Das Stehwellenverhältnis gaaanz einfach ausgedrückt:
Stehwellenverhältnis: SWR (Standing Wave Ratio)
Amplitude hinlaufende Welle: V (wie vorwärts)
Amplitude rücklaufende (reflektierte) Welle: R (wie Rückwärts)
Definition!
SWR = (V+R)/(V-R)
Rechnerische Betrachtung:
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Sonderfälle:
V->R; Die gesamte Welle wird reflikiert. ===> SWR = lim[(V+R)/(V-R)] = unendlich!
R=0; Es wird gar nichts reflektiert. ===> SWR = V/V=1!
Also: SWR sehr groß bedeutet. es wird sehr viel reflektiert. SWR=1 ist der Idealfall.
Weitere Beispiele:
R=V/2 ==> SWR=[3/2]/[1/2]=3
R=V/4 ==> SWR=[5/4]/[3/4]=5/3=1,7
R=V/8 ==> SWR=[9/8]/[7/8]=9/7=1,28 usw.
Bezeichnung:
Manche geben es an, wie aus der Formel hervorgeht. Also 3 oder 1,7 oder 1,28 usw.
Andere schrieben. 3:1 oder 1,7:1 oder 1,28:1 usw. Manchmal auch anders herum (1:3, 1:1,7, 1:1,28 usw.)
Physikalische Betrachtung:
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Wenn sich zwei Wellen gleicher Frequenz und unterschiedlicher Phase (Hin- und Rücklaufend) überlagern entsteht eine Schwebung. Sie wird auch als stehende Welle bezeichnet, was aber physikalisch Unsinn ist. Diese Schwebung hat an festen Orten maximale Auslenkungen und an anderen Stellen minimale Auslenkungen. Sie werden als Schwingungsbäuche und Schwingungsknoten bezeichnet.
Auf realen Leitern werden indirekt, über kapazitive Spannungsteiler, die Effektivwerte von hochfrequenten Wechselspannungen gemessen. Einmal wird der Wert des Spannungsbauches gemessen, das ist (V+R) und dann der Wert des Spannungsknotens (V-R). Spannungsbäuche und Knoten sind eine halbe Wellenlänge voneinander entfernt. So das dieses Messprinzip mit handelsüblichen Geräten nicht realisierbar ist. In der Praxis werden mit Hilfe von Richtkopplern die Werte der Hin- und Rücklaufenden Welle getrennt gemessen. Gemessen wird hier nicht mehr die Spannungsqamplitude sondern die Leistung P. Jedenfalls bei höheren Frequenzen.
Es gilt: P=U^2/R => U = sqrt(P*R) => U~sqrt(P)
Gemessen wird: Pv und Pr => SWR = [sqrt(Pv) + sqrt(Pr)]/[sqrt(Pv)-sqrt(Pr)]
Technische Bedeutung:
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Ein hoher SWR Wert bedeutet für die Funkanlage, das elektrische Leistung zusätzlich in die Endstufe rückwärts eingekoppelt wird. Hier fließt Energie rein, die irgendwie wieder abgeführt wird. Kann sie nicht über die Leitung abgeführt werden, wird sie letztlich in Wärme umgewandelt. Kann die Wärme nicht ausreichend abgeführt werden, überhitzt die Sperrschicht in den Transistoren der Endstufe und wird dabei zerstört. Die Endstufe ist dann hinüber.
Ein idealer SWR Wert kann eine hohe Abstrahlleistung anzeigen, muss es aber nicht. Auch ohne jede Abstrahlung zum Beispiel bei einem Dummy Load (50 Ohm Widerstand) wird die Sendeleistung nicht reflektiert. Auch extrem lange Antennenleitungen mit entsprechend hoher Gesamtdämpfung gaukeln eine gute Antennenanpassung vor in dem ein sehr guter SWR Wert angezeigt werden kann. Der resultiert aber nur daraus, das die Rücklaufende Welle bis zum Messpunkt stark gedämpft wird.
Man sollte das SWR nicht zur allheilig machenden Religion erheben. Ein SWR <=2 ist allemal O.K. wenn sonst alles andere stimmt. Meine Funkanlage misst das SWR automatisch und schaltet die Endstufe ab einem SWR von 2,5 automatisch sehr flink ab. Die Messungen mit den handelsüblichen Geräten kann man sowieso nur als Primadaumenwert an sehen.
Somit hatte also jeder in den vorigen Beiträgen wenigstens ein bischen Recht.