Übrigen selbst dem deutschen Wetterdienst zu teuer geworden. Die Sondenjäger drüben im Fingerforum stellen vermehrt fest, dass der deutsche Wetterdienst und die Bundeswehr auch mittlerweile selber wieder Wasserstoff in ihren Ballons verwenden.

Ansonsten - Ja, wir haben den Wasserstoff selber gebraut. Mit Aluspänen und Rohrreiniger (Natriumhydroxid). Ist um einiges billiger als den Wasserstoff zu kaufen. Aluspäne haben wir uns einfach von den Mechanikern im Fingerforum zum Treffen mitbringen lassen und Rohrfrei gibts im Supermarkt. Man muss nur aufpassen, dass das Zeugs nicht überkocht und keiner in der Nähe raucht. Reiner Wasserstoff explodiert auch nicht, sondern brennt nur zügig ab (wobei er sich logischerweise nach oben bewegt). Wenn man das Ganze also mit etwas technischem Verständnis und gesundem Menschenverstand anpackt, passiert da auch nichts. Der Reaktor musste vorher mittels Vakuumpumpe evakuiert werden, damit kein Knallgas entstehen kann. Trotzdem ist das schon ein Wagnis, empfehlen würde ich es nur Leuten, die verrückt genug sind und genügend Ahnung davon haben. Selbst uns ist der Reaktor einmal übergekocht, als wir unvorsichtig waren und zu viel Rohrreiniger nachdosiert haben.

Wasserstoff hat natürlich einiges mehr an Auftrieb als Helium, weswegen wir den Ballon nicht so prall voll machen mussten, wodurch er schön hoch gekommen ist (28,5km). Die Bedingungen, die da oben herrschen muss man beim Bau der Nutzlast natürlich beachten. Es ist so gut wie keine Luft da und die Luft die noch da ist, ist sehr kalt (-60° haben wir gemessen). Batterien mögen es warm. Also neben die Endstufe und den Spannungsregler damit. Styropor drum und Hohlräume in der Sonde mit Watte ausstopfen (Luftpolsterfolie geht einfach kaputt, wenn der Luftdruck weg ist). Elektrolytkondensatoren (Elkos) sollten auch keine im Gerät sein. die explodieren einfach. Man sollte die Nutzlast natürlich möglichst leicht machen. Batterien sind schwer. Also alles auf möglichst wenig Stromverbrauch optimieren. Unser Ballon hatte irendwas um die 500mW bis 1W. Das reicht da oben locker aus, wie ihr gesehen habt. Kurzwelle und AM ist eher ein Faible von mir. Hat eigentlich kaum Vorteile oben in der Luft. 10m ist relativ ungünstig. Wenn man richtig DX machen wöllte, wäre 20m besser, allerdings siehts da schwierig mit AM oder anderem breitbandigem Gedöhns aus. Ich hätte eigentlich mal Bock, mit dem Ballon auf 10m Raumwellen DX zu machen. Müsste von da oben sogar die Taxiweiber, die vereinzelt auf 10m rumbraten wegdrücken :lol:
Ansonsten war unsere Nutzlast bis auf das GPS, welches wir nur reverse engineered haben (ist ein GPS Modul aus einer DFM06), komplett selber entwickelt. Das ist natürlich kein Muss, aber wir haben als Elektronikbastler natürlich den Anspruch da selber was nach unseren Vorstellungen zu frickeln.

So, hoffe euren Wissensdurst fürs Erste befriedigt zu haben!

73,
Ludwig
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