Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

Hubertus1

Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

#1

Beitrag von Hubertus1 »

Eine linke Station steht z.B. in Nürnberg, die rechte Station z.B. in München. Wer empfängt auch bei gleichen 5 /8L Antennen das stärkste Signal des Anderen?
DX-Antennen , auch wenn sie so für den CB-Funk bezeichnet werden, sind keine Bodenwellen-Antennen, d.h. die maximale Energie aus der Hauptkeule strahlt nicht flach ab. Die Gegenstationen im Umkreis von 300km bekommen nur den Randbereich ab.
Sollten die OMs auf der Zugspitze dennoch eine Station in Mecklenburg gearbeitet haben, dann schon eher mit einem „kleinen Sprung“ , einer Reflexion an einer ionisierten Wolke in der Atmosphäre.

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odo
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Re: Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

#2

Beitrag von odo »

[quote="607";p="148599"]Eine linke Station steht z.B. in Nürnberg, die rechte Station z.B. in München. Wer empfängt auch bei gleichen 5 /8L Antennen das stärkste Signal des Anderen?
[/quote]

Bei gleicher Sende- Leistung (z.B. 4 Watt :banane: ) erzeugt jede Station dieselbe Feldstärke am Empfänger der Gegenstation.
Egal welche Antennen die Stationen verwenden.
Gewinne und Verluste der Strahlungsleistung sind Sende-wie Empfangsmässig identisch.

Wenn dann unterschiegdliche Rapporte bezüglich des S-Wertes gegeben werden liegt dies ausschliesslich an der Ungenaugkeit der Messung/ Messintrumente.

73, odo
odo
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Re: Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

#3

Beitrag von odo »

[quote="607";p="148599"]
Sollten die OMs auf der Zugspitze dennoch eine Station in Mecklenburg gearbeitet haben, dann schon eher mit einem „kleinen Sprung“ , einer Reflexion an einer ionisierten Wolke in der Atmosphäre.
[/quote]


Es mag durchaus sein, dass Inversionslagen eine nicht zu unterschätzende Rolle bei einigen Verbindungen gespielt hat.

Aaaaber: Das Schaubild geht von Ausbreitung in der Ebene aus.
Wenn jedoch eine Station extrem exponiert steht hat das Strahlungsdiagramm einer 5/8 deutliche Abweichungen mit der Hauptkeule nach unten. Denn das Diagramm bezieht sich auf das "entfernte Nahfeld" der Antenne. Und wenn das deutliches Gefälle hat "zieht" das die Strahlungskeule nach unten.
Man kann den Effekt durchaus auch mit einer geneigten Antenne unterstützen und so aus einem Rundstrsahler einen Richtstrahler mit deutlicher Ausprägung machen. Immerhin bin ich auch von einem Hügelchen im Nordosten von Berlin in über 300 km Entfernung von mehreren Stationen im Thüringer Wald gehört worden und umgekehrt.
Dieses mal stand ich zwar ein wenig weiter weg als sonst aber diese Entfernung zu überbrücken hat bisher noch jedes mal geklappt....Das ist halt auch eine Frage der Funkdisziplin auf einem möglichst QRM-freien Kanal und einer vernünftigen (Empfänger-) Technik. :holy:

73, odo
Hubertus1

Re: Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

#4

Beitrag von Hubertus1 »

Ich kenne zwei OMs aus dem Raume Pegnitz, die vor über 20 Jahren schon die Antennen aus dem "Rothammel" nachgebaut hatten.
Sogar einen Vollstrahler für 10m. Das Radialnetz für die richtige Anpassung war enorm.Leider ist der Eine schwer Herzkrank, und der Andere voll im Berufsleben.
Aber ich kann ja mal fragen, was aus den Versuchen geworden ist und welche Erkenntnisse das gegeben hat.
Soviel ich mal gelesen habe, soll der vertikale Halbwellendipol die flachste Abstrahlung haben, aber die Anpassung ist kritisch, 2-Drahtleitung oder Koax waagrecht
über 5m wegführen.

Meiner Einer hat damals mit der Triple-Leg die besten Erfahrungen gemacht und als die Magnet-Loops aufkamen, habe ich damit experimentiert.
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Omega
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Re: Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

#5

Beitrag von Omega »

So ist es eben, grau ist alle Theorie. Ich habe gelesen, ich kann ja mal fragen, ich kann mir vorstellen, theoretisch ist es so ...
Schon lustig, wo es doch so einfach wäre es selber herauszufinden. Jedes Mal wenn Funkstationen auf vielen mehr oder weniger hohen Bergen ihre Stationen aufbauen um im 11 Meter Band Betrieb zu machen, gibt es Verbindungen über mehrere hundert Kilometer. Es gibt Verbindungen über diese Strecke, die einfach schon Standard sind. Aber trotz dieses Wissens muß jedes Mal wieder von neuem daran herumgezweifelt werden. 2004 war es schon das Selbe. :D
viewtopic.php?f=23&t=4494&st=0&sk=t&sd=a&hilit=funkstaffel&start=180#p42321

:!: Dann kann man nur noch eins annehmen - die sehr speziellen Bedingungen welche zu derartigen Verbindungen im CB-Band führen sind intelligent. Sie lesen im Internet wann Funkaktivitäten stattfinden um dann punktgenau zu jeder Staffel und zu jedem Deutschland-Berg-DX den Funkern eine Freude zu machen. :idea: :wink:
hotel-golf
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Re: Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

#6

Beitrag von hotel-golf »

Hallo.

Manche wollen es halt nicht glauben, dass Funkwellen auch ohne Ionosphäre weiter wie 100km gehen.

128 vom Dieter aus der Fränkischen Schweiz.
13sf1508

Re: Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

#7

Beitrag von 13sf1508 »

[quote="1445";p="148637"]Hallo.

Manche wollen es halt nicht glauben, dass Funkwellen auch ohne Ionosphäre weiter wie 100km gehen.

128 vom Dieter aus der Fränkischen Schweiz.[/quote]


Genau !

Was man am Bild von "Hubertus1" nämlich nicht erkennen kann, ist die Tatsache, dass die Funkwellen durch die Schwerkraft wieder angezogen werden und somit schöööööön an der Erdoberfläche entlang gehen.

So einfach kann HF-Technik sein. :dlol: :banane: :dlol:

Wie der Schwabe schon sagt: "Domm darf mer sei, ..awwer nedd bleed !" (oder einfach nur: um keine Antwort verlegen). "Danke" auch noch an meine alten Lehrer vom Mathe- und Physik-Leistungskurs. Nun weiß ich ENDLICH wozu's gut war....(die Kernfrage eines jeden Schülers, ...hi).


vy 73,
Jochen :mrgreen:
odo
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Re: Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

#8

Beitrag von odo »

[quote="607";p="148610"]
Sogar einen Vollstrahler für 10m. [/quote]



Boooooaaaah ey...
Aber erkläre uns doch mal was ein Vollstrahler ist.
Ist der aus Vollmatetrial?

Oder war das ein unverkürzter L/4-Strahler für 160mtr?
Wenn ja, ist das toll aber nicht aussergewöhnlich und hat mit CB-Funkantennen nicht wirklich viel zu tun.

Dazu muss man wissen, dass bodennahe (=Einspeisung tiefer als 1/4L) Vertikalstrahler auf den "langen Bändern" sehr gute DX-Antennen mit geringem Erhebungswinkel sind und für Kontinentalverkehr eher ungeeignet.

73, odo
Rauschediode

Re: Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

#9

Beitrag von Rauschediode »

Dazu muss man wissen, dass bodennahe (=Einspeisung tiefer als 1/4L) Vertikalstrahler auf den "langen Bändern" sehr gute DX-Antennen mit geringem Erhebungswinkel sind und für Kontinentalverkehr eher ungeeignet.

Dann baue ich meine 40m Groundplane sofort ab, und von ca. 20m auf Grasnabe solls dann besser gehen..... :dlol:

Tschüss ihr PY, LU, JA und VK´s...

dass die Funkwellen durch die Schwerkraft wieder angezogen werden und somit schöööööön an der Erdoberfläche entlang gehen.
So isses....

Bild
odo
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Re: Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

#10

Beitrag von odo »

[quote="5829";p="148647"]

Tschüss ihr PY, LU, JA und VK´s...
[/quote]

Wenn du meinst.....
Aber wie hoch liegt an deinem Antennenmontageort das Niveau der HF-Erde?
Bei durchgehender Bebauung kann das gerne auf Dachrinnenhöhe sein....
Und dann dürfte in Berlin kaum eine Station mit einer kurzen Vertikal mit Anpassung am Antennenfuss und "Hilfserde" bestehend aus Dachrinnen und Blitzableitern eine Verbindung in die o.g. Destinationen schaffen. Tun sie aber regelmässig....
Dass dies selbst unter erschwerten Bedingungen mit vielen Störungen aus der HF-verseuchten Umgebung gelingt spricht für sich.
Hubertus1

Re: Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

#11

Beitrag von Hubertus1 »

@odo

Ja die alten Begriffe , kennt kein Mensch mehr. 1/4 L , 1/2 L, Vollstrahler, also 1 Lambda. Was kann da so schwer sein, das zu verstehen?

73 de Ralf
Jägermeister

Re: Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

#12

Beitrag von Jägermeister »

Hallo,
ihr solltet alle nur legal bleiben und euch nicht mit einer 50W Sitzheizung, 100W Oma oder 200W Endstufe das eigene Hirn grillen. Da landet ihr auch so auf der Parkbank wie der Patient zwei Einträge weiter oben.

Sorry für meine Offenheit. Aber erklärt mal der Bundesnetzagentur (in klaren Sätzen) warum euer Hirn nur noch Wurstbrühe ist wenn ihr immer legal euer Hobby betrieben habt. :dlol:

Wo ist der Reiz an einem Berg-DX (Anfunken) oder einer Funkstaffel wenn 95% mit 100W oder mehr unterwegs sind.

Wenn ich andere Themen hier im Forum lese wollen einige auch die Jugend für den CB-Funk begeistern. Ist in meinem Augen auch eine Supersache. CB braucht Nachwuchs.

Habt ihr alle mit 100W angefangen? Oder war es damals eine Supersache wenn ihr mit 4W oder noch früher mit 0,5W ein QSO über mehrer 100Km gfeführt habt?

Der CB-Funk soll leben. Und das auch mit Jugendarbeit.
Aber auch die Fahranfänger wissen das ein legaler VW-Polo keine 220km/h macht.

Nur legal ist Real ... sonst hat jeder eine S9.


Ich glaube aber das sollte ein extra Thema werden. Wer ist (noch) legal QRV? :?: :?: :?:
Rauschediode

Re: Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

#13

Beitrag von Rauschediode »

Aber wie hoch liegt an deinem Antennenmontageort das Niveau der HF-Erde?
Ziemlich genau bei 10m über der Wiese, umgesetzt durch 4 Radials in Form von Drähten.

Arbeiten kann man die Länder auch mit anderen Antennen, die Frage ist nur, was man der Gegenstation zumutet.

Allerdings, das gebe ich zu, muß man mit einer solchen Konstruktion diverse optische Einbussen akzeptieren, gerade wenn noch andere Antennen vorhanden sind. Schlechte Landebedingungen für den Fischreiher, die Fische im Gartenteich erfreut es, die Nachbarn sind ein anderes Thema... :dlol:

Den Begriff "Vollstrahler" höre ich auch zum ersten Mal, voll strahlig, darunter kann ich mir etwas vorstellen :dlol: , ist aber klar was gemeint sein soll.

73
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donnervogel
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Re: Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

#14

Beitrag von donnervogel »

Hi Ralf,

[quote="607";p="148599"]DX-Antennen , auch wenn sie so für den CB-Funk bezeichnet werden, sind keine Bodenwellen-Antennen, d.h. die maximale Energie aus der Hauptkeule strahlt nicht flach ab. Die Gegenstationen im Umkreis von 300km bekommen nur den Randbereich ab.
[/quote]

irgendwie hast du ja recht.
Alle Antennen strahlen viel zu viel "steil" für Bodenwelle ab, wie man dass vielleicht gerne hätte.
Zum Bodenwellenfunken benötigt man ja möglichst viel Strahlung um 0° / Richtung Horizont.

Aber man darf nicht vergessen, dass sich keine der Antennen dazu bewegen lassen ihre Strahlung "nur" Richtung Horizont abzugeben.

In unserem Antennentest (http://funkbasis.13th286.alfahosting.or ... &sk=t&sd=a) haben wir die 5/8 mit Radials zur Bodenwellenkönigin gekürt. Sie hat die besten Ergenbisse geliefert.

Welche Antennenform hätte denn möglichst viel Abstrahlung bei 0° Erhebungswinkel?
- vertikal polarisierte Antennen
- vertikal gestockte Antennen
- sehr hoch über Grund aufgebaute Strahler, dann beginnt die "Aufzipfelung des Feldes"
- ??

Gruß Ralf
DON.
13sf1508

Re: Bodenwelle vs. Abstrahlwinkel

#15

Beitrag von 13sf1508 »

@Hubertus1

Der richtige Begriff wäre "Ganzwellenstrahler" (= 1 Lambda) gewesen, daher sicherlich die Verwunderung unserer Erbsenzähler. :mrgreen: "Vollwelle" versteht man sinngemäß selbstverständlich, taucht aber meines Wissens in keiner Literatur auf.

Du sprichst bei dieser Antenne von "Radialen", das läßt für mich dann nur den einen Schluss zu, dass die Antenne vertikal betrieben wurde.

Hier hat man aber das Problem, dass wenn die mechanische Länge über 5/8 Lambda geht (für's 10m-Band rd. 6,25m), der Steilstrahlungsanteil immens steigt und die DX-Fähigkeit dahin ist. Natürlich kann man auch entfernte Länder erreichen, aber nur verbunden mit mehreren Reflektionen und deren Sprungverlusten.

Ganzwellenstrahler kenne ich nur horizontal, aber nicht vertikal. Vertikal sollte bei 1/2 Lambda, spätestens bei 5/8 Lamda schluss sein.

vy 73,
Jochen
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10m Ganzwelle vertikal.jpg
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