Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

Juliet Kilo
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Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

#1

Beitrag von Juliet Kilo »

Hallo,
ich besitze seit einigen Wochen das im Betreff genannte Gerät.
Mich würde interessieren, wie die Taktung technisch realisiert wurde und wie die Scan-Geschwindigkeit erhöht werden kann.
Der recht langsame Scan (80 Kanäle in 30 sec.) ist das Einzige, was mich stört.
Selbst meine Commtel-Handschachtel schafft 80 Kanäle in 9 Sekunden.

Unqualifizierte Kommentare, wie z.B. "30 Sekunden sind mir schnell genug", oder "Ich würde da nichts verändern" werden von mir entsprechend gewürdigt und auf meine Art kommentiert.
Diese Ankündigung beruht auf jahrelanger persönlicher Erfahrung in anderen Foren.

Allen anderen, die konstruktiv helfen können, gilt jetzt schon mein Dank.
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lichtenberger
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Re: Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

#2

Beitrag von lichtenberger »

Die Scangeschwindigkeit ist programmtechnisch festgelegt.
Das Einzige, was du daher versuchen kannst, ist es die Taktfrequenz des Prozessors
durch tauschen des Quarzes zu erhöhen. Das kann allerdings zu anderen
unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Oder eine neue Schaltung einbauen, die den Scanvorgang ohne Prozessor durchführt...

Grüße
Stefan
13HX900
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Re: Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

#3

Beitrag von 13HX900 »

Hallo,
ich nehme mal an, das die Scangeschwindigkeit direkt vom Prozessortakt abhängt. Sehr wahrscheinlich haben die das so langsam programmieren müssen, weil die Zeit benötigt wird, um die PLL beim Kanalwechsel einrasten zu lassen... Man könnte jetzt den Prozessortakt erhöhen und damit auch alle anderen zeitabhängigen Funktionen verändern, allerdings wird der Suchlauf dann auch nicht mehr funktionieren, weil beim Auswerten entweder das Lock-Detect der PLL noch nicht freigeschaltet ist, oder der VCO noch nicht auf der richtigen Frequenz schwingt...
Da wird man also nicht viel machen können..

Ist bei der 6110 auch so eine gewisse Verzögerung beim Senden wie bei der AE5890? Anhand der Verzögerung zwischen PTT drücken und dem Zeitpunkt, wann der Sender aktiviert wird, kann man sehr gut einschätzen, wie langsam oder schnell die PLL arbeitet. Der Suchlauf ist übrigens auch bei der AE5890 ähnlich lansgsam...

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Michael
Juliet Kilo
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Re: Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

#4

Beitrag von Juliet Kilo »

Hallo Stefan,
danke für die schnelle Antwort.

Der Scan über 80 Kanäle dauert 30 Sekunden.
Mit up/down dauert es 15 Sekunden über 80 Kanäle.
Das liess mich vermuten, das es schaltungstechnische Unterschiede (Widerstand?) geben müsste.
Wenn es in der Programmierung Unterschiede gibt, dann ist das schlecht für mein Vorhaben.


@13HX900
Auch dir besten Dank.
Ich kenne die Sende-Verzögerung bei der AE 5890 leider nicht, konnte ein solches Problem auch noch nicht feststellen.
Die AE 6110 ist die erste Kiste von Albrecht, die ich mir freiwillig, also vorsätzlich, zugelegt habe.
Wie gross fällt denn die Verzögerung aus?
Unterhalb einer 1/2 Sekunde ist das schlecht zu messen, jedenfalls mit meiner technischen Ausrüstung.
Und bei einer 1/2 Sekunde wären das bei 80 Kanälen 40 Sekunden min. für einen Scandurchgang.

Den Takt des Prozessor werde ich nicht erhöhen.
Wenn man einen "externen" Taktgeber einbauen würde, müsste dieser bei Aufruf der Funktion "Scan" aktiviert werden und bei Detektion eines Signals über Squelchgrenze abgeschaltet werden.
Ich habe keinen Plan, wie man das realisieren könnte.

Gruss, Jens.
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13HX900
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Re: Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

#5

Beitrag von 13HX900 »

Hallo Jens,

ein schneller Taktgeber wird da nicht viel bringen.

Beim Durchlauf mit den Up-/Down-Tasten braucht die PLL nicht auf jedem übersprungenem Kanal einrasten, sondern da wird einfach die nächste Frequenz gesetzt. Beim Loslassen der Tasten bleibt die zuletzt gewählte Frequenz eingestellt und die PLL hat jetzt "alle Zeit der Welt" um einzurasten.

Aber damit der Prozessor beim Scannen feststellen kann, dass auf den abgesuchten Kanälen etwas los ist, muss die PLL auf jedem durchschrittenen Kanal einrasten. Dazu kommt dann zusätzlich noch eine Verzögerung, bis die Rauschsperre öffnet, denn hieraus wird das Signal für Kanal-Aktivität für den Prozessor abgeleitet.

Ohne größere Modifikationen an der Frequenzaufbereitung (Tiefpassfilter/Regelschleife) wird man die Scan-Geschwindigkeit nicht erhöhen können.

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Michael
Juliet Kilo
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Re: Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

#6

Beitrag von Juliet Kilo »

Hallo 13XH900,

das die PLL so "träge" ist bzw. sein kann, davon bin ich in meinen wilden Vorstellungen nicht ausgegangen.
Zumal meine alte Handschachtel eben 80 Kanäle in 9 Sekunden schafft und ich nicht davon ausgegangen bin, dass modernere Technik insgesamt (Summierung aller Prozessabläufe) zu einem schlechterem Ergebnis führt.
Man kann wohl nicht alles haben.
Und da die Scan-Geschwindigkeit mein einziger Kritikpunkt bei diesem Gerät ist, kann ich immer noch gut damit leben.

Ich danke euch für eure Mühe, Ausführung und Geduld.

Gruss, Jens.
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hf-doktor

Re: Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

#7

Beitrag von hf-doktor »

Habs gerade mal ausprobiert.
Die PLL rastet auch bei schnellerem Kanalwechsel zuverlässig.
Hab die "Kanalschalterversion" und die Kanäle mal schnell durchgeschaltet. Von 1-80 so rund 10-12 sek und es werden Empfangsignale einwandfrei gefunden und auch am S-Meter sofort angezeigt.

Das mit der Taktfrequenz könnte man probieren.

Technisch wird es so gemacht, das der Prozessortakt vom 10.240 Mhz PLL Referenz(quarz)oszillator abgezwackt wird.
Hier müsste die Leitung zum Prozessor unterbrochen und am Prozessor selbst ein ca. 20 Mhz Quarz betrieben werden.

Zumindest müsste sich theoretisch die Scangeschwindigkeit halbieren... sofern der Prozessor mit 20 Mhz Takt zurecht kommt.
Man müsste mal ins Datenblatt guggen...
1ae6110.jpg
hf-doktor

Re: Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

#8

Beitrag von hf-doktor »

Im Datenblatt steht etwas von 33 Mhz (oder mehr).
Da sollte ein 20 Mhz Quarz oder ein Quarzoszillator kein Problem sein.
33mhz.jpg
Juliet Kilo
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Re: Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

#9

Beitrag von Juliet Kilo »

Hallo hf-doctor,

es wäre schön, wenn das funktioniert.
Schön ist auch, das sich jemand gefunden hat, der das mal ausprobiert - eben du.

Danke und Gruss, Jens.
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Juliet Kilo
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Re: Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

#10

Beitrag von Juliet Kilo »

Da ich meinen letzten Beitrag nicht mehr ändern kann, antworte ich mir selber.

@hf-doctor
Ich bin nur Elektronik-Laie, habe aber mal recherchiert.
Wenn ich deinen Text richtig übersetze, heisst es "Wenn die externe Taktfrequenz höher als 33MHz, wird empfohlen...
Dann könnte man es so umsetzen:
Bild
Stellt sich die Frage, ob "höher als 33MHz" zwingende Voraussetzung ist.
Wenn ja, müsste der eingesetzte Quarz grösser als 33MHz sein.

Die andere Möglichkeit, also unter 33MHZ, wäre diese mit Quarzoszi:
Bild

Also könnte ich Leitung XTAL1 auftrennen, einen Quarzoszilator (QX14 Serie, Pin 7 Masse, Pin 14 3,3-5V, Pin 8 an XTAL1) anschliessen.
Sehe ich das so richtig?


Bild-Quelle: http://rn-wissen.de
Zuletzt geändert von Juliet Kilo am Sa 27. Mai 2017, 01:59, insgesamt 1-mal geändert.
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hf-doktor

Re: Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

#11

Beitrag von hf-doktor »

Lade dir doch einfach das Datenblatt runter.

... und nein, ich werde das nicht ausprobieren...


Q: STC MCU Limited
xtal.jpg
Juliet Kilo
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Re: Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

#12

Beitrag von Juliet Kilo »

Sorry, dann habe ich das falsch aufgefasst.
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13HX900
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Re: Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

#13

Beitrag von 13HX900 »

Hallo Jens,

es ist andersrum. Bei Frequenzen über 33 MHz sollte man einen Quarzoszillator nehmen. Darunter reicht auch ein ein einfacher Quarz mit Kondensatoren, aber auch bei kleineren Frequenzen kannst du natürlich einen Oszillator nehmen. Das hängt damit zusammen, das Quarze auf höheren Frequenzen nur noch auf einer Oberwelle schwingen, und das mit so einer Schaltung immer schwieriger ins Schwingen gebracht werden kann. Darum sind dann Oszillatoren der sicherere Weg.

Wenn die PLL bei der 6110 doch schnell einrastet, dann frage ich mich ernsthaft, warum die den Suchlauf trotzdem so langsam gemacht haben... Vielleicht ist irgendetwas anderes (evtl. die Rauschsperre?) noch langsam. Irgendeinen Grund muss das ja haben, so etwas verzapft man ja normalerweise nicht ohne Not.

So wie du das vorgeschlagen hast, sollte es funktionieren. Leiterbahn auftrennen und Pin 8 an XTAL1. Halte die Leitungen kurz.
Falls du auf irgendwelchen Kanälen Geisterträger bekommst, probiere eine andere Oszillatorfrequenz oder "ziehe" den Schwingquarz etwas in der Frequenz.

Berichte bitte mal von deinen Resultaten. Ich bin gespannt, ob es funktioniert und was für Seiteneffekte auftreten.

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Michael
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Re: Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

#14

Beitrag von Juliet Kilo »

Hallo Michael,

Danke für die Info.
Für das geplante Experiment habe ich den ober genannten Quarzoszilator (QX14 Seie) für 20 MHz ins Auge gefasst.
Wenn die Taktung des Prozessors erhöht wird, könnten die Funktionen, die durch längeres Halten (2. Ebene), z.B. 2 Sekunden, in nun einer Sekunde aktiviert werden.
Die Funktion "Scan" ist eine solche. Allerdings sind es nicht 2 Sekunden bis zur Aktivierung, es sind geschätzte 1-1,5 Sekunden im Originalzustand.
Müsste man mal sehen, inwieweit der Bedienkomfort leidet, wenn Funktionen der 1. Ebene aktiviert werden sollen.

Einen entsprechenden Quarzoszilator habe ich nicht zur Hand, werde ich nun aber bestellen, kostet ja fast kein Geld.
Dazu den C1 (laut Plan) als Keramik-Kondensator100pF.

Vor dem nächsten Wochenende werde ich wahrscheinlich noch keinen (Miss)Erfolg melden können.

Ich melde mich wieder, bevor ich loslege, denn es werden ganz bestimmt noch Fragen meinerseits auftreten.


Gruss und Dank, Jens.
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Re: Albrecht AE 6110 Scangeschwindigkeit

#15

Beitrag von Juliet Kilo »

Da habe ich gleich die erste Frage.

Im Datenblatt zum QX14 steht:
Output Logic HCMOS
Im Datenblatt zu einem anderen Oszi wurde
Waveform TTL und 10 LS Gatter (oder so ähnlich) angegeben.

Stellt sich mir also die Frage, welcher Oszi in Frage kommt.
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