Handlungsweise eines Händlers im Reparaturfall

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Nosensus
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Handlungsweise eines Händlers im Reparaturfall

#1

Beitrag von Nosensus »

Ich habe vor kurzem einen Händler für Rotoren von Hy Gain bez. einer Reparatur eines T2X älteren Baujahres angefragt
und sogar die evtl. möglichen Ersatzteile dafür genannt.
Wollte dadurch nur mal wissen, ob eine Reparatur zu welchem Preis möglich ist, um den in einem späteren Verkaufsangebot zu nennen.
(das ich den selber reparieren kann, lasse ich mal aussen vor; wollte nur bei einem Verkauf einen funktionsfähigen verkaufen können)

Die Antwort kam ca. 2 Tage nach meiner Anfrage und lautete so:
"Vielen Dank für die Anfrage!
Garantiereparaturen und Reparaturen an von uns gelieferten Waren werden immer vorrangig behandelt.
Uns fehlt einfach die Zeit ältere Rotoren zu reparieren und / oder zu renovieren.
Die am häufigsten nachgefragten Teile für die Reparatur von HyGain-Antennen und -Rotoren sind i. d. R. auf Lager.
Leider können wir mit der Reparatur der Tailtwister nicht behilflich sein. Sorry."

Anmerkung: Der hier genannte "Tailtwister" ist ein T2X von Hy Gain....

Was kann jemand wie ich aus dieser Antwort herauslesen?
Der Händler (übrigens mit Alleinstellungsmerkmal in der EU für AFU-Material von Hy Gain und MFJ)
nimmt für Reparaturen an so etwas wie Rotoren von Hy Gain, nur eigene Kunden an.
Von ausserhalb (also gebrauchte Teile) nimmt dieser nicht an! Das ist zwar sein gutes Recht.
Aber das mit "Zeit" zu begründen, zeugt von schlechtem Verhalten seinerseits.
Müssen nun Nichtkunden von ihm und Personen die gebrauchte Rotoren von anderen OMs gekauft haben,
im Reparaturfall das Teil in die USA zu Hy Gain/MFJ schicken, wochenlang darauf warten, mit dem Zoll evtl. noch Ärger bekommen?
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Grundig-Fan
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Re: Handlungsweise eines Händlers im Reparaturfall

#2

Beitrag von Grundig-Fan »

Ja, müssen sie. In einer Zeit vor "Geiz ist geil" waren auch Autowerkstätten und vor allem Motorradwerkstätten in der Lage zu sagen: "Ist nicht von uns, reparieren wir nicht" oder "erst wenn die Fahrzeuge der Kunden die bei uns gekauft haben, fertig sind". Heute wird jeder Händler ausgequetscht wie eine Zitrone und nimmt was er bekommt. Nur einen Suzuki Motorradhändler kenne ich, der es noch so handhabt. Er hat Eier.

Meine Frage bleibt allerdings: Warum reparierst du nicht direkt selbst? Du kannst es doch. Die Zeit die er mit deiner Anfrage verbaselt hat, hätte er sinnvoller investieren können. Es sind die Zeitdiebe die in allen Branchen zum Stress führen und Warteschlangen hervorrufen.

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mibo666
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Re: Handlungsweise eines Händlers im Reparaturfall

#3

Beitrag von mibo666 »

Stell dir vor du hast dort einen Rotor gekauft und sendest ihn als Garantiefall ein. Und dann musst du warten und warten. Dann wirst du sauer und kommunizierst das entsprechend. Der Händler hat halt auch nur zwei Hände und vermutlich sind seine Kalkulationen so niedrig das es für noch mehr Mitarbeiter nicht reicht. Deshalb muss er priorisieren und da sind Gewährleistungssachen und eigene Kunden nunmal vorne, ganz klar.

Im Gegenteil ich finde es ausgesprochen fair dir von vorne herein zu sagen mit was du rechnen musst und nicht den sonst oft üblichen Weg zu gehen: "Jo, schickeses mal ei, mer gugge danooch." Und dann passiert monatelang nix mehr....

Nein, da ist mir das was der Hy Gain Händler macht lieber.

Gruß

MiBo
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Nosensus
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Re: Handlungsweise eines Händlers im Reparaturfall

#4

Beitrag von Nosensus »

Grundig-Fan hat geschrieben: Sa 27. Feb 2021, 13:50 Ja, müssen sie. In einer Zeit vor "Geiz ist geil" waren auch Autowerkstätten und vor allem Motorradwerkstätten in der Lage zu sagen: "Ist nicht von uns, reparieren wir nicht" oder "erst wenn die Fahrzeuge der Kunden die bei uns gekauft haben, fertig sind". Heute wird jeder Händler ausgequetscht wie eine Zitrone und nimmt was er bekommt. Nur einen Suzuki Motorradhändler kenne ich, der es noch so handhabt. Er hat Eier.
Frank, so ähnlich hatte mal ein mir bekannter Roller/Motorradhändler das auch gemacht.
Nur irgendwann musste er erkennen, dass nur er und noch einer auf weiter Flur waren,
die Roller/Motorräder (gebraucht wie neu) zu akzeptablen Preisen verkauften und reparierten.
Heute gibt es nur den einen noch, der fast alle Marken repariert. (Alleinstellungsmerkmal wie der Hy Gain Händler)
Grundig-Fan hat geschrieben: Sa 27. Feb 2021, 13:50 Meine Frage bleibt allerdings: Warum reparierst du nicht direkt selbst? Du kannst es doch.
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Frank,
1.Ich komme in ein Alter, wo das Augenlicht und die Hände beim Löten nicht mehr so gut sind, wie vor 20 oder gar 30 Jahren.
2.Mir geht (und ging) es darum, dass der Rotor von einem Fachmann repariert wird, der die Teile da hat.
Evtl. auch welche, die ich bisher nicht als defekt verortet habe....
Beispiel dazu:
Zuletzt ging mein E-Motorrad nicht mehr. Ich habe 2 Wochen herumgesucht, um den Fehler zu finden.
Hatte sogar 2 Teile zuschicken lassen, wo ich dachte, die wären defekt. (was sie nicht waren, der Händler nahm die anstandslos zurück)
Nach den 2 Wochen schickte ich das ganze Motorrad zu dem Händler wo ich es Neu gekauft hatte.
Der fand den Fehler/Defekt nach 1 Tag. Lose Kabelverbindung/Stecker defekt...Der Transport mit Spedition hin und zurück, lief auf Kulanz.
3.Der Rotor ist womöglich nur im reparierten Zustand besser zu verkaufen, als wie in Teilen defekt.

73, Helmut
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Re: Handlungsweise eines Händlers im Reparaturfall

#5

Beitrag von Nosensus »

mibo666 hat geschrieben: Sa 27. Feb 2021, 14:12 Stell dir vor du hast dort einen Rotor gekauft und sendest ihn als Garantiefall ein. Und dann musst du warten und warten. Dann wirst du sauer und kommunizierst das entsprechend. Der Händler hat halt auch nur zwei Hände und vermutlich sind seine Kalkulationen so niedrig das es für noch mehr Mitarbeiter nicht reicht. Deshalb muss er priorisieren und da sind Gewährleistungssachen und eigene Kunden nunmal vorne, ganz klar.
Moment...Das ich das richtig verstehe:
Ein Händler der das Alleinstellungsmerkmal (es gibt nur den m.W. in ganz Europa) für Hy Gain und MFJ Produkte hat, leistet sich nicht mehr Mitarbeiter,
um Garantiefälle von eigenen Kunden (oder gar von Produkten aus den USA; die muss er auch übernehmen...) zu reparieren?
Geschweige denn Aussenstehende wie ich, die mit einem alten Rotor der Marke HyGain (irgendwann, irgendwo gekauft) bei ihm auftauchen?
mibo666 hat geschrieben: Sa 27. Feb 2021, 14:12 Im Gegenteil ich finde es ausgesprochen fair dir von vorne herein zu sagen mit was du rechnen musst und nicht den sonst oft üblichen Weg zu gehen: "Jo, schickeses mal ei, mer gugge danooch." Und dann passiert monatelang nix mehr....

Nein, da ist mir das was der Hy Gain Händler macht lieber.

Gruß

MiBo
Aha und nun bleibst du auf dem Teil sitzen, ohne gute Reparatur? Wenn ich Glück habe, kann ich den Rotor unrepariert an einen FA verkaufen,
der den für sich oder jemand anderen herrichtet und evtl. teuer weiterverkauft.... :rolleyes:
Übrigens: Mein nächster Rotor in dieser Klasse, wird dann lieber ein Create, mit Schneckengetriebe....
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Re: Handlungsweise eines Händlers im Reparaturfall

#6

Beitrag von mibo666 »

Ich kann deinen Unmut durchaus verstehen, aber was soll er denn machen wenn er nicht genug an dem Gerödel verdient um sich eine entsprechende Mannschaft zu leisten ?

Ich kenne den Rotor aus meinem Ex OV, da gab es damit keine Probleme. Er wurde allerdings auch regelmäßig gewartet, alo Fett erneuert und Dichtungen kontrolliert.Aber es wird doch noch andere Firmen geben die an dem Teil Reparaturen vornehmen, so unbekannt ist das Ding ja jetzt nicht. Bevor ich es verkaufen würde, würde ich erstmal im OV und den Nachbarn rumfragen, irgendwer wird sich doch finden lassen der sowas schon mal erfolgreich operiert hat.

Gruß

MiBo
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Re: Handlungsweise eines Händlers im Reparaturfall

#7

Beitrag von Grundig-Fan »

Nosensus hat geschrieben:
Grundig-Fan hat geschrieben: Sa 27. Feb 2021, 13:50 Ja, müssen sie. In einer Zeit vor "Geiz ist geil" waren auch Autowerkstätten und vor allem Motorradwerkstätten in der Lage zu sagen: "Ist nicht von uns, reparieren wir nicht" oder "erst wenn die Fahrzeuge der Kunden die bei uns gekauft haben, fertig sind". Heute wird jeder Händler ausgequetscht wie eine Zitrone und nimmt was er bekommt. Nur einen Suzuki Motorradhändler kenne ich, der es noch so handhabt. Er hat Eier.
Frank, so ähnlich hatte mal ein mir bekannter Roller/Motorradhändler das auch gemacht.
Nur irgendwann musste er erkennen, dass nur er und noch einer auf weiter Flur waren,
die Roller/Motorräder (gebraucht wie neu) zu akzeptablen Preisen verkauften und reparierten.
Heute gibt es nur den einen noch, der fast alle Marken repariert. (Alleinstellungsmerkmal wie der Hy Gain Händler)
Grundig-Fan hat geschrieben: Sa 27. Feb 2021, 13:50 Meine Frage bleibt allerdings: Warum reparierst du nicht direkt selbst? Du kannst es doch.
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Frank,
1.Ich komme in ein Alter, wo das Augenlicht und die Hände beim Löten nicht mehr so gut sind, wie vor 20 oder gar 30 Jahren.
2.Mir geht (und ging) es darum, dass der Rotor von einem Fachmann repariert wird, der die Teile da hat.
Evtl. auch welche, die ich bisher nicht als defekt verortet habe....
Beispiel dazu:
Zuletzt ging mein E-Motorrad nicht mehr. Ich habe 2 Wochen herumgesucht, um den Fehler zu finden.
Hatte sogar 2 Teile zuschicken lassen, wo ich dachte, die wären defekt. (was sie nicht waren, der Händler nahm die anstandslos zurück)
Nach den 2 Wochen schickte ich das ganze Motorrad zu dem Händler wo ich es Neu gekauft hatte.
Der fand den Fehler/Defekt nach 1 Tag. Lose Kabelverbindung/Stecker defekt...Der Transport mit Spedition hin und zurück, lief auf Kulanz.
3.Der Rotor ist womöglich nur im reparierten Zustand besser zu verkaufen, als wie in Teilen defekt.

73, Helmut
Dafür habe ich natürlich Verständnis. Wenn die Augen nicht mehr so wollen.

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Re: Handlungsweise eines Händlers im Reparaturfall

#8

Beitrag von Nosensus »

Es kommt noch bei einer Eigenreparatur hinzu, dass man bei einem Verkauf (nicht eigener Verwendung) bedenken sollte:
Wenn man erwähnt, dass man das selbst "saniert" hat anstatt in einer Fachwerkstatt,
wird einem möglichst evtl. der Preis um den Betrag der Ersatzteile noch gedrückt...
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