Bitte um Hinweise für externen Antennenanschluß

Antworten
rgbprogressive
Santiago 1
Beiträge: 13
Registriert: Mi 17. Jan 2018, 22:29
Standort in der Userkarte: Nideggen

Bitte um Hinweise für externen Antennenanschluß

#1

Beitrag von rgbprogressive »

Als gelernter Elektriker und studierter MaschBauer bin ich nicht so fit in Funkthemen und suche Hilfe für eine Modifikation der Empfänger von Funkmikrofonen. Ich verwende hobbymäßig drei verschiedene Frequenzbänder: um 200MHz, 823-832MHz und 863-865MHz. In diesen freien Bändern können die Handgeräte wohl nur mit maximal 10mW senden. Also muß die Verbesserung auf der Empfängerseite stattfinden. Dort sind in den einfachen Plastikgehäusen teils recht aufwändige Tunerschaltungen verbaut. Allerdings sind die außen sichtbaren Stummelantennen eher ein Witz: das sind nur die Fortführungen der einfachen Strippen von der Platine. Vielleicht ist die Gesamtlänge der Strippen wenigstens Lambda/4 oder ähnlich, in jedem Fall aber nicht besonders wirksam. Die eine Hälfte der Länge liegt neben der Platine, die andere Hälfte steht senkrecht im Stummel; zumindest sind damit ja beide Polarisationsebenen vertreten :o

Ich möchte also externe Antennen verwenden: die Strippen weg und stattdessen 75 Ohm Koax von der Platine zu BNC Buchsen. Daran dann Stabantenne für den Nahbereich oder Yagis für den Fernbereich.

Wie kann man solche Modifikationen objektiv beurteilen, wenn man keine meßtechnischen Mittel hat? Nach meinem Verständnis müsste ich den Pegel am Eingang der ersten Stufe messen und die ganze Antennenmimik auf Maximum optimieren. Nur fehlt es mir an einem HF µVoltmeter :clue:

Bitte um Hinweise, danke!
Yaesu FT857D

Re: Bitte um Hinweise für externen Antennenanschluß

#2

Beitrag von Yaesu FT857D »

Oha, das wird nicht einfach...
Zum einen, weil die (für dich) eingebauten Antennen samt Stummel dem jeweiligen Frequenzbereich angepasst sind (meistens hier 50 Ohm und nicht 75 Ohm).
Zum anderen, weil man an solchen Mikrofonen keine (so wie du das haben willst) Aussenantennen anschliessen darf, um die Reichweite zu erhöhen.
Das betrifft Empfangs, wie erst recht die Sendeseite....
Bedenke bitte, solche Funkmikrofone (und von solchen reden wir hier) sollen nur eine gewisse Reichweite haben.
Denn andere Funkmikrofone (z.B. die welche mit prof. Camcordern der TV-Anstalten verbunden sind) dürfen nicht gestört werden,
solltest du dich mit deinen Mikros in der Nähe oder auf dem gleichen Filmset befinden....!?
Ich hoffe du verstehst, dass funktechnisch zwar etwas machbar wäre (mit viel Aufwand), aber die Störproblematik einen Strich durch das Ganze macht ?

Noch etwas zu den scheinbar "freien" Frequenzen, die deine Mikros benutzen:
Viele andere Mikros, Kopfhörer usw. benutzen die gleichen Frequenzbereiche.
Es gab vor Jahren den Aufschrei von eben den Betreibern solcher Funkmikros,
als die Mobilfunkanbieter den 900 Mhz Bereich des Mobiltelefons nach unten in Richtung 800 Mhz übernehmen wollten,
da die TV-Anstalten den Bereich ab 800 - 860 Mhz (Kanal 61-69 UHF-Bereich V) freigegeben haben.
Benutzeravatar
wasserbueffel
Santiago 9+30
Beiträge: 6254
Registriert: Di 26. Sep 2006, 19:43
Wohnort: JO30BT

Re: Bitte um Hinweise für externen Antennenanschluß

#3

Beitrag von wasserbueffel »

Meine Sennheiser(Evolution Serie 832-865 Mhz) kann 50 mW.
Damit geht es einige hundert Meter(Sichtkontakt).
Wenn man davon die US Ausführunmg nimmt geht auch 100mW.
Hier aber wie immer nicht erlaubt.

Gibt auch Taschensender(aber teuer wie S.....)
https://www.thomann.de/de/sennheiser_sk ... -1-0-ev1--

Noch was zum Lesen
https://www.musiker-board.de/threads/fu ... ng.470228/

https://shuredeutschland.wordpress.com/ ... en-sollte/

Walter
heavybyte
Santiago 8
Beiträge: 946
Registriert: Di 27. Okt 2015, 08:35
Standort in der Userkarte: Homburg/Saar

Re: Bitte um Hinweise für externen Antennenanschluß

#4

Beitrag von heavybyte »

Eine Modifikation der Antenne kann auch in die Hose gehen.
Man kann nicht automatisch davon ausgehen, dass der Fusspunktwiderstand einer solchen Antenne 50Ω oder etwas mehr hat.
Der kann genausogunt einige kΩ betragen, wenn am heissen Ende eingespeist wird.

Niederohmige Fusspunktwiderstände werden nur gebraucht, wenn HF über eine Leitung verlustarm transportiert werden soll, was hier ja nicht der Fall ist.
Solche Antennen können jeden beliebigen Fusspunktwiderstand haben.
Im Prinzip kann man das Konstrukt nur verschlechtern.
Mache die Dinge so einfach wie möglich, aber nicht einfacher.
rgbprogressive
Santiago 1
Beiträge: 13
Registriert: Mi 17. Jan 2018, 22:29
Standort in der Userkarte: Nideggen

Re: Bitte um Hinweise für externen Antennenanschluß

#5

Beitrag von rgbprogressive »

Zuerst einmal vielen Dank für die Kommentare!

Nach meinem Verständnis darf ich selbstverständlich NICHT die Sendeleistung erhöhen. Aber es kann nicht sein, daß ich auf der Empfangsseite keine bessere Antenne verwenden darf! Schließlich erhöhe ich damit nicht die Reichweite des Senders an sich, was das einzige Kriterium für Störungen anderer Teilnehmer sein sollte. OK, theoretisch könnte über eine bessere Antenne auch eine Störstrahlung aus dem Empfänger abgestrahlt werden. Das möchte ich aber hier ausschließen.

Die verwendeten Bauteile, in dem "billigsten" Empfänger ist z.B. ein Toshiba TA2003 als Tuner verbaut, deuten auf eine Auslegung für 75 Ohm hin (Datenblatt des 2003). Also wollte ich die externe Antenne auch auf 75Ohm auslegen und dann weiter sehen. Schlimmstenfalls müssen da Baluns rein.

Daß es andere Frequenzbereiche für Funkmikrofone (mit dann auch höheren Leistungen!) gibt, ist mir bekannt, jedoch sind diese ohne Allgemeinzuteilung, anmeldepflichtig und die Netzagentur kassiert dafür jährlich eine Gebühr. Das ist für einen Gelegenheitsnutzer recht hinderlich/kostspielig.
Wolf
Santiago 9
Beiträge: 1446
Registriert: Sa 10. Dez 2005, 21:33
Standort in der Userkarte: Duisburg Rheinhausen
Kontaktdaten:

Re: Bitte um Hinweise für externen Antennenanschluß

#6

Beitrag von Wolf »

rgbprogressive hat geschrieben:(...) Ich verwende hobbymäßig drei verschiedene Frequenzbänder: um 200MHz, 823-832MHz und 863-865MHz. In diesen freien Bändern können die Handgeräte wohl nur mit maximal 10mW senden. (...)
Nicht ganz.... Die zul. Strahlungsleistung ist abhängig vonm Frequenzbereich :

174 bis 230 MHz: 50 mW ERP
http://t1p.de/o71g

823 bis 832 MHz: 82 bzw. 100 mW EIRP (abhängig von der Geräteart)
http://t1p.de/7fxj

863 bis 865 MHz: 10 mW ERP
http://t1p.de/8px3

Gruß
Wolf :-)
"Viele denken quer, weil sie's geradeaus nicht hinkriegen" (Dieter Nuhr)
Benutzeravatar
DaJetzi
Santiago 8
Beiträge: 762
Registriert: Sa 6. Okt 2007, 09:55
Wohnort: JN67LT

Re: Bitte um Hinweise für externen Antennenanschluß

#7

Beitrag von DaJetzi »

Wieso sollte er auf Empfängerseite keine andere Antenne verwenden dürfen? :clue:
______________________________________________

Locator: JN67LT
marcel15
Santiago 9
Beiträge: 1142
Registriert: Fr 24. Dez 2004, 23:30
Standort in der Userkarte: Dieburg 64807
Wohnort: Süd-Hessen
Kontaktdaten:

Re: Bitte um Hinweise für externen Antennenanschluß

#8

Beitrag von marcel15 »

Ich würde sagen die Ext. Antennen die genutzt werden, haben aufgrund des Kabels mehr Verluste wie sonnst was.
Ich habe eine Shure U2 UHF Sendeanlange mit Orginalen Antennen und auf dem Sportplatz kein Problem.
rgbprogressive
Santiago 1
Beiträge: 13
Registriert: Mi 17. Jan 2018, 22:29
Standort in der Userkarte: Nideggen

Re: Bitte um Hinweise für externen Antennenanschluß

#9

Beitrag von rgbprogressive »

Ich benutze diese Anlagen aber nicht auf einem Sportplatz, sondern überwiegend in geschlossenen Räumen mit jede Menge Publikum (300-600) zwischen Sender und Empfänger (Mikrofone werden in der Hand gehalten, die Empfänger stehen auf einem Tisch). Da sind also alle menschlichen Körper dazwischen, ganz zu schweigen von den Reflektionen und Handysignalen. Wegen der Handys benutzen wir auch sehr ungern das SRD Band 863-870MHz obwohl das z.B. von AKG als geeignet verkauft wird (WMS 40). LTE Handys nutzen im Uplink den Bereich von 832-862MHz und strahlen mit ihren Oberwellen im Saal lustig in die Empfänger rein, egal ob da AKG oder etwas anderes drauf steht.
Die LTE Duplexlücke 821-832 MHz ist dagegen ziemlich ruhig, weil die Sendemasten im Downlinkbereich von 791-821MHz im Saal mit sehr geringer Feldstärke ankommen und bei den Entfernungen vom Mast auch keine Oberwellen mehr zu befürchten sind. Daher die Wahl auf diesen Bereich.
Die Störstrahlungen kann ich am Besten mit einem Yagi erledigen, recht scharfe Ausrichtung über die Köpfe nach vorn zu den Rednern, kaum Empfang von Quellen aus dem Saal, Gain ca. 12dB. Das muß dann auf bis zu 6 Empfänger aufgeteilt werden. Die Verteilverluste muß ein vorgeschalteter Verstärker ausgleichen.

Die Frage ist aber immer noch, die ich diese 75Ohm Quellen auf die "Wurfantenneneingänge" der Empfänger verteile.
Benutzeravatar
hotelsierra1
Santiago 9+15
Beiträge: 1702
Registriert: Do 24. Dez 2009, 00:06
Standort in der Userkarte: Weinsheim bei Bad Kreuznach
Wohnort: Weinsheim, JN39WU

Re: Bitte um Hinweise für externen Antennenanschluß

#10

Beitrag von hotelsierra1 »

DaJetzi hat geschrieben:Wieso sollte er auf Empfängerseite keine andere Antenne verwenden dürfen? :clue:
Wir sind hier in D-Land; da fragt man nicht, warum etwas nicht erlaubt ist :)
-hs1
---
(13)HS1 - Op: Holger - Heimat-QTH: Bad Kreuznach, im Tal, selten QRV - ansonsten auf dem Hügel oder im Hobbykeller.
Zintus
Santiago 9
Beiträge: 1383
Registriert: So 17. Jul 2005, 11:30
Standort in der Userkarte: Haren (Ems)

Re: Bitte um Hinweise für externen Antennenanschluß

#11

Beitrag von Zintus »

Hier im Emsland (auf dem Papier ein Teil von Deutschland, von der Mentalität eher nicht) stellt man nicht zu viele Fragen, man macht einfach.
Benutzeravatar
JGM10
Santiago 3
Beiträge: 189
Registriert: Sa 16. Jul 2016, 02:38
Standort in der Userkarte: 50679

Re: Bitte um Hinweise für externen Antennenanschluß

#12

Beitrag von JGM10 »

Natürlich werden Richtantennen auf der Empfänger Seite eingesetzt!
Da hat die BNetzA kein Problem mit. Wird täglich so in Deutschland praktiziert.
Antworten

Zurück zu „Modifikationen“