Antennenabstand vom Haus um Blitzschutz zu vermeiden

Yaesu FT857D

Re: Antennenabstand vom Haus um Blitzschutz zu vermeiden

#61

Beitrag von Yaesu FT857D »

hf-doktor hat geschrieben:Bezahlt im Falle des Falles überhaupt noch die Betriebshaftpflicht ???
... ist ja schon fast vorsätzlich ;)
Dazu solltest du mal einen Rechtsanwalt für Versicherungsrecht fragen.
Das gehört zu deren Gebiet. :wink:
guglielmo
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Re: Antennenabstand vom Haus um Blitzschutz zu vermeiden

#62

Beitrag von guglielmo »

Keiner möchte sein Haus oder seine Wohnung verlieren. Ich jedenfalls nicht, da ich mich zu Hause sehr wohl fühle. Dabei währe es auch kein Trost zu wissen das die Versicherung evtl. zahlt. Somit ist für mich der Beste Bltzschutz das trennen der Antenne vom Haus. Auch wenn die Einschlagwahrscheinlichkeit gering ist. Wenn es zu einem Einschlag kommt, können die Schäden immens sein. Das hat auch nichts mit Panikmache zu tun. Mein Haus ist solide Vorkriegswahre. Ein Umrüsten auf Blitzschutz nach heutigen Vorschriften ein sehr teures, kaum zu realisierendes Vorhaben. Ich habe bereits ein Problem meine Funkausrüstung im Scheck vernünftig zu erden. Somit werde ich, wenn ich meine provisorische Antennenanlage draußen fest installiere dafür sorgen, das im Nichtbetrieb die Kabel und Drähte mit einem Erdungsstab verbunden sind. Die Verbindung ins Haus, beim Betrieb könnte noch durch eine Blitzschutzpatrone gesichert werden. Mehr ist für mich nicht machbar.
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Re: Antennenabstand vom Haus um Blitzschutz zu vermeiden

#63

Beitrag von guglielmo »

So meiner lieber allwissender Dipol. So wie Du schreibst, könnte man meinen das Du jede Menge Fachahnung hast. Wenn dem so ist, dann will ich unwissender "CB-ler" natürlich ungerne dumm sterben.

Bisher habe ich Blitzschutz so verstanden:
Blitzschutz = Gebäudeschutz außen + Gebäudeschutz innen + Schutz außenliegender Installationen die mit dem Gebäude verbunden sind.

---
Fangen wir beim Gebäudeschutz außen an. Dazu gehören entsprechende Erder. Ich habe mir die einschlägigen Vorschriften angeschaut und wüsste nicht, wie ich solche Erder installieren könnte und die gesamte Elektroinstallation samt Hausanschluss damit verbinden könnte. Es existiert direkt am Hauptanschlusskasten im Keller ein Potentialausgleich der irgendwie aus dem Kellerboden kommt. Ob er den aktuellen Vorschriften genügt, wage ich zu bezweifeln. Ob dieser auch von außen erreichbar ist, da habe ich meine Zweifel. Da dieser Potentialausgleich wohl von der Elektrizitätsgesellschaft kommt werde ich einen Teufel tun und etwas daran anschließen. Um das Haus herum befinden sich zum großen Teil gepflasterte Terassen oder Zuwegungen. Also wenig Platz um nachträglich einen Erder in den Boden zu bringen.

Dann geht es weiter mit der Blitzfangeinrichtung. Das Haus hatte so etwas mal. Es wurde jedoch vom Voreigentümer entfernt. Vermutlich wegen geänderter Vorschriften und der Meinung das ein falscher Blitzschutz gefährlicher als gar kein Schutz ist.

Dann zu den Leitungen zwischen Fangeinrichtung und Erder. Dies ist ebenfalls ein erheblicher Aufwand, wenn man sich die entsprechenden Vorschriften anschaut. Also für den Außenschutz bräuchte ich vermutlich einen neuen Erder, Fangeinrichtungen auf dem Dach und die Ableitungen. Was würdest Du tun?

---

Nun zum Gebäudeschutz innen. Die Elektroinstallation habe ich nach der Übernahme des Gebäudes nach den damals noch geltenden VDE-Normen erneuert. Es befinden sich überall intakte Schutzleiter bzw. Anschlüsse mit Schutzkontakt. Dies hat natürlich nichts mit Blitzschutz zu tun. Werden z.B. durch Blitzeinschlag bei einem Nachbarn oder in einem Verteiler der E-Werke entsprechende Ströme ins Haus eingekoppelt sind dem die Elektrogeräte schutzlos ausgeliefert. Ein weiterer Weg, über den Ströme und Überspannungen eingekoppelt werden ist wohl die Wasserversorgung. Die ist genauso geerdet wie die Gasversorgungsleitung. Ein dritter Weg ist die Antennenleitung der Funkantenne. Sie läuft durch einen ehemaligen Schornsteinschacht zusammen mit einer Netzwerkleitung, einer Stromversogungsleitung und einer Kabelfernsehleitung zum Dachboden. Der Dachboden ist eine reine Holzkonstruktion. Im Schacht ist es sehr schwierig Schutzabstände einzuhalten. Alle Geräte auf dem Dachboden sind selbstverständlich mit dem Schutzleiter verbunden. Das gilt auch für die Funkgeräte. Das dies nicht ausreicht ist klar. Die Leitungen bis zum Potentialausgleich sind viel zu lang und haben einen viel zu geringen Querschnitt. So würde es mich denn interessieren was Du als kompetenter Fachmann empfielst. Natürlich nicht rechtsverbindlich.

---

Schutz der Antennenanlage: Hier ist mir nicht klar, was gegen einen Speraterder auszusetzen ist? Versehe ich einen Mast mit einer Fangvorrichtung und einer fachgerechten Ableitung zum Separaterder, so ist doch zumindest der Mast ersteinmal einigermaßen geschützt. Mach ich das für beide Masten einer Dipolantenne sind ersteinmal die Masten geschützt. Kniffliger wird es mit der Dipolleitung, dem BALUN und der Antennenleitung. Hier muss man doch damit rechnen das ein Blitz einschlägt. Schutzmaßnahmen sind mir nicht bekannt. Jede Abschirmung wirkt sich negativ auf die Antenne selber aus. Vermutlich kannst Du als Fachmann der so vehement, wegen meiner Wissenslücken, mit seinem Kopf gegen die Wand bommert mir aus dieser Bredoullie helfen. Mir fällt da nur die besagte Blitzschutzpatrone ein. Natürlich nutzt diese wenig, wenn sie die den Strom nicht vernünftig ableiten kann. Daher der angesprochene Separaterder. Ebensowenig ist mir klar, warum man die abgetrennte Außenleitung nicht mit Separaterder verbinden sollte, wenn die Anlage nicht in Betrieb ist.

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Wenn ich jetzt noch länger über das Nachdenke was du geschrieben hast, bin ich um so gespannter auf Deine Tipps. Fragen über Fragen. Dein Wissensvorsprung ist offenkundig so gewaltig, das ich als armseeliger Hobbyfunker mühe habe zu folgen.

So "dipol" nun kommst Du.
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hf-doktor

Re: Antennenabstand vom Haus um Blitzschutz zu vermeiden

#64

Beitrag von hf-doktor »

guglielmo hat geschrieben:...

Dann zu den Leitungen zwischen Fangeinrichtung und Erder. Dies ist ebenfalls ein erheblicher Aufwand, wenn man sich die entsprechenden Vorschriften anschaut. Also für den Außenschutz bräuchte ich vermutlich einen neuen Erder, Fangeinrichtungen auf dem Dach und die Ableitungen. Was würdest Du tun?

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Musst aber jetzt nicht Blitzschutzanlagen mit Antennenerdung in einen Topf werfen. Das sind 2 Paar Schuh...
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Re: Antennenabstand vom Haus um Blitzschutz zu vermeiden

#65

Beitrag von Jack4300 »

Getrennte Erder sind deshalb gefährlich, weil sie im Falle eines Einschlags wegen des nicht idealen Erdungswiderstandes unter ordentlich Spannung gegenüber dem restlichen Schutzpotential des Gebäudes stehen. Eine blitzstromtragfähige Verbindung zum Schutzpotential des Gebäudes sorgt dafür, dass bei einem Einschlag auch dieses ein höheres Potential annimmt. So können Überschläge zwischen verschiedenen Leitungen verhindert werden, weil nun die nötigen Trennungsabstände berechenbar werden.
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Re: Antennenabstand vom Haus um Blitzschutz zu vermeiden

#66

Beitrag von der Bergfunker »

Wer ist eigentlich dieser Dipol. :think: :think: :think:
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Re: Antennenabstand vom Haus um Blitzschutz zu vermeiden

#67

Beitrag von guglielmo »

@Dipol: Wenn ich jetzt Deinen Beitrag sachlich lese und die Überheblichkeitsspitzen ausblende, hat er mir etwas gebracht. Den Grund, warum man nicht verschiedene, getrennte Erdungssysteme bei Anlagen die miteinander verbunden sind ,verwenden soll ist mir nun klar. Das mit den Fachbegriffen, auf die Du so viel Wert legst, verhält sich wie folgt. Ich habe durchaus eine sehr fundierte mathematisch elektrophysikalische Ausbildung genießen dürfen. Allerdings ohne handwerkliche und VDE relevante Komponenten. Die Praxis habe ich während verschiedener Praktika und meiner Abschlussarbeit in einem Forschungslabor bei Philips mir selber aneignen dürfen. Danach habe ich mich vornehmlich mit der Entwicklung und dem Einsatz von Rechenprogrammen zur Modellierung physikalischer Systeme beschäftigt. In der Zeit nach dem Studium war ich in den Bereichen Magnetfeldsimulation, Strömungsmechanik, bildgebende Verfahren in der Radiologie und in der Prozessautomation tätig. Jedesmal musste ich mich in neue Gebiete einarbeiten und habe dies verletzungsfrei geschafft.

Mein Haus habe ich vor knapp dreißig Jahren selber Verkabelt. Auch hier habe ich mich vorher in die Thematik eingearbeitet. Die von Dir genannten Begriffe kenne ich, auch wenn sie im Laufe der Zeit nicht mehr aktiv präsent sind. Vor der Installation habe ich die Stromkreise und Verschaltungen zeichnerisch geplant. Auch der Einsatz von FI-Schaltern neben den Sicherungen, auch wenn sie nicht gefordert wurden, waren für jeden Kreis enthalten. Damals habe ich die Installation Buchstabengenau nach den einschlägigen Normen vorgenommen. Damals waren noch Lüsterklemmen erlaubt. Heute habe ich die meisten Verteiler mit Wago-Klemmern ausgestattet. Wie dem auch sei. Deine Skepsis verstehe ich gut. Dennoch sollte man seine Fähigkeit behalten sich flexibel in neue Gebiete einzuarbeiten. Ich kenne es aus der Praxis gut, wenn sich Fachleute versuchen durch Fachbegriffe von der Allgemeinheit abzusetzen. Davor habe ich nur wenig Respekt. Ich plane nun meine Übergabepunkte (Stromzähler und Hauptsicherungen) umzusetzen. Hier ist der Punkt erreicht, wo ich selbstverständlich einen Fachmann beauftragen werde.

Beim Thema Blitzschutz bin ich nun zu folgendem Schluss gekommen. Ich werde, wenn ich die entgültige Installation vornehme mich in Punkto Erdung mit einem Fachmann unterhalten. Ob ich dann die Ratschläge selber realisiere oder eine Firma beauftrage weiß ich noch nicht. Vielleicht ist es derselbe Fachmann, der die Zähler umsetzt. Blitzschutz geht genauso wie Hauptanschluss oder gar Mittelspannungsanlagen über meinen praktischen Horizont hinaus. Insofern hast Du mit Deinen Anmerkungen, die teilweise unfreundlich empfand, doch etwas erreicht.
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Yaesu FT857D

Re: Antennenabstand vom Haus um Blitzschutz zu vermeiden

#68

Beitrag von Yaesu FT857D »

guglielmo hat geschrieben:
Nun zum Gebäudeschutz innen. Die Elektroinstallation habe ich nach der Übernahme des Gebäudes nach den damals noch geltenden VDE-Normen erneuert. Es befinden sich überall intakte Schutzleiter bzw. Anschlüsse mit Schutzkontakt. Dies hat natürlich nichts mit Blitzschutz zu tun. Werden z.B. durch Blitzeinschlag bei einem Nachbarn oder in einem Verteiler der E-Werke entsprechende Ströme ins Haus eingekoppelt sind dem die Elektrogeräte schutzlos ausgeliefert.
Dafür gibt es SPD1 Ableiter, die pro ins Haus eingeführter Ader der Stromversorgung, zwischen Hauptanschlusskasten und Zähler gesetzt werden (also jeweils einen dieser Ableiter an L1, L2, N UND PEN) und mit einer separaten Erdungsleitung, an den Hauptpotentialausgleich des Hauses (meistens im Keller) angeschlossen werden.
Diese Leitung ist unabhängig vom PEN-Leiter an die HES zu führen! (dafür müssen 50mm2 Vollkupfer oder verzinkter Rundstahldraht verwendet werden, da evtl. hohe Blitzströme darüber fliessen könnten!)

Dipol korrigiere mich, wenn da etwas nicht stimmen bzw. sich was geändert haben sollte! :wink:
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Re: Antennenabstand vom Haus um Blitzschutz zu vermeiden

#69

Beitrag von Lattenzaun »

...gibt es schon neue Erkenntnisse ob man sein Gartenhaus aus Fichtenholz nun auch komplett nach Norm einerden muss ?
Ich habe eine gespaltene Persönlichkeit, notfalls führe ich mit mir selbst ein QSO !!!
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Re: Antennenabstand vom Haus um Blitzschutz zu vermeiden

#70

Beitrag von ACA Auetal »

Ich hab das jetzt alles durch gelesen und konnte leider nicht erfahren, was man bei einer Antenne auf einem Kunststoffmast machen muss.
Aus dem Gebäudedach schaut die Kunststoffstange ca. 500mm raus, daran wird die Antenne befestigt.
Blitzschutz hat das ganze Haus nicht.
Also würde eine Erdung der Antenne selbst reichen ?
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Re: Antennenabstand vom Haus um Blitzschutz zu vermeiden

#71

Beitrag von noone »

Antenne und Kabel sind Leiter
Also "Blitzfänger"
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