Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

F3L1X

Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

#1

Beitrag von F3L1X »

Hallo,
Ich habe mir schon länger die Frage gestellt - weil man ja ohne Lizenz keinen Amateurfunk betreiben darf und man immer liest, dass man empfindliche Strafen zahlen muss - woher will die Behörde denn wissen, dass man ein Amateurfunkgerät hat, wenn man eine PMR-Frequenz einstellt. Sendet das ein Signal mit "ich bin ein Amateurfunkgerät" oder sieht man das an der Wellenlänge oder so?
Danke für Antworten!
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andy_gi
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Re: Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

#2

Beitrag von andy_gi »

Hallo F3L1X,

mann kann es so sagen, dass das Funkgerät sagt, ich bin ein Amateurfunkgerät. Das soll heißen, der Hub der Geräte ist meißt/immer breiter als der zugelassene. Das hört mann auch an einer kräftigeren Modulation bzw. auch daran, dass das Signal manchmal über mehrere Kanäle geht. Bei falscher Einstellung, kann es passieren wenn man zB. bei Freenet auf Kanal 2 sendet auch Kanal 1 und 3 ein signal kommt. Viele denken immer , dass die Amatuerfunkgeräte auf FmN/Narrow die grenzen einhalten, das ist meißt aber nicht richtig, die Geräte senden immer noch mit mehr Hub als die zugelassenen. Dadurch das Frequenzhub breiter ist als normal, kann die BNetzA zB. anhand eines Wasserfalldiagramms sehen, das die nicht mit einem legalen Gerät sendest. Die BNetzA hat natürlich spezielle Geräte zur Analyse der Signale, dass mit dem Wasserfalldiagramm soll es nur verdeutlichen, das man es erkennen kann.

Mfg
Andy
F3L1X

Re: Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

#3

Beitrag von F3L1X »

Okay aber die müssen natürlich vorher einen Verdacht haben oder?
Ich hab mir nämlich ein billiges von Baofeng gekauft und erst zwei Tage später gelesen, dass das ein Amateurfunkgerät ist. Das stand nämlich nicht in der Beschreibung.
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Yeti705
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Re: Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

#4

Beitrag von Yeti705 »

F3L1X hat geschrieben:Okay aber die müssen natürlich vorher einen Verdacht haben oder?
Nicht unbedingt. Es kann jemand, der Dich nicht leiden kann und weiß, dass Du dieses Gerät benutzt und kein Funkamateur bist, einfach anschwärzen und Dir so die Jungs auf den Hals hetzen. Du kannst Dich aber auch wie schon erwähnt durch zu "breite" Aussendungen verraten und im schlimmsten Fall zusammen mit ungewöhnlich hoher Sendeleistung dadurch irgendwo Störungen verursachen, die wiederum jemand meldet und schwupps sind die Jungs unterwegs. Gibt viele Gründe, warum und wie sie einem draufkommen können...
73, Andreas (DO3ANK/Yeti705/13HN573), https://www.yeti705.de
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CB/Freenet/PMR: Grant 2 Premium, SS 3900 Multi, AE6290 Vox, CRT Xenon, Lafayette Urano, Team Mico, TeCom Duo
F3L1X

Re: Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

#5

Beitrag von F3L1X »

Hm okay, aber man kann ja einstellen niedrige Sendeleistung usw.
Uund wenn mich jemand anschwärzen sollte und die machen sich auf den Weg - und ich sende ja natürlich nix mehr seitdem ich weiß, dass das ein Amateurfunkgerät ist - können sie ja nix mehr von mir hören, wie wollen sie das dann rausfinden?
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ax73
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Re: Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

#6

Beitrag von ax73 »

Wenn du mit deinem Funkgerät keinen Anlass für einen Messeinsatz der Netzagentur gibst wird
in aller Regel(!) auch nichts passieren.

Aber: nicht in jedem Fall weisst du ob, wie und wo du z.B störst oder im Rahmen eines Messeinsatzes
auffällst.

Gut ist daß die Messleute extrem viel anderes zu tun haben als auf CB- oder Freenetfrequenzen die
Aussendungen zu kontrollieren. Schlecht (für Betreiber nicht genehmigter Funkanlagen) ist, daß im
Zweifelsfall schon durch automatische, ortsfeste Messeinrichtungen jede Aussendung punktgenau
festgestellt werden kann.

Wie zuvor schon beschrieben hinterlassen Funkgeräte beim Senden ziemlich individuelle "elektronische Fußabdrücke".
Die Messtechniker können also, wenn sie bei einem Hausbesuch ein sendefähiges Gerät finden anhand bestimmter
Werte (z.B. Frequenzhub, Einschwingverhalten, Signalbandbreite) feststellen ob es sich um ein zur gemessenen
Aussendung passendes Gerät handelt.
Einige meiner Beiträge werden in einem anderem Kontext präsentiert als von mir authorisiert und beabsichtigt.
df2tb
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Re: Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

#7

Beitrag von df2tb »

Du merkst erst, daß Du bei der Netzagentur gemeldet wurdest, wenn die Mannschaft vor Deiner Tür steht. Ansonsten interessiert sich kein Mensch dafür, ob Du mit einem Amateurfunkgerät sendest, solange Du nicht auffällst. Beliebt ist allerdings, die Leistung volle Kanne auszufahren und auch noch auf der Frequenz damit zu prahlen, wenn man dann große Distanzen überbrückt hat.

Offenbar willst Du ja ein Afugerät irgendwo illegal verwenden. Solange Du Dich von Afufrequenzen und BOS, Flugfunk, etc. fern hälst, okay. Ansonsten hat Dich die Netzagentur ziemlich schnell an der Angel und dann wird es richtig teuer.

Andreas DF2TB
F3L1X

Re: Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

#8

Beitrag von F3L1X »

Achso ich hab ja noch gar nicht damit gefunkt. Nur mal eingeschaltet
df2tb
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Re: Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

#9

Beitrag von df2tb »

Besitz erlaubt, Senden ohne Lizenz verboten
Wolf
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Re: Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

#10

Beitrag von Wolf »

Auch im Amateurfunk ist auf 70cm nur eine Bandbreite von 2 MHz zulässig. (Ob Billigstgurken diesen Wert einhalten, ist 'ne andere Frage.)

Bei der Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten stellt sich natürlich immer das Problem der Beweisführung. Bei den (im Normalfall) sehr beschränkten Möglichkeiten des Prüf- und Messdienstes dürfte das nicht so einfach sein...

Gruß
Wolf :-)
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doeskopp
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Re: Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

#11

Beitrag von doeskopp »

F3L1X hat geschrieben: woher will die Behörde denn wissen, dass man ein Amateurfunkgerät hat, wenn man eine PMR-Frequenz einstellt.
Wenn man es lauthals heraus posaunt. Denunziation kommt auch gelegentlich vor, wenn man die falschen Freunde hat. Das ist dann aber noch kein Beweis.
Ansonsten gilt, wer sich mit einer Handgurke, die man notfalls in einer Bauchfalte verstecken kann, erwischen lässt ist selber schuld.

Grüße from Doeskopp
Yaesu FT857D

Re: Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

#12

Beitrag von Yaesu FT857D »

Ich sage es mal so:
Es wurden Jungs mit Handfunkgeräten in München in einem mehrstöckigen Hochhaus und davor in einem Park von der BnetzA gefunden,
als sie mehrfach auf dem 70cm Amateurfunkrelais (das damals noch auf dem Olympiafunkturm war) gestört hatten.
Die waren sich so sicher, dass sie nicht gefunden werden, da einer der Jungs in dem Park sich auf eine Parkbank gesetzt hatte und unschuldig dreinschaute, als die Polizei und der Messwagen vorfuhren...
Der Empfänger des Relais war so empfindlich eingestellt, dass die Störer nur mit vollen 5 Watt und mind. in 1 Km Entfernung zum Turm noch über das Relais kamen.
Ist zwar schon einige Jahre her, aber keiner sollte sich sicher sein....
Übrigens: Den Messeinsatz mussten die Jungs bezahlen und eine Geldstrafe obendrauf!
gerhard63
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Re: Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

#13

Beitrag von gerhard63 »

Wen man so fragen lesen tut ,fragt man sich ?wie dumm kann ein Mensch sein! :wall:
langer62

Re: Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

#14

Beitrag von langer62 »

hallo

Ich Frage mich eher ob Er wirklich mit jemand Reden will,um dann mit Unwissenheit zu glänzen.
Oder ob er eigendlich nur einiges andere gerne Hören will,weis aber nicht wie Er das umsetzen muss und mit welchem Gerät.

gruss langer
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wasserbueffel
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Re: Woher wissen Behörden ob man ein Amateurfunkgerät hat?

#15

Beitrag von wasserbueffel »

Nicht immer ist Derjenige den man irgendwo auf einer QRG (evtl. Relais)sprechen hört auch wirklich dort QRV.

Mit den Handfunken die Crossband.bzw. Repeaterfunktionen haben kann man viel Blödsinn machen.
Damit ist es überhaupt kein Problem Aussendungen auf PMR oder Freenet aufzunehmen
und diese denn gleichzeitig auf einer anderen QRG auszusenden.

Da es Handfunken sind kann das von überall stattfinden!!

Selber schon erlebt das Jemand sich den Spass erlaubt hat Taxifunk(154 Mhz) auf einem 70cm Relais(438.800 Mhz) laufenzulassen.
Lustig war auch den "Verschwörungstheorien" der Relais Benutzer zuzuhören.
Keiner kam auf die Idee wie sowas einfach möglich ist....

Walter
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