Wolf hat geschrieben:Natürlich umfasst der Schutz der Meinungsfreiheit auch die Meinung des "Andersmeinenden".
Fataler Denkfehler. Meinungsfreiheit ist nicht ein Schutz "auch" der Andersmeinenden, sondern eigentlich "ausschließlich" der Andersmeinenden. Denn wer die konforme Meinung vertritt, hat ja sowieso nichts zu befürchten. In einer im Ideal wirklich freien Gesellschaft muß es immer möglich sein, jede Meinung zu vertreten, sei sie auch noch so unsinnig, ohne daß hinter einem schon ein Schupo mit den Handschellen rasselt. Das ist in Deutschland selbst im 21. Jahrhundert nicht der Fall. Beispiel: Du kannst z.B. den Dreißigjährigen Krieg leugnen und es kräht kein Hahn danach. Aber leugne mal den Holocaust und Du bist mit einem Bein im Knast. Tatsächlich ist beides aber vergleichbar: Beides sind historische Tatsachen. Jedoch werden sie strafrechtlich unterschiedlich behandelt.
(Leute, die den Holocaust leugnen, halte ich persönlich für ungebildet. So etwas bekämpft man aber nicht mit dem Gefängnis, sondern mit Geschichtsunterricht und Bildung. Die Art und Weise, wie unser Staat mit Holocaustleugnern umgeht, halte ich daher für grundfalsch.)
Wolf hat geschrieben:Solch Youtube-Zeugs, wie ich es weiter oben zitiert habe, will ja auch niemand ernsthaft "verbieten".
Geh mal in die Öffentlichkeit und stell provokante Fragen, die die Gemüter erhitzen. Du wirst erstaunt sein, wieviele Bürger sich zu verschiedenen Themen tatsächlich ein echtes Verbot wünschen. Beispiel: Frag mal die Kreationisten, wie sie zur Evolutionslehre stehen. Die würden, wenn sie nur könnten, mit Eifer die Evolutionslehre verbieten. In der Türkei ist man da übrigens
weniger zimperlich.
Wolf hat geschrieben:Ich sehe sowas eher als Realsatire, aber ich kann mir gut vorstellen, dass einfach gestrickte Gemüter glauben, dass darin die "reine Wahrheit" verkündet wird.
Das mit den einfachen Gemütern ist ein Problem, da hast Du absolut Recht. Aber da hilft nur Bildung, Bildung, Bildung und außerdem noch Bildung. Einen Angriff auf die Meinungsfreiheit, wie es
beispielsweise Irland praktiziert, halte ich für grundfalsch. Übrigens derzeit aktuell:
Islamkritik wird in die Nähe zu Rassismus gestellt, um damit ein Quasiverbot durchzusetzen.