Kellerkind hat geschrieben:Moin,
Deutschland ist weder für Erdbeben, noch für Vulkanausbrüche anfällig.
Naja, wir haben in Deutschland ca. 4 Erdbebengebiete, in denen es mehrmals in der Woche bzw. Monat wackelt. Mal mehr mal weniger. (in einem stehen 3 alte AKWs nämlich Biblis und Philipsburg und Fessenheim/F in der Nähe der Grenze zu D im Oberrheinischen Graben) Das in Mülheim-Kärlich wurde zwar gebaut und wird aber (jetzt noch) abgerissen, weil es u.a. nicht Erdbebensicher war.
Vulkangebiete wo es "brodelt" ist z.B. die Vulkaneifel. Nicht umsonst gibt es den grössten Kaltwassergeysir von Deutschland in Andernach/Rhein....und sprudelt heisses Wasser am Laacher See an die Oberfläche.
Kellerkind hat geschrieben:
Wir haben auch keinen (nicht genug) Ärger mit den Russen, die uns evtl. den Gashahn abdrehen könnten. DE/EU steht auch nicht am Rande eines zu erwartenden Krieges mit "verficktestan" oder der "Volksrepublik von stecks-dir-sonstwo-hin" (Zitat aus "
Olympus has fallen").
Na, na, wenn der Russe würde wie er könnte (was er aufgrund von Verträgen bisher nicht kann), wäre das Erdgas schon längst abgedreht (siehe Ukraine).
Ein Krieg steht zu befürchten wenn die weltpolitische Lage in den nächsten Monaten/Jahren eskaliert u.a. wegen der Stationierung des Raketenabwehrschildes der USA in den ehemaligen Ostblockstaaten (siehe Stationierung der Atomraketen auf Kuba vor 54 Jahren durch die Russen). Auch sind andere Ereignisse wie die Wahl des nächsten US-Präsidenten schon mit einzubeziehen, wenn es um Krieg oder Frieden geht. Früher wurde Krieg u.a. um Landbesitz und Öl geführt. Heute geht es um anderes.
Kellerkind hat geschrieben:
Auch ein GAU in einem Atomkraftwerk halte ich für unwahrscheinlich genug, das nichts und niemand anfangen muss, Hamsterkäufe zu tätigen und nichts und niemand diese dann auch noch zur Ordnung rufen muss...
Ich habe vorher schon die Verbindung Naturkatastrophe (Erdbeben, Vulkanausbruch, Tornado) und die Auswirkungen auf ein AKW in der Nähe, nur angeschnitten.
Denke das mal weiter.
Ein AKW fährt nicht ordnungsgemäss hoch, wenn z.B. ein Tornado eine der Überlandleitungen zerstört hat.
Das dauert Tage bis die repariert ist. Bis dahin, fällt der Strom in vielen Gegenden (auch weitab des AKWs) aus. (Zuschaltung aus anderen Leitungen, bei denen dann der Strom weg ist)
Es kommt zu Engpässen bei der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln (Kassen laufen mit Strom), Trinkwasser (die Pumpen brauchen Strom), Benzin (die Pumpen an Tankstellen brauchen auch Strom), in dem Gebiet, wo der Strom fehlt. Es gab dazu mal einen etwas reisserischen Film im ÖR-TV vor einigen Jahren, der das Thema Stromausfall behandelte.
Hatte ich aktuell vor 2 Wochen beim Stromausfall in einem Stadtteil gemerkt. In einem Lebensmittelmarkt ging nichts mehr, 2 Ampeln waren ausgefallen. Das ging zwar "nur" 2-3 Stunden so, aber 3-5 Tage....
Im AKW müssen die Brennstäbe gekühlt werden. Um das Kühlwasser zu tauschen, braucht es Pumpen und die wiederrum Strom, das von Notstromaggregaten geliefert wird (ich weiss klingt irrsinnig, da ja das AKW Strom liefert....).
Die wiederrum brauchen Diesel oder Benzin, dass vielleicht für 2-3 Tage höchstens für 5 Tage reicht.
Ein GAU wie im AKW Tschernobyl, ist auch in einem deutschen AKW nie ganz auszuschliessen! Insbesondere bei so alten wie Biblis A oder dem französischen Cattenom.
Wie alt ist nochmal das AKW Fulsbüttel bei HH ?
Kellerkind hat geschrieben:
Abgesehen von den Hochwassern der letzten Jahre in Bayern und Sachen (Sachsen wars glaube ich) ist Deutschland doch im allgemeinen doch recht sicher.
Wir reden hier von Szenarien die deutschlandweit ihre Auswirkungen haben könnten/würden.
Warum? Weil wie schon vorhin gesagt, in manchen Gebieten z.B. der Strom nicht schnell genug umgeschaltet wird (in dem Zusammenhang sei mal an die Kapazitäten der Überlandleitungen mit der Windkraft erinnert).
Dann kommt es zu Engpässen, die eben dieses Notfallset im gewissen Rahmen ausgleichen soll.
Kellerkind hat geschrieben:
Ich denke, der Aufruf der Bundesregierung, sich für einen evtl. Notfall eine Zeit lang selbst versorgen zu können, u.a. durch das Anlegen von Vorräten, ist von zu vielen Menschen schlicht als ein Hinweis auf zu (direkt) erwartende Katastrophenlagen mißverstanden worden. Sich für einen Ausfall der Infrastruktur, der Märkte, der Technik und Lebensmittelversorgung in kleinen Rahmen zu rüsten ist eine -in meinen Augen- kluge und vernünftige Sache. Ein Aufbauschen und schlichtes übertreiben des Themas halte ich für absolut unnötige Panik(mache). Ich denke, es wird in diese Aussage einfach zuviel hinein interpretiert.
Gruß
Kelli
Bisher wurde durch das Katastrophenschutzgesetz sichergestellt, dass im Ernstfall (Krieg), Katastrophe (GAU eines AKW, Natur wie Überschwemmung, Flugzeugabsturz über einer Stadt)
oder eines anderen schwerwiegenden Falles der Teile der Bevölkerung mittelbar oder unmittelbar betraf,
von den Hilfsorganisationen wie Feuerwehr, Rettungsdiensten, THW usw. und ganz am Schluss als überörtliche Hilfe, die Bundeswehr, ab bzw. auffangen sollte.
Hier sei nochmals an die (verbotenerweise) Zuhilfenahme der Bundeswehr, durch den damaligen Innensenator von Hamburg Helmut Schmidt,
bei der Flutkatastrophe 1962 erinnert, das weiten Teilen der Bevölkerung Hamburgs damals das Leben rettete...
Dabei ging es nicht nur um die Rettung von Hausdächern durch Hubschrauber.
Es ging auch um die Nachversorgung durch Lebensmittel und Trinkwasser, dass durch die Überschwemmung grösstenteils verdorben war.
Hier hätte auch ein solches Notfallset nichts gebracht. Denn dieses wäre (bis auf ein paar Konserven und evtl. das Rundfunkgerät) zerstört bzw. unbrauchbar geworden....
Nochmals: Hier wird m. M. nach, die Notfallversorgung der Bevölkerung im Katastrophenfall auf jeden einzelnen hingeschoben.
"Hilf dir selbst, von anderen kannst du dabei nichts erwarten"