Laserstrahlen als Kommunikationsübermittler

Antworten
Nosensus
Santiago 8
Beiträge: 855
Registriert: So 1. Mär 2020, 00:44
Standort in der Userkarte: Pirmasens

Laserstrahlen als Kommunikationsübermittler

#1

Beitrag von Nosensus »

https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... obal-de-DE
In dem Artikel, wird die (zukünftige?) Übertragung von Daten über Laserstrahlen berichtet.
Benutzeravatar
DF2JP
Santiago 9+15
Beiträge: 1907
Registriert: Fr 11. Sep 2020, 18:38
Standort in der Userkarte: Colonia Ulpia Trajana

Re: Laserstrahlen als Kommunikationsübermittler

#2

Beitrag von DF2JP »

Moin Helmut,

das Prinzip ist schon ziemlich alt:

Das Patent von Graham Bell zur Übertragung von Sprache mittels Licht ist ca. 130 Jahre alt.
Die Übertragung von Sprache und Telegrafie im Terahertzbereich, rot (VIS) und nahes Infrarot (NIR) wurde schon im I. Weltkrieg mit Carl Zeiss "Lichtsprechgeräten" vorgenommen. Danach wurden "Lichtsprechgeräte" auch zivil eingesetzt.
Das bekannteste "Lichtsprechgerät" im II. Weltkrieg war das "Lichtsprechgerät 80" (LiSpr 80)
Im Kaltem Krieg wurden von Carl Zeiss Jena weiterhin Geräte für Sprach- und digitale Übertragung, aktiv und passiv, gefertigt.
Mit diese Geräten (JO-4.02) wurden mit der 1 mW (0,0001 W) Infrarotdiode, kein Laser, 38 km beidseitig in Sprache anläßlich der HAM-Radio in Friedrichshafen überbrückt.
(Zur HAM-Radio in Friedrichshafen findet das Treffen "Terahertz am Bodensee" statt, Theorie und prakische Terahertz Verbindungen)
OTS der Staatssicherheit baute ein übliches Fernrohr zur Sprachübertragung um, was dadurch sein ursprüngliches Aussehen kaum veränderte. Ab und zu sind noch sowjetische Entfernungsmesser im Angebot, die Entfernung zu einer Person in 20 km Entfernung lässt sich messen.
Funkamateure können den Terahertbereich nutzen, bevorzugt werden ca. 458 THz und ca. 355 THz. Neben den üblichen Funkverbindungen mit dem Austausch von QSL-Karten finden auch Conteste (Funkwettbewerbe) statt.
Entfernungen um 100 km sind bei guten Ausbreitungsbedingungen (Wetter) kein Problem.


Und wo sich Sprache übermitteln lässt, da gehen auch Daten. Mit entsprechender Technik und Übertragungsprotokollen auch High Speed.

73 Joe
"The wire telegraph is a kind of very, very long cat. You pull his tail in New York and is head is meowing in Los Angles. Radio operates the same way... the only difference is that there is no cat."
Albert Einstein
Nosensus
Santiago 8
Beiträge: 855
Registriert: So 1. Mär 2020, 00:44
Standort in der Userkarte: Pirmasens

Re: Laserstrahlen als Kommunikationsübermittler

#3

Beitrag von Nosensus »

Moin Joe,
das von dir genannte ist mir im Laufe meiner Tätigkeiten im AFU bekannt geworden.
Nur das neue daran ist (was in dem Artikel genannt wird), dass von Satellit zu Satellit via Laserstrahl,
eine Unmenge an Daten superschnell (ähnlich der erdgebundenen Glasfaserübertragung) weitergegeben werden kann.

Wenn nun Satelliten eingebunden sind (werden), die schon seit langem DSL-Übertragungen auf die Erde und von der Erde senden,
(so eine Anlage habe ich vor 10 Jahren mal als Internetverbindung genutzt)
dann dürften ähnliche Übertragungsraten wie auf Glasfaserstrecken, erreichbar sein und so etwas wie Kabel-TV, PLC usw. ein Ende finden.

Die Störungen in den HF-Bereichen (KW, UKW) insbesondere bei uns AFUler würde abnehmen.
Das ist und wäre die Quintessenz daraus....

73, Helmut
juergenegg
Santiago 8
Beiträge: 867
Registriert: Do 27. Jun 2013, 20:24
Standort in der Userkarte: Hessen

Re: Laserstrahlen als Kommunikationsübermittler

#4

Beitrag von juergenegg »

Hallo Helmut
zum Thema schau auch mal hier rein :
https://www.aatis.de/content/content/li ... xperimente
http://www.hhcuno.de/afu/laslink.htm
http://dk5wma.darc.de/info.htm

Ich selber hbe schon in den frühen 80igerJahren mit solchen Experimenten begonnen.
Das Thema selber ist schon sehr alt.
Anfangs habe IR Dioden als Sender benutzt und Fotodioden / Transistoren als Empfänger.
Die Reichweiten damit waren auf 1-2 Km begrenzt. ( mit Optik) Danach fing ich mit Laser Pointer an .
Im sichtbaren Rotbereich bis hin zu IR Lasern habe ich alles probiert. Am Anfang in AM moduliert
dann im PWM Verfahren. Zuletzt macht ich dann auch noch ATV mit entsprechender Basisband aufbereitung. Reichweiten von bis zu 30 km waren mit der richtigen Optik möglich. Der Amateurfunk
Rekord von DL8TP in der Betriebsart ATV liegt so bei 100 Km vom Odenwald bis in den Schwarzwald .

https://www.darc.de/fileadmin/_migrated ... 0.2012.JPG

Die Uni Darmstadt hatte auch mal , ich glaube um 1993 eine Lanstrecke im Test bei 380 Thz.
Meine Basteleien sind noch , ordentlich in Holzkisten verstaut, in meinem Besitz.
Eine spezielle Sonder Genehmigungsurkunde, die war Damals für den Frequenzbereich nötig, hatte ich auch . (Gebührenpflichtig)
Es gibt ein Telefon für Duplexbetrieb sowie einen TRX für ATV alles Funktionsfähig !

73
Jürgen
Zuletzt geändert von juergenegg am Sa 10. Apr 2021, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.
QRV aus dem Womob oder dem Ferienhaus, QRP bevorzugt. Jugendarbeit in Sachen E-Technik -
Kommunikationstechnik seit über 35 Jahren
juergenegg
Santiago 8
Beiträge: 867
Registriert: Do 27. Jun 2013, 20:24
Standort in der Userkarte: Hessen

Re: Laserstrahlen als Kommunikationsübermittler

#5

Beitrag von juergenegg »

Krampfader hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 13:53 Laserlicht gehört genauso zum elektromagnetischen Spektrum wie Funk-, Kurz- und Radiowellen, Infrarot, UV, Röntgen und Gammastrahlen. Nur mit dem Unterschied dass es stark gebündelt ist und selbst auf weite Distanzen kaum auffächert. Eine Laserkanone ist demnach eine Richt-Beam par excellence. Vorteil: Die Feldstärke nimmt im Weltraum kaum mit dem Quadrat der Entfernung ab, es gibt nur wenig Dämpfung + Streuung durch Staub. Nachteil: Durch die starke und enge Bündelung ist eine exakte Ausrichtung auf das Ziel/den Empfänger notwendig. Wenige Meter daneben und es herrscht Funkstille.
Auf der Erde sieht das ganze anders aus . Nebel, Regen, Schnee beeinträchtigen eine
Übertragungsstrecke genau so wie die Lichtbeugung. Das geht vom Rauschen des Signals bis zu vollständigen auslöschung am Empfangsort.
73
Jürgen
QRV aus dem Womob oder dem Ferienhaus, QRP bevorzugt. Jugendarbeit in Sachen E-Technik -
Kommunikationstechnik seit über 35 Jahren
Nosensus
Santiago 8
Beiträge: 855
Registriert: So 1. Mär 2020, 00:44
Standort in der Userkarte: Pirmasens

Re: Laserstrahlen als Kommunikationsübermittler

#6

Beitrag von Nosensus »

juergenegg hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 14:03 Hallo Helmut


Meine Basteleien sind noch , ordentlich in Holzkisten verstaut, in meinem Besitz.
Eine spezielle Sonder Genehmigungsurkunde, die war Damals für den Frequenzbereich nötig, hatte ich auch . (Gebührenpflichtig)
Es gibt ein Telefon für Duplexbetrieb sowie einen TRX für ATV alles Funktionsfähig !

73
Jürgen
Jürgen, ich rede hier von kommerziellen Lasersystemen im Weltall.
"Experten verweisen darauf, dass die optische Datenkommunikation per Laser auch den Vorteil hat, dass keine Frequenzen für die Übertragung beantragt werden müssen."
Insbesondere vermutlich wenn (wie hier auch vorgesehen) das Militär dabei ist.
Noch etwas: Die Koordinierung von Satsystemen (die Positionierung der Satelliten und der Frequenzbenutzung) sind nicht International festgelegt!

73, Helmut
13CT925
Santiago 9+30
Beiträge: 2744
Registriert: Fr 13. Dez 2013, 22:42
Standort in der Userkarte: Monnem

Re: Laserstrahlen als Kommunikationsübermittler

#7

Beitrag von 13CT925 »

Nosensus hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 13:40 Nur das neue daran ist (was in dem Artikel genannt wird), dass von Satellit zu Satellit via Laserstrahl,
eine Unmenge an Daten superschnell (ähnlich der erdgebundenen Glasfaserübertragung) weitergegeben werden kann.
Naja, das is jetzt nich gerade was revolutionär neues.
Beim Star-Link-Netz, das gerade aufgezogen wird, kommunizieren die Satelliten auch via Laser untereinander.
https://www.nzz.ch/wissenschaft/starlin ... ld.1493375
....73 Joe
Nosensus
Santiago 8
Beiträge: 855
Registriert: So 1. Mär 2020, 00:44
Standort in der Userkarte: Pirmasens

Re: Laserstrahlen als Kommunikationsübermittler

#8

Beitrag von Nosensus »

13CT925 hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 15:47 .
Beim Star-Link-Netz, das gerade aufgezogen wird, kommunizieren die Satelliten auch via Laser untereinander.
https://www.nzz.ch/wissenschaft/starlin ... ld.1493375
Genau das wird in dem Artikel auch erwähnt.
Nur:
Es soll eine Erweiterung geben, dass Daten vom Satellit an Drohnen (Militär, dann würde u.a. die Satellitenstation auf der AB Ramstein wegfallen),
an den Erdboden (direkt an die Empfänger wie jetzt bei Sat-TV) oder an Verteilstationen am Erdboden mit Glasfaseranbindung, geschickt werden.
noone
Santiago 9+30
Beiträge: 4081
Registriert: Mi 24. Mär 2010, 15:34
Standort in der Userkarte: Oedheim(Dl)
Wohnort: Oedheim(Dl)

Re: Laserstrahlen als Kommunikationsübermittler

#9

Beitrag von noone »

Nosensus hat geschrieben: So 11. Apr 2021, 11:22
13CT925 hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 15:47 .
Beim Star-Link-Netz, das gerade aufgezogen wird, kommunizieren die Satelliten auch via Laser untereinander.
https://www.nzz.ch/wissenschaft/starlin ... ld.1493375
Genau das wird in dem Artikel auch erwähnt.
Nur:
Es soll eine Erweiterung geben, dass Daten vom Satellit an Drohnen (Militär, dann würde u.a. die Satellitenstation auf der AB Ramstein wegfallen),
an den Erdboden (direkt an die Empfänger wie jetzt bei Sat-TV) oder an Verteilstationen am Erdboden mit Glasfaseranbindung, geschickt werden.
Es gab schon vor 20 Jahren Laserrichtstrecken. Um das ganze ungefährlicher zu machen (es geht ja auch mal was daneben, die Luft wabert schon mal gewaltig) und Regen zu umgehen weitet man den Strahl bereits am Sendepunkt auf und hat an am Empfangspunkt dieselbe Optik die dann alles wieder auf die innere Auswerteeinheit konzentriert, wenn etwas im Strahlweg ist dann wird der Strahl nicht zu 100% abgedeckt. Gebündeltes Licht ist auch recht abhörsicher, man müsste schon sehr den Strahl suchen, denn der ist recht schmal und die Anteile die übers Ziel hinaus gehen verlieren sich meist in der Weite.

Sekundärthema: die Standorte sind nicht so wichtig und so spezialisiert wie viele annehmen, manchesmal dienen die auch einem anderen Zweck als man denkt.
Antworten

Zurück zu „Im Internet gefunden“