Moin,
ich möchte euch gerne über meine Prüfung in Hamburg berichten.
Ich wollte ca. eine Stunde vor Prüfungsbeginn vor Ort sein. Unfall auf der A1, alles steht, ich bin also 20 Minuten zu spät zur Prüfung. Schlechter Start...
Was soll's, ich hab den Stoff ja gelernt und kann's, also nachdem ich netterweise noch akzeptiert wurde gleich rein und direkt loslegen mit Technik A. Die ersten zwei Fragen sind nicht die meinen, erst einmal auslassen. Dritte Frage ist leicht, los geht's. Gefühlt fünf Minuten später gibt der erste Prüfling schon ab, E, wie ich nachher gesehen habe. Holla ist der fix! Nur die Ruhe, einfach weitermachen.
Es kamen einige Fragen dran, die mir komplett unbekannt waren. Sicher, dass die bei Moltrecht erwähnt wurden? Muss ich nachher mal nachschauen. Aber was soll's, 75% reichen ja es aus. Was ich mir merke: mit afup.a36.de den Stand zu kontrollieren kann täuschen. Je nachdem welche Fragen dort gelost werden, scheint der Wissensstand besser zu sein als er sich in der Prüfung herausstellt. So bei mir geschehen
Zehn Fragen erst einmal ausgelassen, vier oder fünf am Ende nach bester Einschätzung qualifiziert geraten. Das war beim Üben besser, da lag ich "immer" (6-7 mal geübt) über 90%. Naja, es wird passen, oder es wird eine Nachprüfung werden, was soll's. Wäre kein Weltuntergang. Ich will mich vor Ort ja nicht verrückt machen. Zum Glück kenne ich keinen Prüfungsstress. Warum auch, ist ja nur Hobby.
Wer will, kann zwischendurch auf Toilette. Nach jedem Prüfungsteil gibt man den Lösungsbogen vorne ab, und kann direkt den nächsten mitnehmen. Wahlweise eine Pause oder gleich weitermachen. Das erspart grosse Länge, also beginnen die meisten (und auch ich) direkt mit der Bearbeitung des nächsten Teils. Soweit gefällt mir die Organisation gut. Das die drei Leute vorne nicht wenig miteinander reden finde ich nicht ideal, aber ablenken kann es mich auch nicht. Beim Kontest in der Klubstation muss man auch die Umwelt ausblenden können
Kaffee habe ich übrigens nicht gesehen, nur bei den Prüfern in der Thermoskanne. Muss man sich wohl selber mitbringen, was völlig in Ordnung ist. Ich hatte Wasser und Mittagessen dabei.
Während ich Teil 2 und 3 beantworte, wurden Teil 1 und 2 korrigiert. Nach Abgabe von Teil 3 warte ich etwa zehn Minuten, dann kamen die Prüfer auf mich zu.
Gab es einen Warteraum? Vielleicht, ich weiss es nicht. Alles passierte im Prüfungsraum, der Platz für vielleicht 30 Leute bot. Neun waren wohl angemeldet, es war also luftig.
Die drei Leute vorne stellten sich übrigens als der erfahrene Prüfer der BNetzA, sein junger Padawan (erste Prüfung, wenn ich es richtig verstanden habe, aber Rufzeichen am Namensschild
) sowie ein Vertreter des DARC heraus. Dass der Club die Prüfungen begleitet wusste ich garnicht.
Habe ich bestanden? Nun ja ... "Bei der Technik gibt es Schwächen. Wir wollen sie mal etwas fragen und sehen, inwiefern sie sich auskennen". Aha, also beim Backscatter doch falsch geraten... Aber genug richtig beantwortet, um die Chance einer mündlichen Prüfung zu haben.
Die beiden konkreten Fragen waren dann sehr wohlwollend. Wer die nicht beantworten kann, hätte wohl auch Klasse E nicht verdient. Vielleicht wären mehr Fragen gekommen, aber meine Antworten waren selbstsicher genug. Wie dem auch sei, "Herzlichen Glückwunsch!". Puh, ich muss kein zweites Mal antreten, sehr schön.
Start um 9:00, um 11:30 das Gebäude verlassen (ich mag alte Elvis Redewendungen
). Abzüglich meiner Verspätung habe ich zwei Stunden gebraucht. Die Organisation in Hamburg fand ich sehr effizient. Der Wille, wissende Prüflinge bestehen zu lassen war deutlich zu erkennen. Behördenmief gab es nicht im Geringsten. Hätte mich nicht gewundert, wenn ich mit einer Frage nach Kaffee Erfolg gehabt hätte. Die Leute waren sehr nett. Und wie es sich gehört: Mit Vornamen angesprochen. Passiert ja auch nicht auf jeder Behörde... Und mich völlig problemlos spät in die Prüfung einsteigen zu lassen ist auch nicht selbstverständlich, sondern wohlwollend.
Prüfungsbestätigung und HAREC habe ich direkt mitbekommen. Die Zulassung kommt innerhalb weniger Tage per Post aus Düsseldorf, so wurde es mir zugesagt. Das Rufzeichen konnte ich heute schon, einen Tag nach der Prüfung, auf der BNetzA Internetseite nachschauen. Die Zulassung sehe ich daher als erteilt an. Jetzt brauche ich nur noch das Papier für die DMR Anmeldung.
BNetzA Hamburg: Kann ich empfehlen!
Hintergrundinfos: Sieben Monate Klasse E Kurs bei E05, zwei bis sieben Aspiranten, jeweils Sonntags um 10:00. Gelegentlich im Klubfunkraum, sonst in der Gaststätte nebenan. Gute Vorbereitung durch den OV, mit vielen Seitendiskussionen und Erklärungen zu allem, was wir wissen wollten. Der Rest "meiner" Truppe geht in zwei Monaten in die Prüfung, ich selber war ungeduldig