Hornisse hatte einfach gefragt, woher er wissen solle, ob er von einer angeblich zertifizierten "Blitzschutz"-Firma, was Ordentliches (Rechtssicheres) bekommt. Nicht weniger und nicht mehr.
Solch eine "Rechtssicherheit" kann niemand garantieren, weil nicht mal feststeht, was darunter überhaupt zu verstehen ist.
Eine gesetzliche Grundlage, dass Blitzschutzanlagen zwingend VDE-Normen entsprechen müssen, gibt es nicht. Gerichte greifen in Fällen, bei denen Anforderungen in einem Gesetz nicht genau spezifiziert sind, meist auf den hier schon erwähnten Begriff "anerkannte Regeln der Technik" zurück. Das können Normen oder Richtlinien sein, müssen es aber nicht zwingend.
Ein Kunde, der eine Blitzschutzanlage errichten lässt, muss keine VDE-Normen kennen. Er sollte lediglich im Werkvertrag mit der Firma, die die Anlage errichet, festlegen, dass die Anlage "den anerkannten Regeln der Technik" entsprechen muss. Ob die Firma mit irgendwelchen Zertifizierungen wirbt, mag zwar für die Entscheidungsfindung hilfreich sein, garantiert aber nicht eine fachgerechte Ausführung des Auftrags.
Schadensabwicklung mit der Versicherung ist im Streitfall eine zivilrechtliche Angelegenheit, bei der es ausschließlich darauf ankommt, ob vertragliche Regelungen eingehalten wurden. In solchen Fällen mit der Strafrechtskeule des § 319 StGB zu drohen, ist abwegig. Mal abgesehen davon, dass sich die Strafandrohung nur an diejenigen richtet, die berufs- oder gewerbsmäßig Anlagen einbauen, die gegen die anerkannten Regeln der Technik verstoßen, muss dadurch auch konkret (nicht nur abstrakt) Leib oder Leben eines anderen Menschen gefährdet sein und es muss ein öffentliches Interesse an Strafverfolgung bestehen.
Mit der Schadensabwicklung durch einen Versicherungsnehmer, der sich eine Blitzschutzanlage hat errichten lassen, hat das rein gar nichts zu tun.
Gruß
Wolf
