Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

Hugobert
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Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

#1

Beitrag von Hugobert »

Hallihallo,

ich bin der Hugo und interessiere mich (wieder) für dieses Hobby. Ich habe vor rund 15 Jahren mal mit ein paar PMR-Funkgeräten herumgespielt und diverse Leute kennengelernt, dann kamen die Handys, aber mittlerweile finde ich diese Sache wieder viel interessanter. Kurz gesagt: Ich überlege, mir ein CB-Funkgerät anzuschaffen. Ich möchte erstmal Funker aus der Umgebung kennenlernen, so weit es eben möglich ist.

Jetzt ist natürlich die Frage:
Werde ich damit auch Spaß haben? Ist da überhaupt noch was los?

Ich wohne im Zentrum einer mittelgroßen Stadt (Aschaffenburg, rund 70k Einwohner). Was für eine Art von Antenne müsste ich mir anschaffen um damit weiter als bis zur nächsten Ecke zu kommen? (Dachantenne leider außer Frage, ich wohne im 3. Stock, darüber ist Dachboden, Balkonmontage ist möglich)
Habe natürlich mich durch das Forum geklickt und viel gegoogelt, aber da widerspricht sich irgendwie vieles.
Wie ist das denn nun mit dem Balkon - da geht signalmäßig nur was in diese eine Richtung, oder?
Ich könnte auch schauen ob es klappen würde eine Antenne im Dachboden aufzustellen - da ist noch ne Menge Platz nach oben und es ließe sich *möglicherweise* eine 1/4 Lambda senkrecht hinstellen, oder alles bis 1 Lambda waagerecht am Dachbalken entlang. Habe gelesen dass horizontale Antennen ungeeignet sind, genauso wie ich gelesen hab, dass es optimal ist.

Dann ist da noch die Frage zur Wahl des Funkgerätes. Ich hätte nichts gegen ein Handfunkgerät - da kann man die Antenne ja auch anschließen und wenn man mal unterwegs ist, kann man's abstöpseln und mitnehmen... Mobilfunkgeräte die zum Einbau in Fahrzeuge gedacht sind, brauchen außerdem ein extra Netzteil... Unterbrecht mich wenn ich falsch liege :P Könnt ihr mir sagen, was *für* ein Mobilfunkgerät bzw. *gegen* ein Handfunkgerät spricht? Mich spricht das Alan 42 an, aber ich kenne mich auf dem Markt überhaupt nicht aus. Mehr als 150 € will ich für den Anfang noch nicht für das Gerät ausgeben - falls es sich, wie gesagt, überhaupt lohnt.

Ich freue mich auf eure Antworten und vielleicht hört man sich ja irgendwann mal :)


Gruß Hugo
Kanalratte I
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Re: Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

#2

Beitrag von Kanalratte I »

Hallo

Generell kann man natürlich sagen, daß Funk ein interessantes Hobby ist. Und etwas völlig anderes als ein Handy. :) Insofern bleib dabei, es lohnt sich.
Was die Geräte angeht:
Ein Mobilgerät mit Netzteil würde ich einer Handfunke immer vorziehen. Beim Handfunkgerät brauchst Du entweder auch ein Netzteil, oder Du musst ständig Akkus wechseln. Die Idee mit dem Antenne umstecken wird Dir nicht lange Spaß machen. Und dem Gerät auch nicht, Antennenstecker sind meistens nicht dafür gebaut, ständig an und abgenommen zu werden. Da kommt es schnell zu Kontaktproblemen.
Außerdem hast Du bei einem guten Mobilgerät meistens mehr Möglichkeiten, und oft auch einen Qualitativ besseren Empfänger und auch Sender.
Einhandfunkgerät hat man normalerweise zusätzlich, wenn man mal weg will.

Zu Antenne wird es komplizierter.
Zuerst mal: Ob Du Deine Antenne Horizontal oder Vertikal aufbaust, hat vor uns Nachteile. Bei Direktem Funkbetrieb über kürzere Strecken hast Du die besten Ergebnisse, wenn beide Antennen (Also Deine und die Deines Gegenübers) gleich aufgebaut sind. Hat Dein Gesprächspartner eine Vertikale Antenne, und Du eine Horizontale gibt es starke Verluste, und Du wirst kaum was hören.
Die meisten Antennen im CB-Funk Bereich sind Vertikal Antennen, also wirst Du auch eine Vertikale brauchen, um gehört zu werden, oder andere zu hören.
Eine 1/4 L Antenne auf dem Dachboden kann funktionieren. Aber Du musst darauf achten, daß Du ein entsprechendes Radialnetz aufbaust. Also Drähte am Boden unter der Antenne spannen, die etwa die gleiche Länge wie die Antenne haben, möglichst Rundum in alle Richtungen. Wenn der Dachboden für andere Zugänglich ist, kann sowas kompliziert werden.
Daß Optimale ist natürlich eine Dachantenne. Aber je nachdem wo man wohnt, kann das nicht überall gehen. Daher würde ich hier evtl zu einer Balkonantenne raten. Im 3. Stock hat man schon ganz gute Höhe (Aufbauhöhe ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Höhe :) ). Natürlich musst Du damit Rechnen, daß die Abstrahlung vom Haus etwas abgeschirmt wird. Stationen die von Dir aus gesehen "hinter" dem Haus sind, können also schlechter ankommen. Aber für den Anfang sicher brauchbar.

Hoffe Du hast damit schonmal einen kleinen Überblick. Sicher kommen hier noch andere Tipps, am Ende muss man sehen, was einem am besten Zusagt.
Viel Erfolg und viel Spaß dann beim Funkbetrieb.
DL8CBM
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Hugobert
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Re: Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

#3

Beitrag von Hugobert »

Ein Mobilgerät mit Netzteil würde ich einer Handfunke immer vorziehen. Beim Handfunkgerät brauchst Du entweder auch ein Netzteil, oder Du musst ständig Akkus wechseln. Die Idee mit dem Antenne umstecken wird Dir nicht lange Spaß machen. Und dem Gerät auch nicht, Antennenstecker sind meistens nicht dafür gebaut, ständig an und abgenommen zu werden. Da kommt es schnell zu Kontaktproblemen.
Außerdem hast Du bei einem guten Mobilgerät meistens mehr Möglichkeiten, und oft auch einen Qualitativ besseren Empfänger und auch Sender.
Einhandfunkgerät hat man normalerweise zusätzlich, wenn man mal weg will.
Alles klar, dann hat sich das schonmal beantwortet :) Kannst du mir konkret ein bestimmtes Gerät empfehlen? Oder mir zumindest sagen, worauf ich bei der Suche und beim Kauf achten muss?

Das mit der horizontalen Antenne hab ich mir schon gedacht. So wie ich es verstanden habe ist das also nur zu gebrauchen wenn man DXen will, ja?
Eine 1/4 L Antenne auf dem Dachboden kann funktionieren. Aber Du musst darauf achten, daß Du ein entsprechendes Radialnetz aufbaust. Also Drähte am Boden unter der Antenne spannen, die etwa die gleiche Länge wie die Antenne haben, möglichst Rundum in alle Richtungen. Wenn der Dachboden für andere Zugänglich ist, kann sowas kompliziert werden.
Daß Optimale ist natürlich eine Dachantenne. Aber je nachdem wo man wohnt, kann das nicht überall gehen. Daher würde ich hier evtl zu einer Balkonantenne raten. Im 3. Stock hat man schon ganz gute Höhe (Aufbauhöhe ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Höhe :) ). Natürlich musst Du damit Rechnen, daß die Abstrahlung vom Haus etwas abgeschirmt wird. Stationen die von Dir aus gesehen "hinter" dem Haus sind, können also schlechter ankommen. Aber für den Anfang sicher brauchbar.
Dann soll es eine Ballkonantenne sein :) Da gibt es ja auch verschiedene Arten und Formen. Was ist der Unterschied? Die simplen Dinger à la Gainmaster, Boomerang, mit und ohne Radials (das sind die kurzen Stäbe die seitlich rausgucken, oder?), usw...
DD1GG

Re: Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

#4

Beitrag von DD1GG »

Welcome.

Für 150 E- ich würde zu einer 5890 gebraucht von Benson raten. Die hat alle Krankheiten beseitigt, ist erweiterbar für die eventuelle E Klasse, die mal bei Dir anliegen mag. Hafu ist was zum spielen, bringt aber nicht wirklich was. Ohne SSB wirst Du in 3 Mon. neu kaufen, glaub mir.

Antenne: die Pres. Alabama ist gut. Die Boomerang ist billiger und ein Scheiss hinsichtlich SWR. Wenn es nach oben offen ist im Balkon, kommt auch ein GFK Mast mit Drahtantenne oder eine A99 an 2 m Alu Rohr in Frage. Netzteil: 10 A sollten es sein. Messgerät: Einfach ab 20 E erhältlich.

Alles in allem würde ich 250-300 E kalkulieren. Dann hast Du aber was vernünftiges. Ich habe ungleich mehr ausgegeben und halb NRW funkt mit meinem alten Zeugs. :dlol: Für eine Beratung ohne Kaufzwang mal bei Neuner oder Benson anrufen.

Beide Kollegen wissen, was sie tun. Kauf bei Ebay oder anderen, dubiosen Funkshops empfehle ich nicht, 10 E billiger kosten hinterher 100 E mehr. Bei Fragen-> PN

73/Peter/DO8PTK

Kanalratte hatte btw. schon viele Anregungen gegeben. Unterdach empfehle ich nicht, die Abstrahlung ist wesentlich schlechter. Zum Testen kann man einen dieser Dreibeine plus Mobilstrahler nehmen. Aschaffenburg liegt im Einzugsbereich mehrerer Händler, evtl. auch mal zu WIMO fahren, da bekommt man einen Eindruck der big guns.
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michael07
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Re: Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

#5

Beitrag von michael07 »

Hallo Hugo,

Du kommst ja aus Aschaffenburg.
Mein QTH ist Schaafheim.

Wenn du Lust hast können wir uns ja mal treffen.
Dann kann ich dir gerne helfen, damit du wieder einsteigen kannst ohne Lehrgeld zu bezahlen.

Gerne auch per PN oder Mail.
.
Email: m.slobode@hndx.de

Gruß
Michael
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Leiter der Hotel November DX Gruppe
Mitglied in der E.C.B.F und beim RTCB !
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Re: Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

#6

Beitrag von Clerence »

Hallo,
hier:

http://clerenceshobbyfunkportal.npage.de/index.html

gibts Infos. Viel Erfolg beim Wiedereinstieg. Auf CB ist heute nicht mehr so viel los wie früher. Die Leute, die früher an CB nicht vorbeikamen, wenn sie nicht gerade einen 3500 DM-C-Netz-Koffer mit rumschleifen oder aber die Afu-Lizenz machen wollten, sind oft weg, da es heute eine Fülle von Alternativen gibt. Aber die Enthusiasten, die CB-Funk um des CB-Funks willen betreiben, gibts nach wie vor.
73, Clerence
CB Daktari, Op. Clerence, JN48MT
Infos zum Thema CB-Funk für Einsteiger und Neugierige:
http://clerenceshobbyfunkportal.npage.de
Hugobert
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Re: Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

#7

Beitrag von Hugobert »

Juhuu Leute aus der Umgebung! Ich melde mich, wenn du mir helfen kannst, danke :)

Generell geht's mir erstmal um die benötigten Materialien - hier gab es ja schon einige gute Vorschläge (danke dafür!), und das wäre auch alles noch irgendwie im finanziellen Rahmen. Danke auch an Clerence, die Seite hatte ich bisher noch gar nicht entdeckt :)

Mir ist leider gerade eingefallen, dass ich aktuell ein bisschen sparen muss (wegen Urlaub) - mit Funken wird's dann also erst so gegen Weihnachten etwas - aber guter Käse braucht nun mal Zeit zum reifen. Bis dahin mache ich mir schonmal Gedanken, wie ich den ganzen Kram dann am besten montiere wenn es soweit ist, und mach mich insgesamt ein bisschen schlau über die ganze Geschichte...
guglielmo
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Re: Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

#8

Beitrag von guglielmo »

Hi, ersteinmal herzlich Willkommen.

Wie Du bereits gemerkt hast, ist dies ein Thema mit vielen verschiedenen Sichtweisen und widersprüchlichen Informationen. Das Du schon viel gelesen hast ist gut. Die Idee mit CB Funk anzufangen ist auch nicht schlecht. Wenn es Dir gefällt ist es vielleicht die Einstiegsdroge zu mehr. Wenn nicht, hast Du nicht allzuviel Mittel in den Sand gesetzt.

Zunächst Allerwelts-Weisheiten:

1. Die Antenne und der Anschluss an das Funkgerät ist absolut Entscheidend für den Funkerfolg.
2. Neben dem CB Transciever sind folgende Komponenten wichtig. Leistungs- und Stehwellenmessgerät, Antennenleitung, die Antenne und ein Dummy-Load.
3. Eine Feststation verspricht, bei günstigen Standort, bessere Verbindungen als ein Mobilgerät.
4. Der Transciever sollte auf jeden Fall SSB mit 12 Watt PEP unterstützen. Hier beginnt ein Leistungsbereich der langsam Interessant wird.

Die erzielbaren Reichweiten hängen neben der Funkanlage sehr stark von der Bebauung in der Umgebung ab.

Nun genauer:
Im CB-Funk werden meistens sog. Vertikalantennen verwendet. Sie passen auch am Besten zu dem asymmetrischen (Koax) Antennenausgängen der Transciever. Man könnte auch Dipole verwenden, die über einen BALUN und eine Mantelwellensperre angepasst werden. Üblicherweise sind es Lambdahalbe oder Fünfachtellambda Vertikal-Antennen. Lambda steht für die Wellenlänge also ca. 11 Meter. Die zuletzt genannten Antennen haben eine Baulänge von 5,5 bzw. 6,25 Meter. Es sind, unter Normalbedingungen und nicht zugebauten Gelände Reichweiten bis 80 Kilometer möglich. Ein weitere Möglichkeit die Reichweiten zu verbessern besteht im Einsatz von Richtantennen. Mit Ihnen kann die Sendeleitung in ein bestimmte Richtung gebündelt werden und die Abstrahlleistung im Vergleich zu einem Rundstrahler erheblich gesteigert werden. Dies hängt von der Höhe des Antennengewinns ab. Im Normalfall ist der CB-Funk Nahbereichsfunk, der über die sog. Bodenwelle läuft. Unter außergewöhnlichen Bedingungen, z.B. durch Sporadic E-Schichten, kann auch die sog. Raumwelle verwendet werden. Dann sind Funkreichweiten weit jenseits der 1000 Kilometer möglich. Diese Ereignisse sind leider nicht vorhersehbar oder reproduzierbar. Eine andere Option könnte die Kommunikation über CB-Repeater darstellen. Ob es bei Dir welche gibt weiß ich nicht.

Das Kabel darf nicht beschädigt sein und die Stecker müssen sauber verlötet oder geklemmt sein. Es treten immer Reflektionen auf. Sie sorgen dafür das ein Teil der Welle zum Funkgerät zurück läuft. Diese Leistung geht der Sendeleistung verlohren und kann die Endstufe des Funkgerätes beschädigen. Je schlechter die Antenne angepasst ist und um so schlechter die Qualität der Stecker und des Kabels ist, um so größer ist der reflektierte Wellenanteil. Gemessen wird dies durch das Stehlwellenverhältnis. Das SWR (Standning Wave Ratio) = (Amplitude der Hinlaufenden Welle + Amplitude der reflektierten Welle)/(Amplitude der Hinlaufenden Welle - Amplitude der reflektierten Welle). Mit Werten größer als 2,5 sollte man nicht mehr funken sondern den Fehler suchen. Hier sind ein Stehwellenmessgerät und ein Dummy-Load (Antennenersatz) sehr hilfreich um die Störung schnell einzugrenzen. Wichtig ist auch noch die Dämpfung. Hierbei handelt es sich um Wärmeverluste auf der Antennenleitung. Auch wenn ein Großteil der Leistung im Wärme umgewandelt wird, kann das SWR fabelhaft sein. Daher ist es wichtig die Leistungsverluste im Auge zu behalten. Bei Dir dürften jedoch die Kabellängen und damit diese Verluste gering sein, aufgrund Deiner Wohnsituation. Das Kabel sollte keine Widerstandstransformation durchführen. Dazu muss es eine Länge von von n mal 5,5 Metern haben. Also bei Dir 5,5 bzw. 11 Meter.

Die Hauptfrage ist nun, ob Du es schaffst eine 5,5 oder sogar 6,25 Meter Vertikalantenne auf Deinem Balkon zu montieren. Aus Sturm und Blitzschutzgründen würde ich sie nur bei Gebrauch aufbauen und hinterher wieder abmontieren oder bei Teleskopantennen diese einzufahren und das Kabel vom Funkgerät zu trennen. Es gibt noch die Möglichkeit kürzere Antennen elektrisch zu verlängern. Dies geschieht mit Spulen aber bietet nur eine semioptimale Abstrahlung. Weiterhin ist für die optimale Abstrahlung noch ein gutes Gegengewicht wichtig. Bei manchen Antennen sind dies Radials. Es sind sternförmig abstehende Drähte die vom Fußpunkt sich abspreizen. Man kann aber auch ein Balkon-Metallgeländer hierfür verwenden. Bei Mobilantennen ist nicht selten die Autokarosserie das Gegengewicht. Geht das mit den Vertikalantennen nicht, währe ich so verwegen einen waagerechten Drahtdipol aufzuspannen (Gesamtlänge Lambdahalbe, also 5,5 Meter). Vielleicht gibt das ja Dein Balkon her. Dieser sollte aber entsprechend transformiert werden. Stichwort BALUN und steht für Balanced to Unbalanced bzw. symmetrisch auf unsymmetrisch. Ich meine den Dipol und nicht Deinen Balkon. Auch wenn die Fußpunktwiederstände zwischen Kabel und Antenne nicht stimmen treten Reflektionen auf.

So. Meine Mittagspause geht zu Ende und ich schließe mal. Ich hoffe ich habe jetzt nicht zu sehr verwirrt. Gerne lasse ich mich auch von Funkkollegen kritisieren und besserer Dinge belehren.
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Re: Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

#9

Beitrag von 13DS29 »

Hallo,

zur 5890 würde ich auch raten, aber noch nicht gleich in Antennen investieren.

Falls Du irgendwie mit einem Kabel in den Dachboden kommst und das Dach nicht abgeschirmt ist, würde ich mir aus Koaxkabel und einfachem Draht einen Dipol an die Dachbalken hängen. Kostet nix und Du merkst schnell, was Sache ist. Schwierigkeiten könnte eine Uralt-TV-Hausinstallation bereiten. Sprich ggf. mit den Nachbarn und testet es aus. Das kann Dir aber, wenn es dumm läuft, auch mit Balkonantenne passieren.

Den Dipol hatte ich in den 80ern jahrelang so und brachte prima Ergebnisse, auch und v.a. auf SSB im FB. CB-Funk selbst ist so gut wie tot und über die Stadt wirst Du es auch mit dem Dipol schaffen. Da ist die Polarisierung der Antenne erstmal nachrangig.

Für das gesparte Geld kaufst Du Dir ein SWR-Meter. Das wird Dich ein Funkerleben lang begleiten, v.a. wenn Du Lunte gerochen hast und auch eine Funke ins Auto soll etc.

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Re: Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

#10

Beitrag von ompaul »

Das Kabel sollte keine Widerstandstransformation durchführen. Dazu muss es eine Länge von von n mal 5,5 Metern haben. Also bei Dir 5,5 bzw. 11 Meter.
Verkürzungsfaktor beachten, sonst klappt das nicht.


- 73 -
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Re: Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

#11

Beitrag von guglielmo »

@ompaul: Natürlich, Du hast völlig Recht man muss die gewählte Länge noch mit dem besagten Faktor multiplizieren. Der Wert des Faktors hängt von der Art der verwendeten Leitung ab. Bei koaxialen Kabeln sind es Werte zwischen 0,6 und 0,8.

@13DS29: Die von Dir vorgeschlagene Antenne hat, je nachdem ob es sich um einen Ganz- oder Halbwellendipol handelt, einen Fußpunktwiderstand von 240-300 Ohm symmetrisch. Das Funkgerät erwartet am Antenneneingang einen Widerstand von 50 Ohm asymmetrisch. Wie soll die Antenne an das Gerät angeschlossen und angepasst werden? Wenn das einfach nur über eine PL-Buchse läuft, an der die Antennenkabel angelötet sind, gehe ich nicht von einer vernünftigen Anpassung aus. Dann müsste ein geeigneter Antennentuner dazwischen geschaltet werden oder andere Anpassmaßnahmen durchgeführt werden. Oder habe ich da was falsch verstanden. Deine Lösung finde ich spannend und sie interessiert mich.
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Re: Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

#12

Beitrag von 13DS29 »

Ich hatte mich als Jugendlicher überhaupt nicht um Fußpunktwiderstände gekümmert, sondern einfach was zusammengelüsterklemmt.
Ein Schenkel mit 2,75m an die Abschirmung, der andere, gleichlange, an die Seele und gleichmässig abgeknipst, bis das SWR-Meter grünes Licht gab.

Möglicherweise war das Koaxkabel ideal lang, war aber Zufall und ich weiß die Länge natürlich nimmer.

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Re: Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

#13

Beitrag von gerhard63 »

Als auch Anfänger ist das für mich ein sehr intressantes Thema ,es macht spass sowas zu lesen ,was da an info drin steckt einfach super ,ich muss dazu sagen ich bin am anfang, das heißt Lehrling im 1Lehrmonat ,daher danke .gruss Gerd Entschuldigt das ich hier mich ran gehängt habe ,aber das musste ich los werden . :D
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Re: Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

#14

Beitrag von guglielmo »

Für die Mitfunker, die es interessiert, möchte ich einige Informationen empfehlen. Es handelt sich um mehrere PDF Dokumente, die zum freien Download zur Verfügung gestellt werden. Die Sammlung heißt "Rund um die Antenne" und wurde unter anderem von Herrn Dr. Max Rüegger verfasst. Der Author hat sich bemüht den Stoff so weit es geht von jeder überflüssigen Theorie zu befreien. Kenntnisse in höherer Mathematik oder Physik sind nicht nötig. Der Stoff wird auf unterhaltsame weise einem Nahe gebracht. Wer will mag mal rein schauen. Es ist zwar für Funkamateure geschrieben aber dürfte für CB-Funker genauso interessant sein.

http://www.wreiner.at/2008/05/24/rund-u ... on-hb9acc/

Wer sich tiefer in die Theorie vergraben möchte sei folgendes Buch empfohlen: "Rothammels Antennenbuch".

http://www.box73.de/product_info.php?products_id=2940
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Re: Anfänger sagt hallo & braucht Hilfe

#15

Beitrag von 13DS29 »

Danke für die links, ich lern nämlich grad von Null auf die A.
Dabei ist mir grad untergekommen, dass ein Halbwellen-Dipol am Speisepunkt niederohmig ist. Also sollte das mit meiner Bastelkonstruktion schon hingehauen haben können. Sollte. Wollte. Oder so. :wink:

73 de Michael
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