@Holgi
Eigentlich würde ich Dir recht geben, aber meine eigenen Erfahrungen waren leider ganz andere.
Daher habe ich an meiner KW-Behelfsantenne nun final auch einen selbstgewickelten 4:1-UnUn im Einsatz (großer Wippermann-Kern, ähnlich FT240-43, bewickelt mit Teflonkabel).
Das SWR bleibt auf bei voller Geräteleistung konstant, daher muss ich unterstellen, dass der Kern nicht an seine Belastungsgrenzen gefahren wird und alles passt.
Ich hatte schon verschiedene ATU's im Antennenfußpunkt (nicht resonante Antenne, genaue Länge nicht messbar) im Einsatz.
LDG Z11Pro2, SGC SG-230 (war eigentlich DER Hoffnungsträger) und auch einen CG-3000 (neuere Bauart).
Allen ATU's gemeinsam war, dass diese ab ca. bereits der halben Geräteleistung mitten im SSB-QSO unkontrolliert wegspringen.
Art der Stromversorgung egal, Verdrosselung egal (natürlich Koax UND Stromversorgung), selbst ein LOCK-Modul egal ....eigentlich ALLES egal.
Der Effekt war früher oder später immer da - und immer zum unpassendsten Moment natürlich.
Die UnUn-Lösung bleibt hingegen konstant und alle Probleme sind plötzlich Vergangenheit.
Auch gehen Bandwechsel schnell vonstatten, weil eben nicht erst nachgetunt werden muss.
Und es ist auch immer gleich die volle Empfängerleistung zum Zuhören vorhanden, weil eben nicht zuerst nachgetunt werden muss.
Allerdings gebe ich Dir recht, dass ein
9:1-UnUn nicht generell die Universallösung ist, wie gerne deren Werbung suggerieren will.
Zumal dort auch nicht immer die passenden Kerne oder Wickeldrähte verwendet werden. Das ist stark herstellerabhängig. Und damit entscheidet sich schon maßgeblich der Erfolg oder Misserfolg.
Ich habe mich hingegen mit dem AA-54 Antennenanalyzer herangetastet und bereits ab einem Übersetzungsverhältnis 4:1 das für meine Antennenkonstellation optimale Ergebnis gefunden.
Der Kern kann nicht überdimensioniert genug sein und zur Spannungsbelastbarkeit sollten auch Teflonadern verwendet werden.
Somit sind drei meiner bevorzugten Bänder völlig ohne ATU nutzbar und das SWR auf dem Koax ist niedrig genug (gemessen mit dem AA-54 natürlich direkt am Antennenfußpunkt !).
Würde ich noch einen ATU zwischenschalten, wäre auch das 40m Band kein Problem, ohne dass der TRX zurückregeln muss oder die Koaxverluste zu hoch werden.
Als Alternative für das ATU-SSB-Wegspringproblem bzw. die der UnUn-Lösung nachgesagten Verluste wäre in meinem Fall nur eine Selbstbaulösung.
Die kommt vielleicht eines Tages noch.
Ein normaler L/C-Tuner löst das Problem. Ich würde einen Hochspannungsdrehko mit Motor nehmen (z.B. Schubert) und per Relais schaltbare (Band-)Spulen.
Damit könnte man jedes gewünschte Band nutzen und der einmal auf SWR-Minimum gefahrene Drehko würde auch nicht im SSB-QSO wegspringen.
Die UnUn-Lösung reicht mir derzeit - für meinen überwiegend SWL-Nutzen zur Zeit. Wenn selbst das überhaupt...
vy 73,
Jochen